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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Arbeitslosigkeit im deutschen Reiche.

Das kaiserliche statistische
Amt hat jetzt für das ganze deutsche Reich die Ergebnisse der beiden Arbeitslosen-
zählungen vom 14. Juni und vom 2. Dezember 1895 nach einer sehr mühsamen
und umsichtigen Bearbeitung veröffentlicht. (Ergänzungsheft zu Heft 4 der Viertel¬
jahrshefte zur Statistik des deutscheu Reichs, Jahrgang 1396. Berlin, Puttkammer
und Mühlbrecht.)

Es ist von Statistikern von vornherein vielfach bezweifelt worden, ob bei
diesen Arbeitslosenzählungen überhaupt etwas rechtes herauskommen könnte. Die
Zweifler haben durch den Erfolg insofern Recht bekommen, als in der That die
gewonnenen Zahlen der Wirklichkeit nicht entsprechen. Sie sind überall viel zu
hoch ausgefallen. Es ist das schon durch die bereits veröffentlichten Bearbeitungen
der Arbeitslosenzählungen in mehreren Großstädten hinreichend erwiesen und auch
das statistische Amt des Reichs sieht sich genötigt, zu erklären, daß -- wie
es sich ausdrückt -- "die ermittelten Arbeitslosenzahlen den Charakter von
Maximalzahlen haben, während der wirkliche Umfang der Arbeitslosigkeit im
Vergleich zu diesen Zahlen niedriger zu veranschlagen ist." Die Reichsstatistik
war natürlich nicht imstande, die an den Zahltagen gemachten Angaben sach¬
lich zu prüfen. In einzelnen Großstädten hat man das aber wenigstens ver¬
sucht und dabei, wie gesagt, festgestellt, daß sich in ganz erstaunlichen Maße zu
viele Personen als arbeitslos angegeben hatten. In Hamburg zum Beispiel mußten
etwa achtzehn Prozent der ursprünglich gezählten Arbeitslosen wieder ausgeschieden
werden, anderwärts ist man noch strenger zu Werke gegangen, und trotzdem mußte
man sich überall sagen, daß immer noch eine große Zahl von Personen, die an
den Zahltagen nicht arbeitslos waren, in den übrig gebliebner Arbeitslosenzahlen
mitgerechnet worden ist. Von einer Aussonderung der Arbeitsscheuen konnte für das
Reich natürlich so gut wie gar nicht die Rede sein. Beurteile man darnach die
Zahlen der Reichsstatistik, so wird man sie gut und gern als um zwanzig Prozent
übertrieben ansehen dürfen.

Aber auch so, wie sie sind, haben die Zahlen einen, hohen Wert, jn für jeden
ernsthaften, gebildeten, wahrheitsliebenden Mann in Deutschland eine ganz außer¬
ordentliche Bedeutung. Wer heute noch gesunden Verstand und Unabhängigkeit
hat, Einseitigkeiten und Übertreibungen entgegenzutreten, selbst auf die Gefahr
hin, damit bei den Gläubigen der Marxischen Dogmen.und bei den sozialdemo¬
kratisch verbildeten Massen anzustoßen, der wird die Ergebnisse dieser deutschen
Arbeitslosenzählungen mit Freuden als einen vernichtenden Schlag gegen die ver¬
hängnisvollen Übertreibungen und Wahnvorstellungen begrüßen, in die man in
neuerer Zeit bei dieser Frage immer mehr und mehr hineingeraten ist.

- Einer Gesamtbevölkerung von 51770 234 standen am 14. Juni 1895 im
ganzen 179 004 ."angebliche" Arbeitslose, 132737 männliche und 46267 weib¬
liche, gegenüber, und am 2. Dezember im ganzen 553 640 Arbeitslose, 400 017
männliche und 153 623 weibliche. Gewiß bedeutet eine halbe Million Arbeits¬
loser eine Fülle von Elend und Not, und die Leiter der deutschen Politik, der
innern wie der äußern, haben angesichts dieser Zahlen sicher kein Recht, noch weiter
in dem iMSsyr-allor gegenüber der mächtig anschwellenden deutschen Arbeitskraft,
die nach Raum und Gelegenheit zur Bethätigung im Lande und draußen verlangt,
zu verharren. Aber nimmermehr geben diese Arbeitslosenzahlen denen Recht, die
die heutige Wirtschaftsordnung, das kapitalistische "System," oder wie sie es sonst
nennen wollen, als den Grund einer unerträglichen Massenarbeitslosigkeit Hinstellen.
und daraus die Notwendigkeit des Umsturzes dieses "Systems" zu Gunsten von
einem, Gott weiß welchem, andern folgern.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Arbeitslosigkeit im deutschen Reiche.

