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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Nein, es war nicht möglich. Wir hatten nämlich damals keine Lehrer
und mußten dilatorisch verhandeln.

Ja aber, verzeihen Sie mir, Herr Geheimrat, wenn man nun gesagt hätte:
Wir haben jetzt Mangel an Lehrern, schiebt euern Bau auf.

Der Herr Geheimrat nahm eine majestätische Miene an und sagte: Die König¬
liche Regierung hat nie Mangel, sie hat nie Unrecht, sie nimmt von sich aus nie
eine Verfügung zurück. Merken Sie sich das, Herr von Brausewitz.




Maßgebliches und Unmaßgebliches
Partikularismus und Eisenbahnverstaatlichung.

In Bayern hat man
seit Jahren damit gerechnet, daß die pfälzischen Eisenbahnen, die Aktiengesellschaft
find, und für die der bayrische Staat bis zum Jahre 1905 Zinsgarantie leistet, in
diesem Jahre verstaatlicht würden. Die bevorstehende Errichtung eines Verkehrs¬
ministeriums wurde zum Teil mit dieser Maßnahme begründet. Nun erschien vor
einigen Wochen eine offizielle Kundgebung, daß aus technischen und vor allein aus
finanziellen Gründen von der Verstaatlichung abgesehen werde. Diese Nachricht erregte
namentlich in der Pfalz unliebsames Aufsehen und gab der Strömung in der Pfalz, die
die Pfälzischen Bahnen an die preußischen Eisenbahnen angliedern will, neue Nahrung.
Daraufhin wurde abgewiegelt und betont, daß die Verstaatlichn"", nur aufgeschoben
sei, zugleich aber wurde bemerkt, daß an eine Aufgabe der Selbständigkeit der
bayrischen Staatsbahnen niemand denke. Diese für die Kenner bayrischer Verhält¬
nisse eigentlich selbstverständliche Bemerkung wurde von der klerikalen Presse, die in
Bayern die Pflege des Partikularismus in Erbpacht hat, mit hellem Jubel auf¬
genommen. Es ist das auch begreiflich, denn die Partei bestreitet in Bayern zum
Teil ihre Agitationskosten ans der stetigen Verwertung des Partikularismus, und
sie zählt zu ihren gröbsten Regiemitteln das Vorschützen der steten Besorgnis, Preußen
werde in die Sonderrechte der Einzelstaaten übergreifen. Dadurch wird auch der
Stinmienzuwachs erklärlich, den die klerikale Partei bei den letzten Reichstagswahlen
in Bayern erzielt hat. Wir erachten aber dieses ewige Verwerten des Pnrtikularismus,
der übrigens auch hier und da noch kajvliert wird, nicht für eine Gefahr, wohl
aber für ein Übel, das im Interesse des Reichs füglich entbehrt werden könnte.
Und gerade auf dem Gebiete des Post- und Verkehrswesens ist dieser Partikularismus
zu allererst zu entbehren, zumal da seine Pflege hier auch noch recht kostspielig ist-
Die reservatrechtliche Stellung Bayerns auf dem Gebiete des Verkehrswesens ist
bekannt. Sie dauert auch noch auf dem Gebiete des PostWesens fort, und jeder, der
einmal aus andern deutschen Bundesstaaten Marken der Reichspost gesandt erhalten
hat, kann ein Lied davon singen. Obwohl Württemberg mit der Aufgabe seines
Markenreservats, wie die letzten württembergischen Kammerverhandlungen erwiesen
haben, ein gutes Geschäft gemacht hat, ist an die Einführung der Marken der
Reichspost in Bayern gar nicht zu denken. Nun haben die süddeutschen Staaten
gleich Sachsen -- Hessen ist ja der preußischen Eisenbahngemeinschaft beigetreten
ihre eignen Bahnverwaltungen. Solche selbständige Bahnverwaltungen sind mindestens -
nicht billig, und von den zehn bayrischen Betrtebsdirektionen könnte die Hälfte jetzt
schon gespart werden. Auch sind die Betriebsergebnisse der süddeutschen Bahnver¬
waltungen finanziell zurückgegangen, und die Stimmen aus dem württembergischen
Landtage, die zu derselben Zeit, wo der bayrische Ministerpräsident in Stuttgart
seinen Antrittsbesuch machte, nach Bayern herüberklangen und sich über die An¬
leitungen beklagten, waren nicht von übermäßiger Freundlichkeit. Es ist auch, ohne
der Zukunft vorzugreifen, höchst wahrscheinlich, daß Württemberg von den süd¬
deutschen Staaten zuerst den Anschluß an die preußische Eisenbahngemeinschaft suchen
wird. In einem solchen engern oder weitern Zusammenschluß, der jede Konkurrenz


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Nein, es war nicht möglich. Wir hatten nämlich damals keine Lehrer
und mußten dilatorisch verhandeln.

