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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

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Westfälische Geschichten

Die Fina bekam einen Wutcmfcill, als der Dorneckbauer allein in die Küche
trat, und als sie hörte, warum der Hinrich nicht da sei: Also ists doch wahr,
Dorneckbauer, was die Leute sich erzählen? Dem liederlichen Frauenzimmer läuft
er nach, deren Vater längst im Gefängnis säße, wenn er nicht schlauer wäre als
ein Fuchs! Und Ihr habt darum gewußt und habt gedacht, daß die Fina gut
genug ist für so einen! Fahrt nur nach Haus, Dorneckbauer. Der Hinrich kann
seine Liebste heiraten. 'Ne Sünd ists und 'ne scheint. Wie oft hätt ich nicht
heiraten können. All hab ich sie aufgeschlagen -- sie fing zu weinen an --
seinetwegen! Hüten mag er sich, daß er mir nicht in den Weg läuft. Die Augen
kratz ich ihm aus!

Der Dorneckbauer ließ alles über sich ergehn. Als sie ausgetobt hatte, faßte
er nach ihrer Hand: So, Fina, nun ists genug gewesen mit der Wut, nun hör,
was ich dir noch zu sagen hab: der Hinrich hat uns beide belogen, Fina, dich und
mich. Wenn du einen andern nimmst, er macht sich nichts draus: er hat die
Rieka lieb. Was meinst du, wenn du mich nahmest? Ich gebs dir schriftlich,
daß dein erster Sohn den Dorneckshof erben soll. Was meinst du, ob sich der
Hinrich wohl giften wird darüber?

Sie saßen auf dem Dirkingshof in der besten Stube um den Tisch herum.
Sie tranken Kaffee, sie aßen Kuchen und Krabbeln. Die Eiserkuchen waren be¬
sonders gut geraten.

Als Bräutigam führ der Dorneckbauer nach Hause. In sechs Wochen sollte
die Hochzeit sein. Am Abend desselben Tags sagte die Nieka zum Hinrich: An
dem Tage, da du den Clermonts Franz in die Spielstube bringst -- ihre Augen
glühten ihn an --, an dem Tage will ich dir sagen, ob ich dich nehmen will.


7

Sie waren miteinander in die Schule gegangen, der Hinrich Dorment und der
Clermonts Franz. Sie hatten miteinander bei der Garde gedient. Welcher von
den beiden der schneidigste sei, der schönste, darüber waren sich die Mädchen
nie recht klar geworden. Während die einen dem Hinrich den Vorzug gaben, der
immer ein lustiges Wort auf der Lippe hatte und sich aus ihnen allen nichts
machte, meinten die andern, der Clermonts Franz habe so einen eignen Blick in
den Augen, und wenn der etwas sage, so wisse man gleich, so ists, und es kann
auch gar nicht anders sein: er ist ein Kluger, der Franz. Und brav ist er auch.
Wie der seinen Eltern nach den Augen sieht! Bei dem hätte eine Frau wohl
nichts zu besorgen.

Als der Franz und der Hinrich bei den Soldaten standen und ins Dorf zu
Besuch kamen, war die Rieka in der Stadt. Der Franz hatte sie lange nicht ge¬
sehen. Ebenso wie der Hinrich machte er sich nichts aus den Mädchen. Warum
er nur immer noch an die Rieka denken mußte, die seinen Eltern alles zugefügt
hatte, davon sie dachte, daß es die Clermonts ärgern müsse! Die Rieka, die sich
umdrehte, wo der Franz ihr begegnete, die neben ihrer Mutter in der Schenkstube
saß, anstieß mit den Gästen, lose Reden führte und jedem Burschen süße Augen
machte?

Er konnte das hoch aufgeschossene blasse Mädchen nicht vergessen.

Dann kam die Rieka ins Dorf zurück. Wie hatte sie sich verändert! Der
Franz traute seinen Augen nicht, als er sie am Sonntag in der Kirche sah, schwarz
gekleidet, kein buntes Band, keinen auffallenden Schmuck an sich. Die Augen zu
Boden geschlagen, scheinbar unbekümmert um alles um sie her, so saß sie in der
Bank ihm gegenüber. Wie schön war sie geworden! Ihm lachte das Herz im
Leibe, und zugleich kath ihm weh. Andächtig schien sie der Predigt zu lauschen
und ganz vertieft zu sein in den Inhalt des kleinen Gebetbuchs, das sie in der
Hand hielt. Kein Blick fiel auf ihn, auf irgend einen der Anwesenden. Und so
wie in der Kirche, so war sie auch in der Wirtschaft daheim: die Alten sagtens


