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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

tarif wollten in ihm, als dem Verhandlungstarif, verhältnismäßig hohe Sätze be¬
willigen, die bei angemessenen Zugeständnissen des Mitkoutrahenten entsprechend
ermäßigt werden könnten und sollten. Schon der Umstand, daß in großen Produk¬
tionszweigen Gegensätze bestünden, die dnrch Befragen der Interessenten auszugleichen
kaum gelinge" dürfte, lege der Regierung die Pflicht auf, unter voller Berück¬
sichtigung aller einschlagenden Verhältnisse "das letzte entscheidende Wort zu sprechen."
Daß die Regierung mit ihrer Aktion allen genügen könnte, sei ausgeschlossen. Aber
sie sollte in dem sich sicher noch verschärfenden Kampf der entgegengesetzten Mei¬
nungen "unentwegt und fest die Führung nehmen." Nur so wäre zu hoffen, daß
die Neuregelung der Handelspolitik Deutschlands, ein Werk, das in jeder Beziehung
grundlegend sein werde für die Gestaltung der Geschicke des Vaterlands, zu einem
gedeihlichen Ende geführt werden konnte.

Es ist uus nicht bekannt geworden, daß von der Mehrheit der im Zcutralverband
vertretnen schutzzölluerischen Großindustriellen für diese so einleuchtenden, vernünf¬
tigen und konservativen Grundsätze erfolgreich weitergekämpft worden sei. Leider
haben sie in der Denkschrift selbst den agrarischen Minimalzöllner" Wasser auf die
Mühle gegossen, indem sie darin sagte": alle, auch die gemäßigtsten an dem Prinzip
des Schutzes der nationalen Arbeit festhaltenden Kreise betrachteten die Herabsetzung
der Brotgetreidezölle von 50 auf 35 Mark durch die jetzt geltende" Handels¬
verträge "als de" größte" Fehler, der i" der deutschen Zollpolitik gemacht werden
konnte." Daß das eine heillose Übertreibung ist, hat Buchcnberger schou 1897 durch
den Hinweis darauf gezeigt, daß die Zollerhöhung von 30 auf 50 Mark im
Jahre 1887 ansgesproch"ermaßcn gerade deshalb vvrgemnnme" wurde, daß man
für spätere Hnndelsvertragsverhandlnngen ein wirksames Kompensationsobjekt in der
Hand habe. Der "neue Kurs" hat hier also nur Bismarckische Politik getrieben.
Daß der Zentralverbnnd durch sein Schönthun mit der agrarischen Fronde diese
in ihrer Hartnäckigkeit wesentlich bestärkt hat, ist zweifellos. An ein energisches
Eintreten des Zentrnlverbands gegen die Minimalzölle jetzt noch, kurz vor Thor¬
schluß, kaun man Wohl kaum mehr glauben.

Um so dringender aber sollten die unabhängigen konservativ und monarchisch
denkenden Leute dafür eintreten, daß dem Kaiser sein Recht, eine parlamentarische
Jntcressenwirtschcift zu verhindern, durch nichts beeinträchtigt werde. Solange die
Reichstagsmehrheit auf Minimaltarife in, Generaltarif besteht, sollten die Handels¬
verträge nicht gekündigt werden.


Zur Lage in China.

Schanghai, im Februar. Unter den Menschen, denen
man in der chinesischen Frage ein Urteil zutrauen kann, giebt es vielleicht nicht zwei,
die auch nur in den Hauptpunkten ungefähr derselben Meinung wären. Vor allem
gehn die Ansichten über die Gründe des unerwarteten und plötzlichen Ausbruchs vom
vorigen Sommer noch immer weit auseinander. Eine einwandfreie und erschöpfende
Darstellung dieser Ursachen ist deshalb jetzt noch nicht möglich. Was im Folgenden
geboten wird, sind vielmehr nur einzelne Gedankenspäne eines Beobachters, der seit
zwanzig Jahren in China lebt, und der der Entwicklung der Dinge aufmerksam
gefolgt ist.