Ja aber, verzeihen Sie mir, Herr Geheimrat, wenn man nun gesagt hätte:
Wir haben jetzt Mangel an Lehrern, schiebt euern Bau auf.

Der Herr Geheimrat nahm eine majestätische Miene an und sagte: Die König¬
liche Regierung hat nie Mangel, sie hat nie Unrecht, sie nimmt von sich aus nie
eine Verfügung zurück. Merken Sie sich das, Herr von Brausewitz.




Maßgebliches und Unmaßgebliches
Partikularismus und Eisenbahnverstaatlichung.

In Bayern hat man
seit Jahren damit gerechnet, daß die pfälzischen Eisenbahnen, die Aktiengesellschaft
find, und für die der bayrische Staat bis zum Jahre 1905 Zinsgarantie leistet, in
diesem Jahre verstaatlicht würden. Die bevorstehende Errichtung eines Verkehrs¬
ministeriums wurde zum Teil mit dieser Maßnahme begründet. Nun erschien vor
einigen Wochen eine offizielle Kundgebung, daß aus technischen und vor allein aus
finanziellen Gründen von der Verstaatlichung abgesehen werde. Diese Nachricht erregte
namentlich in der Pfalz unliebsames Aufsehen und gab der Strömung in der Pfalz, die
die Pfälzischen Bahnen an die preußischen Eisenbahnen angliedern will, neue Nahrung.
Daraufhin wurde abgewiegelt und betont, daß die Verstaatlichn««, nur aufgeschoben
sei, zugleich aber wurde bemerkt, daß an eine Aufgabe der Selbständigkeit der
bayrischen Staatsbahnen niemand denke. Diese für die Kenner bayrischer Verhält¬
nisse eigentlich selbstverständliche Bemerkung wurde von der klerikalen Presse, die in
Bayern die Pflege des Partikularismus in Erbpacht hat, mit hellem Jubel auf¬
genommen. Es ist das auch begreiflich, denn die Partei bestreitet in Bayern zum
Teil ihre Agitationskosten ans der stetigen Verwertung des Partikularismus, und
sie zählt zu ihren gröbsten Regiemitteln das Vorschützen der steten Besorgnis, Preußen
werde in die Sonderrechte der Einzelstaaten übergreifen. Dadurch wird auch der
Stinmienzuwachs erklärlich, den die klerikale Partei bei den letzten Reichstagswahlen
in Bayern erzielt hat. Wir erachten aber dieses ewige Verwerten des Pnrtikularismus,
der übrigens auch hier und da noch kajvliert wird, nicht für eine Gefahr, wohl
aber für ein Übel, das im Interesse des Reichs füglich entbehrt werden könnte.
Und gerade auf dem Gebiete des Post- und Verkehrswesens ist dieser Partikularismus
zu allererst zu entbehren, zumal da seine Pflege hier auch noch recht kostspielig ist-
Die reservatrechtliche Stellung Bayerns auf dem Gebiete des Verkehrswesens ist
bekannt. Sie dauert auch noch auf dem Gebiete des PostWesens fort, und jeder, der
einmal aus andern deutschen Bundesstaaten Marken der Reichspost gesandt erhalten
hat, kann ein Lied davon singen. Obwohl Württemberg mit der Aufgabe seines
Markenreservats, wie die letzten württembergischen Kammerverhandlungen erwiesen
haben, ein gutes Geschäft gemacht hat, ist an die Einführung der Marken der
Reichspost in Bayern gar nicht zu denken. Nun haben die süddeutschen Staaten
gleich Sachsen — Hessen ist ja der preußischen Eisenbahngemeinschaft beigetreten
ihre eignen Bahnverwaltungen. Solche selbständige Bahnverwaltungen sind mindestens -
nicht billig, und von den zehn bayrischen Betrtebsdirektionen könnte die Hälfte jetzt
schon gespart werden. Auch sind die Betriebsergebnisse der süddeutschen Bahnver¬
waltungen finanziell zurückgegangen, und die Stimmen aus dem württembergischen
Landtage, die zu derselben Zeit, wo der bayrische Ministerpräsident in Stuttgart
seinen Antrittsbesuch machte, nach Bayern herüberklangen und sich über die An¬
leitungen beklagten, waren nicht von übermäßiger Freundlichkeit. Es ist auch, ohne
der Zukunft vorzugreifen, höchst wahrscheinlich, daß Württemberg von den süd¬
deutschen Staaten zuerst den Anschluß an die preußische Eisenbahngemeinschaft suchen
wird. In einem solchen engern oder weitern Zusammenschluß, der jede Konkurrenz


