Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.I.W er>>u^ol>5 nu "livive die Kürze des Menschenlebens, die Eitelkeit alles menschlichen Strebens, sieht, luSL tronhOHL (Fortsetzung) AWMM' . . . Ein unfreundlicher kalter Morgen war über der Ebne von Rieard! Der Bursche, ein junger Bauer von Vouvray, mit einen, runden, pfiffigen, I.W er>>u^ol>5 nu »livive die Kürze des Menschenlebens, die Eitelkeit alles menschlichen Strebens, sieht, luSL tronhOHL (Fortsetzung) AWMM' . . . Ein unfreundlicher kalter Morgen war über der Ebne von Rieard! Der Bursche, ein junger Bauer von Vouvray, mit einen, runden, pfiffigen, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0357" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/236179"/> <fw type="header" place="top"> I.W er>>u^ol>5 nu »livive</fw><lb/> <p xml:id="ID_1353" prev="#ID_1352"> die Kürze des Menschenlebens, die Eitelkeit alles menschlichen Strebens, sieht,<lb/> daß die Geschlechter der Menschen den van Winde verwehten Blättern des<lb/> Waldes gleichen, daß sehr viele, wo nicht die meisten Menschen mehr Leiden,<lb/> Sorgen und Unglück als Glück erfahren, daß das Unglück nicht einmal immer<lb/> verdiente Strafe ist, daß dein Feigen und Faulen mitunter derselbe Lohn und<lb/> dieselbe Ehre zuteil wird wie dem Wackern, der sich rechtschaffen müht, daß<lb/> Zeus die Pfeile der Feigen so gut zum gewünschten Ziele lenkt wie die der<lb/> Tapfern, daß also die Bilanz des Lebens gleich Null oder ein wenig darunter<lb/> zu sein scheint. Aber durch das traurige Ergebnis der Rechnung, die sein<lb/> Verstand anstellt, läßt er sich keinen Augenblick weder die Freude trüben, die<lb/> er zu genießen Gelegenheit hat, noch von der Arbeit oder der That abhalten,<lb/> die ihm obliegen; der Pessimismus bleibt auf das Raisonnement beschränkt<lb/> und bricht weder seinen Willen, noch verdüstert er sein Gemüt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> luSL tronhOHL<lb/> (Fortsetzung) </head><lb/> <p xml:id="ID_1354"> AWMM'<lb/> IHMU<lb/> ^«M-^F>as Schwanenhänscheu ist unter der Bemerkung - trois Mir» axrüs,<lb/> -t emslcniss Kiioiuetrvs ä'Ol'Alis gedreht worden, aber nur ignorieren<lb/> das und warten, bis einige Seiten weiter das 75. Mobilgardenregiment<lb/> bei Snint-Peravt)-la-Colombe wieder zum Vorschein kommt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1355"> . . . Ein unfreundlicher kalter Morgen war über der Ebne von<lb/> >Beauce angebrochen und jagte seiue Nebelschauer über die vou Regeu-<lb/> fäden durchzvgne graue Landschaft um das Dorf Snint-Pernvy-la-Colombe. Seit<lb/> dem Abend von Conlmiers war unausgesetzt derselbe Schnee und Regen gefallen;<lb/> man hatte zehn Tage einförmiges, schlechtes Wetter gehabt, das aus dem Erdboden<lb/> einen Kotteich machte, durch die Kleider drang und die Seele in Wasser aufweichte.<lb/> Eugene hatte zum Wecken blasen hören, aber er hatte sich in der feuchten Wärme<lb/> zwischen seiner Decke und seinem Strohlager wie eine Katze zusammengeballt und<lb/> ließ sich einen behaglichen Halbschlaf schmecken, wahrend für sein Ohr die Weckrufe<lb/> der Korporale und das Aufschlagen des Regens auf die Zelte wie traumweise<lb/> verschwamme». Als er die Augen öffnete, war es Tag. Er schämte sich über sich<lb/> selbst, rüttelte sich zusammen und rief, indem er den Kopf durch die Spalte der<lb/> herabhangenden Zelttynre steckte-</p><lb/> <p xml:id="ID_1356"> Rieard!