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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

halten ist, und daß diese in wenig Werten bestehn. Und hat sie wirklich diese ge¬
waltige, unerhörte Rolle, wie sie behaupten, gespielt: wie kommt es dann, daß der
Apostel Paulus nicht ein, uicht ein einziges mal in all seinen Briefen von der
Königin der Welt, ebenso wenig wie von der des Purgatoriums spricht? (Den
deutschen Lesern empfehle ich dabei die interessante Lektüre von "Geboren von der
Jungfrau von P. N. Preußische Jahrbücher 1894, Okt.-Dez. Seite 193 ff." und
Heft IV der "Kirchlichen Fälschungen" von Professor Friedrich Thndichnm in Tübingen,
1900, "Jesus, Sohn Davids, König der Juden, Hoherpriester und Gott; Gesalbter;
später Sohn des heiligen Geistes und der Jungfrau.")

Hier ist nicht von Träumereien von Frömmlern und von Nonnen die Rede,
nein: die Beratungen der Häupter und Leiter der katholischen Kirche finden nach
reiflicher Überlegung, daß das Konzil von Ephesus zu lan gewesen ist, indem es
die Jungfrau nur Mutter Gottes nannte. Wir beten Maria nicht an, sagen diese
neuen Doctores; aber, gerechter Himmel, was sollen sie denn noch mehr thun, wem,
sie anbeten würden? Die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit trägt ihre Früchte,
die katholische Verehrung braucht einen Zuwachs, das ewige Heil durch Christus
genügt ihr nicht; es handelt sich schon nicht mehr darum, die Seelen Gott zuzu¬
führen; man will sie Marien weihen. -- So die ernste warnende Erklärung fran¬
zösischer Protestanten; schon haben jene Leute die Klinke in der Hand, um auch in
Deutschland einzutreten und das Werk Martin Luthers zu vernichten. Viäesnt
van8u1k8, n<z "mia r^tlo et reli^lo äötrimouti e-tpi-me.


Neue Bilderwerke.

Bruckmanns verdienstvoller "Klassischer Bilderschatz"
ist plötzlich eingegangen, zum großen Bedauern aller derer, denen er zwölf Jahre
lang genützt hat. Vielleicht war ihre Zahl zuletzt recht klein geworden, sodnß sich
das Unternehmen nicht mehr bezahlt machte, denn für die schlichte Sachlichkeit und
die wissenschaftliche Zuverlässigkeit, durch die es sich auszeichnete, wird die größere
Meuge der Kunstliebhaber immer weniger zu haben sein; sie greift nach dem Vielen,
das jetzt äußerlich mehr vorstellt, und läßt sich lieber durch glänzend ausgestatteten
Schund Geschmack und Urteil verderben. Wenn das Gediegne und Bessere heute
seinen Weg auf den Markt finden will, so muß es prächtiger sein als ehemals.
Das sehen wir an der großangelegten "Kunstgeschichte in Bildern" des E. A. See-
mcmnschen Verlags, deren dritter und vierter Band (die italienische Renaissance und
die Kunst des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts außerhalb Italiens) früher
in den Grenzboten nach Verdienst gewürdigt worden sind. Jetzt sind der erste und
der fünfte, das Altertum und die Kunst des siebzehnten und achtzehnten Jahr¬
hunderts, hinzugekommen (jeder mit hundert Tafeln zum Preise von 10 Mark
50 Pfennigen). Den letzten Band hat wie die bisherigen Professor Dehio be¬
arbeitet mit der ihm eignen Sicherheit und dem Geschmack, der zu dem Zweck¬
mäßiger auch das Schöne zu finden weiß. Die Barockkunst, die spanische, vlämische
und holländische Malerei, die Rokokozeit und die Anfänge des Klassizismus werden
uns in lauter charakteristischen und manchen auch äußerlich sehr imponierender
Bildern vorgestellt. Den Altertumsbaud hat Professor Winter geliefert, er ist eben¬
falls ganz vortrefflich, ein Ersatz für vielerlei, was man sonst aus allen möglichen
Büchern zusammensuchen mußte, also ein wirkliches Kompendium. Beiden ist die
Sorgfalt in den kurzen belehrenden Über- und Unterschriften eigen, die den Text
entbehrlich macht. Wenn Dehios mittelalterlicher (zweiter) Band erschienen sein
wird, ist das Ganze vollständig, fünfhundert Tafeln für fünfzig Mark. Jeder Band
hat seine Selbständigkeit. Ein von wissenschaftlichem Geiste getragnes, so in sich
tüchtiges und mit großen Kosten hergestelltes Werk braucht uicht weiter gelobt zu
werden. Es wird sich durchsetzen und das Publikum finden, das seiner wert ist.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

