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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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^in^eiZLN
Inseratenaimsdme clurä)
Lxpeaitlon aler Kreil^boten, Leipzig u. durch Hermann ^eigeZ. Aerlin sah->rrenz>r >s^
preis liir die 7"eigcsp>neue IionpareiUc/.eile I Marii. Umsclitagseitcn erkiidt- preise
^MMj^
Ä^H-
llncsoen " Ah"si Kollovuo
"minivrtvsi, rnriivl"""" II""" I. üiuix"^ I" "in/lU "<!>,""er "" <Jor IiII>l>; xi>^"in>"r <Jo,n "xl. 8oI>I""",
'"vrxliiui", /"l"!?">- ""<> <I°r <i,"uiiI<I"-N"i<>ri<i. ISIoKtriü,.!," "vlonolltiinx. I.i". "iidor.
"oniitiv t'iir ^"t,""ni>it".---It. Itonilvtvlll, Oil^Kor.>I""> <>>>"r"Inniii, /,,I"x">'
Ao" VniK: ZLoer^' Qiec!er°Linocles
a"S"n "och. böten rnvatnudlikuin slonriston, 8p"rete"t"it, Lllsstordesoensrn vto.)
grosse?reisermassigung
ur-nix SlrvKt "b ?"l>rite oSor von den opt.isvl"!" NltiuUungvii. i?loi"Il"w Kostvntrsi
optische Anstalt A. Kserü,
AHtiengeseiisc!,"".
LerUn-soie<jenau zö.
2 ki""it llninu riq""r". -- 22 Jen" s" l'liotrvxSt. -- I.mixtum: 1/<! IIaN>ar"-(!Ireiiü, ISV.
I^odss's
UIikMiIed^88if8
von lisbliolism VoKlAeruv"; or/vuxt Il-^it Jani'MM <Zi!>nmicI>o
rosixvvisgg^ s^mmstveivdo it"ut "lui vrli-Ut (liosvld" bis w's
^Itsr 5"re unä xssowvmäix.
ZsURV "5"I"t
mit <1er vollen Vi, n,je "Jos IZitiix^rs
vTIS"SH5l_WZHSe^^
""rilvrormit 8r. Zu^prellt Kaisers >""I iciinixs.
Aiklixlor ^"" ^"1,""'" Zi"Ix1"vIc"I>"n-I'"rrii>""rI>>.
^> -Von xuwn 1>!>nu""!rii!n, vioginivn sovio noi ÄIvn
Voitk<!"rLn no" In- "n<I ^""Inntivs Kilutliod.capeten
von -lar billigste" Le-Jar>s- c-pede bis nur elegantesten
Qlxus-cap-le bald-n "ir el" gewaltiges r"ger, "nil ist
es "user prin/ip, nur ge"c>"macllV"IIe Muster /um per-
il-ni /u dringen, denn n"r solche mache" ?in"mer.i"genet>in
"olmiich. -- Muster in jeder Preislage stets Kosteulrei,
Kebrüüer WlttebraM.
l>oMeler>i"te" Seiner Majestät clef Kaisers un-I Königs
Lettin 02. "rüaersttasse is.
S-iuKeiro" eemal ünternekmer
wolle" u"fern Spenial-okforte Iorclem>
^->j!--
^lersanMaus von i!^^!!^^^"''^
---^ I^a"et,fiel§et,j viiiigstc c-tgespreisc, --
KKW l^i-KavclL-ingloK, Ileumiinstcr in ljoist-in^

s SsMnA. flötet..ver^aisechof" "
Zimmer von Z,ö0MK. an. K"i>Igste u. vornehm,"" lag- Kerlins.
A"i "SV"
Ohl^I^ol, NoKvI
unä Restaurant Iton"
------- ""K" -------Lenin---- I'r""I>A>n.n --
Viitvr <Jo" I-t"<l"i>
2 Mnutvn v""> Il"I"iI>or I'rivdrlvlistr""""
V"r"et>me", "rstklittisixv" II"u". M""I"r"or Xonikort
Ilons <d I'kviiniiiM, IInk-'IiÄitsurs
7ße!!yz8Kj!l)l'^VMäi8e!!ZMlM8ig.1t.
