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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

er scherzend hinzu: "Denken Sie, wir kämen ja aus aller Konnexion, wenn ich
diesen letzten Punkt "och richtig machte." Und ans einem solche" spielend galanten
Verkehr baut sich der Verfasser des "Haideröslems von Seseicheim" einen Goethe
auf, der einer Kellnerin, die zugleich seine "Liebste" war, Geld für Mittagessen
und Wein schuldig ist, sie niemals bezahlt und sie zuletzt fröhlich auf den Nimmer¬
mehrstag vertröstet. Da fällt einem doch Rahels Wort ein, daß "in Berlin alles
ruppig werde." Und das alles nur, um einen ohnehin von jedem Menschen klar
empfundnen Unterschied zwischen der jungen Leipziger!" und der jungen Elsässcrin,
zwischen Schöukopfs Weinhaus und Brions Pfarrhaus rednerisch zu verstärke"!
Aus dcmselbe" Grunde muß Kutsche" Schönkopf i" einel" "Winkelgäßchen" von
Leipzig wohne", während der Brühl, an dem das Schöukvpfsche Hans lag, noch
heute und noch viel mehr nach den Begriffen des vorigen Jahrhunderts eine der
breitesten und stattlichste" Straßen des alte" Leipzigs ist; a"s demselben Grunde
gewährt uns angeblich Goethe "nie eine" Einblick in die Schöukvpfsche Häus¬
lichkeit," während Herr Gcnsiche" doch u"r de" prächtige" Brief vom 1. Oktober
1768 an Ch. G. Schönkopf hätte cmzusehe" brauche", um sich ein Bild zu mache".


F. Gregorovins,

Es ist einigermaßen schwer, gleichmütig und kaltblütig
zu urteilen über so manches, was über Ferdinand Gregorovius Ansichten nach
seinem Tode veröffentlicht wird. Er beklagte sich während seiner Lebenszeit mündlich
und brieflich über die kalte Aufnahme, die seine historischen Werke bei der deutsche"
Gclehrtcttwelt fände", und ähnlich lauten die Äußerungen von Sigmund Münz,
der dem vo" ihm herausgegcbiie" Werke Ferdinand Gregorovius und seiue
Briefe a" Gräfin Essilia Caetani Lvvntelli Erinnerungen an Gregorovius
vorausgeschickt hat, in denn" es (S. 16) heißt: ,,So ignorirte mau i" de" wisse"-
schnftliche" Kreisen Deutschlands jahrelang den Erforscher des mittelalterlichen Rom"
(so). Die Schwierigkeit war eben damals und ist uoch heute: von welchem Stand¬
punkte aus soll man Gregorovius beurteilen? Betrachtet man ihn einfach als belle¬
tristische" Schriftsteller, so thut mia" seinen geschichtlichen Studie" Unrecht; betrachtet
mein ihn als wirklichen, wissenschaftlich gebildete" Historiker, so ist man so entsetzt
über seine Art der Quclleubehandluug, daß ma" lieber ganz schweigt, als die Wahr¬
heit über ihn sagt.

So behauptet er z, B. im zweiten Bande seiner Geschichte der Stadt Rom
im Mittelalter (3. Aufl., S. 82): "Noch nach der gothische" Zeit führe" die Römer
fort, sich in ihm (dem Trajcmsforum) zu versammeln, um den Homer oder Virgil
und andre Poeten vorlesen zu hören," und das folgert er aus zwei Stellen des
Veuantius Fortunatus, der einmal sagt: ,,Kaum hört das erhabne Rom so herrliche
Gedichte mit geglätteten: Stile a"f dem Trajansformn" ""d el" andres mal:
"Wenn Homer i" Atse" wohlbekannt war, oder Maro in Rom auf dem Trajans¬
formu gelesen wurde" -- wo also erstens nur gesagt wird, daß Homer in Atse"
und Virgil in Rom gelesen wurde, und kein Wort darüber steht, daß man damals
Homer in Rom gelesen oder gar Homer und Virgil auf dem Trajausfvrum vor¬
gelesen habe! Wir wollen ähnliche Beispiele einer Quellcubeuutzung, die ihm ganz
geläufig ist, nicht häufen, noch viel Wert darauf legen, daß er hartnäckig "das"
Parthenon schreibt, können aber doch nicht verschweigen, daß seine griechische" Zitate
vo" ""glaublicher Unrichtigkeit sind, wie er sich denn auch in der vorliegenden
Briefsammlung (S. 165) ein völlig falsches, nie vorkommendes griechisches Wort
leistet.

