Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.Und hier in Bonn? Nun unser Oberbürgermeister, der auch Mitglied Der Leser verzeihe, wenn ich zuweilen etwas abgeschweift bin von meinem Die Homerische Frage L. Rothe von(in (Fortsetzung) rima kümmert sich um alle Bedenken, die gegen die Einheit der Und hier in Bonn? Nun unser Oberbürgermeister, der auch Mitglied Der Leser verzeihe, wenn ich zuweilen etwas abgeschweift bin von meinem Die Homerische Frage L. Rothe von(in (Fortsetzung) rima kümmert sich um alle Bedenken, die gegen die Einheit der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0430" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/222076"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_1429"> Und hier in Bonn? Nun unser Oberbürgermeister, der auch Mitglied<lb/> unsers Vereins ist, sowie der Bürgermeister von Poppelsdorf haben die Be¬<lb/> rücksichtigung unsrer Wünsche zugesagt, und es scheint in der That, daß die zuletzt<lb/> angebrachten Schilder wirklich jetzt die richtige Schreibung führen. Vergebens habe<lb/> ich leider den Herausgeber unsers „Adreßbuches" zu bewegen gesucht, die richtige<lb/> Schreibung einzuführen; nur bei den wenigen Namen mit Eigenschaftswörtern<lb/> (z. B. Koblenzer Straße) sollte er die Trennung stattfinden lassen, er behauptete<lb/> aber, das nehme zu viel Platz weg, auch störe es z. B. in der Liste das ein¬<lb/> heitliche Bild! Als ob das nicht auch „gestört" würde durch die stets auch<lb/> von ihm getrennt gedruckten Namen: Endenicher Allee, Poppelsdorfer Allee,<lb/> Kölner Chaussee usw. Hoffentlich druckt er nicht künftig der Einheitlichkeit<lb/> des Bildes zuliebe auch Endenichercillee usw.; er ist sonst ein eifriges Mitglied<lb/> unsers Vereins.</p><lb/> <p xml:id="ID_1430"> Der Leser verzeihe, wenn ich zuweilen etwas abgeschweift bin von meinem<lb/> eigentlichen Gegenstande; Gelegenheit dazu war nur zu häufig gegeben. Den<lb/> dankenswerten Stoff habe ich aber trotzdem nicht ganz verwerten können;<lb/> einige andre Dinge, die mit der Frage zusammenhängen, werde ich gelegentlich<lb/> an andrer Stelle besprechen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Homerische Frage<lb/><note type="byline"> L. Rothe </note> von(in<lb/> (Fortsetzung) </head><lb/> <p xml:id="ID_1431" next="#ID_1432"> rima kümmert sich um alle Bedenken, die gegen die Einheit der<lb/> Gedichte vorgebracht worden sind, ebensowenig wie Knötel, er<lb/> betrachtet Ilias und Odyssee als das, als was sie überliefert<lb/> sind, als einheitliche Werke und sucht nun dem schaffenden<lb/> Genius nachzugehen und so ein Verständnis für die Handlung<lb/> und die Charaktere zu gewinnen. Vergleiche mit den Schöpfungen andrer<lb/> großen Dichter, namentlich Dantes, Shakespeares und Goethes, ja selbst großer<lb/> Künstler, wie Raphael, dienen dazu, die Kunst Homers anschaulich zu machen<lb/> und sie richtiger würdigen zu lernen. Es ist begreiflich, daß seine Urteile<lb/> häufig zum Widerspruch herausfordern, und daß auch sonst neben großen</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0430]
Und hier in Bonn? Nun unser Oberbürgermeister, der auch Mitglied
unsers Vereins ist, sowie der Bürgermeister von Poppelsdorf haben die Be¬
rücksichtigung unsrer Wünsche zugesagt, und es scheint in der That, daß die zuletzt
angebrachten Schilder wirklich jetzt die richtige Schreibung führen. Vergebens habe
ich leider den Herausgeber unsers „Adreßbuches" zu bewegen gesucht, die richtige
Schreibung einzuführen; nur bei den wenigen Namen mit Eigenschaftswörtern
(z. B. Koblenzer Straße) sollte er die Trennung stattfinden lassen, er behauptete
aber, das nehme zu viel Platz weg, auch störe es z. B. in der Liste das ein¬
heitliche Bild! Als ob das nicht auch „gestört" würde durch die stets auch
von ihm getrennt gedruckten Namen: Endenicher Allee, Poppelsdorfer Allee,
Kölner Chaussee usw. Hoffentlich druckt er nicht künftig der Einheitlichkeit
des Bildes zuliebe auch Endenichercillee usw.; er ist sonst ein eifriges Mitglied
unsers Vereins.
Der Leser verzeihe, wenn ich zuweilen etwas abgeschweift bin von meinem
eigentlichen Gegenstande; Gelegenheit dazu war nur zu häufig gegeben. Den
dankenswerten Stoff habe ich aber trotzdem nicht ganz verwerten können;
einige andre Dinge, die mit der Frage zusammenhängen, werde ich gelegentlich
an andrer Stelle besprechen.
Die Homerische Frage
L. Rothe von(in
(Fortsetzung)
rima kümmert sich um alle Bedenken, die gegen die Einheit der
Gedichte vorgebracht worden sind, ebensowenig wie Knötel, er
betrachtet Ilias und Odyssee als das, als was sie überliefert
sind, als einheitliche Werke und sucht nun dem schaffenden
Genius nachzugehen und so ein Verständnis für die Handlung
und die Charaktere zu gewinnen. Vergleiche mit den Schöpfungen andrer
großen Dichter, namentlich Dantes, Shakespeares und Goethes, ja selbst großer
Künstler, wie Raphael, dienen dazu, die Kunst Homers anschaulich zu machen
und sie richtiger würdigen zu lernen. Es ist begreiflich, daß seine Urteile
häufig zum Widerspruch herausfordern, und daß auch sonst neben großen
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |