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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

vollständig sind. Der Kaufmann, der Gelehrte, der Soldat, der Richter, der Arzt*),
der Handwerker, der evangelische Geistliche, der Lehrer von heute, sie alle tun gern
einmal einen Blick auf die Vergangenheit und Entwicklung ihres Standes, um am
Schlüsse der schönen Diederichsschen Bilderfolgen aufzuatmen, daß wir es nun so
herrlich weit gebracht haben.

Solche tiefer kulturgeschichtlich interessierte, die das beste und materiell eigen¬
tümlichste unsrer Vergangenheit für die Bildung der Gegenwart nutzbar machen
möchten, werden die Mystikerbearbeitungen desselben Verlags in die Hand nehmen.

Das rein historische Interesse innerhalb der Kulturgeschichte fragt nach den
Änderungen im Habitus und findet sie in psychologischen Wandlungen begründet.
Zu dieser Frage kann man am besten mit Hilfe der großen Deutschen Geschichte von
Karl Lamprecht Stellung nehmen, von der soeben der zweite Teil des siebenten
Bandes und die beiden Teile von Band 8 ausgegeben worden sind (Freiburg, Heyfelder,
der Halbhart 8 Mark), schön und bedeutend namentlich die beiden letzten, die die
soziale und psychische Entwicklung des deutschen Bürgertums im achtzehnten Jahr¬
hundert und auf diesem Grunde eine herzhafte neue Darstellung der Herder, Kant,
Goethe, Schiller, Haydn, Glück usw. geben mit Betonung des subjektivistischeu als
des für die Zeit neuen Elements. Aus dem Diederichsschen Verlag nennen wir
hier noch den dreizehnten Band der großen deutscheu Ruskiuausgabe, weil dessen
reiches Gedankenmaterial auch das historische Gebiet fast in jedem Kapitel in seiner
psychologischen Seite in anregender Weise streift. Der psychologischen Geschichts¬
forschung wollen auch die rassengeschichtlichen Werke des Diederichsschen Verlags
dienen, von denen eine neue Arbeit Ludwig Woltmauus "Die Germanen in Frank¬
reich" behandelt. Ein dankbares Thema! Wir sind von frühern Arbeiten Wolt-
mcmns gewöhnt, im einzelnen manchen vorschnellen Irrtum bet ihm zu lesen, im
ganzen aber wichtige neue Fragen mit anerkennenswerter draufgängerischer Kraft
behandelt zu sehen.

Einen großen Querschnitt durch eine beschränkte Zeit gibt Berthold Hanndcke:
Deutsche Kultur im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges (Leipzig, E. A. Seemann,
7 Mark 50 Pf.). Der Verfasser geht weit über seine Grenzen hinaus, auch Luther,
Leibniz, Sebastian Bach und Händel müssen ihm zeugen; doch ist die ungesuchte
Tendenz, das Zeitalter besser erscheinen zu lassen als sein Ruf ist, gerechtfertigt, und
das beigebrachte Material umfang- und lehrreich; Hanndcke schreibt einfach und
fließend.


Nietzsche und die bürgerliche Gesellschaft.

Die Tatsache, daß der wirre
Philosoph in unzähligen Seelen Verheerungen anrichtet, deren Wirkungen auch die
Rechtsordnung berühren, veranlaßt den Reichsgerichtsrat Dr. Adelbert Düringer,
die Aufmerksamkeit des Publikums und besonders seiner juristischen Kollegen auf
den Übermenschen zu lenken durch die sehr empfehlenswerte Schrift: Nietzsches
Philosophie vom Standpunkte des modernen Rechts. (Leipzig, Veit und
Comp., 1906.) Er zollt der vielseitigen Begabung und der stilistischen Virtuosität
Nietzsches die gebührende Anerkennung und beurteilt seine sachlichen Leistungen so,
wie sie wiederholt in den Grenzboten beurteilt worden sind. Unter anderen bemerkt
er über die Menschenzüchtung, daß das Haltbare dieses Gedankens uralt ist, und
was über dieses Alte hinausgeht, charakterisiert er als "tölpelhaften Versuch, der
Natur oder der Vorsehung ins Handwerk zu pfuschen". Von den Schädigungen,
die die Nietzschelektüre im Volksleben anrichtet, hebt er besonders folgende hervor.
Primaner, junge Kaufleute, junge Schauspieler, Kunstschüler entdecken in sich selbst



Für diesen auch namentlich dürste der starke Extraband "Deutsches Badewesen in ver¬
gangnen Tagen" von Alfred Martin von Interesse sein, der mit einem eingehenden Beitrag
zur Geschichte der neuern deutschen Wasserheilkunde schließt.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

vollständig sind. Der Kaufmann, der Gelehrte, der Soldat, der Richter, der Arzt*),
der Handwerker, der evangelische Geistliche, der Lehrer von heute, sie alle tun gern
einmal einen Blick auf die Vergangenheit und Entwicklung ihres Standes, um am
Schlüsse der schönen Diederichsschen Bilderfolgen aufzuatmen, daß wir es nun so
herrlich weit gebracht haben.