Westfälische Geschichten

Die Fina bekam einen Wutcmfcill, als der Dorneckbauer allein in die Küche
trat, und als sie hörte, warum der Hinrich nicht da sei: Also ists doch wahr,
Dorneckbauer, was die Leute sich erzählen? Dem liederlichen Frauenzimmer läuft
er nach, deren Vater längst im Gefängnis säße, wenn er nicht schlauer wäre als
ein Fuchs! Und Ihr habt darum gewußt und habt gedacht, daß die Fina gut
genug ist für so einen! Fahrt nur nach Haus, Dorneckbauer. Der Hinrich kann
seine Liebste heiraten. 'Ne Sünd ists und 'ne scheint. Wie oft hätt ich nicht
heiraten können. All hab ich sie aufgeschlagen — sie fing zu weinen an —
seinetwegen! Hüten mag er sich, daß er mir nicht in den Weg läuft. Die Augen
kratz ich ihm aus!

Der Dorneckbauer ließ alles über sich ergehn. Als sie ausgetobt hatte, faßte
er nach ihrer Hand: So, Fina, nun ists genug gewesen mit der Wut, nun hör,
was ich dir noch zu sagen hab: der Hinrich hat uns beide belogen, Fina, dich und
mich. Wenn du einen andern nimmst, er macht sich nichts draus: er hat die
Rieka lieb. Was meinst du, wenn du mich nahmest? Ich gebs dir schriftlich,
daß dein erster Sohn den Dorneckshof erben soll. Was meinst du, ob sich der
Hinrich wohl giften wird darüber?

Sie saßen auf dem Dirkingshof in der besten Stube um den Tisch herum.
Sie tranken Kaffee, sie aßen Kuchen und Krabbeln. Die Eiserkuchen waren be¬
sonders gut geraten.

Als Bräutigam führ der Dorneckbauer nach Hause. In sechs Wochen sollte
die Hochzeit sein. Am Abend desselben Tags sagte die Nieka zum Hinrich: An
dem Tage, da du den Clermonts Franz in die Spielstube bringst — ihre Augen
glühten ihn an —, an dem Tage will ich dir sagen, ob ich dich nehmen will.


7

Sie waren miteinander in die Schule gegangen, der Hinrich Dorment und der
Clermonts Franz. Sie hatten miteinander bei der Garde gedient. Welcher von
den beiden der schneidigste sei, der schönste, darüber waren sich die Mädchen
nie recht klar geworden. Während die einen dem Hinrich den Vorzug gaben, der
immer ein lustiges Wort auf der Lippe hatte und sich aus ihnen allen nichts
machte, meinten die andern, der Clermonts Franz habe so einen eignen Blick in
den Augen, und wenn der etwas sage, so wisse man gleich, so ists, und es kann
auch gar nicht anders sein: er ist ein Kluger, der Franz. Und brav ist er auch.
Wie der seinen Eltern nach den Augen sieht! Bei dem hätte eine Frau wohl
nichts zu besorgen.

Als der Franz und der Hinrich bei den Soldaten standen und ins Dorf zu
Besuch kamen, war die Rieka in der Stadt. Der Franz hatte sie lange nicht ge¬
sehen. Ebenso wie der Hinrich machte er sich nichts aus den Mädchen. Warum
er nur immer noch an die Rieka denken mußte, die seinen Eltern alles zugefügt
hatte, davon sie dachte, daß es die Clermonts ärgern müsse! Die Rieka, die sich
umdrehte, wo der Franz ihr begegnete, die neben ihrer Mutter in der Schenkstube
saß, anstieß mit den Gästen, lose Reden führte und jedem Burschen süße Augen
machte?

Er konnte das hoch aufgeschossene blasse Mädchen nicht vergessen.

Dann kam die Rieka ins Dorf zurück. Wie hatte sie sich verändert! Der
Franz traute seinen Augen nicht, als er sie am Sonntag in der Kirche sah, schwarz
gekleidet, kein buntes Band, keinen auffallenden Schmuck an sich. Die Augen zu
Boden geschlagen, scheinbar unbekümmert um alles um sie her, so saß sie in der
Bank ihm gegenüber. Wie schön war sie geworden! Ihm lachte das Herz im
Leibe, und zugleich kath ihm weh. Andächtig schien sie der Predigt zu lauschen
und ganz vertieft zu sein in den Inhalt des kleinen Gebetbuchs, das sie in der
Hand hielt. Kein Blick fiel auf ihn, auf irgend einen der Anwesenden. Und so
wie in der Kirche, so war sie auch in der Wirtschaft daheim: die Alten sagtens


