Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.lNidaskinder reinlichkeit im Zimmer," sagte ich. Ich stieg in das Zimmer der Madame; es Die letzten Kapitel des Bandes enthalten die Geschichte des Konvents bis (Schlich folgt) Midaskinder Wie Herr Viktor Narzissus Jangkel nicht dazu kam, sein erstes Buch zu schreiben v Hermann Veser on Erstes Kapitel Worin man sieht, daß es eilt ach seiner Meinung hatte Viktor Narzissus Zanglel keine bessere Wahl lNidaskinder reinlichkeit im Zimmer," sagte ich. Ich stieg in das Zimmer der Madame; es Die letzten Kapitel des Bandes enthalten die Geschichte des Konvents bis (Schlich folgt) Midaskinder Wie Herr Viktor Narzissus Jangkel nicht dazu kam, sein erstes Buch zu schreiben v Hermann Veser on Erstes Kapitel Worin man sieht, daß es eilt ach seiner Meinung hatte Viktor Narzissus Zanglel keine bessere Wahl <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0044" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224972"/> <fw type="header" place="top"> lNidaskinder</fw><lb/> <p xml:id="ID_98" prev="#ID_97"> reinlichkeit im Zimmer," sagte ich. Ich stieg in das Zimmer der Madame; es<lb/> war etwas weniger schlecht gehalten, sie hatte sich früh angekleidet, weil sie<lb/> von dem Gerücht gehört hatte. In gewiß, sie erinnerte sich wohl noch der<lb/> Nacht, wo wir die Mutter holten; sie will wenigstens ordentlich aussehen.<lb/> Barras trifft Anordnung, daß die Gefangnen täglich im Gerichtshof spazieren<lb/> gehen können. Auf meinen Bericht an den Ausschuß erreichte ich, daß Ärzte<lb/> den kranken Gefangnen untersuchten. Sie erklärten, die Krankheit sei ernster<lb/> Natur. Ich wollte, daß dem Sohne Ludwigs XVI. zwei Frauen zur Pflege<lb/> beigegeben würden. Später erfuhr ich durch einen Kommissar des Temple,<lb/> daß meine Anordnungen nicht befolgt wurden. Der junge Prinz litt an einer<lb/> vorgeschrittneu Humoralkrankheit, sodaß er trotz aller Pflege starb (aber erst<lb/> am 8. Juni des folgenden Jahres 1795).</p><lb/> <p xml:id="ID_99"> Die letzten Kapitel des Bandes enthalten die Geschichte des Konvents bis<lb/> zu seiner Auflösung und bis zu dem Siege der Republikaner über die Pariser<lb/> Sektionen am 13. Vendemiaire (5. Oktober 1795). Barras setzt seine Thätigkeit<lb/> fort. Sein Bericht über den letzten blutigen Straßenkampf lautet wesentlich<lb/> anders, als die Auffassung der bonapartistischen Geschichtschreiber. Erst am<lb/> 26. Oktober wäre der aus Toulon zurückgekehrte Geueral zum Oberbefehlshaber<lb/> der Armee des Innern ernannt worden, bei dem Straßenkampf hätte er sich<lb/> zweideutig benommen. Hier fangen die Reibungen zwischen Barras und seinein<lb/> Schützling an. Doch wir gehen zu dem Direktorium, dem Inhalt der zwei<lb/> folgenden Bünde, über.</p><lb/> <p xml:id="ID_100"> (Schlich folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Midaskinder<lb/> Wie Herr Viktor Narzissus Jangkel nicht dazu kam,<lb/> sein erstes Buch zu schreiben<lb/> v<note type="byline"> Hermann Veser</note> on</head><lb/> <div n="2"> <head> Erstes Kapitel<lb/> Worin man sieht, daß es eilt</head><lb/> <p xml:id="ID_101" next="#ID_102"> ach seiner Meinung hatte Viktor Narzissus Zanglel keine bessere Wahl<lb/> mit seiner Wohnung treffen können, als wie es vor drei Tagen geschehen<lb/> war. In der Zvtzelsgasse, der Straße der kleinen Leute, war das<lb/> erste neue Haus gebaut worden, das denen in den großen Straßen<lb/> auf ein Haar glich, aber doch nur ein Haus für kleine Leute war.<lb/> Der Tüncher und Maler Christian Lehrende Niemand hatte es er¬<lb/> richtet, und zwar als ein Doppelhaus in Hufeisenform, und eine Brandmauer ohne</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
lNidaskinder
reinlichkeit im Zimmer," sagte ich. Ich stieg in das Zimmer der Madame; es
war etwas weniger schlecht gehalten, sie hatte sich früh angekleidet, weil sie
von dem Gerücht gehört hatte. In gewiß, sie erinnerte sich wohl noch der
Nacht, wo wir die Mutter holten; sie will wenigstens ordentlich aussehen.
Barras trifft Anordnung, daß die Gefangnen täglich im Gerichtshof spazieren
gehen können. Auf meinen Bericht an den Ausschuß erreichte ich, daß Ärzte
den kranken Gefangnen untersuchten. Sie erklärten, die Krankheit sei ernster
Natur. Ich wollte, daß dem Sohne Ludwigs XVI. zwei Frauen zur Pflege
beigegeben würden. Später erfuhr ich durch einen Kommissar des Temple,
daß meine Anordnungen nicht befolgt wurden. Der junge Prinz litt an einer
vorgeschrittneu Humoralkrankheit, sodaß er trotz aller Pflege starb (aber erst
am 8. Juni des folgenden Jahres 1795).
Die letzten Kapitel des Bandes enthalten die Geschichte des Konvents bis
zu seiner Auflösung und bis zu dem Siege der Republikaner über die Pariser
Sektionen am 13. Vendemiaire (5. Oktober 1795). Barras setzt seine Thätigkeit
fort. Sein Bericht über den letzten blutigen Straßenkampf lautet wesentlich
anders, als die Auffassung der bonapartistischen Geschichtschreiber. Erst am
26. Oktober wäre der aus Toulon zurückgekehrte Geueral zum Oberbefehlshaber
der Armee des Innern ernannt worden, bei dem Straßenkampf hätte er sich
zweideutig benommen. Hier fangen die Reibungen zwischen Barras und seinein
Schützling an. Doch wir gehen zu dem Direktorium, dem Inhalt der zwei
folgenden Bünde, über.
(Schlich folgt)
Midaskinder
Wie Herr Viktor Narzissus Jangkel nicht dazu kam,
sein erstes Buch zu schreiben
v Hermann Veser on
Erstes Kapitel
Worin man sieht, daß es eilt
ach seiner Meinung hatte Viktor Narzissus Zanglel keine bessere Wahl
mit seiner Wohnung treffen können, als wie es vor drei Tagen geschehen
war. In der Zvtzelsgasse, der Straße der kleinen Leute, war das
erste neue Haus gebaut worden, das denen in den großen Straßen
auf ein Haar glich, aber doch nur ein Haus für kleine Leute war.
Der Tüncher und Maler Christian Lehrende Niemand hatte es er¬
richtet, und zwar als ein Doppelhaus in Hufeisenform, und eine Brandmauer ohne
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