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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

liebes gelernt habe, so könne er sich nur gleich begraben lassen, denn er vermehre
nur die Zahl des jammervollen Volks, das wie die Fische unter der Brücke die
Mäuler aufsperre nach einem Bissen aus Gnade und Barmherzigkeit. Von solchen
Leuten verlange man, da sie nichts verstünden, das; sie alles verstehen sollten, und
stelle sie überall dahin, wo kein andrer stehn mochte. Du hast eine andre Zukunft,
Heinrich, schloß er, dn sollst ein Meister in deinem Fache werden, und ich sehe
schon die Stunde kommen, wo du mit Geldschränken Umgang hast.

Das war seine Abschiedsrede, und das war mein Konfirmationstag.


6

So fuhr ich also nach Leipzig und fand mich auch schnell zu Schönes Be¬
kannten hin, die einen Trödelladen innehalten. Die Gasse, in der sie wohnten,
war schmutzig, die Sonne war wohl zwischen diesen hohe" rauchgrauer Häusern
nie bis zum Pflaster heruntergekommen, und der Laden sah schon von außen so
unordentlich und verwahrlost aus, daß ich keinen guten Begriff von den Lebens-
umständen des Mannes bekam, dem ich mich anvertrauen sollte. Im Laden fand
ich ein kränkliches Frauchen, grau wie das Licht in diesem Raume und von dem¬
selben Staub überzogen, der hier alle Gegenstände bedeckte. Ich übergab ihr
meinen Brief, worauf sie ihn flüchtig überlas und dann zu mir mit unfreundlicher
Miene sagte: Mein Maun ist nicht zu Hause. Komm in einer Stunde wieder und
hol die Autwort.

Damit war ich hinausgeschoben und stand nun in der Abenddämmerung in
den Gassen einer Stadt, worin mir alles fremd war. Zunächst war ich jedoch froh,
aus der Nähe des vertrockneten Fraueuwcsens weggekommen zu sein, und ich ver¬
spürte die Lust, mir erst einmal Leipzig auzusehen, ehe ich mich wieder zu den
Leuten begab. Als ich die enge Gasse verlassen hatte, kam ich zu eiuer schönen
Promenade und lustwandelte unter hohen Bäumen, die sich eben mit dem ersten
Grün bedeckt hatten. Allmählich stellte sich der Hunger bei mir ein, und so kaufte
ich mir in einem Krcunlädchen etwas zu essen und pflanzte mich damit uuter
einen Haufen Jungen, die sich an eiuer stillen Ecke an einem mir unbekannten
Spiel ergötzten Ich hatte mich schnell mit ihnen befreundet und pilgerte, als es
ganz dunkel geworden war, noch mit ihnen durch eine Anzahl Straßen, dann erst
fiel mir ein, daß die Stunde, in der ich mich vorstellen sollte, längst verflossen sein
müßte. Jetzt lief ich schnell zurück, verfiel aber allmählich wieder in meinen
gemütlichen Gang, und als ich endlich vor dem Lädchen stand, war denn auch richtig
alles dunkel und verschlossen.

Was sollte ich nun beginne"? Ich hatte noch soviel Geld bei mir, daß
ich ein Gasthaus hätte aufsuchen können, aber ich befürchtete, man werde mich
ausfragen und der Polizei überliefern. So schlenderte ich wieder durch die
Straßen in der Ziellosigkeit, in der ein großer Teil meines künftigen Lebens
verlief, bis mein Weg allmählich in einen Park hineinführte, über dessen Kieswegen
ein feiner Schimmer des eben über den Horizont steigendes Mondes lag. Ich
fand eine Bank, und müde geworden, gedachte ich die Nacht darauf zu verbringe".
Vor mir dehnte sich im hellen Lichte eine weite Grasfläche aus, unterbrochen von
den Schatten schöner Baumgruppen, deren Ränder in den leuchtende" Duft hineiu-
ragteu, und dahinter erhoben sich die schwarzen Massen der letzten Häuser mit
einigen wenigen über die Etagen verstreuten Lichtern. Über dem allen aber bunte
sich im silberklaren Äther ein kühnes Wolkengebirge auf, eine seltsame Wirrnis
mit Spitzen und Zacken und Burgen und Schlössern über düstern Gründen, so, wie
ich es später in der Wirklichkeit gesehen habe, als ich wieder anfing, über mich zu
schauen, und als mir zuteil geworden war, wonach ich lange, ohne es selbst zu
wissen, gerungen hatte, nnter den verworrnen Linien meines Daseins die eine zu
erkennen, die eines höhern Hand darin gezogen hatte.

