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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

In der jüngst abgehaltnen Generalversammlung der Görresgesellschaft hat sich der
Straßburger Philosophieprofessor Albert Lang gegen den Knnticmismus der fran¬
zösischen Apologeten ausgesprochen.


Zum Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm.

Mein Freund,
Professor E. Matthias in Burg, hat in seinem sehr lesenswerten Aufsatze: "Zur
Geschichte des Deutschen Wörterbuches der Brüder Grimm" (Grenzboten Ur. 47)
mehrfach auf meinen in Nummer 37 anonym veröffentlichten Artikel Bezug ge¬
nommen und auf S. 627 gesagt, daß meine Angaben "nicht ganz zutreffend" seien.
Ich kann dies nicht zugeben. Daß Professor Stosch schon 1895 mit der Fort¬
führung der Arbeit Erdmcmns betraut worden sei, habe ich nämlich nicht behauptet,
soudern nur, der Wahrheit gemäß, geäußert, Stosch (dessen Namen ich übrigens
nicht nannte) sei schon 1895 "in den Dienst des Wörterbuchs gestellt worden."
Tatsächlich wurde er auch auf Erdmanns Wunsch Ostern 1895 mit dem ausdrück¬
lichen Auftrage, diesen bei der Arbeit am Wörterbuche zu unterstützen, nach Kiel
versetzt.

Zu den übrigen Ausführungen von Matthias nur noch eine Bemerkung. Er
erklärt es für -- gelinde ausgedrückt -- wunderlich, daß ich schon jetzt von einem
auf breiterer Grundlage zu errichtenden neuen Wörterbuche "schwärme." Ich
meinerseits tröste mich diesem Vorwurfe gegenüber mit der Tatsache, daß vor mir
schon andre -- und unter ihnen Wilhelm Grimms eigner Sohn Herman -- den
Plan erörtert und die Notwendigkeit seiner baldigen Ausführung betont haben.


H. Gering




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Fr- Wilh, Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig


"Kupferberg Gold"
zeichnet sich durch erst¬
klassige Qualität, vor¬
züglichen Geschmack,
durch seine leichte Art
und große Bekömmlich¬
keit aus. Nach unserm
erfahrenen Urteil muß
es als das beste deutsche
Erzeugnis angesehen
werden.




Maßgebliches und Unmaßgebliches

In der jüngst abgehaltnen Generalversammlung der Görresgesellschaft hat sich der
Straßburger Philosophieprofessor Albert Lang gegen den Knnticmismus der fran¬
zösischen Apologeten ausgesprochen.


Zum Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm.

Mein Freund,
Professor E. Matthias in Burg, hat in seinem sehr lesenswerten Aufsatze: „Zur
Geschichte des Deutschen Wörterbuches der Brüder Grimm" (Grenzboten Ur. 47)
mehrfach auf meinen in Nummer 37 anonym veröffentlichten Artikel Bezug ge¬
nommen und auf S. 627 gesagt, daß meine Angaben „nicht ganz zutreffend" seien.
Ich kann dies nicht zugeben. Daß Professor Stosch schon 1895 mit der Fort¬
führung der Arbeit Erdmcmns betraut worden sei, habe ich nämlich nicht behauptet,
soudern nur, der Wahrheit gemäß, geäußert, Stosch (dessen Namen ich übrigens
nicht nannte) sei schon 1895 „in den Dienst des Wörterbuchs gestellt worden."
Tatsächlich wurde er auch auf Erdmanns Wunsch Ostern 1895 mit dem ausdrück¬
lichen Auftrage, diesen bei der Arbeit am Wörterbuche zu unterstützen, nach Kiel
versetzt.

Zu den übrigen Ausführungen von Matthias nur noch eine Bemerkung. Er
erklärt es für — gelinde ausgedrückt — wunderlich, daß ich schon jetzt von einem
auf breiterer Grundlage zu errichtenden neuen Wörterbuche „schwärme." Ich
meinerseits tröste mich diesem Vorwurfe gegenüber mit der Tatsache, daß vor mir
schon andre — und unter ihnen Wilhelm Grimms eigner Sohn Herman — den
Plan erörtert und die Notwendigkeit seiner baldigen Ausführung betont haben.


H. Gering




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Fr- Wilh, Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig


„Kupferberg Gold"
zeichnet sich durch erst¬
klassige Qualität, vor¬
züglichen Geschmack,
durch seine leichte Art
und große Bekömmlich¬
keit aus. Nach unserm
erfahrenen Urteil muß
es als das beste deutsche
Erzeugnis angesehen
werden.




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[0197] Maßgebliches und Unmaßgebliches In der jüngst abgehaltnen Generalversammlung der Görresgesellschaft hat sich der Straßburger Philosophieprofessor Albert Lang gegen den Knnticmismus der fran¬ zösischen Apologeten ausgesprochen. Zum Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm. Mein Freund, Professor E. Matthias in Burg, hat in seinem sehr lesenswerten Aufsatze: „Zur Geschichte des Deutschen Wörterbuches der Brüder Grimm" (Grenzboten Ur. 47) mehrfach auf meinen in Nummer 37 anonym veröffentlichten Artikel Bezug ge¬ nommen und auf S. 627 gesagt, daß meine Angaben „nicht ganz zutreffend" seien. Ich kann dies nicht zugeben. Daß Professor Stosch schon 1895 mit der Fort¬ führung der Arbeit Erdmcmns betraut worden sei, habe ich nämlich nicht behauptet, soudern nur, der Wahrheit gemäß, geäußert, Stosch (dessen Namen ich übrigens nicht nannte) sei schon 1895 „in den Dienst des Wörterbuchs gestellt worden." Tatsächlich wurde er auch auf Erdmanns Wunsch Ostern 1895 mit dem ausdrück¬ lichen Auftrage, diesen bei der Arbeit am Wörterbuche zu unterstützen, nach Kiel versetzt. Zu den übrigen Ausführungen von Matthias nur noch eine Bemerkung. Er erklärt es für — gelinde ausgedrückt — wunderlich, daß ich schon jetzt von einem auf breiterer Grundlage zu errichtenden neuen Wörterbuche „schwärme." Ich meinerseits tröste mich diesem Vorwurfe gegenüber mit der Tatsache, daß vor mir schon andre — und unter ihnen Wilhelm Grimms eigner Sohn Herman — den Plan erörtert und die Notwendigkeit seiner baldigen Ausführung betont haben. H. Gering Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Fr- Wilh, Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig „Kupferberg Gold" zeichnet sich durch erst¬ klassige Qualität, vor¬ züglichen Geschmack, durch seine leichte Art und große Bekömmlich¬ keit aus. Nach unserm erfahrenen Urteil muß es als das beste deutsche Erzeugnis angesehen werden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/197>, abgerufen am 29.06.2024.