^rvLL-^iolitßi'kkläk -- Ost dßi Berlin
1!ki>a",ilung von Ilükt- uncl Xniexelenlcont/.ünclunxen,
DWNUZSW <?r"""i"">le" ""t V>/"i>"<?I". WMUWMM
Dr. 8vunt^8 ?kN8ion it. KrAk!iiinZ8all8t. l. Klinik
IZrvacüsene iwirierlei <Zescdlucllwn.ut. Individuelle IZelmniIIg.,
da Leiter sewst erblindet, vio Lcbule stellt unter so"UioK"r
Stiftung von ^ininiermann'fere
MurdeilWStAlt bei eftemnit.
- Neu eröffnete;
?.IMdsu5 in. a. gro;Lartig§t. mo"Z. Einrichtungen.
vir. I?r?.t or. viügue, rireisarxt a. v., Z Herzte, I Nerxlin. Spec.
Lel>an!>in"g von Nerven-, Mag""-, ?r.iuenlei"e" etc. preis v.
S bis l2,so MK. läge., alles inbcgr. Neue illustr. Prospekte gratis.
i^rgel-fiarmoniums As
^ -------- nur p. N"U"
von P.Neuscvilt!. Weimar.
zNett!MssNK.Preisliste sendet gratis
?ölig"§t M<irves,
--"reine". -----
" " ' " M
^.^."eneKel8?/S^
saliriüiert u. einpk.: Ilcüser".Kabel" riirKiiclio ".
Ilitu" -- Illessor k. a. lZeiverb" ". Künüte -- Ilirncb-
lÄuxvr u.,I"xdi"cstivr -- l-icberv" tur alle Zi^callo.
Iluuntniedeil. Z!"l in" Vi^,I^ipüig'si'sei'.IIZ.
ISix.Verte.-I^iederl.i I'r""In'urd".II. Zteinv."-Il"n>-
unrx, Kr. ^oliannisslr. V - liiiln ".. ub., Ilobestr. Ill -
"r"s<Jm, Vilsdi ulkerstr. 7 - >Vi"" I, icärntbnerstr. 24
fiarüer lianarien-^ogel "WW
lourcnrcichc Ilotte Sänger, auch bei licht singencl. Se. 6, "> 10,12 MIl.
HoetirotkIiZeMMkii. rmenäkÄllZkr, 8t, M
Lprecbencle -Stine uncl lacbcncle IZma^on-pspsgeien,
prächtige starke Vögel, Stück von ZV MK. an,
versendet gegen Nachnahme, Sarantic leb. UnKunIt
Vogel-Kxport. Kdemnit? i. 5.^^"L^^N " ^
ttiWMtiütiliit!!! Ilillll, Z,^
!ü>It lizzliscll " --
s A
I^zeiten 8le einen Ve^neu!
O^ÄSK
^V/ssbsc!su
^. O. Peters, Kanten.
Kinülgcs lZigarrcn-versant-tZesebält, das "ureinig" wenige
ide§o"aer" sorgtiiitig an§g"polli,i"e
----------- Spexial-Marken --------
liihrt "mal dadurch im höchste" Krade leistungstiinig ist.
Hauptmarke. ZeSem gelallcud- Avr de Kcnito . d>/n p>g>
Iecler VorsucK fükrt 2U et-iuorncler liunclscliaft.
neu- fiWea Klosett
StilcK 22 IN"rIc. I>">s,>ein mit N'.
^lo/'/Me/A ^7.
stiivk". Allel ItrAiiKenivkili.
^^^t^D per Zi'l. jrielusivs Glas irvck
^aclcuujz. Iadnsen6x. Ir-uilco.
?ost-?rokecolli ^/l Nu. !i.SV ^->alm. Soc-lallend
^on Vissering, I-chi-,. o8,fr.
<ur"""I>"nckIunN in 8ii<I,s"!"v". Vexrünüet 182t.