Es war still unter den Bäume", zuweilen nur vernahm mein Ohr das Rollen


Zwei Seelen

liebes gelernt habe, so könne er sich nur gleich begraben lassen, denn er vermehre
nur die Zahl des jammervollen Volks, das wie die Fische unter der Brücke die
Mäuler aufsperre nach einem Bissen aus Gnade und Barmherzigkeit. Von solchen
Leuten verlange man, da sie nichts verstünden, das; sie alles verstehen sollten, und
stelle sie überall dahin, wo kein andrer stehn mochte. Du hast eine andre Zukunft,
Heinrich, schloß er, dn sollst ein Meister in deinem Fache werden, und ich sehe
schon die Stunde kommen, wo du mit Geldschränken Umgang hast.

Das war seine Abschiedsrede, und das war mein Konfirmationstag.


6

So fuhr ich also nach Leipzig und fand mich auch schnell zu Schönes Be¬
kannten hin, die einen Trödelladen innehalten. Die Gasse, in der sie wohnten,
war schmutzig, die Sonne war wohl zwischen diesen hohe» rauchgrauer Häusern
nie bis zum Pflaster heruntergekommen, und der Laden sah schon von außen so
unordentlich und verwahrlost aus, daß ich keinen guten Begriff von den Lebens-
umständen des Mannes bekam, dem ich mich anvertrauen sollte. Im Laden fand
ich ein kränkliches Frauchen, grau wie das Licht in diesem Raume und von dem¬
selben Staub überzogen, der hier alle Gegenstände bedeckte. Ich übergab ihr
meinen Brief, worauf sie ihn flüchtig überlas und dann zu mir mit unfreundlicher
Miene sagte: Mein Maun ist nicht zu Hause. Komm in einer Stunde wieder und
hol die Autwort.

Damit war ich hinausgeschoben und stand nun in der Abenddämmerung in
den Gassen einer Stadt, worin mir alles fremd war. Zunächst war ich jedoch froh,
aus der Nähe des vertrockneten Fraueuwcsens weggekommen zu sein, und ich ver¬
spürte die Lust, mir erst einmal Leipzig auzusehen, ehe ich mich wieder zu den
Leuten begab. Als ich die enge Gasse verlassen hatte, kam ich zu eiuer schönen
Promenade und lustwandelte unter hohen Bäumen, die sich eben mit dem ersten
Grün bedeckt hatten. Allmählich stellte sich der Hunger bei mir ein, und so kaufte
ich mir in einem Krcunlädchen etwas zu essen und pflanzte mich damit uuter
einen Haufen Jungen, die sich an eiuer stillen Ecke an einem mir unbekannten
Spiel ergötzten Ich hatte mich schnell mit ihnen befreundet und pilgerte, als es
ganz dunkel geworden war, noch mit ihnen durch eine Anzahl Straßen, dann erst
fiel mir ein, daß die Stunde, in der ich mich vorstellen sollte, längst verflossen sein
müßte. Jetzt lief ich schnell zurück, verfiel aber allmählich wieder in meinen
gemütlichen Gang, und als ich endlich vor dem Lädchen stand, war denn auch richtig
alles dunkel und verschlossen.

Was sollte ich nun beginne»? Ich hatte noch soviel Geld bei mir, daß
ich ein Gasthaus hätte aufsuchen können, aber ich befürchtete, man werde mich
ausfragen und der Polizei überliefern. So schlenderte ich wieder durch die
Straßen in der Ziellosigkeit, in der ein großer Teil meines künftigen Lebens
verlief, bis mein Weg allmählich in einen Park hineinführte, über dessen Kieswegen
ein feiner Schimmer des eben über den Horizont steigendes Mondes lag. Ich
fand eine Bank, und müde geworden, gedachte ich die Nacht darauf zu verbringe».
Vor mir dehnte sich im hellen Lichte eine weite Grasfläche aus, unterbrochen von
den Schatten schöner Baumgruppen, deren Ränder in den leuchtende» Duft hineiu-
ragteu, und dahinter erhoben sich die schwarzen Massen der letzten Häuser mit
einigen wenigen über die Etagen verstreuten Lichtern. Über dem allen aber bunte
sich im silberklaren Äther ein kühnes Wolkengebirge auf, eine seltsame Wirrnis
mit Spitzen und Zacken und Burgen und Schlössern über düstern Gründen, so, wie
ich es später in der Wirklichkeit gesehen habe, als ich wieder anfing, über mich zu
schauen, und als mir zuteil geworden war, wonach ich lange, ohne es selbst zu
wissen, gerungen hatte, nnter den verworrnen Linien meines Daseins die eine zu
erkennen, die eines höhern Hand darin gezogen hatte.

