Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.Überflüssiges Geld Es war von vornherein klar, daß unsre Ausführungen in Heft 40 den Solche Kampfesweise sind wir gewöhnt. Sie ist systematisch gegen die Überflüssiges Geld (Schluß) ! le mit dem Gold verbundne, sich immer gleichbleibende und überall Überflüssiges Geld Es war von vornherein klar, daß unsre Ausführungen in Heft 40 den Solche Kampfesweise sind wir gewöhnt. Sie ist systematisch gegen die Überflüssiges Geld (Schluß) ! le mit dem Gold verbundne, sich immer gleichbleibende und überall <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0124" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/235946"/> <fw type="header" place="top"> Überflüssiges Geld</fw><lb/> <p xml:id="ID_442"> Es war von vornherein klar, daß unsre Ausführungen in Heft 40 den<lb/> hellen Zorn der Parteiblätter erregen würden, die seit der letzten Kanal¬<lb/> kampagne in Preußen ihr ganzes Dichten und Trachten darauf gerichtet hatten,<lb/> dem Volk den Glaube» an die Unwahrheit beizubringen, die verbündeten Re¬<lb/> gierungen hätten sich durch früher gegebne Zusagen, und der Reichskanzler<lb/> auch noch durch die Veröffentlichung des Entwurfs die Hände gebunden, und<lb/> die Streichung des unglücklichen Absatzes im 1 würde ein Wortbruch sein.<lb/> Uns zu widerlegen haben sie auch nicht mit einem Wort unternommen, Wohl<lb/> aber wieder durch Schmähungen und Verdächtigungen die weiten Kreise, denen<lb/> sie die Unwahrheit mit so viel Eifer eingeredet hatten, davon abzuhalten ver¬<lb/> sucht, sich selbst zu überzeugen, was in den Grenzboten steht, d, h. was wahr<lb/> ist. Besonders hat sich natürlich wieder die „Kreuzzeitung" in der Irreführung<lb/> ihrer Leser ausgezeichnet, und andre parteiagrarische Blätter haben ihr nach¬<lb/> gesprochen. Wir erinnern sie an das, was in Heft 21 vom 23. Mai dieses<lb/> Jahres über „parteipolitische Fälschungen" gesagt ist. Warum antwortet sie<lb/> darauf nicht? Wie steht sie zu dem intriganten Artikel der „Hamburger Nach¬<lb/> richten," auf den wir uns damals bezogen und auch in Heft 40 wieder aus¬<lb/> drücklich hingewiesen haben?</p><lb/> <p xml:id="ID_443"> Solche Kampfesweise sind wir gewöhnt. Sie ist systematisch gegen die<lb/> Grenzboten angewandt worden, seit sie den Kampf mit der gegen den neuen<lb/> Kurs gerichteten Fronde und der mit ihr Verbündeten agrarischen Demagogie<lb/> aufgenommen haben. Wir werden uns aber nicht darin irre machen lassen,<lb/> den Parteilügen und Partciintriguen überall rücksichtslos entgegenzutreten, wo<lb/> wir es als Pflicht erkennen; auch unbekümmert um den Augenblickserfolg.<lb/> In der Politik kann die Wahrheit nicht immer ans leichten Sieg rechnen.<lb/> Auch in diesem Falle nicht. Aber trotzdem muß sie gesagt werden, sollen<lb/> nicht Kaiser und Reich zu Schaden kommen — und der endliche Sieg ist ihr<lb/> ^ l"her! ^</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Überflüssiges Geld<lb/> (Schluß) </head><lb/> <p xml:id="ID_444" next="#ID_445"> ! le mit dem Gold verbundne, sich immer gleichbleibende und überall<lb/> Geltung findende Zahlkraft rührt nur daher, daß sich — in¬<lb/> folge der freien Prägung das Gold jederzeit in Münzen<lb/> eines der Goldwährungsländer verwandeln läßt. Nur nach<lb/> I Ländern, die offne Goldwährung haben, und in denen also die<lb/> freie Prägung besteht, ist das Goldmetall zu Rimessen benutzbar; und ebenso<lb/> ist es nur infolge dieser freien Prägung möglich, daß einem der Gold-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0124]
Überflüssiges Geld
Es war von vornherein klar, daß unsre Ausführungen in Heft 40 den
hellen Zorn der Parteiblätter erregen würden, die seit der letzten Kanal¬
kampagne in Preußen ihr ganzes Dichten und Trachten darauf gerichtet hatten,
dem Volk den Glaube» an die Unwahrheit beizubringen, die verbündeten Re¬
gierungen hätten sich durch früher gegebne Zusagen, und der Reichskanzler
auch noch durch die Veröffentlichung des Entwurfs die Hände gebunden, und
die Streichung des unglücklichen Absatzes im 1 würde ein Wortbruch sein.
Uns zu widerlegen haben sie auch nicht mit einem Wort unternommen, Wohl
aber wieder durch Schmähungen und Verdächtigungen die weiten Kreise, denen
sie die Unwahrheit mit so viel Eifer eingeredet hatten, davon abzuhalten ver¬
sucht, sich selbst zu überzeugen, was in den Grenzboten steht, d, h. was wahr
ist. Besonders hat sich natürlich wieder die „Kreuzzeitung" in der Irreführung
ihrer Leser ausgezeichnet, und andre parteiagrarische Blätter haben ihr nach¬
gesprochen. Wir erinnern sie an das, was in Heft 21 vom 23. Mai dieses
Jahres über „parteipolitische Fälschungen" gesagt ist. Warum antwortet sie
darauf nicht? Wie steht sie zu dem intriganten Artikel der „Hamburger Nach¬
richten," auf den wir uns damals bezogen und auch in Heft 40 wieder aus¬
drücklich hingewiesen haben?
Solche Kampfesweise sind wir gewöhnt. Sie ist systematisch gegen die
Grenzboten angewandt worden, seit sie den Kampf mit der gegen den neuen
Kurs gerichteten Fronde und der mit ihr Verbündeten agrarischen Demagogie
aufgenommen haben. Wir werden uns aber nicht darin irre machen lassen,
den Parteilügen und Partciintriguen überall rücksichtslos entgegenzutreten, wo
wir es als Pflicht erkennen; auch unbekümmert um den Augenblickserfolg.
In der Politik kann die Wahrheit nicht immer ans leichten Sieg rechnen.
Auch in diesem Falle nicht. Aber trotzdem muß sie gesagt werden, sollen
nicht Kaiser und Reich zu Schaden kommen — und der endliche Sieg ist ihr
^ l"her! ^
Überflüssiges Geld
(Schluß)
! le mit dem Gold verbundne, sich immer gleichbleibende und überall
Geltung findende Zahlkraft rührt nur daher, daß sich — in¬
folge der freien Prägung das Gold jederzeit in Münzen
eines der Goldwährungsländer verwandeln läßt. Nur nach
I Ländern, die offne Goldwährung haben, und in denen also die
freie Prägung besteht, ist das Goldmetall zu Rimessen benutzbar; und ebenso
ist es nur infolge dieser freien Prägung möglich, daß einem der Gold-
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