Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.Über den Brenner Kontinent, der reich an natürlichen Hilfsquellen ist, und anch diese wird durch Die Vollendung der Bahn wird voraussichtlich wegen der ungeheuern Die Persönlichkeit des Präsidenten Stilwcll, der früher die Bahn von Über den Brenner v Veto Aaemmel on 1 VN den zahllosen Reisenden, die alljährlich über den Brenner nach Die ersten, die über den Brenner nach Süden zogen, müssen die Räder ge¬ Über den Brenner Kontinent, der reich an natürlichen Hilfsquellen ist, und anch diese wird durch Die Vollendung der Bahn wird voraussichtlich wegen der ungeheuern Die Persönlichkeit des Präsidenten Stilwcll, der früher die Bahn von Über den Brenner v Veto Aaemmel on 1 VN den zahllosen Reisenden, die alljährlich über den Brenner nach Die ersten, die über den Brenner nach Süden zogen, müssen die Räder ge¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0012" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/299799"/> <fw type="header" place="top"> Über den Brenner</fw><lb/> <p xml:id="ID_10" prev="#ID_9"> Kontinent, der reich an natürlichen Hilfsquellen ist, und anch diese wird durch<lb/> die neue Bahn in nähere Verbindung mit deu Vereinigten Staaten gebracht als<lb/> bisher. Dasselbe gilt von der pazifischen Küste von Südamerika und von der<lb/> langen Westküste Mexikos, die in den letzten Jahrhunderten zugunsten der Ost¬<lb/> küste stark vernachlässigt worden ist, während vordem ein eifriger Handelsverkehr<lb/> mit China bestand, der erst jetzt wieder begonnen hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_11"> Die Vollendung der Bahn wird voraussichtlich wegen der ungeheuern<lb/> Schwierigkeiten, die die Sierra Madre bietet, noch mehrere Jahre in Anspruch<lb/> nehmen. Die Ingenieure haben die gesamte Länge von 1629 englischen Meilen<lb/> vermessen; Teilstrecken der Bahn in Kansas, Oklahoma und Chihuahua sind<lb/> schon im Betrieb,</p><lb/> <p xml:id="ID_12"> Die Persönlichkeit des Präsidenten Stilwcll, der früher die Bahn von<lb/> Kansas Cith nach Port Arthur, einem der Haupthafen des Golfes von Mexiko,<lb/> erbaute, bürgt dafür, daß die Bahn so schnell vollendet sein wird, als es der<lb/> Stand der modernen Technik und die örtlichen Verhältnisse nnr irgend erlauben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Über den Brenner<lb/> v<note type="byline"> Veto Aaemmel</note> on 1 </head><lb/> <p xml:id="ID_13"> VN den zahllosen Reisenden, die alljährlich über den Brenner nach<lb/> dem Süden ziehn, sind sich nnr wenige bewußt, daß sie einer<lb/> uralten, schon seit Jahrtausenden begangnen Straße folgen, ja daß<lb/> dieser Paß seit wenigstens einem Jahrtausend der wichtigste aller<lb/> lpenpässe geworden ist. Denn erstens bildet er eine der kürzesten<lb/> Linien zwischen Deutschland und Italien, sodann überschreitet er nur eine<lb/> Gebirgskette, die Zcutralkette, zu der von beiden Seiten tief einschneidende<lb/> Qucrtüler den Zugang vermitteln, vom Norden, vom Jnntale her die Sill, vom<lb/> Süden die Etsch und der Eisack; weiter ist die Einsattlung so niedrig wie bei<lb/> keinem einzigen der großen Pässe westlich des Brenners, denn die Paßhöhe<lb/> beträgt nur 1367 Meter, liegt noch unterhalb der Baumgrenze und ist der<lb/> Lawinengefahr nicht ausgesetzt; endlich führt die südliche Fortsetzung der Brenner-<lb/> straße nicht nur in den fruchtbarsten und reichsten Teil Italiens, die Potiefebene,<lb/> sondern auch über den Apennin geradeswegs ins Herz der Halbinsel, und ihre<lb/> Bedeutung wird dadurch gesteigert, daß östlich von? Brenner ans einer Strecke<lb/> von 150 Kilometern kein einziger fahrbarer Übergang existiert.</p><lb/> <p xml:id="ID_14" next="#ID_15"> Die ersten, die über den Brenner nach Süden zogen, müssen die Räder ge¬<lb/> wesen sein, die später zu beiden Seiten der Zentralkette bis nach Verona und<lb/> Feltre wohnten, und deren Stammesgenossen, die EtrMer Masenna), bis zum</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Über den Brenner
Kontinent, der reich an natürlichen Hilfsquellen ist, und anch diese wird durch
die neue Bahn in nähere Verbindung mit deu Vereinigten Staaten gebracht als
bisher. Dasselbe gilt von der pazifischen Küste von Südamerika und von der
langen Westküste Mexikos, die in den letzten Jahrhunderten zugunsten der Ost¬
küste stark vernachlässigt worden ist, während vordem ein eifriger Handelsverkehr
mit China bestand, der erst jetzt wieder begonnen hat.
Die Vollendung der Bahn wird voraussichtlich wegen der ungeheuern
Schwierigkeiten, die die Sierra Madre bietet, noch mehrere Jahre in Anspruch
nehmen. Die Ingenieure haben die gesamte Länge von 1629 englischen Meilen
vermessen; Teilstrecken der Bahn in Kansas, Oklahoma und Chihuahua sind
schon im Betrieb,
Die Persönlichkeit des Präsidenten Stilwcll, der früher die Bahn von
Kansas Cith nach Port Arthur, einem der Haupthafen des Golfes von Mexiko,
erbaute, bürgt dafür, daß die Bahn so schnell vollendet sein wird, als es der
Stand der modernen Technik und die örtlichen Verhältnisse nnr irgend erlauben.
Über den Brenner
v Veto Aaemmel on 1
VN den zahllosen Reisenden, die alljährlich über den Brenner nach
dem Süden ziehn, sind sich nnr wenige bewußt, daß sie einer
uralten, schon seit Jahrtausenden begangnen Straße folgen, ja daß
dieser Paß seit wenigstens einem Jahrtausend der wichtigste aller
lpenpässe geworden ist. Denn erstens bildet er eine der kürzesten
Linien zwischen Deutschland und Italien, sodann überschreitet er nur eine
Gebirgskette, die Zcutralkette, zu der von beiden Seiten tief einschneidende
Qucrtüler den Zugang vermitteln, vom Norden, vom Jnntale her die Sill, vom
Süden die Etsch und der Eisack; weiter ist die Einsattlung so niedrig wie bei
keinem einzigen der großen Pässe westlich des Brenners, denn die Paßhöhe
beträgt nur 1367 Meter, liegt noch unterhalb der Baumgrenze und ist der
Lawinengefahr nicht ausgesetzt; endlich führt die südliche Fortsetzung der Brenner-
straße nicht nur in den fruchtbarsten und reichsten Teil Italiens, die Potiefebene,
sondern auch über den Apennin geradeswegs ins Herz der Halbinsel, und ihre
Bedeutung wird dadurch gesteigert, daß östlich von? Brenner ans einer Strecke
von 150 Kilometern kein einziger fahrbarer Übergang existiert.
Die ersten, die über den Brenner nach Süden zogen, müssen die Räder ge¬
wesen sein, die später zu beiden Seiten der Zentralkette bis nach Verona und
Feltre wohnten, und deren Stammesgenossen, die EtrMer Masenna), bis zum
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