Auf die Briefe selbst, die ein schönes Zeichen der langjährigen Freundschaft
sind, die Gregorovius mit eiuer der bedeutendsten Frauen Italiens verbunden hat.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

er scherzend hinzu: „Denken Sie, wir kämen ja aus aller Konnexion, wenn ich
diesen letzten Punkt »och richtig machte." Und ans einem solche» spielend galanten
Verkehr baut sich der Verfasser des „Haideröslems von Seseicheim" einen Goethe
auf, der einer Kellnerin, die zugleich seine „Liebste" war, Geld für Mittagessen
und Wein schuldig ist, sie niemals bezahlt und sie zuletzt fröhlich auf den Nimmer¬
mehrstag vertröstet. Da fällt einem doch Rahels Wort ein, daß „in Berlin alles
ruppig werde." Und das alles nur, um einen ohnehin von jedem Menschen klar
empfundnen Unterschied zwischen der jungen Leipziger!» und der jungen Elsässcrin,
zwischen Schöukopfs Weinhaus und Brions Pfarrhaus rednerisch zu verstärke»!
Aus dcmselbe» Grunde muß Kutsche» Schönkopf i» einel» „Winkelgäßchen" von
Leipzig wohne», während der Brühl, an dem das Schöukvpfsche Hans lag, noch
heute und noch viel mehr nach den Begriffen des vorigen Jahrhunderts eine der
breitesten und stattlichste» Straßen des alte» Leipzigs ist; a»s demselben Grunde
gewährt uns angeblich Goethe „nie eine» Einblick in die Schöukvpfsche Häus¬
lichkeit," während Herr Gcnsiche» doch u»r de» prächtige» Brief vom 1. Oktober
1768 an Ch. G. Schönkopf hätte cmzusehe» brauche», um sich ein Bild zu mache».


F. Gregorovins,

Es ist einigermaßen schwer, gleichmütig und kaltblütig
zu urteilen über so manches, was über Ferdinand Gregorovius Ansichten nach
seinem Tode veröffentlicht wird. Er beklagte sich während seiner Lebenszeit mündlich
und brieflich über die kalte Aufnahme, die seine historischen Werke bei der deutsche»
Gclehrtcttwelt fände», und ähnlich lauten die Äußerungen von Sigmund Münz,
der dem vo» ihm herausgegcbiie» Werke Ferdinand Gregorovius und seiue
Briefe a» Gräfin Essilia Caetani Lvvntelli Erinnerungen an Gregorovius
vorausgeschickt hat, in denn» es (S. 16) heißt: ,,So ignorirte mau i» de» wisse»-
schnftliche» Kreisen Deutschlands jahrelang den Erforscher des mittelalterlichen Rom"
(so). Die Schwierigkeit war eben damals und ist uoch heute: von welchem Stand¬
punkte aus soll man Gregorovius beurteilen? Betrachtet man ihn einfach als belle¬
tristische» Schriftsteller, so thut mia» seinen geschichtlichen Studie» Unrecht; betrachtet
mein ihn als wirklichen, wissenschaftlich gebildete» Historiker, so ist man so entsetzt
über seine Art der Quclleubehandluug, daß ma» lieber ganz schweigt, als die Wahr¬
heit über ihn sagt.

So behauptet er z, B. im zweiten Bande seiner Geschichte der Stadt Rom
im Mittelalter (3. Aufl., S. 82): „Noch nach der gothische» Zeit führe» die Römer
fort, sich in ihm (dem Trajcmsforum) zu versammeln, um den Homer oder Virgil
und andre Poeten vorlesen zu hören," und das folgert er aus zwei Stellen des
Veuantius Fortunatus, der einmal sagt: ,,Kaum hört das erhabne Rom so herrliche
Gedichte mit geglätteten: Stile a»f dem Trajansformn" »»d el» andres mal:
„Wenn Homer i» Atse» wohlbekannt war, oder Maro in Rom auf dem Trajans¬
formu gelesen wurde" — wo also erstens nur gesagt wird, daß Homer in Atse»
und Virgil in Rom gelesen wurde, und kein Wort darüber steht, daß man damals
Homer in Rom gelesen oder gar Homer und Virgil auf dem Trajausfvrum vor¬
gelesen habe! Wir wollen ähnliche Beispiele einer Quellcubeuutzung, die ihm ganz
geläufig ist, nicht häufen, noch viel Wert darauf legen, daß er hartnäckig „das"
Parthenon schreibt, können aber doch nicht verschweigen, daß seine griechische» Zitate
vo» »»glaublicher Unrichtigkeit sind, wie er sich denn auch in der vorliegenden
Briefsammlung (S. 165) ein völlig falsches, nie vorkommendes griechisches Wort
leistet.

Auf die Briefe selbst, die ein schönes Zeichen der langjährigen Freundschaft
sind, die Gregorovius mit eiuer der bedeutendsten Frauen Italiens verbunden hat.


