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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Umnaßgebliches

noch schwer. Wer sich dem verschließt, und wer mit Vorwürfen uns den "neuen
Kurs" die Sache abthun zu können glaubt, dem fehlt jedes Verstäuduis für die
Eigentümlichkeit der Lage vor 1890, mit deren Wiederkehr vielleicht in hundert
Jahren nicht zu rechnen ist. Wir sind in Bezug auf den Nachwuchs an Staats¬
männern vorläufig noch sehr wenig Optimisten. Dem Grafen Bülow wird es
ebensowenig erspart bleiben wie dem Kaiser, zeitweise mit Lückenbüßern zu wirt¬
schaften. Um so größer ist natürlich seine Verantwortlichkeit, seine Arbeitslast, aber
auch sein Einfluß und sein Verdienst ums Vaterland. Möchten sich alle vaterlands¬
liebenden Parteien ernstlich bemühn, ihm die ungeheure Last der inuerpolitischeu
Aufgaben nach Kräften zu erleichtern. Das muß um so mehr gewünscht werden,
je mehr sich die Aufgaben der äußern Politik, wie das jetzt entschieden der Fall ist,
in den Vordergrund drangen. Was will schließlich das bischen Mittellandkanal
und das bischen Kornzoll sagen gegenüber dem Ringen des Reichs um seine Welt-
stellung; dabei handelt es sich um seine Existenz, wie es uns von Monat zu Monat
c>is harte, unerbittliche Notwendigkeit immer klarer vor Augen tritt. Wahrhaftig, das
ist doch heute die Hauptsache und die Hauptsorge, und und vollem Vertrauen sehen
darin, Gott sei Dank, alle, die nicht vaterlandslos sind links oder rechts, auf den
Mann, den der Kaiser uns Steuer gerufen hat, auf den Reichskanzler Grafen
Bül ^ ow.


Kleinstädtische Lateinschulen.

In kleinen Städten bereitet das höhere Schul¬
wesen teils den Familienvätern, teils den Stadtvätcrn schwere Sorgen. Die Stadtväter
lassen sich durch das Drängen der Familienväter zur Gründung von höhern Lehr¬
anstalten verleiten, denen die Finanzkraft des Städtchens nicht gewachsen ist, und die
trotz schwacher Frequenz mit ungeeigneten Schülermaterial überladen werden. Ge¬
schieht das aber nicht, so sind die Eltern bessern Standes und die Eltern begabter
Knaben genötigt, ihre Sohne zu früh auf eine auswärtige Anstalt fortzugehen. Die in
manchen Gegenden üblichen Rektor- und Präfektenschulen aber, die als Lückenbüßer
dienen, leiden an manchen Mängeln. Diese Mängel nun scheinen um einer Anstalt
dieser Art geschickt vermieden worden zu sein. Dr. Sebald Schwarz hat diese
Sprachschule im 2. Heft des Bandes 103 der Preußischen Jahrbücher beschrieben
und bittet uns, seinem Aufsatze zu weiterer Verbreitung zu verhelfen. Wir können
nun natürlich nicht einen Artikel der Preußischen Jahrbücher abdrucken, aber da
die Sache wirklich von Wichtigkeit ist, Wollen wir unsern Lesern wenigstens das
wesentliche daraus mitteilen. Im holsteinischen Neustadt, einem Städtchen von
4000 Einwohnern, ist seit vierzig Jahren an der sehr guten Volksschule ein aka¬
demisch gebildeter Lehrer angestellt, der den talentvollen Schülern der obern Klassen
Unterricht in den alten und den neuen Sprachen erteilt. Die Schüler der Sprachschule
können wöchentlich sechs Stunden Latein, vier Stunden Französisch, vier Stunden
Englisch, außerdem als Privatstunden Griechisch und beim Rektor Mathematik haben.
Nicht alle haben alle diese Fächer, und der Rektor, der die Schüler genau kennt,
bestimmt nach den Fähigkeiten jedes einzelnen darüber, wie viel und welche Fächer er
mithalten soll. Je nach Zahl und Art der Stunden, die einer in der Sprachschule
hat, wird er von mehr oder weniger Stunden des Vvllsunterrichts befreit. Die
Abteilungen bestehn uicht aus feste" Schülergruppcn, souderu je nachdem einer mit
fortkann, gehört er in dem einen Fach einer höhern, in einem andern einer niedern
Abteilung an; wer rasch fortschreitet, wird nicht zurückgehalten, der Langsame nicht
über seine Kräfte getrieben. Auch in demselben Fach werden die einzelnen Abteilungen
bald getrennt, bald zusammen unterrichtet.

