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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Der Reichstag aber ist bei dieser Tätigkeit der Sanktion in keinerlei Weise be¬
teiligt. Durch den Reichstag spricht der Wille der Staatsbürger, der nur bei Fest¬
stellung des Gesetzinhalts und zwar beratend und vereinbarend mit der Reichsgewalt
zusammenzuhandeln berechtigt ist. Zum Mitgesetzgeber jedoch im technischen
S R. Werner inn des Wortes ist er nicht berufen.


Friedrich der Große.

Die vertieften und auf eine breitere und sicherere
Grundlage gestellten geschichtlichen Studien des neunzehnten Jahrhunderts haben
neben dem wissenschaftlichen Ertrage auch das gesteigerte Interesse der Laien mächtig
gefördert. Eine ganze Reihe unter sich wiederum verschiedenartiger Werke trägt
dieser höchst erfreulichen Teilnahme der Gebildeten und Bildungsbedürstigen Rechnung;
sie alle verfolgen doch den gemeinsamen Zweck, wirkliches Verständnis der geschicht¬
lichen Entwicklung des politischen, wirtschaftlichen, literarischen oder künstlerischen
Lebens zu wecken und somit das Urteil für die großen Aufgaben der Gegenwart
und der Zukunft reifer zu machen. Die Frage namentlich, wie es kam, daß trotz
innerer Hemmungen und äußerer Widerstände schließlich denn doch Preußen in jeder
Hinsicht die Vormacht Deutschlands werden mußte, um seinerseits dann Gesamt¬
deutschland die Stellung einer Groß- und Weltmacht zu sichern -- diese Frage
muß naturgemäß das geschichtliche Denken nicht nur der Deutschen selber immer wieder
beschäftigen. Viele von uns haben in jugendlicher Begeisterung die Antwort ge¬
funden in den zündenden Vorträgen Heinrich von Treitschkes, haben freilich dann
gereifter" Sinnes erst recht das Verlangen empfunden, sich durch eine ruhige Nach¬
prüfung an der Hand sorgsam abwägender Forscher die Berechtigung jener Jugend-
cuiffassung bestätigen zu lassen.

In ganz hervorragendem Maße erscheint das Werk von Winter über Friedrich
den Großen*) geeignet, gerade solchen Wünschen entgegenzukommen. Eine der be¬
deutendsten Perioden preußisch-deutscher Geschichte wird in dem Lebensbilde des
großen Herrschers zusammengefaßt, der nicht nur ihr seine Signatur gegeben hat,
sondern weit über seine Zeit hinaus immer aufs neue durch die Folgen seiner Taten
und die Macht seiner Ideen unsre Geschichte aufs tiefste beeinflußt. Daß der
Schüler Rankes den umfassenden Stoff ganz beherrscht und mit vollendeter Un¬
befangenheit des Urteils behandelt, braucht kaum erst hervorgehoben zu werden.
Die historischen Tatsachen wie die Gedanken des Verfassers treten in dem ruhigen
Flusse der Darstellung mit solcher Klarheit hervor, daß sie durch sich selber ein¬
dringlicher wirken, als wenn sie das Prunkgewand rhetorischen Schmuckes trügen.
Einzelzüge, soweit sie überhaupt erwähnt werden, sind durchaus der allgemeinen
Betrachtung untergeordnet; sie beleben das Gesamtbild, ohne das Hauptinteresse ab¬
zulenken. Gerade das wirkt aber besonders wohltuend, daß, wo jetzt der Historiker
Irrungen und Fehler, sei es der Personen oder der Zeit, erkennt, weder beschönigt
noch angeklagt wird, sondern, was eben nicht zu leugnen ist, doch begreiflich gemacht
wird. Bei den schwierigen Problemen, wie bei dem Konflikt zwischen Vater und Sohn,
bei dem Ursprünge des siebenjährigen Krieges, nimmt Winter eine ganz bestimmte
Stellung ein, in diesem letzten Punkte, wie nicht anders zu erwarten ist, gegen Lehmann.
Die Feldherrntätigkeit des Königs wird bei aller selbstverständlichen Bewundrung
eingehend beurteilt; seine rastlose, schöpferische Friedensarbeit wird mit vollem Rechte,
insbesondre in ihrer Bedeutung auch für unsre Zeit, fast noch über jene gestellt.