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[0124] Westfälische Geschichten Die Fina bekam einen Wutcmfcill, als der Dorneckbauer allein in die Küche trat, und als sie hörte, warum der Hinrich nicht da sei: Also ists doch wahr, Dorneckbauer, was die Leute sich erzählen? Dem liederlichen Frauenzimmer läuft er nach, deren Vater längst im Gefängnis säße, wenn er nicht schlauer wäre als ein Fuchs! Und Ihr habt darum gewußt und habt gedacht, daß die Fina gut genug ist für so einen! Fahrt nur nach Haus, Dorneckbauer. Der Hinrich kann seine Liebste heiraten. 'Ne Sünd ists und 'ne scheint. Wie oft hätt ich nicht heiraten können. All hab ich sie aufgeschlagen — sie fing zu weinen an — seinetwegen! Hüten mag er sich, daß er mir nicht in den Weg läuft. Die Augen kratz ich ihm aus! Der Dorneckbauer ließ alles über sich ergehn. Als sie ausgetobt hatte, faßte er nach ihrer Hand: So, Fina, nun ists genug gewesen mit der Wut, nun hör, was ich dir noch zu sagen hab: der Hinrich hat uns beide belogen, Fina, dich und mich. Wenn du einen andern nimmst, er macht sich nichts draus: er hat die Rieka lieb. Was meinst du, wenn du mich nahmest? Ich gebs dir schriftlich, daß dein erster Sohn den Dorneckshof erben soll. Was meinst du, ob sich der Hinrich wohl giften wird darüber? Sie saßen auf dem Dirkingshof in der besten Stube um den Tisch herum. Sie tranken Kaffee, sie aßen Kuchen und Krabbeln. Die Eiserkuchen waren be¬ sonders gut geraten. Als Bräutigam führ der Dorneckbauer nach Hause. In sechs Wochen sollte die Hochzeit sein. Am Abend desselben Tags sagte die Nieka zum Hinrich: An dem Tage, da du den Clermonts Franz in die Spielstube bringst — ihre Augen glühten ihn an —, an dem Tage will ich dir sagen, ob ich dich nehmen will. 7 Sie waren miteinander in die Schule gegangen, der Hinrich Dorment und der Clermonts Franz. Sie hatten miteinander bei der Garde gedient. Welcher von den beiden der schneidigste sei, der schönste, darüber waren sich die Mädchen nie recht klar geworden. Während die einen dem Hinrich den Vorzug gaben, der immer ein lustiges Wort auf der Lippe hatte und sich aus ihnen allen nichts machte, meinten die andern, der Clermonts Franz habe so einen eignen Blick in den Augen, und wenn der etwas sage, so wisse man gleich, so ists, und es kann auch gar nicht anders sein: er ist ein Kluger, der Franz. Und brav ist er auch. Wie der seinen Eltern nach den Augen sieht! Bei dem hätte eine Frau wohl nichts zu besorgen. Als der Franz und der Hinrich bei den Soldaten standen und ins Dorf zu Besuch kamen, war die Rieka in der Stadt. Der Franz hatte sie lange nicht ge¬ sehen. Ebenso wie der Hinrich machte er sich nichts aus den Mädchen. Warum er nur immer noch an die Rieka denken mußte, die seinen Eltern alles zugefügt hatte, davon sie dachte, daß es die Clermonts ärgern müsse! Die Rieka, die sich umdrehte, wo der Franz ihr begegnete, die neben ihrer Mutter in der Schenkstube saß, anstieß mit den Gästen, lose Reden führte und jedem Burschen süße Augen machte? Er konnte das hoch aufgeschossene blasse Mädchen nicht vergessen. Dann kam die Rieka ins Dorf zurück. Wie hatte sie sich verändert! Der Franz traute seinen Augen nicht, als er sie am Sonntag in der Kirche sah, schwarz gekleidet, kein buntes Band, keinen auffallenden Schmuck an sich. Die Augen zu Boden geschlagen, scheinbar unbekümmert um alles um sie her, so saß sie in der Bank ihm gegenüber. Wie schön war sie geworden! Ihm lachte das Herz im Leibe, und zugleich kath ihm weh. Andächtig schien sie der Predigt zu lauschen und ganz vertieft zu sein in den Inhalt des kleinen Gebetbuchs, das sie in der Hand hielt. Kein Blick fiel auf ihn, auf irgend einen der Anwesenden. Und so wie in der Kirche, so war sie auch in der Wirtschaft daheim: die Alten sagtens

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/124>, abgerufen am 13.11.2024.