Es war still unter den Bäume», zuweilen nur vernahm mein Ohr das Rollen


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[0134] Zwei Seelen liebes gelernt habe, so könne er sich nur gleich begraben lassen, denn er vermehre nur die Zahl des jammervollen Volks, das wie die Fische unter der Brücke die Mäuler aufsperre nach einem Bissen aus Gnade und Barmherzigkeit. Von solchen Leuten verlange man, da sie nichts verstünden, das; sie alles verstehen sollten, und stelle sie überall dahin, wo kein andrer stehn mochte. Du hast eine andre Zukunft, Heinrich, schloß er, dn sollst ein Meister in deinem Fache werden, und ich sehe schon die Stunde kommen, wo du mit Geldschränken Umgang hast. Das war seine Abschiedsrede, und das war mein Konfirmationstag. 6 So fuhr ich also nach Leipzig und fand mich auch schnell zu Schönes Be¬ kannten hin, die einen Trödelladen innehalten. Die Gasse, in der sie wohnten, war schmutzig, die Sonne war wohl zwischen diesen hohe» rauchgrauer Häusern nie bis zum Pflaster heruntergekommen, und der Laden sah schon von außen so unordentlich und verwahrlost aus, daß ich keinen guten Begriff von den Lebens- umständen des Mannes bekam, dem ich mich anvertrauen sollte. Im Laden fand ich ein kränkliches Frauchen, grau wie das Licht in diesem Raume und von dem¬ selben Staub überzogen, der hier alle Gegenstände bedeckte. Ich übergab ihr meinen Brief, worauf sie ihn flüchtig überlas und dann zu mir mit unfreundlicher Miene sagte: Mein Maun ist nicht zu Hause. Komm in einer Stunde wieder und hol die Autwort. Damit war ich hinausgeschoben und stand nun in der Abenddämmerung in den Gassen einer Stadt, worin mir alles fremd war. Zunächst war ich jedoch froh, aus der Nähe des vertrockneten Fraueuwcsens weggekommen zu sein, und ich ver¬ spürte die Lust, mir erst einmal Leipzig auzusehen, ehe ich mich wieder zu den Leuten begab. Als ich die enge Gasse verlassen hatte, kam ich zu eiuer schönen Promenade und lustwandelte unter hohen Bäumen, die sich eben mit dem ersten Grün bedeckt hatten. Allmählich stellte sich der Hunger bei mir ein, und so kaufte ich mir in einem Krcunlädchen etwas zu essen und pflanzte mich damit uuter einen Haufen Jungen, die sich an eiuer stillen Ecke an einem mir unbekannten Spiel ergötzten Ich hatte mich schnell mit ihnen befreundet und pilgerte, als es ganz dunkel geworden war, noch mit ihnen durch eine Anzahl Straßen, dann erst fiel mir ein, daß die Stunde, in der ich mich vorstellen sollte, längst verflossen sein müßte. Jetzt lief ich schnell zurück, verfiel aber allmählich wieder in meinen gemütlichen Gang, und als ich endlich vor dem Lädchen stand, war denn auch richtig alles dunkel und verschlossen. Was sollte ich nun beginne»? Ich hatte noch soviel Geld bei mir, daß ich ein Gasthaus hätte aufsuchen können, aber ich befürchtete, man werde mich ausfragen und der Polizei überliefern. So schlenderte ich wieder durch die Straßen in der Ziellosigkeit, in der ein großer Teil meines künftigen Lebens verlief, bis mein Weg allmählich in einen Park hineinführte, über dessen Kieswegen ein feiner Schimmer des eben über den Horizont steigendes Mondes lag. Ich fand eine Bank, und müde geworden, gedachte ich die Nacht darauf zu verbringe». Vor mir dehnte sich im hellen Lichte eine weite Grasfläche aus, unterbrochen von den Schatten schöner Baumgruppen, deren Ränder in den leuchtende» Duft hineiu- ragteu, und dahinter erhoben sich die schwarzen Massen der letzten Häuser mit einigen wenigen über die Etagen verstreuten Lichtern. Über dem allen aber bunte sich im silberklaren Äther ein kühnes Wolkengebirge auf, eine seltsame Wirrnis mit Spitzen und Zacken und Burgen und Schlössern über düstern Gründen, so, wie ich es später in der Wirklichkeit gesehen habe, als ich wieder anfing, über mich zu schauen, und als mir zuteil geworden war, wonach ich lange, ohne es selbst zu wissen, gerungen hatte, nnter den verworrnen Linien meines Daseins die eine zu erkennen, die eines höhern Hand darin gezogen hatte. Es war still unter den Bäume», zuweilen nur vernahm mein Ohr das Rollen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/134>, abgerufen am 22.07.2024.