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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

betrunken von das, was er selbst getrunken hat." Läßt sich vielleicht weiter ver¬
wenden und giebt zugleich eine Vorstellung von dem spezifischen (nordwestdeutschen)
Humor des Buches und seinen sprachlichen Mitteln. Eine andre hier auf See
verlegte Geschichte! "Pfeifen Sie doch Ihrem Hund!" "Pfeifen Sie Ihrem
Hummer!" (der Hund war nämlich mit einem Hummer, der sich an seinen
Schwanz geklemmt hatte, aus dem Laden heraus und heulend davon gelaufen) steht
übrigens schon in den "Fliegenden Blättern" von 1873 zu lesen, was wir nicht
hervorheben würde", wenn sie dort nicht noch besser erzählt wäre, denn an und
für sich sind uns solche Entlehnungen nicht nen.


Fchlerberichtigung.
"

In dem Artikel "Die Landwirte im Industriestaat und
im Agrarflaat in Ur. 10 der Grenzboten ist die letzte Zahl auf Seite 560, wie
der geehrte Leser, wenn er aufmerksam gewesen ist, wohl schon selbst gefunden
haben wird, falsch. Nicht auf 157 968 stellt sich nach der Zcihluug vom Juni
1395 in Mecklenburg-Schwerin die landwirtschaftliche Bevölkerung uuter Einrechnung
der häusliche" Dienstboten und berufslosen Familienangehörigen, sondern auf 295 599
Personen. Die Zahl 157 968 beruht auf einem Schreibfehler, sie ist die der
bernfsloseu Augehörigen allein. Übrigens ist diese falsche Zahl nicht etwa den
weitern Prvzentbcrechnuugen usw. zu Grnnde gelegt worden. Die gesamte land¬
wirtschaftliche Bevölkerung setzte sich nach der Zahlung von 1895 zusammen

ausin Sachsenin Mecklenburg-Schwerin
Erwerbstätigen.....290971127043
davon weiblich......117 03126239
häuslichen Dienstboten , , .613410588
davon weiblich......5831IN 224
berufslosen Familienangehörigen268104157 068
davon weiblich......178070100484
zusammen........565S0N2U5509
davon weiblich......300932145947

zen die Sachen in Wirklichkeit.Die Leserund die Mecklenburger Land-
wirte werden das Versehen entschuldigen.




Litteratur
Fürst Bismnrck und der Bundesrat. Von Heinrich von Poschinger. Dritter Band,
Der Bnnoesrat des Deutschen Reichs 1874 bis 1878. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Nerlngs-
anstalt, 1898. X. und 48"; S.

Dieser Band behandelt in der schon bei der Besprechung der erste" beide"
Bände hervorgehobnen Anordnung die vierte, fünfte, sechste und siebente Session des
deutscheu Bundesrath, also seine Thätigkeit in der interessanten Übergangsperiode zu
der neuen Steuer- und Wirtschaftspolitik des Fürsten Bismcirck. In diese Zeit
fällt eine ganze Reihe wichtiger Personalvernndernngen im Reiche wie in Preuße",
die meist mit jener tiefgreifenden Wandlung zusammenhängen. Vor allem schied
im Mai 1876 der langjährige Präsident des Ncichskanzleramts, Rudolf Delbrück,


Litteratur

betrunken von das, was er selbst getrunken hat." Läßt sich vielleicht weiter ver¬
wenden und giebt zugleich eine Vorstellung von dem spezifischen (nordwestdeutschen)
Humor des Buches und seinen sprachlichen Mitteln. Eine andre hier auf See
verlegte Geschichte! „Pfeifen Sie doch Ihrem Hund!" „Pfeifen Sie Ihrem
Hummer!" (der Hund war nämlich mit einem Hummer, der sich an seinen
Schwanz geklemmt hatte, aus dem Laden heraus und heulend davon gelaufen) steht
übrigens schon in den „Fliegenden Blättern" von 1873 zu lesen, was wir nicht
hervorheben würde», wenn sie dort nicht noch besser erzählt wäre, denn an und
für sich sind uns solche Entlehnungen nicht nen.


Fchlerberichtigung.
"

In dem Artikel „Die Landwirte im Industriestaat und
im Agrarflaat in Ur. 10 der Grenzboten ist die letzte Zahl auf Seite 560, wie
der geehrte Leser, wenn er aufmerksam gewesen ist, wohl schon selbst gefunden
haben wird, falsch. Nicht auf 157 968 stellt sich nach der Zcihluug vom Juni
1395 in Mecklenburg-Schwerin die landwirtschaftliche Bevölkerung uuter Einrechnung
der häusliche» Dienstboten und berufslosen Familienangehörigen, sondern auf 295 599
Personen. Die Zahl 157 968 beruht auf einem Schreibfehler, sie ist die der
bernfsloseu Augehörigen allein. Übrigens ist diese falsche Zahl nicht etwa den
weitern Prvzentbcrechnuugen usw. zu Grnnde gelegt worden. Die gesamte land¬
wirtschaftliche Bevölkerung setzte sich nach der Zahlung von 1895 zusammen

ausin Sachsenin Mecklenburg-Schwerin
Erwerbstätigen.....290971127043
davon weiblich......117 03126239
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zen die Sachen in Wirklichkeit.Die Leserund die Mecklenburger Land-
wirte werden das Versehen entschuldigen.