Zuerst ein Wort über die Frage, ob China vom Abendlande zu schlecht be¬
handelt worden ist. Daß hierüber gerade in deutscheu Zeitungen mehr zu lesen
stand als in denen irgend eines andern Landes, beruht uicht auf Zufall. Deun
die große Tilgend unsers Volkes, an Gerechtigkeitsgefühl allen andern Völkern
voranzuftehn, ist leider von der Schattenseite begleitet, daß wir auch in politischen
Fragen, die doch zunächst Mnchtfragen sind, zu viel über Recht und Unrecht Spintisieren,
und dies ist unter Umständen sehr vom Übel. Die armen Chinesen sollen in


Maßgebliches und Unmaßgebliches

tarif wollten in ihm, als dem Verhandlungstarif, verhältnismäßig hohe Sätze be¬
willigen, die bei angemessenen Zugeständnissen des Mitkoutrahenten entsprechend
ermäßigt werden könnten und sollten. Schon der Umstand, daß in großen Produk¬
tionszweigen Gegensätze bestünden, die dnrch Befragen der Interessenten auszugleichen
kaum gelinge» dürfte, lege der Regierung die Pflicht auf, unter voller Berück¬
sichtigung aller einschlagenden Verhältnisse „das letzte entscheidende Wort zu sprechen."
Daß die Regierung mit ihrer Aktion allen genügen könnte, sei ausgeschlossen. Aber
sie sollte in dem sich sicher noch verschärfenden Kampf der entgegengesetzten Mei¬
nungen „unentwegt und fest die Führung nehmen." Nur so wäre zu hoffen, daß
die Neuregelung der Handelspolitik Deutschlands, ein Werk, das in jeder Beziehung
grundlegend sein werde für die Gestaltung der Geschicke des Vaterlands, zu einem
gedeihlichen Ende geführt werden konnte.

Es ist uus nicht bekannt geworden, daß von der Mehrheit der im Zcutralverband
vertretnen schutzzölluerischen Großindustriellen für diese so einleuchtenden, vernünf¬
tigen und konservativen Grundsätze erfolgreich weitergekämpft worden sei. Leider
haben sie in der Denkschrift selbst den agrarischen Minimalzöllner» Wasser auf die
Mühle gegossen, indem sie darin sagte»: alle, auch die gemäßigtsten an dem Prinzip
des Schutzes der nationalen Arbeit festhaltenden Kreise betrachteten die Herabsetzung
der Brotgetreidezölle von 50 auf 35 Mark durch die jetzt geltende» Handels¬
verträge „als de» größte» Fehler, der i» der deutschen Zollpolitik gemacht werden
konnte." Daß das eine heillose Übertreibung ist, hat Buchcnberger schou 1897 durch
den Hinweis darauf gezeigt, daß die Zollerhöhung von 30 auf 50 Mark im
Jahre 1887 ansgesproch»ermaßcn gerade deshalb vvrgemnnme» wurde, daß man
für spätere Hnndelsvertragsverhandlnngen ein wirksames Kompensationsobjekt in der
Hand habe. Der „neue Kurs" hat hier also nur Bismarckische Politik getrieben.
Daß der Zentralverbnnd durch sein Schönthun mit der agrarischen Fronde diese
in ihrer Hartnäckigkeit wesentlich bestärkt hat, ist zweifellos. An ein energisches
Eintreten des Zentrnlverbands gegen die Minimalzölle jetzt noch, kurz vor Thor¬
schluß, kaun man Wohl kaum mehr glauben.

Um so dringender aber sollten die unabhängigen konservativ und monarchisch
denkenden Leute dafür eintreten, daß dem Kaiser sein Recht, eine parlamentarische
Jntcressenwirtschcift zu verhindern, durch nichts beeinträchtigt werde. Solange die
Reichstagsmehrheit auf Minimaltarife in, Generaltarif besteht, sollten die Handels¬
verträge nicht gekündigt werden.


Zur Lage in China.

Schanghai, im Februar. Unter den Menschen, denen
man in der chinesischen Frage ein Urteil zutrauen kann, giebt es vielleicht nicht zwei,
die auch nur in den Hauptpunkten ungefähr derselben Meinung wären. Vor allem
gehn die Ansichten über die Gründe des unerwarteten und plötzlichen Ausbruchs vom
vorigen Sommer noch immer weit auseinander. Eine einwandfreie und erschöpfende
Darstellung dieser Ursachen ist deshalb jetzt noch nicht möglich. Was im Folgenden
geboten wird, sind vielmehr nur einzelne Gedankenspäne eines Beobachters, der seit
zwanzig Jahren in China lebt, und der der Entwicklung der Dinge aufmerksam
gefolgt ist.