Solche tiefer kulturgeschichtlich interessierte, die das beste und materiell eigen¬
tümlichste unsrer Vergangenheit für die Bildung der Gegenwart nutzbar machen
möchten, werden die Mystikerbearbeitungen desselben Verlags in die Hand nehmen.

Das rein historische Interesse innerhalb der Kulturgeschichte fragt nach den
Änderungen im Habitus und findet sie in psychologischen Wandlungen begründet.
Zu dieser Frage kann man am besten mit Hilfe der großen Deutschen Geschichte von
Karl Lamprecht Stellung nehmen, von der soeben der zweite Teil des siebenten
Bandes und die beiden Teile von Band 8 ausgegeben worden sind (Freiburg, Heyfelder,
der Halbhart 8 Mark), schön und bedeutend namentlich die beiden letzten, die die
soziale und psychische Entwicklung des deutschen Bürgertums im achtzehnten Jahr¬
hundert und auf diesem Grunde eine herzhafte neue Darstellung der Herder, Kant,
Goethe, Schiller, Haydn, Glück usw. geben mit Betonung des subjektivistischeu als
des für die Zeit neuen Elements. Aus dem Diederichsschen Verlag nennen wir
hier noch den dreizehnten Band der großen deutscheu Ruskiuausgabe, weil dessen
reiches Gedankenmaterial auch das historische Gebiet fast in jedem Kapitel in seiner
psychologischen Seite in anregender Weise streift. Der psychologischen Geschichts¬
forschung wollen auch die rassengeschichtlichen Werke des Diederichsschen Verlags
dienen, von denen eine neue Arbeit Ludwig Woltmauus „Die Germanen in Frank¬
reich" behandelt. Ein dankbares Thema! Wir sind von frühern Arbeiten Wolt-
mcmns gewöhnt, im einzelnen manchen vorschnellen Irrtum bet ihm zu lesen, im
ganzen aber wichtige neue Fragen mit anerkennenswerter draufgängerischer Kraft
behandelt zu sehen.

Einen großen Querschnitt durch eine beschränkte Zeit gibt Berthold Hanndcke:
Deutsche Kultur im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges (Leipzig, E. A. Seemann,
7 Mark 50 Pf.). Der Verfasser geht weit über seine Grenzen hinaus, auch Luther,
Leibniz, Sebastian Bach und Händel müssen ihm zeugen; doch ist die ungesuchte
Tendenz, das Zeitalter besser erscheinen zu lassen als sein Ruf ist, gerechtfertigt, und
das beigebrachte Material umfang- und lehrreich; Hanndcke schreibt einfach und
fließend.


Nietzsche und die bürgerliche Gesellschaft.

Die Tatsache, daß der wirre
Philosoph in unzähligen Seelen Verheerungen anrichtet, deren Wirkungen auch die
Rechtsordnung berühren, veranlaßt den Reichsgerichtsrat Dr. Adelbert Düringer,
die Aufmerksamkeit des Publikums und besonders seiner juristischen Kollegen auf
den Übermenschen zu lenken durch die sehr empfehlenswerte Schrift: Nietzsches
Philosophie vom Standpunkte des modernen Rechts. (Leipzig, Veit und
Comp., 1906.) Er zollt der vielseitigen Begabung und der stilistischen Virtuosität
Nietzsches die gebührende Anerkennung und beurteilt seine sachlichen Leistungen so,
wie sie wiederholt in den Grenzboten beurteilt worden sind. Unter anderen bemerkt
er über die Menschenzüchtung, daß das Haltbare dieses Gedankens uralt ist, und
was über dieses Alte hinausgeht, charakterisiert er als „tölpelhaften Versuch, der
Natur oder der Vorsehung ins Handwerk zu pfuschen". Von den Schädigungen,
die die Nietzschelektüre im Volksleben anrichtet, hebt er besonders folgende hervor.
Primaner, junge Kaufleute, junge Schauspieler, Kunstschüler entdecken in sich selbst