Litteratur
Fürst Bismnrck und der Bundesrat. Von Heinrich von Poschinger. Dritter Band,
Der Bnnoesrat des Deutschen Reichs 1874 bis 1878. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Nerlngs-
anstalt, 1898. X. und 48«; S.

Dieser Band behandelt in der schon bei der Besprechung der erste» beide»
Bände hervorgehobnen Anordnung die vierte, fünfte, sechste und siebente Session des
deutscheu Bundesrath, also seine Thätigkeit in der interessanten Übergangsperiode zu
der neuen Steuer- und Wirtschaftspolitik des Fürsten Bismcirck. In diese Zeit
fällt eine ganze Reihe wichtiger Personalvernndernngen im Reiche wie in Preuße»,
die meist mit jener tiefgreifenden Wandlung zusammenhängen. Vor allem schied
im Mai 1876 der langjährige Präsident des Ncichskanzleramts, Rudolf Delbrück,


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[0672] Litteratur betrunken von das, was er selbst getrunken hat." Läßt sich vielleicht weiter ver¬ wenden und giebt zugleich eine Vorstellung von dem spezifischen (nordwestdeutschen) Humor des Buches und seinen sprachlichen Mitteln. Eine andre hier auf See verlegte Geschichte! „Pfeifen Sie doch Ihrem Hund!" „Pfeifen Sie Ihrem Hummer!" (der Hund war nämlich mit einem Hummer, der sich an seinen Schwanz geklemmt hatte, aus dem Laden heraus und heulend davon gelaufen) steht übrigens schon in den „Fliegenden Blättern" von 1873 zu lesen, was wir nicht hervorheben würde», wenn sie dort nicht noch besser erzählt wäre, denn an und für sich sind uns solche Entlehnungen nicht nen. Fchlerberichtigung. " In dem Artikel „Die Landwirte im Industriestaat und im Agrarflaat in Ur. 10 der Grenzboten ist die letzte Zahl auf Seite 560, wie der geehrte Leser, wenn er aufmerksam gewesen ist, wohl schon selbst gefunden haben wird, falsch. Nicht auf 157 968 stellt sich nach der Zcihluug vom Juni 1395 in Mecklenburg-Schwerin die landwirtschaftliche Bevölkerung uuter Einrechnung der häusliche» Dienstboten und berufslosen Familienangehörigen, sondern auf 295 599 Personen. Die Zahl 157 968 beruht auf einem Schreibfehler, sie ist die der bernfsloseu Augehörigen allein. Übrigens ist diese falsche Zahl nicht etwa den weitern Prvzentbcrechnuugen usw. zu Grnnde gelegt worden. Die gesamte land¬ wirtschaftliche Bevölkerung setzte sich nach der Zahlung von 1895 zusammen ausin Sachsenin Mecklenburg-Schwerin Erwerbstätigen.....290971127043 davon weiblich......117 03126239 häuslichen Dienstboten , , .613410588 davon weiblich......5831IN 224 berufslosen Familienangehörigen268104157 068 davon weiblich......178070100484 zusammen........565S0N2U5509 davon weiblich......300932145947 zen die Sachen in Wirklichkeit.Die Leserund die Mecklenburger Land- wirte werden das Versehen entschuldigen. Litteratur Fürst Bismnrck und der Bundesrat. Von Heinrich von Poschinger. Dritter Band, Der Bnnoesrat des Deutschen Reichs 1874 bis 1878. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Nerlngs- anstalt, 1898. X. und 48«; S. Dieser Band behandelt in der schon bei der Besprechung der erste» beide» Bände hervorgehobnen Anordnung die vierte, fünfte, sechste und siebente Session des deutscheu Bundesrath, also seine Thätigkeit in der interessanten Übergangsperiode zu der neuen Steuer- und Wirtschaftspolitik des Fürsten Bismcirck. In diese Zeit fällt eine ganze Reihe wichtiger Personalvernndernngen im Reiche wie in Preuße», die meist mit jener tiefgreifenden Wandlung zusammenhängen. Vor allem schied im Mai 1876 der langjährige Präsident des Ncichskanzleramts, Rudolf Delbrück,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/672>, abgerufen am 05.01.2025.