halten ist, und daß diese in wenig Werten bestehn. Und hat sie wirklich diese ge¬
waltige, unerhörte Rolle, wie sie behaupten, gespielt: wie kommt es dann, daß der
Apostel Paulus nicht ein, uicht ein einziges mal in all seinen Briefen von der
Königin der Welt, ebenso wenig wie von der des Purgatoriums spricht? (Den
deutschen Lesern empfehle ich dabei die interessante Lektüre von „Geboren von der
Jungfrau von P. N. Preußische Jahrbücher 1894, Okt.-Dez. Seite 193 ff." und
Heft IV der „Kirchlichen Fälschungen" von Professor Friedrich Thndichnm in Tübingen,
1900, „Jesus, Sohn Davids, König der Juden, Hoherpriester und Gott; Gesalbter;
später Sohn des heiligen Geistes und der Jungfrau.")

Hier ist nicht von Träumereien von Frömmlern und von Nonnen die Rede,
nein: die Beratungen der Häupter und Leiter der katholischen Kirche finden nach
reiflicher Überlegung, daß das Konzil von Ephesus zu lan gewesen ist, indem es
die Jungfrau nur Mutter Gottes nannte. Wir beten Maria nicht an, sagen diese
neuen Doctores; aber, gerechter Himmel, was sollen sie denn noch mehr thun, wem,
sie anbeten würden? Die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit trägt ihre Früchte,
die katholische Verehrung braucht einen Zuwachs, das ewige Heil durch Christus
genügt ihr nicht; es handelt sich schon nicht mehr darum, die Seelen Gott zuzu¬
führen; man will sie Marien weihen. — So die ernste warnende Erklärung fran¬
zösischer Protestanten; schon haben jene Leute die Klinke in der Hand, um auch in
Deutschland einzutreten und das Werk Martin Luthers zu vernichten. Viäesnt
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Neue Bilderwerke.

Bruckmanns verdienstvoller „Klassischer Bilderschatz"
ist plötzlich eingegangen, zum großen Bedauern aller derer, denen er zwölf Jahre
lang genützt hat. Vielleicht war ihre Zahl zuletzt recht klein geworden, sodnß sich
das Unternehmen nicht mehr bezahlt machte, denn für die schlichte Sachlichkeit und
die wissenschaftliche Zuverlässigkeit, durch die es sich auszeichnete, wird die größere
Meuge der Kunstliebhaber immer weniger zu haben sein; sie greift nach dem Vielen,
das jetzt äußerlich mehr vorstellt, und läßt sich lieber durch glänzend ausgestatteten
Schund Geschmack und Urteil verderben. Wenn das Gediegne und Bessere heute
seinen Weg auf den Markt finden will, so muß es prächtiger sein als ehemals.
Das sehen wir an der großangelegten „Kunstgeschichte in Bildern" des E. A. See-
mcmnschen Verlags, deren dritter und vierter Band (die italienische Renaissance und
die Kunst des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts außerhalb Italiens) früher
in den Grenzboten nach Verdienst gewürdigt worden sind. Jetzt sind der erste und
der fünfte, das Altertum und die Kunst des siebzehnten und achtzehnten Jahr¬
hunderts, hinzugekommen (jeder mit hundert Tafeln zum Preise von 10 Mark
50 Pfennigen). Den letzten Band hat wie die bisherigen Professor Dehio be¬
arbeitet mit der ihm eignen Sicherheit und dem Geschmack, der zu dem Zweck¬
mäßiger auch das Schöne zu finden weiß. Die Barockkunst, die spanische, vlämische
und holländische Malerei, die Rokokozeit und die Anfänge des Klassizismus werden
uns in lauter charakteristischen und manchen auch äußerlich sehr imponierender
Bildern vorgestellt. Den Altertumsbaud hat Professor Winter geliefert, er ist eben¬
falls ganz vortrefflich, ein Ersatz für vielerlei, was man sonst aus allen möglichen
Büchern zusammensuchen mußte, also ein wirkliches Kompendium. Beiden ist die
Sorgfalt in den kurzen belehrenden Über- und Unterschriften eigen, die den Text
entbehrlich macht. Wenn Dehios mittelalterlicher (zweiter) Band erschienen sein
wird, ist das Ganze vollständig, fünfhundert Tafeln für fünfzig Mark. Jeder Band
hat seine Selbständigkeit. Ein von wissenschaftlichem Geiste getragnes, so in sich
tüchtiges und mit großen Kosten hergestelltes Werk braucht uicht weiter gelobt zu
werden. Es wird sich durchsetzen und das Publikum finden, das seiner wert ist.