Friedrich der Große. Avr Georg Winter, Direktor des Königlichen Staatsarchivs zu
Magdeburg. Mit 13 ganzseitigen Abbildungen und 2 Handschriften. Zweites und drittes Tausend.
(Das erste Tausend erschien in der Biographiensammlung "Geisteshelden".) Band 1: XXIIS.
und S. 1 bis SW, Band 2: XI S. und S. 529 bis 952. Oktav. Berlin, Hofmann K Co., 1907.
Geheftet 9 Mark t>0 Pf.; gebunden 18 Mark 50 Pf.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Der Reichstag aber ist bei dieser Tätigkeit der Sanktion in keinerlei Weise be¬
teiligt. Durch den Reichstag spricht der Wille der Staatsbürger, der nur bei Fest¬
stellung des Gesetzinhalts und zwar beratend und vereinbarend mit der Reichsgewalt
zusammenzuhandeln berechtigt ist. Zum Mitgesetzgeber jedoch im technischen
S R. Werner inn des Wortes ist er nicht berufen.


Friedrich der Große.

Die vertieften und auf eine breitere und sicherere
Grundlage gestellten geschichtlichen Studien des neunzehnten Jahrhunderts haben
neben dem wissenschaftlichen Ertrage auch das gesteigerte Interesse der Laien mächtig
gefördert. Eine ganze Reihe unter sich wiederum verschiedenartiger Werke trägt
dieser höchst erfreulichen Teilnahme der Gebildeten und Bildungsbedürstigen Rechnung;
sie alle verfolgen doch den gemeinsamen Zweck, wirkliches Verständnis der geschicht¬
lichen Entwicklung des politischen, wirtschaftlichen, literarischen oder künstlerischen
Lebens zu wecken und somit das Urteil für die großen Aufgaben der Gegenwart
und der Zukunft reifer zu machen. Die Frage namentlich, wie es kam, daß trotz
innerer Hemmungen und äußerer Widerstände schließlich denn doch Preußen in jeder
Hinsicht die Vormacht Deutschlands werden mußte, um seinerseits dann Gesamt¬
deutschland die Stellung einer Groß- und Weltmacht zu sichern — diese Frage
muß naturgemäß das geschichtliche Denken nicht nur der Deutschen selber immer wieder
beschäftigen. Viele von uns haben in jugendlicher Begeisterung die Antwort ge¬
funden in den zündenden Vorträgen Heinrich von Treitschkes, haben freilich dann
gereifter» Sinnes erst recht das Verlangen empfunden, sich durch eine ruhige Nach¬
prüfung an der Hand sorgsam abwägender Forscher die Berechtigung jener Jugend-
cuiffassung bestätigen zu lassen.

In ganz hervorragendem Maße erscheint das Werk von Winter über Friedrich
den Großen*) geeignet, gerade solchen Wünschen entgegenzukommen. Eine der be¬
deutendsten Perioden preußisch-deutscher Geschichte wird in dem Lebensbilde des
großen Herrschers zusammengefaßt, der nicht nur ihr seine Signatur gegeben hat,
sondern weit über seine Zeit hinaus immer aufs neue durch die Folgen seiner Taten
und die Macht seiner Ideen unsre Geschichte aufs tiefste beeinflußt. Daß der
Schüler Rankes den umfassenden Stoff ganz beherrscht und mit vollendeter Un¬
befangenheit des Urteils behandelt, braucht kaum erst hervorgehoben zu werden.
Die historischen Tatsachen wie die Gedanken des Verfassers treten in dem ruhigen
Flusse der Darstellung mit solcher Klarheit hervor, daß sie durch sich selber ein¬
dringlicher wirken, als wenn sie das Prunkgewand rhetorischen Schmuckes trügen.
Einzelzüge, soweit sie überhaupt erwähnt werden, sind durchaus der allgemeinen
Betrachtung untergeordnet; sie beleben das Gesamtbild, ohne das Hauptinteresse ab¬
zulenken. Gerade das wirkt aber besonders wohltuend, daß, wo jetzt der Historiker
Irrungen und Fehler, sei es der Personen oder der Zeit, erkennt, weder beschönigt
noch angeklagt wird, sondern, was eben nicht zu leugnen ist, doch begreiflich gemacht
wird. Bei den schwierigen Problemen, wie bei dem Konflikt zwischen Vater und Sohn,
bei dem Ursprünge des siebenjährigen Krieges, nimmt Winter eine ganz bestimmte
Stellung ein, in diesem letzten Punkte, wie nicht anders zu erwarten ist, gegen Lehmann.
Die Feldherrntätigkeit des Königs wird bei aller selbstverständlichen Bewundrung
eingehend beurteilt; seine rastlose, schöpferische Friedensarbeit wird mit vollem Rechte,
insbesondre in ihrer Bedeutung auch für unsre Zeit, fast noch über jene gestellt.



