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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

solchen die Bildungsstufen, die Ansichten, die Bedürfnisse, die Lebenslagen aller
übereinstimmen können. Für Kulturzwecke, deren Verwirklichung große Menschen-
mnssen nud Kapitalien erfordert, kann durch bundesstaatliche Vereinigungen gesorgt
werden. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas ist diese Staatsreform an¬
gestrebt worden. Freilich sind dort die Verbündeten Staaten viel zu groß aus¬
gefallen, und bleibt auch sonst noch so manches zu wünschen übrig, aber schon die
sehr entfernte Annäherung an das Ideal übt eine solche Anziehungskraft aus, daß
diesem Lande Einwandrer aller Nationalitäten zuströme" und sich rasch amerika¬
nisieren. Daß die höchsten Kulturleistungen gerade in den kleinsten Staaten voll¬
bracht werden, und daß die Größe des Staats den Kulturfortschritt lahmt, beweist
die Geschichte aller Zeiten, Entschuldige kann das Streben nach Vergrößerung des
Gebiets nur werden durch die von den Nachbarn drohende Gefahr, Daß alle An¬
gehörigen einer Nationalität einen einzigen Staat bilden, ist durchaus nicht nötig;
oft stehn die verschiednen gesellschaftlichen Schichten einer und derselben Nation
einander innerlich ferner als die Stnndesgeuosseu verschiedner Völker. Eher ist
das Nationnlitntsprinzip zu rechtfertigen, wo sich ein Bruchteil einer Nation von
der politischen Verbindung mit einer andern Nation zu befreien strebt, weil er von
dieser Bedrückung erleidet. An sich haben die Vorgänge der politischen Geschichte
nichts zu bedeuten; sie sind sozusagen meteorologische Vorgänge, die gleich den
Orkanen, Erdbeben und Nordlichtern Geräusch machen oder schön oder furchtbar
anzuschauen sind, aber am Zustande der Menschheit nichts ändern. Was der Denker
in der Geschichte zu suchen hat, das sind die verschiednen Phasen des Fortschritts
in dem angegebnen Sinne, und nur insofern diesen ein politisches Ereignis fördert
oder hindert, kommt es für die Forschung in Betracht. Den pathetischen Schluß
der Briefe mußte die Zeitschrift, in der sie veröffentlicht wurden, unterdrücke", und
auch in der ersten Buchausgabe, die in Nußland erschien, mußte er wegbleiben.
In einer zweiten 1891 veranstalteten Ausgabe hat er ihn aus demi Gedächtnis
wieder hergestellt. Die letzten Sätze lauten: "Die Geschichte erheischt Opfer, und
Opfer bringt dar, wer die große und harte Aufgabe übernimmt, ein Kämpfer für
die eigne und für die fremde Entwicklung zu sein. Die Probleme der Entwicklung
müssen gelöst werden. Eine bessere Zukunft muß erobert werden. An jede Per¬
sönlichkeit, die zum Bewußtsein des Entwicklnngsbedürfnisses gelangt ist, tritt die
furchtbare Frage heran: Willst du einer von denen sein, die zu allen Opfern und
allen Leiden bereit sind, oder willst du abseits stehn, als passiver Zuschauer des
schrecklichen Übels, in dem bohrenden Bewußtsein deines Renegatentums? Wähle!"

Lawrvws Buch ist im ganzen ein Stück solider Gedankenarbeit, aus dem auch
mancher deutsche Forscher Belehrung nud Anregung schöpfen wird. Den Russen
wird alle Gedankenarbeit ihrer opferfreudigen Heilande nichts nützen; diesen Sumpf
in einen Fvrtschrittsstrom zu verwandeln, reicht die Kraft von ein paar tausend
Grüblern nicht hin. Eine politische Macht ersten Ranges kann ja das Zarenreich
noch hundert Jahre und länger bleiben. Seine ungeheure Größe schreckt die Feinde
von Angriffen zurück, und trotz uuunterbrochner Hungersnöte kann es ein paar
Millionen Soldaten ius Feld schicken, solange ihm die närrischen Franzosen die
Ausrüstung bezahlen. Aber eine auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage ruhende
Knlturmacht könnte es nnr dann werden, wenn in jeden, seiner Dörfer ein deutscher
Dominialherr waltete, wenn in seinen Einöden deutsche Handwerker und Kaufleute
Städte gründeten, und wenn seine teils korrupten, teils unfähigen Beamten durch
deutsche ersetzt würden.


Berufsgliederung und Wirtschaftspolitik.