Zuerst ein Wort über die Frage, ob China vom Abendlande zu schlecht be¬
handelt worden ist. Daß hierüber gerade in deutscheu Zeitungen mehr zu lesen
stand als in denen irgend eines andern Landes, beruht uicht auf Zufall. Deun
die große Tilgend unsers Volkes, an Gerechtigkeitsgefühl allen andern Völkern
voranzuftehn, ist leider von der Schattenseite begleitet, daß wir auch in politischen
Fragen, die doch zunächst Mnchtfragen sind, zu viel über Recht und Unrecht Spintisieren,
und dies ist unter Umständen sehr vom Übel. Die armen Chinesen sollen in


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[0194] Maßgebliches und Unmaßgebliches tarif wollten in ihm, als dem Verhandlungstarif, verhältnismäßig hohe Sätze be¬ willigen, die bei angemessenen Zugeständnissen des Mitkoutrahenten entsprechend ermäßigt werden könnten und sollten. Schon der Umstand, daß in großen Produk¬ tionszweigen Gegensätze bestünden, die dnrch Befragen der Interessenten auszugleichen kaum gelinge» dürfte, lege der Regierung die Pflicht auf, unter voller Berück¬ sichtigung aller einschlagenden Verhältnisse „das letzte entscheidende Wort zu sprechen." Daß die Regierung mit ihrer Aktion allen genügen könnte, sei ausgeschlossen. Aber sie sollte in dem sich sicher noch verschärfenden Kampf der entgegengesetzten Mei¬ nungen „unentwegt und fest die Führung nehmen." Nur so wäre zu hoffen, daß die Neuregelung der Handelspolitik Deutschlands, ein Werk, das in jeder Beziehung grundlegend sein werde für die Gestaltung der Geschicke des Vaterlands, zu einem gedeihlichen Ende geführt werden konnte. Es ist uus nicht bekannt geworden, daß von der Mehrheit der im Zcutralverband vertretnen schutzzölluerischen Großindustriellen für diese so einleuchtenden, vernünf¬ tigen und konservativen Grundsätze erfolgreich weitergekämpft worden sei. Leider haben sie in der Denkschrift selbst den agrarischen Minimalzöllner» Wasser auf die Mühle gegossen, indem sie darin sagte»: alle, auch die gemäßigtsten an dem Prinzip des Schutzes der nationalen Arbeit festhaltenden Kreise betrachteten die Herabsetzung der Brotgetreidezölle von 50 auf 35 Mark durch die jetzt geltende» Handels¬ verträge „als de» größte» Fehler, der i» der deutschen Zollpolitik gemacht werden konnte." Daß das eine heillose Übertreibung ist, hat Buchcnberger schou 1897 durch den Hinweis darauf gezeigt, daß die Zollerhöhung von 30 auf 50 Mark im Jahre 1887 ansgesproch»ermaßcn gerade deshalb vvrgemnnme» wurde, daß man für spätere Hnndelsvertragsverhandlnngen ein wirksames Kompensationsobjekt in der Hand habe. Der „neue Kurs" hat hier also nur Bismarckische Politik getrieben. Daß der Zentralverbnnd durch sein Schönthun mit der agrarischen Fronde diese in ihrer Hartnäckigkeit wesentlich bestärkt hat, ist zweifellos. An ein energisches Eintreten des Zentrnlverbands gegen die Minimalzölle jetzt noch, kurz vor Thor¬ schluß, kaun man Wohl kaum mehr glauben. Um so dringender aber sollten die unabhängigen konservativ und monarchisch denkenden Leute dafür eintreten, daß dem Kaiser sein Recht, eine parlamentarische Jntcressenwirtschcift zu verhindern, durch nichts beeinträchtigt werde. Solange die Reichstagsmehrheit auf Minimaltarife in, Generaltarif besteht, sollten die Handels¬ verträge nicht gekündigt werden. Zur Lage in China. Schanghai, im Februar. Unter den Menschen, denen man in der chinesischen Frage ein Urteil zutrauen kann, giebt es vielleicht nicht zwei, die auch nur in den Hauptpunkten ungefähr derselben Meinung wären. Vor allem gehn die Ansichten über die Gründe des unerwarteten und plötzlichen Ausbruchs vom vorigen Sommer noch immer weit auseinander. Eine einwandfreie und erschöpfende Darstellung dieser Ursachen ist deshalb jetzt noch nicht möglich. Was im Folgenden geboten wird, sind vielmehr nur einzelne Gedankenspäne eines Beobachters, der seit zwanzig Jahren in China lebt, und der der Entwicklung der Dinge aufmerksam gefolgt ist. Zuerst ein Wort über die Frage, ob China vom Abendlande zu schlecht be¬ handelt worden ist. Daß hierüber gerade in deutscheu Zeitungen mehr zu lesen stand als in denen irgend eines andern Landes, beruht uicht auf Zufall. Deun die große Tilgend unsers Volkes, an Gerechtigkeitsgefühl allen andern Völkern voranzuftehn, ist leider von der Schattenseite begleitet, daß wir auch in politischen Fragen, die doch zunächst Mnchtfragen sind, zu viel über Recht und Unrecht Spintisieren, und dies ist unter Umständen sehr vom Übel. Die armen Chinesen sollen in

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/194>, abgerufen am 29.06.2024.