^fM^sM^MM^W^Ms^s
llss KvvKR
KUllugvIiÄli tur äeil äsutsoiisii ^uristonsiig.iiä
VII. .I"I,r>xin>x !!""!!
Vr. II". VK. 8"vrx"I> Niinvltvn
Illdltlt vou I^ummsr 19 vom 1i>. VKtobor 1903:
^II,;"","!""". Hder Sie X>"call"u,ig>ikiil>iglcuit der Ilz^
steriselicn. -- "<>"vt^i,"">i!iIvlxn"N "n>I -^"'n-vittliini?. I>"ri
ein Im"inKiN<!NVvr"t"iMr>lux!,vvrr"I,ron auk IZiuspruvtl "in""
lZijzendesit/el" Ses <-runcl"tücKs el"j;e"telle vvicleii? --
soll-""liritili. Der lünUvm'I eines VesetM!, über <Zelt Vor-
sicliuiunMvertrag. -- ^.u" <,"", Il"c>>t"IiiI>"n. Her it"Iieniso1><-'
.7nristentax. -- Vereinigung tur seu-ltsvissenselütltüclU! ?ort-
liildunx. -- Nie Voilzervitunx tur am Iiiiliercn .lnsel/.- un"
Vervaltunxsclienst in Laden.......I"i>ri,tun> tur lanato-ii wei-ult-
liclre I>-u,-1e1si!"n<Ze. -- (ieiielitiielw Manilestantentisto. --
i!ur I^rag"! aler juxendiicüen, Veriireelier. - I^vue" Ser-ügesot?,-
duoi" in UuM"us.--ISnx""-!"" /.rb-ltnüvlt I>ol <im "onvkte".-?-
I^iir ""<! >VI<I"r. -- ""t"et>el<l""l.e". I. Xiviisaciien. 2 ol°
vioKtlMton iieelitslzruiKlsütüe So" Iteicllsgerieüts in tjtrak-
"action. -- Iteicli". n"<I I^nxl"><x"""i"x">">">?.
"nrocluinxv". -- Itiielicrsvliir". -- "I"n I'iicii^citürlirit't""-
^^^"^^^.^^tZ.^^^
liieren Srei "einigen: "in prospektlieltchen über neue öiichcr a"
<I-r c>>",ingische,i vcriagsanstait in Kis-uach i"ier die Monatsschrilt
lagzvuchiianäiuug von ?er<Iman-I Luke ins ami Verlag von Keorg Aigauil in reipxig -- ein Prospekt von
"poiitiscii-antiiropoiogisclie Kevue" -- ein Prospekt von <Ier ne'°
Stuttgart über "las AerK: Anm-It, e"i>ik.

Wesen und Wirkung
der gesetzlichen Freiheitsentziehung
Lin Beitrag zur Gefäugnispsychologie
(Fortsetzung)

.e länger die Untersuchungshaft andauert, um so unerträglicher
iwird sie natürlich, und um so verhängnisvoller werden ihre wirt¬
schaftlichen und gesundheitlichen Folgen, die dann oft überhaupt
!uicht wieder gut zu machen sind. Die Möglichkeit einer wirk¬
lichen "Entschädigung" fiir unschuldig erlittene Untersuchungs¬
haft ist ebenso ausgeschlossen, wie die der Entschädigung unschuldig Verurteilter.
In welcher Weise eine lange Freiheitsentziehung auf den geistigen und seelischen
Zustand des Gefangnen einwirkt, werden wir später bei Behandlung der Straf¬
haft noch sehen. Jetzt möchte ich nur mit ein paar kurzen Worten auf die
Besonderheiten hinweisen, die in dieser Beziehung bei der Untersuchungshaft
zutage treten. Hier geht mit einer gewissen Abstumpfung für manche Dinge
eine immer wachsende, sich bisweilen zur völligen Verzweiflung steigernde Un¬
geduld Hand in Hand. Namentlich der Unschuldige verlangt immer stürmischer
nach dem Tage der Hauptverhandlung, in der er den Tag seiner Befreiung
sieht. Ich kann darin keine geeignete Vorbereitung für diese entscheidende
Stunde, kein geeignetes Mittel zur wirklichen Erforschung der Wahrheit sehen.