Die viel erörterte Frage,
auf welche Wirtschaftspolitik das deutsche Volk durch seine Berufsgliederung hin-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

solchen die Bildungsstufen, die Ansichten, die Bedürfnisse, die Lebenslagen aller
übereinstimmen können. Für Kulturzwecke, deren Verwirklichung große Menschen-
mnssen nud Kapitalien erfordert, kann durch bundesstaatliche Vereinigungen gesorgt
werden. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas ist diese Staatsreform an¬
gestrebt worden. Freilich sind dort die Verbündeten Staaten viel zu groß aus¬
gefallen, und bleibt auch sonst noch so manches zu wünschen übrig, aber schon die
sehr entfernte Annäherung an das Ideal übt eine solche Anziehungskraft aus, daß
diesem Lande Einwandrer aller Nationalitäten zuströme« und sich rasch amerika¬
nisieren. Daß die höchsten Kulturleistungen gerade in den kleinsten Staaten voll¬
bracht werden, und daß die Größe des Staats den Kulturfortschritt lahmt, beweist
die Geschichte aller Zeiten, Entschuldige kann das Streben nach Vergrößerung des
Gebiets nur werden durch die von den Nachbarn drohende Gefahr, Daß alle An¬
gehörigen einer Nationalität einen einzigen Staat bilden, ist durchaus nicht nötig;
oft stehn die verschiednen gesellschaftlichen Schichten einer und derselben Nation
einander innerlich ferner als die Stnndesgeuosseu verschiedner Völker. Eher ist
das Nationnlitntsprinzip zu rechtfertigen, wo sich ein Bruchteil einer Nation von
der politischen Verbindung mit einer andern Nation zu befreien strebt, weil er von
dieser Bedrückung erleidet. An sich haben die Vorgänge der politischen Geschichte
nichts zu bedeuten; sie sind sozusagen meteorologische Vorgänge, die gleich den
Orkanen, Erdbeben und Nordlichtern Geräusch machen oder schön oder furchtbar
anzuschauen sind, aber am Zustande der Menschheit nichts ändern. Was der Denker
in der Geschichte zu suchen hat, das sind die verschiednen Phasen des Fortschritts
in dem angegebnen Sinne, und nur insofern diesen ein politisches Ereignis fördert
oder hindert, kommt es für die Forschung in Betracht. Den pathetischen Schluß
der Briefe mußte die Zeitschrift, in der sie veröffentlicht wurden, unterdrücke», und
auch in der ersten Buchausgabe, die in Nußland erschien, mußte er wegbleiben.
In einer zweiten 1891 veranstalteten Ausgabe hat er ihn aus demi Gedächtnis
wieder hergestellt. Die letzten Sätze lauten: „Die Geschichte erheischt Opfer, und
Opfer bringt dar, wer die große und harte Aufgabe übernimmt, ein Kämpfer für
die eigne und für die fremde Entwicklung zu sein. Die Probleme der Entwicklung
müssen gelöst werden. Eine bessere Zukunft muß erobert werden. An jede Per¬
sönlichkeit, die zum Bewußtsein des Entwicklnngsbedürfnisses gelangt ist, tritt die
furchtbare Frage heran: Willst du einer von denen sein, die zu allen Opfern und
allen Leiden bereit sind, oder willst du abseits stehn, als passiver Zuschauer des
schrecklichen Übels, in dem bohrenden Bewußtsein deines Renegatentums? Wähle!"

Lawrvws Buch ist im ganzen ein Stück solider Gedankenarbeit, aus dem auch
mancher deutsche Forscher Belehrung nud Anregung schöpfen wird. Den Russen
wird alle Gedankenarbeit ihrer opferfreudigen Heilande nichts nützen; diesen Sumpf
in einen Fvrtschrittsstrom zu verwandeln, reicht die Kraft von ein paar tausend
Grüblern nicht hin. Eine politische Macht ersten Ranges kann ja das Zarenreich
noch hundert Jahre und länger bleiben. Seine ungeheure Größe schreckt die Feinde
von Angriffen zurück, und trotz uuunterbrochner Hungersnöte kann es ein paar
Millionen Soldaten ius Feld schicken, solange ihm die närrischen Franzosen die
Ausrüstung bezahlen. Aber eine auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage ruhende
Knlturmacht könnte es nnr dann werden, wenn in jeden, seiner Dörfer ein deutscher
Dominialherr waltete, wenn in seinen Einöden deutsche Handwerker und Kaufleute
Städte gründeten, und wenn seine teils korrupten, teils unfähigen Beamten durch
deutsche ersetzt würden.


Berufsgliederung und Wirtschaftspolitik.