Das kaiserliche statistische
Amt hat jetzt für das ganze deutsche Reich die Ergebnisse der beiden Arbeitslosen-
zählungen vom 14. Juni und vom 2. Dezember 1895 nach einer sehr mühsamen
und umsichtigen Bearbeitung veröffentlicht. (Ergänzungsheft zu Heft 4 der Viertel¬
jahrshefte zur Statistik des deutscheu Reichs, Jahrgang 1396. Berlin, Puttkammer
und Mühlbrecht.)

Es ist von Statistikern von vornherein vielfach bezweifelt worden, ob bei
diesen Arbeitslosenzählungen überhaupt etwas rechtes herauskommen könnte. Die
Zweifler haben durch den Erfolg insofern Recht bekommen, als in der That die
gewonnenen Zahlen der Wirklichkeit nicht entsprechen. Sie sind überall viel zu
hoch ausgefallen. Es ist das schon durch die bereits veröffentlichten Bearbeitungen
der Arbeitslosenzählungen in mehreren Großstädten hinreichend erwiesen und auch
das statistische Amt des Reichs sieht sich genötigt, zu erklären, daß — wie
es sich ausdrückt — „die ermittelten Arbeitslosenzahlen den Charakter von
Maximalzahlen haben, während der wirkliche Umfang der Arbeitslosigkeit im
Vergleich zu diesen Zahlen niedriger zu veranschlagen ist." Die Reichsstatistik
war natürlich nicht imstande, die an den Zahltagen gemachten Angaben sach¬
lich zu prüfen. In einzelnen Großstädten hat man das aber wenigstens ver¬
sucht und dabei, wie gesagt, festgestellt, daß sich in ganz erstaunlichen Maße zu
viele Personen als arbeitslos angegeben hatten. In Hamburg zum Beispiel mußten
etwa achtzehn Prozent der ursprünglich gezählten Arbeitslosen wieder ausgeschieden
werden, anderwärts ist man noch strenger zu Werke gegangen, und trotzdem mußte
man sich überall sagen, daß immer noch eine große Zahl von Personen, die an
den Zahltagen nicht arbeitslos waren, in den übrig gebliebner Arbeitslosenzahlen
mitgerechnet worden ist. Von einer Aussonderung der Arbeitsscheuen konnte für das
Reich natürlich so gut wie gar nicht die Rede sein. Beurteile man darnach die
Zahlen der Reichsstatistik, so wird man sie gut und gern als um zwanzig Prozent
übertrieben ansehen dürfen.

Aber auch so, wie sie sind, haben die Zahlen einen, hohen Wert, jn für jeden
ernsthaften, gebildeten, wahrheitsliebenden Mann in Deutschland eine ganz außer¬
ordentliche Bedeutung. Wer heute noch gesunden Verstand und Unabhängigkeit
hat, Einseitigkeiten und Übertreibungen entgegenzutreten, selbst auf die Gefahr
hin, damit bei den Gläubigen der Marxischen Dogmen.und bei den sozialdemo¬
kratisch verbildeten Massen anzustoßen, der wird die Ergebnisse dieser deutschen
Arbeitslosenzählungen mit Freuden als einen vernichtenden Schlag gegen die ver¬
hängnisvollen Übertreibungen und Wahnvorstellungen begrüßen, in die man in
neuerer Zeit bei dieser Frage immer mehr und mehr hineingeraten ist.

- Einer Gesamtbevölkerung von 51770 234 standen am 14. Juni 1895 im
ganzen 179 004 .„angebliche" Arbeitslose, 132737 männliche und 46267 weib¬
liche, gegenüber, und am 2. Dezember im ganzen 553 640 Arbeitslose, 400 017
männliche und 153 623 weibliche. Gewiß bedeutet eine halbe Million Arbeits¬
loser eine Fülle von Elend und Not, und die Leiter der deutschen Politik, der
innern wie der äußern, haben angesichts dieser Zahlen sicher kein Recht, noch weiter
in dem iMSsyr-allor gegenüber der mächtig anschwellenden deutschen Arbeitskraft,
die nach Raum und Gelegenheit zur Bethätigung im Lande und draußen verlangt,
zu verharren. Aber nimmermehr geben diese Arbeitslosenzahlen denen Recht, die
die heutige Wirtschaftsordnung, das kapitalistische „System," oder wie sie es sonst
nennen wollen, als den Grund einer unerträglichen Massenarbeitslosigkeit Hinstellen.
und daraus die Notwendigkeit des Umsturzes dieses „Systems" zu Gunsten von
einem, Gott weiß welchem, andern folgern.