In seiner Weltabgeschiedenheit verzerrt sich ihm das Bild des Gegenstandes,
um den es sich handelt; die Wirklichkeit tritt hinter seinen eignen Hirngespinsten
ganz zurück. Was ihm bei etwaigen Vernehmungen aus den Aussagen andrer
Zeugen vorgehalten wird, oder was er bei Gegenüberstellungen mit solchen
erfährt, sind nur Bruchstücke, und auch wenn ihm nach Abschluß der Vorunter¬
suchung die Anklageschrift zugestellt wird, gewinnt er hünfig noch nicht das
richtige Verständnis für die Bedeutung des gegen ihn vorliegenden Anklage¬
materials. Es geht ihm wie einer Fliege, die in die klebrigen Fäden eines
Spinngewebes geraten ist; die vollständige Lähmung seiner Bewegungsfähigkeit
verhindert ihn, seine Lage klar zu übersehen und die zu seiner Verteidigung zweck¬
mäßigen Wege einzuschlagen. Nun erwäge man, daß dieser ganzen Schilderung
normale, verhältnismäßig günstige Voraussetzungen zugrunde gelegt worden
sind; man vergegenwärtige sich die mannigfachen Erschwerungen der Lage, die
eintreten, wenn die Untersuchungshaft von Kranken, von geistig Unnormalen,
von Frauen mit Säuglingen, von Sprachunknndigen usw. erlitten werden muß,
wenn ein harter Winter, Überfüllung der Gefängnisse, rohe oder übermäßig
strenge Beamte alle diese Leiden verschärfen. Mit dem so gewonnenen Bilde




^in^eiZLN
Inseratenaimsdme clurä)
Lxpeaitlon aler Kreil^boten, Leipzig u. durch Hermann ^eigeZ. Aerlin sah->rrenz>r >s^
preis liir die 7«eigcsp>neue IionpareiUc/.eile I Marii. Umsclitagseitcn erkiidt- preise
^MMj^
Ä^H-
llncsoen » Ah»si Kollovuo
«minivrtvsi, rnriivl»»»« II«»» I. üiuix»^ I» »in/lU «<!>,«»er »» <Jor IiII>l>; xi>^»in>«r <Jo,n «xl. 8oI>I»«»,
'»vrxliiui«, /„l»!?«>- »»<> <I°r <i,»uiiI<I«-N»i<>ri<i. ISIoKtriü,.!,» »vlonolltiinx. I.i». »iidor.
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Ao« VniK: ZLoer^' Qiec!er°Linocles
a«S«n »och. böten rnvatnudlikuin slonriston, 8p«rete»t«it, Lllsstordesoensrn vto.)
grosse?reisermassigung
ur-nix SlrvKt »b ?»l>rite oSor von den opt.isvl»!» NltiuUungvii. i?loi»Il»w Kostvntrsi
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AHtiengeseiisc!,»«.
LerUn-soie<jenau zö.
2 ki»»it llninu riq«»r«. — 22 Jen« s« l'liotrvxSt. — I.mixtum: 1/<! IIaN>ar»-(!Ireiiü, ISV.
I^odss's
UIikMiIed^88if8
von lisbliolism VoKlAeruv»; or/vuxt Il-^it Jani'MM <Zi!>nmicI>o
rosixvvisgg^ s^mmstveivdo it»ut »lui vrli-Ut (liosvld« bis w's
^Itsr 5»re unä xssowvmäix.
ZsURV «5«I»t
mit <1er vollen Vi, n,je «Jos IZitiix^rs
vTIS»SH5l_WZHSe^^
»«rilvrormit 8r. Zu^prellt Kaisers >»»I iciinixs.
Aiklixlor ^«» ^«1,»«'« Zi»Ix1«vIc«I>«n-I'»rrii>»«rI>>.
^> -Von xuwn 1>!>nu»»!rii!n, vioginivn sovio noi ÄIvn
Voitk<!»rLn no» In- »n<I ^»»Inntivs Kilutliod.capeten
von -lar billigste» Le-Jar>s- c-pede bis nur elegantesten
Qlxus-cap-le bald-n «ir el» gewaltiges r»ger, »nil ist
es »user prin/ip, nur ge»c>»macllV«IIe Muster /um per-
il-ni /u dringen, denn n»r solche mache» ?in»mer.i»genet>in
«olmiich. — Muster in jeder Preislage stets Kosteulrei,
Kebrüüer WlttebraM.
l>oMeler>i»te» Seiner Majestät clef Kaisers un-I Königs
Lettin 02. »rüaersttasse is.
S-iuKeiro» eemal ünternekmer
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KKW l^i-KavclL-ingloK, Ileumiinstcr in ljoist-in^

s SsMnA. flötet..ver^aisechof" »
Zimmer von Z,ö0MK. an. K»i>Igste u. vornehm,«« lag- Kerlins.
A»i »SV»
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unä Restaurant Iton«
------- ««K« -------Lenin---- I'r»«I>A>n.n —
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V»r»et>me», «rstklittisixv« II»u«. M««I«r»or Xonikort
Ilons <d I'kviiniiiM, IInk-'IiÄitsurs
7ße!!yz8Kj!l)l'^VMäi8e!!ZMlM8ig.1t.