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[0650] Maßgebliches und Unmaßgebliches er scherzend hinzu: „Denken Sie, wir kämen ja aus aller Konnexion, wenn ich diesen letzten Punkt »och richtig machte." Und ans einem solche» spielend galanten Verkehr baut sich der Verfasser des „Haideröslems von Seseicheim" einen Goethe auf, der einer Kellnerin, die zugleich seine „Liebste" war, Geld für Mittagessen und Wein schuldig ist, sie niemals bezahlt und sie zuletzt fröhlich auf den Nimmer¬ mehrstag vertröstet. Da fällt einem doch Rahels Wort ein, daß „in Berlin alles ruppig werde." Und das alles nur, um einen ohnehin von jedem Menschen klar empfundnen Unterschied zwischen der jungen Leipziger!» und der jungen Elsässcrin, zwischen Schöukopfs Weinhaus und Brions Pfarrhaus rednerisch zu verstärke»! Aus dcmselbe» Grunde muß Kutsche» Schönkopf i» einel» „Winkelgäßchen" von Leipzig wohne», während der Brühl, an dem das Schöukvpfsche Hans lag, noch heute und noch viel mehr nach den Begriffen des vorigen Jahrhunderts eine der breitesten und stattlichste» Straßen des alte» Leipzigs ist; a»s demselben Grunde gewährt uns angeblich Goethe „nie eine» Einblick in die Schöukvpfsche Häus¬ lichkeit," während Herr Gcnsiche» doch u»r de» prächtige» Brief vom 1. Oktober 1768 an Ch. G. Schönkopf hätte cmzusehe» brauche», um sich ein Bild zu mache». F. Gregorovins, Es ist einigermaßen schwer, gleichmütig und kaltblütig zu urteilen über so manches, was über Ferdinand Gregorovius Ansichten nach seinem Tode veröffentlicht wird. Er beklagte sich während seiner Lebenszeit mündlich und brieflich über die kalte Aufnahme, die seine historischen Werke bei der deutsche» Gclehrtcttwelt fände», und ähnlich lauten die Äußerungen von Sigmund Münz, der dem vo» ihm herausgegcbiie» Werke Ferdinand Gregorovius und seiue Briefe a» Gräfin Essilia Caetani Lvvntelli Erinnerungen an Gregorovius vorausgeschickt hat, in denn» es (S. 16) heißt: ,,So ignorirte mau i» de» wisse»- schnftliche» Kreisen Deutschlands jahrelang den Erforscher des mittelalterlichen Rom" (so). Die Schwierigkeit war eben damals und ist uoch heute: von welchem Stand¬ punkte aus soll man Gregorovius beurteilen? Betrachtet man ihn einfach als belle¬ tristische» Schriftsteller, so thut mia» seinen geschichtlichen Studie» Unrecht; betrachtet mein ihn als wirklichen, wissenschaftlich gebildete» Historiker, so ist man so entsetzt über seine Art der Quclleubehandluug, daß ma» lieber ganz schweigt, als die Wahr¬ heit über ihn sagt. So behauptet er z, B. im zweiten Bande seiner Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter (3. Aufl., S. 82): „Noch nach der gothische» Zeit führe» die Römer fort, sich in ihm (dem Trajcmsforum) zu versammeln, um den Homer oder Virgil und andre Poeten vorlesen zu hören," und das folgert er aus zwei Stellen des Veuantius Fortunatus, der einmal sagt: ,,Kaum hört das erhabne Rom so herrliche Gedichte mit geglätteten: Stile a»f dem Trajansformn" »»d el» andres mal: „Wenn Homer i» Atse» wohlbekannt war, oder Maro in Rom auf dem Trajans¬ formu gelesen wurde" — wo also erstens nur gesagt wird, daß Homer in Atse» und Virgil in Rom gelesen wurde, und kein Wort darüber steht, daß man damals Homer in Rom gelesen oder gar Homer und Virgil auf dem Trajausfvrum vor¬ gelesen habe! Wir wollen ähnliche Beispiele einer Quellcubeuutzung, die ihm ganz geläufig ist, nicht häufen, noch viel Wert darauf legen, daß er hartnäckig „das" Parthenon schreibt, können aber doch nicht verschweigen, daß seine griechische» Zitate vo» »»glaublicher Unrichtigkeit sind, wie er sich denn auch in der vorliegenden Briefsammlung (S. 165) ein völlig falsches, nie vorkommendes griechisches Wort leistet. Auf die Briefe selbst, die ein schönes Zeichen der langjährigen Freundschaft sind, die Gregorovius mit eiuer der bedeutendsten Frauen Italiens verbunden hat.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/650>, abgerufen am 05.01.2025.