Friedrich der Große. Avr Georg Winter, Direktor des Königlichen Staatsarchivs zu
Magdeburg. Mit 13 ganzseitigen Abbildungen und 2 Handschriften. Zweites und drittes Tausend.
(Das erste Tausend erschien in der Biographiensammlung „Geisteshelden".) Band 1: XXIIS.
und S. 1 bis SW, Band 2: XI S. und S. 529 bis 952. Oktav. Berlin, Hofmann K Co., 1907.
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[0329] Maßgebliches und Unmaßgebliches Der Reichstag aber ist bei dieser Tätigkeit der Sanktion in keinerlei Weise be¬ teiligt. Durch den Reichstag spricht der Wille der Staatsbürger, der nur bei Fest¬ stellung des Gesetzinhalts und zwar beratend und vereinbarend mit der Reichsgewalt zusammenzuhandeln berechtigt ist. Zum Mitgesetzgeber jedoch im technischen S R. Werner inn des Wortes ist er nicht berufen. Friedrich der Große. Die vertieften und auf eine breitere und sicherere Grundlage gestellten geschichtlichen Studien des neunzehnten Jahrhunderts haben neben dem wissenschaftlichen Ertrage auch das gesteigerte Interesse der Laien mächtig gefördert. Eine ganze Reihe unter sich wiederum verschiedenartiger Werke trägt dieser höchst erfreulichen Teilnahme der Gebildeten und Bildungsbedürstigen Rechnung; sie alle verfolgen doch den gemeinsamen Zweck, wirkliches Verständnis der geschicht¬ lichen Entwicklung des politischen, wirtschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Lebens zu wecken und somit das Urteil für die großen Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft reifer zu machen. Die Frage namentlich, wie es kam, daß trotz innerer Hemmungen und äußerer Widerstände schließlich denn doch Preußen in jeder Hinsicht die Vormacht Deutschlands werden mußte, um seinerseits dann Gesamt¬ deutschland die Stellung einer Groß- und Weltmacht zu sichern — diese Frage muß naturgemäß das geschichtliche Denken nicht nur der Deutschen selber immer wieder beschäftigen. Viele von uns haben in jugendlicher Begeisterung die Antwort ge¬ funden in den zündenden Vorträgen Heinrich von Treitschkes, haben freilich dann gereifter» Sinnes erst recht das Verlangen empfunden, sich durch eine ruhige Nach¬ prüfung an der Hand sorgsam abwägender Forscher die Berechtigung jener Jugend- cuiffassung bestätigen zu lassen. In ganz hervorragendem Maße erscheint das Werk von Winter über Friedrich den Großen*) geeignet, gerade solchen Wünschen entgegenzukommen. Eine der be¬ deutendsten Perioden preußisch-deutscher Geschichte wird in dem Lebensbilde des großen Herrschers zusammengefaßt, der nicht nur ihr seine Signatur gegeben hat, sondern weit über seine Zeit hinaus immer aufs neue durch die Folgen seiner Taten und die Macht seiner Ideen unsre Geschichte aufs tiefste beeinflußt. Daß der Schüler Rankes den umfassenden Stoff ganz beherrscht und mit vollendeter Un¬ befangenheit des Urteils behandelt, braucht kaum erst hervorgehoben zu werden. Die historischen Tatsachen wie die Gedanken des Verfassers treten in dem ruhigen Flusse der Darstellung mit solcher Klarheit hervor, daß sie durch sich selber ein¬ dringlicher wirken, als wenn sie das Prunkgewand rhetorischen Schmuckes trügen. Einzelzüge, soweit sie überhaupt erwähnt werden, sind durchaus der allgemeinen Betrachtung untergeordnet; sie beleben das Gesamtbild, ohne das Hauptinteresse ab¬ zulenken. Gerade das wirkt aber besonders wohltuend, daß, wo jetzt der Historiker Irrungen und Fehler, sei es der Personen oder der Zeit, erkennt, weder beschönigt noch angeklagt wird, sondern, was eben nicht zu leugnen ist, doch begreiflich gemacht wird. Bei den schwierigen Problemen, wie bei dem Konflikt zwischen Vater und Sohn, bei dem Ursprünge des siebenjährigen Krieges, nimmt Winter eine ganz bestimmte Stellung ein, in diesem letzten Punkte, wie nicht anders zu erwarten ist, gegen Lehmann. Die Feldherrntätigkeit des Königs wird bei aller selbstverständlichen Bewundrung eingehend beurteilt; seine rastlose, schöpferische Friedensarbeit wird mit vollem Rechte, insbesondre in ihrer Bedeutung auch für unsre Zeit, fast noch über jene gestellt. Friedrich der Große. Avr Georg Winter, Direktor des Königlichen Staatsarchivs zu Magdeburg. Mit 13 ganzseitigen Abbildungen und 2 Handschriften. Zweites und drittes Tausend. (Das erste Tausend erschien in der Biographiensammlung „Geisteshelden".) Band 1: XXIIS. und S. 1 bis SW, Band 2: XI S. und S. 529 bis 952. Oktav. Berlin, Hofmann K Co., 1907. Geheftet 9 Mark t>0 Pf.; gebunden 18 Mark 50 Pf.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/329>, abgerufen am 05.02.2025.