^rvLL-^iolitßi'kkläk — Ost dßi Berlin
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DWNUZSW <?r«»»i»«>le« »»t V>/«i>«<?I». WMUWMM
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MurdeilWStAlt bei eftemnit.
- Neu eröffnete;
?.IMdsu5 in. a. gro;Lartig§t. mo«Z. Einrichtungen.
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Lel>an!>in»g von Nerven-, Mag«»-, ?r.iuenlei«e» etc. preis v.
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zNett!MssNK.Preisliste sendet gratis
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lÄuxvr u.,I»xdi»cstivr — l-icberv» tur alle Zi^callo.
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HoetirotkIiZeMMkii. rmenäkÄllZkr, 8t, M
Lprecbencle -Stine uncl lacbcncle IZma^on-pspsgeien,
prächtige starke Vögel, Stück von ZV MK. an,
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Vogel-Kxport. Kdemnit? i. 5.^^«L^^N " ^
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I^zeiten 8le einen Ve^neu!
O^ÄSK
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^fM^sM^MM^W^Ms^s
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KUllugvIiÄli tur äeil äsutsoiisii ^uristonsiig.iiä
VII. .I»I,r>xin>x !!»»!!
Vr. II». VK. 8»vrx«I> Niinvltvn
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^II,;«»,«!»«». Hder Sie X>»call»u,ig>ikiil>iglcuit der Ilz^
steriselicn. — «<>«vt^i,»»>i!iIvlxn»N »n>I -^»'n-vittliini?. I>»ri
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lZijzendesit/el» Ses <-runcl»tücKs el„j;e»telle vvicleii? —
soll-«»liritili. Der lünUvm'I eines VesetM!, über <Zelt Vor-
sicliuiunMvertrag. — ^.u» <,«», Il«c>>t«IiiI>«n. Her it»Iieniso1><-'
.7nristentax. — Vereinigung tur seu-ltsvissenselütltüclU! ?ort-
liildunx. — Nie Voilzervitunx tur am Iiiiliercn .lnsel/.- un«
Vervaltunxsclienst in Laden.......I»i>ri,tun> tur lanato-ii wei-ult-
liclre I>-u,-1e1si!»n<Ze. — (ieiielitiielw Manilestantentisto. —
i!ur I^rag«! aler juxendiicüen, Veriireelier. - I^vue» Ser-ügesot?,-
duoi» in UuM»us.—ISnx»«-!»« /.rb-ltnüvlt I>ol <im «onvkte».-?-
I^iir »»<! >VI<I»r. — «»t«et>el<l»»l.e„. I. Xiviisaciien. 2 ol°
vioKtlMton iieelitslzruiKlsütüe So» Iteicllsgerieüts in tjtrak-
»action. — Iteicli». n»<I I^nxl«><x«««i«x«>»>»>?.
«nrocluinxv». — Itiielicrsvliir». — «I«n I'iicii^citürlirit't«»-
^^^»^^^.^^tZ.^^^
liieren Srei «einigen: «in prospektlieltchen über neue öiichcr a»
<I-r c>>»,ingische,i vcriagsanstait in Kis-uach i»ier die Monatsschrilt
lagzvuchiianäiuug von ?er<Iman-I Luke ins ami Verlag von Keorg Aigauil in reipxig — ein Prospekt von
„poiitiscii-antiiropoiogisclie Kevue" — ein Prospekt von <Ier ne'°
Stuttgart über «las AerK: Anm-It, e«i>ik.

Wesen und Wirkung
der gesetzlichen Freiheitsentziehung
Lin Beitrag zur Gefäugnispsychologie
(Fortsetzung)

.e länger die Untersuchungshaft andauert, um so unerträglicher
iwird sie natürlich, und um so verhängnisvoller werden ihre wirt¬
schaftlichen und gesundheitlichen Folgen, die dann oft überhaupt
!uicht wieder gut zu machen sind. Die Möglichkeit einer wirk¬
lichen „Entschädigung" fiir unschuldig erlittene Untersuchungs¬
haft ist ebenso ausgeschlossen, wie die der Entschädigung unschuldig Verurteilter.