Die viel erörterte Frage,
auf welche Wirtschaftspolitik das deutsche Volk durch seine Berufsgliederung hin-


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[0109] Maßgebliches und Unmaßgebliches solchen die Bildungsstufen, die Ansichten, die Bedürfnisse, die Lebenslagen aller übereinstimmen können. Für Kulturzwecke, deren Verwirklichung große Menschen- mnssen nud Kapitalien erfordert, kann durch bundesstaatliche Vereinigungen gesorgt werden. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas ist diese Staatsreform an¬ gestrebt worden. Freilich sind dort die Verbündeten Staaten viel zu groß aus¬ gefallen, und bleibt auch sonst noch so manches zu wünschen übrig, aber schon die sehr entfernte Annäherung an das Ideal übt eine solche Anziehungskraft aus, daß diesem Lande Einwandrer aller Nationalitäten zuströme« und sich rasch amerika¬ nisieren. Daß die höchsten Kulturleistungen gerade in den kleinsten Staaten voll¬ bracht werden, und daß die Größe des Staats den Kulturfortschritt lahmt, beweist die Geschichte aller Zeiten, Entschuldige kann das Streben nach Vergrößerung des Gebiets nur werden durch die von den Nachbarn drohende Gefahr, Daß alle An¬ gehörigen einer Nationalität einen einzigen Staat bilden, ist durchaus nicht nötig; oft stehn die verschiednen gesellschaftlichen Schichten einer und derselben Nation einander innerlich ferner als die Stnndesgeuosseu verschiedner Völker. Eher ist das Nationnlitntsprinzip zu rechtfertigen, wo sich ein Bruchteil einer Nation von der politischen Verbindung mit einer andern Nation zu befreien strebt, weil er von dieser Bedrückung erleidet. An sich haben die Vorgänge der politischen Geschichte nichts zu bedeuten; sie sind sozusagen meteorologische Vorgänge, die gleich den Orkanen, Erdbeben und Nordlichtern Geräusch machen oder schön oder furchtbar anzuschauen sind, aber am Zustande der Menschheit nichts ändern. Was der Denker in der Geschichte zu suchen hat, das sind die verschiednen Phasen des Fortschritts in dem angegebnen Sinne, und nur insofern diesen ein politisches Ereignis fördert oder hindert, kommt es für die Forschung in Betracht. Den pathetischen Schluß der Briefe mußte die Zeitschrift, in der sie veröffentlicht wurden, unterdrücke», und auch in der ersten Buchausgabe, die in Nußland erschien, mußte er wegbleiben. In einer zweiten 1891 veranstalteten Ausgabe hat er ihn aus demi Gedächtnis wieder hergestellt. Die letzten Sätze lauten: „Die Geschichte erheischt Opfer, und Opfer bringt dar, wer die große und harte Aufgabe übernimmt, ein Kämpfer für die eigne und für die fremde Entwicklung zu sein. Die Probleme der Entwicklung müssen gelöst werden. Eine bessere Zukunft muß erobert werden. An jede Per¬ sönlichkeit, die zum Bewußtsein des Entwicklnngsbedürfnisses gelangt ist, tritt die furchtbare Frage heran: Willst du einer von denen sein, die zu allen Opfern und allen Leiden bereit sind, oder willst du abseits stehn, als passiver Zuschauer des schrecklichen Übels, in dem bohrenden Bewußtsein deines Renegatentums? Wähle!" Lawrvws Buch ist im ganzen ein Stück solider Gedankenarbeit, aus dem auch mancher deutsche Forscher Belehrung nud Anregung schöpfen wird. Den Russen wird alle Gedankenarbeit ihrer opferfreudigen Heilande nichts nützen; diesen Sumpf in einen Fvrtschrittsstrom zu verwandeln, reicht die Kraft von ein paar tausend Grüblern nicht hin. Eine politische Macht ersten Ranges kann ja das Zarenreich noch hundert Jahre und länger bleiben. Seine ungeheure Größe schreckt die Feinde von Angriffen zurück, und trotz uuunterbrochner Hungersnöte kann es ein paar Millionen Soldaten ius Feld schicken, solange ihm die närrischen Franzosen die Ausrüstung bezahlen. Aber eine auf gesunder wirtschaftlicher Grundlage ruhende Knlturmacht könnte es nnr dann werden, wenn in jeden, seiner Dörfer ein deutscher Dominialherr waltete, wenn in seinen Einöden deutsche Handwerker und Kaufleute Städte gründeten, und wenn seine teils korrupten, teils unfähigen Beamten durch deutsche ersetzt würden. Berufsgliederung und Wirtschaftspolitik. Die viel erörterte Frage, auf welche Wirtschaftspolitik das deutsche Volk durch seine Berufsgliederung hin-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/109>, abgerufen am 27.07.2024.