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[0512] Maßgebliches und Unmaßgebliches Nein, es war nicht möglich. Wir hatten nämlich damals keine Lehrer und mußten dilatorisch verhandeln. Ja aber, verzeihen Sie mir, Herr Geheimrat, wenn man nun gesagt hätte: Wir haben jetzt Mangel an Lehrern, schiebt euern Bau auf. Der Herr Geheimrat nahm eine majestätische Miene an und sagte: Die König¬ liche Regierung hat nie Mangel, sie hat nie Unrecht, sie nimmt von sich aus nie eine Verfügung zurück. Merken Sie sich das, Herr von Brausewitz. Maßgebliches und Unmaßgebliches Partikularismus und Eisenbahnverstaatlichung. In Bayern hat man seit Jahren damit gerechnet, daß die pfälzischen Eisenbahnen, die Aktiengesellschaft find, und für die der bayrische Staat bis zum Jahre 1905 Zinsgarantie leistet, in diesem Jahre verstaatlicht würden. Die bevorstehende Errichtung eines Verkehrs¬ ministeriums wurde zum Teil mit dieser Maßnahme begründet. Nun erschien vor einigen Wochen eine offizielle Kundgebung, daß aus technischen und vor allein aus finanziellen Gründen von der Verstaatlichung abgesehen werde. Diese Nachricht erregte namentlich in der Pfalz unliebsames Aufsehen und gab der Strömung in der Pfalz, die die Pfälzischen Bahnen an die preußischen Eisenbahnen angliedern will, neue Nahrung. Daraufhin wurde abgewiegelt und betont, daß die Verstaatlichn««, nur aufgeschoben sei, zugleich aber wurde bemerkt, daß an eine Aufgabe der Selbständigkeit der bayrischen Staatsbahnen niemand denke. Diese für die Kenner bayrischer Verhält¬ nisse eigentlich selbstverständliche Bemerkung wurde von der klerikalen Presse, die in Bayern die Pflege des Partikularismus in Erbpacht hat, mit hellem Jubel auf¬ genommen. Es ist das auch begreiflich, denn die Partei bestreitet in Bayern zum Teil ihre Agitationskosten ans der stetigen Verwertung des Partikularismus, und sie zählt zu ihren gröbsten Regiemitteln das Vorschützen der steten Besorgnis, Preußen werde in die Sonderrechte der Einzelstaaten übergreifen. Dadurch wird auch der Stinmienzuwachs erklärlich, den die klerikale Partei bei den letzten Reichstagswahlen in Bayern erzielt hat. Wir erachten aber dieses ewige Verwerten des Pnrtikularismus, der übrigens auch hier und da noch kajvliert wird, nicht für eine Gefahr, wohl aber für ein Übel, das im Interesse des Reichs füglich entbehrt werden könnte. Und gerade auf dem Gebiete des Post- und Verkehrswesens ist dieser Partikularismus zu allererst zu entbehren, zumal da seine Pflege hier auch noch recht kostspielig ist- Die reservatrechtliche Stellung Bayerns auf dem Gebiete des Verkehrswesens ist bekannt. Sie dauert auch noch auf dem Gebiete des PostWesens fort, und jeder, der einmal aus andern deutschen Bundesstaaten Marken der Reichspost gesandt erhalten hat, kann ein Lied davon singen. Obwohl Württemberg mit der Aufgabe seines Markenreservats, wie die letzten württembergischen Kammerverhandlungen erwiesen haben, ein gutes Geschäft gemacht hat, ist an die Einführung der Marken der Reichspost in Bayern gar nicht zu denken. Nun haben die süddeutschen Staaten gleich Sachsen — Hessen ist ja der preußischen Eisenbahngemeinschaft beigetreten ihre eignen Bahnverwaltungen. Solche selbständige Bahnverwaltungen sind mindestens - nicht billig, und von den zehn bayrischen Betrtebsdirektionen könnte die Hälfte jetzt schon gespart werden. Auch sind die Betriebsergebnisse der süddeutschen Bahnver¬ waltungen finanziell zurückgegangen, und die Stimmen aus dem württembergischen Landtage, die zu derselben Zeit, wo der bayrische Ministerpräsident in Stuttgart seinen Antrittsbesuch machte, nach Bayern herüberklangen und sich über die An¬ leitungen beklagten, waren nicht von übermäßiger Freundlichkeit. Es ist auch, ohne der Zukunft vorzugreifen, höchst wahrscheinlich, daß Württemberg von den süd¬ deutschen Staaten zuerst den Anschluß an die preußische Eisenbahngemeinschaft suchen wird. In einem solchen engern oder weitern Zusammenschluß, der jede Konkurrenz

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/512>, abgerufen am 27.07.2024.