In welcher Weise eine lange Freiheitsentziehung auf den geistigen und seelischen
Zustand des Gefangnen einwirkt, werden wir später bei Behandlung der Straf¬
haft noch sehen. Jetzt möchte ich nur mit ein paar kurzen Worten auf die
Besonderheiten hinweisen, die in dieser Beziehung bei der Untersuchungshaft
zutage treten. Hier geht mit einer gewissen Abstumpfung für manche Dinge
eine immer wachsende, sich bisweilen zur völligen Verzweiflung steigernde Un¬
geduld Hand in Hand. Namentlich der Unschuldige verlangt immer stürmischer
nach dem Tage der Hauptverhandlung, in der er den Tag seiner Befreiung
sieht. Ich kann darin keine geeignete Vorbereitung für diese entscheidende
Stunde, kein geeignetes Mittel zur wirklichen Erforschung der Wahrheit sehen.
In seiner Weltabgeschiedenheit verzerrt sich ihm das Bild des Gegenstandes,
um den es sich handelt; die Wirklichkeit tritt hinter seinen eignen Hirngespinsten
ganz zurück. Was ihm bei etwaigen Vernehmungen aus den Aussagen andrer
Zeugen vorgehalten wird, oder was er bei Gegenüberstellungen mit solchen
erfährt, sind nur Bruchstücke, und auch wenn ihm nach Abschluß der Vorunter¬
suchung die Anklageschrift zugestellt wird, gewinnt er hünfig noch nicht das
richtige Verständnis für die Bedeutung des gegen ihn vorliegenden Anklage¬
materials. Es geht ihm wie einer Fliege, die in die klebrigen Fäden eines
Spinngewebes geraten ist; die vollständige Lähmung seiner Bewegungsfähigkeit
verhindert ihn, seine Lage klar zu übersehen und die zu seiner Verteidigung zweck¬
mäßigen Wege einzuschlagen. Nun erwäge man, daß dieser ganzen Schilderung
normale, verhältnismäßig günstige Voraussetzungen zugrunde gelegt worden
sind; man vergegenwärtige sich die mannigfachen Erschwerungen der Lage, die
eintreten, wenn die Untersuchungshaft von Kranken, von geistig Unnormalen,
von Frauen mit Säuglingen, von Sprachunknndigen usw. erlitten werden muß,
wenn ein harter Winter, Überfüllung der Gefängnisse, rohe oder übermäßig
strenge Beamte alle diese Leiden verschärfen. Mit dem so gewonnenen Bilde


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[0301] [Abbildung] ^in^eiZLN Inseratenaimsdme clurä) Lxpeaitlon aler Kreil^boten, Leipzig u. durch Hermann ^eigeZ. Aerlin sah->rrenz>r >s^ preis liir die 7«eigcsp>neue IionpareiUc/.eile I Marii. Umsclitagseitcn erkiidt- preise ^MMj^ Ä^H- llncsoen » Ah»si Kollovuo «minivrtvsi, rnriivl»»»« II«»» I. üiuix»^ I» »in/lU «<!>,«»er »» <Jor IiII>l>; xi>^»in>«r <Jo,n «xl. 8oI>I»«», '»vrxliiui«, /„l»!?«>- »»<> <I°r <i,»uiiI<I«-N»i<>ri<i. ISIoKtriü,.!,» »vlonolltiinx. I.i». »iidor. «oniitiv t'iir ^»t,»»ni>it».---It. Itonilvtvlll, Oil^Kor.>I«»> <>>>«r»Inniii, /,,I»x«>' Ao« VniK: ZLoer^' Qiec!er°Linocles a«S«n »och. böten rnvatnudlikuin slonriston, 8p«rete»t«it, Lllsstordesoensrn vto.) grosse?reisermassigung ur-nix SlrvKt »b ?»l>rite oSor von den opt.isvl»!» NltiuUungvii. i?loi»Il»w Kostvntrsi optische Anstalt A. Kserü, AHtiengeseiisc!,»«. LerUn-soie<jenau zö. 2 ki»»it llninu riq«»r«. — 22 Jen« s« l'liotrvxSt. — I.mixtum: 1/<! IIaN>ar»-(!Ireiiü, ISV. 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Her it»Iieniso1><-' .7nristentax. — Vereinigung tur seu-ltsvissenselütltüclU! ?ort- liildunx. — Nie Voilzervitunx tur am Iiiiliercn .lnsel/.- un« Vervaltunxsclienst in Laden.......I»i>ri,tun> tur lanato-ii wei-ult- liclre I>-u,-1e1si!»n<Ze. — (ieiielitiielw Manilestantentisto. — i!ur I^rag«! aler juxendiicüen, Veriireelier. - I^vue» Ser-ügesot?,- duoi» in UuM»us.