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[0061] Maßgebliches und Unmaßgebliches halten ist, und daß diese in wenig Werten bestehn. Und hat sie wirklich diese ge¬ waltige, unerhörte Rolle, wie sie behaupten, gespielt: wie kommt es dann, daß der Apostel Paulus nicht ein, uicht ein einziges mal in all seinen Briefen von der Königin der Welt, ebenso wenig wie von der des Purgatoriums spricht? (Den deutschen Lesern empfehle ich dabei die interessante Lektüre von „Geboren von der Jungfrau von P. N. Preußische Jahrbücher 1894, Okt.-Dez. Seite 193 ff." und Heft IV der „Kirchlichen Fälschungen" von Professor Friedrich Thndichnm in Tübingen, 1900, „Jesus, Sohn Davids, König der Juden, Hoherpriester und Gott; Gesalbter; später Sohn des heiligen Geistes und der Jungfrau.") Hier ist nicht von Träumereien von Frömmlern und von Nonnen die Rede, nein: die Beratungen der Häupter und Leiter der katholischen Kirche finden nach reiflicher Überlegung, daß das Konzil von Ephesus zu lan gewesen ist, indem es die Jungfrau nur Mutter Gottes nannte. Wir beten Maria nicht an, sagen diese neuen Doctores; aber, gerechter Himmel, was sollen sie denn noch mehr thun, wem, sie anbeten würden? Die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit trägt ihre Früchte, die katholische Verehrung braucht einen Zuwachs, das ewige Heil durch Christus genügt ihr nicht; es handelt sich schon nicht mehr darum, die Seelen Gott zuzu¬ führen; man will sie Marien weihen. — So die ernste warnende Erklärung fran¬ zösischer Protestanten; schon haben jene Leute die Klinke in der Hand, um auch in Deutschland einzutreten und das Werk Martin Luthers zu vernichten. Viäesnt van8u1k8, n<z «mia r^tlo et reli^lo äötrimouti e-tpi-me. Neue Bilderwerke. Bruckmanns verdienstvoller „Klassischer Bilderschatz" ist plötzlich eingegangen, zum großen Bedauern aller derer, denen er zwölf Jahre lang genützt hat. Vielleicht war ihre Zahl zuletzt recht klein geworden, sodnß sich das Unternehmen nicht mehr bezahlt machte, denn für die schlichte Sachlichkeit und die wissenschaftliche Zuverlässigkeit, durch die es sich auszeichnete, wird die größere Meuge der Kunstliebhaber immer weniger zu haben sein; sie greift nach dem Vielen, das jetzt äußerlich mehr vorstellt, und läßt sich lieber durch glänzend ausgestatteten Schund Geschmack und Urteil verderben. Wenn das Gediegne und Bessere heute seinen Weg auf den Markt finden will, so muß es prächtiger sein als ehemals. Das sehen wir an der großangelegten „Kunstgeschichte in Bildern" des E. A. See- mcmnschen Verlags, deren dritter und vierter Band (die italienische Renaissance und die Kunst des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts außerhalb Italiens) früher in den Grenzboten nach Verdienst gewürdigt worden sind. Jetzt sind der erste und der fünfte, das Altertum und die Kunst des siebzehnten und achtzehnten Jahr¬ hunderts, hinzugekommen (jeder mit hundert Tafeln zum Preise von 10 Mark 50 Pfennigen). Den letzten Band hat wie die bisherigen Professor Dehio be¬ arbeitet mit der ihm eignen Sicherheit und dem Geschmack, der zu dem Zweck¬ mäßiger auch das Schöne zu finden weiß. Die Barockkunst, die spanische, vlämische und holländische Malerei, die Rokokozeit und die Anfänge des Klassizismus werden uns in lauter charakteristischen und manchen auch äußerlich sehr imponierender Bildern vorgestellt. Den Altertumsbaud hat Professor Winter geliefert, er ist eben¬ falls ganz vortrefflich, ein Ersatz für vielerlei, was man sonst aus allen möglichen Büchern zusammensuchen mußte, also ein wirkliches Kompendium. Beiden ist die Sorgfalt in den kurzen belehrenden Über- und Unterschriften eigen, die den Text entbehrlich macht. Wenn Dehios mittelalterlicher (zweiter) Band erschienen sein wird, ist das Ganze vollständig, fünfhundert Tafeln für fünfzig Mark. Jeder Band hat seine Selbständigkeit. Ein von wissenschaftlichem Geiste getragnes, so in sich tüchtiges und mit großen Kosten hergestelltes Werk braucht uicht weiter gelobt zu werden. Es wird sich durchsetzen und das Publikum finden, das seiner wert ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/61>, abgerufen am 27.06.2024.