</p><lb/> <p xml:id="ID_1357" next="#ID_1358"> Der Bursche, ein junger Bauer von Vouvray, mit einen, runden, pfiffigen,<lb/> durch Sommersprossen wie ein Sieb gezeichneten Gesicht, entstieg einem Nnchbnr-<lb/> zclte, patschte durch das Kotmeer und holte ein am Fuße vou Eugencs Zelt auf¬<lb/> gestelltes Kasserol weg, das sich vermittelst einer klug erfundnen Trnufeuvorrichtuug<lb/> gefüllt hatte. Das ersparte doch wenigstens eine Arbeit. Das Kommando zum<lb/> Wasserholen war eins der mühseligsten, oft mußte mau das Wasser vou weither<lb/> holen, und so wenig auch die Leute davon für den äußerlichen Gebrauch aufgehn<lb/> ließen, so war doch immerhin eine tüchtige Menge davon nötig. Da man in den</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0357]
I.W er>>u^ol>5 nu »livive
die Kürze des Menschenlebens, die Eitelkeit alles menschlichen Strebens, sieht,
daß die Geschlechter der Menschen den van Winde verwehten Blättern des
Waldes gleichen, daß sehr viele, wo nicht die meisten Menschen mehr Leiden,
Sorgen und Unglück als Glück erfahren, daß das Unglück nicht einmal immer
verdiente Strafe ist, daß dein Feigen und Faulen mitunter derselbe Lohn und
dieselbe Ehre zuteil wird wie dem Wackern, der sich rechtschaffen müht, daß
Zeus die Pfeile der Feigen so gut zum gewünschten Ziele lenkt wie die der
Tapfern, daß also die Bilanz des Lebens gleich Null oder ein wenig darunter
zu sein scheint. Aber durch das traurige Ergebnis der Rechnung, die sein
Verstand anstellt, läßt er sich keinen Augenblick weder die Freude trüben, die
er zu genießen Gelegenheit hat, noch von der Arbeit oder der That abhalten,
die ihm obliegen; der Pessimismus bleibt auf das Raisonnement beschränkt
und bricht weder seinen Willen, noch verdüstert er sein Gemüt.
luSL tronhOHL
(Fortsetzung)
AWMM'
IHMU
^«M-^F>as Schwanenhänscheu ist unter der Bemerkung - trois Mir» axrüs,
-t emslcniss Kiioiuetrvs ä'Ol'Alis gedreht worden, aber nur ignorieren
das und warten, bis einige Seiten weiter das 75. Mobilgardenregiment
bei Snint-Peravt)-la-Colombe wieder zum Vorschein kommt.
. . . Ein unfreundlicher kalter Morgen war über der Ebne von
>Beauce angebrochen und jagte seiue Nebelschauer über die vou Regeu-
fäden durchzvgne graue Landschaft um das Dorf Snint-Pernvy-la-Colombe. Seit
dem Abend von Conlmiers war unausgesetzt derselbe Schnee und Regen gefallen;
man hatte zehn Tage einförmiges, schlechtes Wetter gehabt, das aus dem Erdboden
einen Kotteich machte, durch die Kleider drang und die Seele in Wasser aufweichte.
Eugene hatte zum Wecken blasen hören, aber er hatte sich in der feuchten Wärme
zwischen seiner Decke und seinem Strohlager wie eine Katze zusammengeballt und
ließ sich einen behaglichen Halbschlaf schmecken, wahrend für sein Ohr die Weckrufe
der Korporale und das Aufschlagen des Regens auf die Zelte wie traumweise
verschwamme». Als er die Augen öffnete, war es Tag. Er schämte sich über sich
selbst, rüttelte sich zusammen und rief, indem er den Kopf durch die Spalte der
herabhangenden Zelttynre steckte-
Rieard!
Der Bursche, ein junger Bauer von Vouvray, mit einen, runden, pfiffigen,
durch Sommersprossen wie ein Sieb gezeichneten Gesicht, entstieg einem Nnchbnr-
zclte, patschte durch das Kotmeer und holte ein am Fuße vou Eugencs Zelt auf¬
gestelltes Kasserol weg, das sich vermittelst einer klug erfundnen Trnufeuvorrichtuug
gefüllt hatte. Das ersparte doch wenigstens eine Arbeit. Das Kommando zum
Wasserholen war eins der mühseligsten, oft mußte mau das Wasser vou weither
holen, und so wenig auch die Leute davon für den äußerlichen Gebrauch aufgehn
ließen, so war doch immerhin eine tüchtige Menge davon nötig. Da man in den
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