Diese Einrichtung, die übrigens schon Pestalozzi getroffen hatte, sichert die Lehrer
vor der Plage des ungeeignete" Schillermaterials und die Schüler vor den Plagen


Maßgebliches und Umnaßgebliches

noch schwer. Wer sich dem verschließt, und wer mit Vorwürfen uns den „neuen
Kurs" die Sache abthun zu können glaubt, dem fehlt jedes Verstäuduis für die
Eigentümlichkeit der Lage vor 1890, mit deren Wiederkehr vielleicht in hundert
Jahren nicht zu rechnen ist. Wir sind in Bezug auf den Nachwuchs an Staats¬
männern vorläufig noch sehr wenig Optimisten. Dem Grafen Bülow wird es
ebensowenig erspart bleiben wie dem Kaiser, zeitweise mit Lückenbüßern zu wirt¬
schaften. Um so größer ist natürlich seine Verantwortlichkeit, seine Arbeitslast, aber
auch sein Einfluß und sein Verdienst ums Vaterland. Möchten sich alle vaterlands¬
liebenden Parteien ernstlich bemühn, ihm die ungeheure Last der inuerpolitischeu
Aufgaben nach Kräften zu erleichtern. Das muß um so mehr gewünscht werden,
je mehr sich die Aufgaben der äußern Politik, wie das jetzt entschieden der Fall ist,
in den Vordergrund drangen. Was will schließlich das bischen Mittellandkanal
und das bischen Kornzoll sagen gegenüber dem Ringen des Reichs um seine Welt-
stellung; dabei handelt es sich um seine Existenz, wie es uns von Monat zu Monat
c>is harte, unerbittliche Notwendigkeit immer klarer vor Augen tritt. Wahrhaftig, das
ist doch heute die Hauptsache und die Hauptsorge, und und vollem Vertrauen sehen
darin, Gott sei Dank, alle, die nicht vaterlandslos sind links oder rechts, auf den
Mann, den der Kaiser uns Steuer gerufen hat, auf den Reichskanzler Grafen
Bül ^ ow.


Kleinstädtische Lateinschulen.

In kleinen Städten bereitet das höhere Schul¬
wesen teils den Familienvätern, teils den Stadtvätcrn schwere Sorgen. Die Stadtväter
lassen sich durch das Drängen der Familienväter zur Gründung von höhern Lehr¬
anstalten verleiten, denen die Finanzkraft des Städtchens nicht gewachsen ist, und die
trotz schwacher Frequenz mit ungeeigneten Schülermaterial überladen werden. Ge¬
schieht das aber nicht, so sind die Eltern bessern Standes und die Eltern begabter
Knaben genötigt, ihre Sohne zu früh auf eine auswärtige Anstalt fortzugehen. Die in
manchen Gegenden üblichen Rektor- und Präfektenschulen aber, die als Lückenbüßer
dienen, leiden an manchen Mängeln. Diese Mängel nun scheinen um einer Anstalt
dieser Art geschickt vermieden worden zu sein. Dr. Sebald Schwarz hat diese
Sprachschule im 2. Heft des Bandes 103 der Preußischen Jahrbücher beschrieben
und bittet uns, seinem Aufsatze zu weiterer Verbreitung zu verhelfen. Wir können
nun natürlich nicht einen Artikel der Preußischen Jahrbücher abdrucken, aber da
die Sache wirklich von Wichtigkeit ist, Wollen wir unsern Lesern wenigstens das
wesentliche daraus mitteilen. Im holsteinischen Neustadt, einem Städtchen von
4000 Einwohnern, ist seit vierzig Jahren an der sehr guten Volksschule ein aka¬
demisch gebildeter Lehrer angestellt, der den talentvollen Schülern der obern Klassen
Unterricht in den alten und den neuen Sprachen erteilt. Die Schüler der Sprachschule
können wöchentlich sechs Stunden Latein, vier Stunden Französisch, vier Stunden
Englisch, außerdem als Privatstunden Griechisch und beim Rektor Mathematik haben.
Nicht alle haben alle diese Fächer, und der Rektor, der die Schüler genau kennt,
bestimmt nach den Fähigkeiten jedes einzelnen darüber, wie viel und welche Fächer er
mithalten soll. Je nach Zahl und Art der Stunden, die einer in der Sprachschule
hat, wird er von mehr oder weniger Stunden des Vvllsunterrichts befreit. Die
Abteilungen bestehn uicht aus feste» Schülergruppcn, souderu je nachdem einer mit
fortkann, gehört er in dem einen Fach einer höhern, in einem andern einer niedern
Abteilung an; wer rasch fortschreitet, wird nicht zurückgehalten, der Langsame nicht
über seine Kräfte getrieben. Auch in demselben Fach werden die einzelnen Abteilungen
bald getrennt, bald zusammen unterrichtet.