Für diesen auch namentlich dürste der starke Extraband „Deutsches Badewesen in ver¬
gangnen Tagen" von Alfred Martin von Interesse sein, der mit einem eingehenden Beitrag
zur Geschichte der neuern deutschen Wasserheilkunde schließt.
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[0071] Maßgebliches und Unmaßgebliches vollständig sind. Der Kaufmann, der Gelehrte, der Soldat, der Richter, der Arzt*), der Handwerker, der evangelische Geistliche, der Lehrer von heute, sie alle tun gern einmal einen Blick auf die Vergangenheit und Entwicklung ihres Standes, um am Schlüsse der schönen Diederichsschen Bilderfolgen aufzuatmen, daß wir es nun so herrlich weit gebracht haben. Solche tiefer kulturgeschichtlich interessierte, die das beste und materiell eigen¬ tümlichste unsrer Vergangenheit für die Bildung der Gegenwart nutzbar machen möchten, werden die Mystikerbearbeitungen desselben Verlags in die Hand nehmen. Das rein historische Interesse innerhalb der Kulturgeschichte fragt nach den Änderungen im Habitus und findet sie in psychologischen Wandlungen begründet. Zu dieser Frage kann man am besten mit Hilfe der großen Deutschen Geschichte von Karl Lamprecht Stellung nehmen, von der soeben der zweite Teil des siebenten Bandes und die beiden Teile von Band 8 ausgegeben worden sind (Freiburg, Heyfelder, der Halbhart 8 Mark), schön und bedeutend namentlich die beiden letzten, die die soziale und psychische Entwicklung des deutschen Bürgertums im achtzehnten Jahr¬ hundert und auf diesem Grunde eine herzhafte neue Darstellung der Herder, Kant, Goethe, Schiller, Haydn, Glück usw. geben mit Betonung des subjektivistischeu als des für die Zeit neuen Elements. Aus dem Diederichsschen Verlag nennen wir hier noch den dreizehnten Band der großen deutscheu Ruskiuausgabe, weil dessen reiches Gedankenmaterial auch das historische Gebiet fast in jedem Kapitel in seiner psychologischen Seite in anregender Weise streift. Der psychologischen Geschichts¬ forschung wollen auch die rassengeschichtlichen Werke des Diederichsschen Verlags dienen, von denen eine neue Arbeit Ludwig Woltmauus „Die Germanen in Frank¬ reich" behandelt. Ein dankbares Thema! Wir sind von frühern Arbeiten Wolt- mcmns gewöhnt, im einzelnen manchen vorschnellen Irrtum bet ihm zu lesen, im ganzen aber wichtige neue Fragen mit anerkennenswerter draufgängerischer Kraft behandelt zu sehen. Einen großen Querschnitt durch eine beschränkte Zeit gibt Berthold Hanndcke: Deutsche Kultur im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges (Leipzig, E. A. Seemann, 7 Mark 50 Pf.). Der Verfasser geht weit über seine Grenzen hinaus, auch Luther, Leibniz, Sebastian Bach und Händel müssen ihm zeugen; doch ist die ungesuchte Tendenz, das Zeitalter besser erscheinen zu lassen als sein Ruf ist, gerechtfertigt, und das beigebrachte Material umfang- und lehrreich; Hanndcke schreibt einfach und fließend. Nietzsche und die bürgerliche Gesellschaft. Die Tatsache, daß der wirre Philosoph in unzähligen Seelen Verheerungen anrichtet, deren Wirkungen auch die Rechtsordnung berühren, veranlaßt den Reichsgerichtsrat Dr. Adelbert Düringer, die Aufmerksamkeit des Publikums und besonders seiner juristischen Kollegen auf den Übermenschen zu lenken durch die sehr empfehlenswerte Schrift: Nietzsches Philosophie vom Standpunkte des modernen Rechts. (Leipzig, Veit und Comp., 1906.) Er zollt der vielseitigen Begabung und der stilistischen Virtuosität Nietzsches die gebührende Anerkennung und beurteilt seine sachlichen Leistungen so, wie sie wiederholt in den Grenzboten beurteilt worden sind. Unter anderen bemerkt er über die Menschenzüchtung, daß das Haltbare dieses Gedankens uralt ist, und was über dieses Alte hinausgeht, charakterisiert er als „tölpelhaften Versuch, der Natur oder der Vorsehung ins Handwerk zu pfuschen". Von den Schädigungen, die die Nietzschelektüre im Volksleben anrichtet, hebt er besonders folgende hervor. Primaner, junge Kaufleute, junge Schauspieler, Kunstschüler entdecken in sich selbst Für diesen auch namentlich dürste der starke Extraband „Deutsches Badewesen in ver¬ gangnen Tagen" von Alfred Martin von Interesse sein, der mit einem eingehenden Beitrag zur Geschichte der neuern deutschen Wasserheilkunde schließt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/71>, abgerufen am 24.07.2024.