—ISnx»«-!»« /.rb-ltnüvlt I>ol <im «onvkte».-?- I^iir »»<! >VI<I»r. — «»t«et>el<l»»l.e„. I. Xiviisaciien. 2 ol° vioKtlMton iieelitslzruiKlsütüe So» Iteicllsgerieüts in tjtrak- »action. — Iteicli». n»<I I^nxl«><x«««i«x«>»>»>?. «nrocluinxv». — Itiielicrsvliir». — «I«n I'iicii^citürlirit't«»- ^^^»^^^.^^tZ.^^^ liieren Srei «einigen: «in prospektlieltchen über neue öiichcr a» <I-r c>>»,ingische,i vcriagsanstait in Kis-uach i»ier die Monatsschrilt lagzvuchiianäiuug von ?er<Iman-I Luke ins ami Verlag von Keorg Aigauil in reipxig — ein Prospekt von „poiitiscii-antiiropoiogisclie Kevue" — ein Prospekt von <Ier ne'° Stuttgart über «las AerK: Anm-It, e«i>ik. Wesen und Wirkung der gesetzlichen Freiheitsentziehung Lin Beitrag zur Gefäugnispsychologie (Fortsetzung) .e länger die Untersuchungshaft andauert, um so unerträglicher iwird sie natürlich, und um so verhängnisvoller werden ihre wirt¬ schaftlichen und gesundheitlichen Folgen, die dann oft überhaupt !uicht wieder gut zu machen sind. Die Möglichkeit einer wirk¬ lichen „Entschädigung" fiir unschuldig erlittene Untersuchungs¬ haft ist ebenso ausgeschlossen, wie die der Entschädigung unschuldig Verurteilter. In welcher Weise eine lange Freiheitsentziehung auf den geistigen und seelischen Zustand des Gefangnen einwirkt, werden wir später bei Behandlung der Straf¬ haft noch sehen. Jetzt möchte ich nur mit ein paar kurzen Worten auf die Besonderheiten hinweisen, die in dieser Beziehung bei der Untersuchungshaft zutage treten. Hier geht mit einer gewissen Abstumpfung für manche Dinge eine immer wachsende, sich bisweilen zur völligen Verzweiflung steigernde Un¬ geduld Hand in Hand. Namentlich der Unschuldige verlangt immer stürmischer nach dem Tage der Hauptverhandlung, in der er den Tag seiner Befreiung sieht. Ich kann darin keine geeignete Vorbereitung für diese entscheidende Stunde, kein geeignetes Mittel zur wirklichen Erforschung der Wahrheit sehen. In seiner Weltabgeschiedenheit verzerrt sich ihm das Bild des Gegenstandes, um den es sich handelt; die Wirklichkeit tritt hinter seinen eignen Hirngespinsten ganz zurück. Was ihm bei etwaigen Vernehmungen aus den Aussagen andrer Zeugen vorgehalten wird, oder was er bei Gegenüberstellungen mit solchen erfährt, sind nur Bruchstücke, und auch wenn ihm nach Abschluß der Vorunter¬ suchung die Anklageschrift zugestellt wird, gewinnt er hünfig noch nicht das richtige Verständnis für die Bedeutung des gegen ihn vorliegenden Anklage¬ materials. Es geht ihm wie einer Fliege, die in die klebrigen Fäden eines Spinngewebes geraten ist; die vollständige Lähmung seiner Bewegungsfähigkeit verhindert ihn, seine Lage klar zu übersehen und die zu seiner Verteidigung zweck¬ mäßigen Wege einzuschlagen. Nun erwäge man, daß dieser ganzen Schilderung normale, verhältnismäßig günstige Voraussetzungen zugrunde gelegt worden sind; man vergegenwärtige sich die mannigfachen Erschwerungen der Lage, die eintreten, wenn die Untersuchungshaft von Kranken, von geistig Unnormalen, von Frauen mit Säuglingen, von Sprachunknndigen usw. erlitten werden muß, wenn ein harter Winter, Überfüllung der Gefängnisse, rohe oder übermäßig strenge Beamte alle diese Leiden verschärfen. Mit dem so gewonnenen Bilde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/301>, abgerufen am 03.07.2024.