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[0592] Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Arbeitslosigkeit im deutschen Reiche. Das kaiserliche statistische Amt hat jetzt für das ganze deutsche Reich die Ergebnisse der beiden Arbeitslosen- zählungen vom 14. Juni und vom 2. Dezember 1895 nach einer sehr mühsamen und umsichtigen Bearbeitung veröffentlicht. (Ergänzungsheft zu Heft 4 der Viertel¬ jahrshefte zur Statistik des deutscheu Reichs, Jahrgang 1396. Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht.) Es ist von Statistikern von vornherein vielfach bezweifelt worden, ob bei diesen Arbeitslosenzählungen überhaupt etwas rechtes herauskommen könnte. Die Zweifler haben durch den Erfolg insofern Recht bekommen, als in der That die gewonnenen Zahlen der Wirklichkeit nicht entsprechen. Sie sind überall viel zu hoch ausgefallen. Es ist das schon durch die bereits veröffentlichten Bearbeitungen der Arbeitslosenzählungen in mehreren Großstädten hinreichend erwiesen und auch das statistische Amt des Reichs sieht sich genötigt, zu erklären, daß — wie es sich ausdrückt — „die ermittelten Arbeitslosenzahlen den Charakter von Maximalzahlen haben, während der wirkliche Umfang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zu diesen Zahlen niedriger zu veranschlagen ist." Die Reichsstatistik war natürlich nicht imstande, die an den Zahltagen gemachten Angaben sach¬ lich zu prüfen. In einzelnen Großstädten hat man das aber wenigstens ver¬ sucht und dabei, wie gesagt, festgestellt, daß sich in ganz erstaunlichen Maße zu viele Personen als arbeitslos angegeben hatten. In Hamburg zum Beispiel mußten etwa achtzehn Prozent der ursprünglich gezählten Arbeitslosen wieder ausgeschieden werden, anderwärts ist man noch strenger zu Werke gegangen, und trotzdem mußte man sich überall sagen, daß immer noch eine große Zahl von Personen, die an den Zahltagen nicht arbeitslos waren, in den übrig gebliebner Arbeitslosenzahlen mitgerechnet worden ist. Von einer Aussonderung der Arbeitsscheuen konnte für das Reich natürlich so gut wie gar nicht die Rede sein. Beurteile man darnach die Zahlen der Reichsstatistik, so wird man sie gut und gern als um zwanzig Prozent übertrieben ansehen dürfen. Aber auch so, wie sie sind, haben die Zahlen einen, hohen Wert, jn für jeden ernsthaften, gebildeten, wahrheitsliebenden Mann in Deutschland eine ganz außer¬ ordentliche Bedeutung. Wer heute noch gesunden Verstand und Unabhängigkeit hat, Einseitigkeiten und Übertreibungen entgegenzutreten, selbst auf die Gefahr hin, damit bei den Gläubigen der Marxischen Dogmen.und bei den sozialdemo¬ kratisch verbildeten Massen anzustoßen, der wird die Ergebnisse dieser deutschen Arbeitslosenzählungen mit Freuden als einen vernichtenden Schlag gegen die ver¬ hängnisvollen Übertreibungen und Wahnvorstellungen begrüßen, in die man in neuerer Zeit bei dieser Frage immer mehr und mehr hineingeraten ist. - Einer Gesamtbevölkerung von 51770 234 standen am 14. Juni 1895 im ganzen 179 004 .„angebliche" Arbeitslose, 132737 männliche und 46267 weib¬ liche, gegenüber, und am 2. Dezember im ganzen 553 640 Arbeitslose, 400 017 männliche und 153 623 weibliche. Gewiß bedeutet eine halbe Million Arbeits¬ loser eine Fülle von Elend und Not, und die Leiter der deutschen Politik, der innern wie der äußern, haben angesichts dieser Zahlen sicher kein Recht, noch weiter in dem iMSsyr-allor gegenüber der mächtig anschwellenden deutschen Arbeitskraft, die nach Raum und Gelegenheit zur Bethätigung im Lande und draußen verlangt, zu verharren. Aber nimmermehr geben diese Arbeitslosenzahlen denen Recht, die die heutige Wirtschaftsordnung, das kapitalistische „System," oder wie sie es sonst nennen wollen, als den Grund einer unerträglichen Massenarbeitslosigkeit Hinstellen. und daraus die Notwendigkeit des Umsturzes dieses „Systems" zu Gunsten von einem, Gott weiß welchem, andern folgern.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/592>, abgerufen am 05.01.2025.