Diese Einrichtung, die übrigens schon Pestalozzi getroffen hatte, sichert die Lehrer
vor der Plage des ungeeignete» Schillermaterials und die Schüler vor den Plagen


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[0295] Maßgebliches und Umnaßgebliches noch schwer. Wer sich dem verschließt, und wer mit Vorwürfen uns den „neuen Kurs" die Sache abthun zu können glaubt, dem fehlt jedes Verstäuduis für die Eigentümlichkeit der Lage vor 1890, mit deren Wiederkehr vielleicht in hundert Jahren nicht zu rechnen ist. Wir sind in Bezug auf den Nachwuchs an Staats¬ männern vorläufig noch sehr wenig Optimisten. Dem Grafen Bülow wird es ebensowenig erspart bleiben wie dem Kaiser, zeitweise mit Lückenbüßern zu wirt¬ schaften. Um so größer ist natürlich seine Verantwortlichkeit, seine Arbeitslast, aber auch sein Einfluß und sein Verdienst ums Vaterland. Möchten sich alle vaterlands¬ liebenden Parteien ernstlich bemühn, ihm die ungeheure Last der inuerpolitischeu Aufgaben nach Kräften zu erleichtern. Das muß um so mehr gewünscht werden, je mehr sich die Aufgaben der äußern Politik, wie das jetzt entschieden der Fall ist, in den Vordergrund drangen. Was will schließlich das bischen Mittellandkanal und das bischen Kornzoll sagen gegenüber dem Ringen des Reichs um seine Welt- stellung; dabei handelt es sich um seine Existenz, wie es uns von Monat zu Monat c>is harte, unerbittliche Notwendigkeit immer klarer vor Augen tritt. Wahrhaftig, das ist doch heute die Hauptsache und die Hauptsorge, und und vollem Vertrauen sehen darin, Gott sei Dank, alle, die nicht vaterlandslos sind links oder rechts, auf den Mann, den der Kaiser uns Steuer gerufen hat, auf den Reichskanzler Grafen Bül ^ ow. Kleinstädtische Lateinschulen. In kleinen Städten bereitet das höhere Schul¬ wesen teils den Familienvätern, teils den Stadtvätcrn schwere Sorgen. Die Stadtväter lassen sich durch das Drängen der Familienväter zur Gründung von höhern Lehr¬ anstalten verleiten, denen die Finanzkraft des Städtchens nicht gewachsen ist, und die trotz schwacher Frequenz mit ungeeigneten Schülermaterial überladen werden. Ge¬ schieht das aber nicht, so sind die Eltern bessern Standes und die Eltern begabter Knaben genötigt, ihre Sohne zu früh auf eine auswärtige Anstalt fortzugehen. Die in manchen Gegenden üblichen Rektor- und Präfektenschulen aber, die als Lückenbüßer dienen, leiden an manchen Mängeln. Diese Mängel nun scheinen um einer Anstalt dieser Art geschickt vermieden worden zu sein. Dr. Sebald Schwarz hat diese Sprachschule im 2. Heft des Bandes 103 der Preußischen Jahrbücher beschrieben und bittet uns, seinem Aufsatze zu weiterer Verbreitung zu verhelfen. Wir können nun natürlich nicht einen Artikel der Preußischen Jahrbücher abdrucken, aber da die Sache wirklich von Wichtigkeit ist, Wollen wir unsern Lesern wenigstens das wesentliche daraus mitteilen. Im holsteinischen Neustadt, einem Städtchen von 4000 Einwohnern, ist seit vierzig Jahren an der sehr guten Volksschule ein aka¬ demisch gebildeter Lehrer angestellt, der den talentvollen Schülern der obern Klassen Unterricht in den alten und den neuen Sprachen erteilt. Die Schüler der Sprachschule können wöchentlich sechs Stunden Latein, vier Stunden Französisch, vier Stunden Englisch, außerdem als Privatstunden Griechisch und beim Rektor Mathematik haben. Nicht alle haben alle diese Fächer, und der Rektor, der die Schüler genau kennt, bestimmt nach den Fähigkeiten jedes einzelnen darüber, wie viel und welche Fächer er mithalten soll. Je nach Zahl und Art der Stunden, die einer in der Sprachschule hat, wird er von mehr oder weniger Stunden des Vvllsunterrichts befreit. Die Abteilungen bestehn uicht aus feste» Schülergruppcn, souderu je nachdem einer mit fortkann, gehört er in dem einen Fach einer höhern, in einem andern einer niedern Abteilung an; wer rasch fortschreitet, wird nicht zurückgehalten, der Langsame nicht über seine Kräfte getrieben. Auch in demselben Fach werden die einzelnen Abteilungen bald getrennt, bald zusammen unterrichtet. Diese Einrichtung, die übrigens schon Pestalozzi getroffen hatte, sichert die Lehrer vor der Plage des ungeeignete» Schillermaterials und die Schüler vor den Plagen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/295>, abgerufen am 22.07.2024.