Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.Die Homerische Fraget <L. Rothe von(in ein Dichter in alter und in neuerer Zeit hat einen so gewaltigen *) Vergl. A. F. R. Knötel, Homeros der Blinde von Chios und seine Werke.
1- Teil. Leipzig,' Fr- Will). Grunow, 1894. 2. Teil. Ebenda, 1395. -- O. Jäger, Homerische Aphorismen (in der Sammlung ?ro Dono S> 177--233. Berlin, O, See¬ hafen, 1894). -- H. Grimm, Homeros. 1. Teil. Erster bis neunter Gesang. Berlin, Bessersche Buchhandlung, 1890. 2, Teil. Zehnter bis vierundzwanzigster Gesang. Ebenda, 1895. -- C. Rothe, 1. Die Bedeutung der Wiederholungen für die homerische ^age (Festschrift des französischen Gymnasiums in Berlin, 1890. S. 121-168. Sonder¬ abdruck. Leipzig, A. Font), 2. Die Bedeutung der Widersprüche für die homerische Trage. Programm. Berlin, 1394, (Leipzig, A. Font.) Die Homerische Fraget <L. Rothe von(in ein Dichter in alter und in neuerer Zeit hat einen so gewaltigen *) Vergl. A. F. R. Knötel, Homeros der Blinde von Chios und seine Werke.
1- Teil. Leipzig,' Fr- Will). Grunow, 1894. 2. Teil. Ebenda, 1395. — O. Jäger, Homerische Aphorismen (in der Sammlung ?ro Dono S> 177—233. Berlin, O, See¬ hafen, 1894). — H. Grimm, Homeros. 1. Teil. Erster bis neunter Gesang. Berlin, Bessersche Buchhandlung, 1890. 2, Teil. Zehnter bis vierundzwanzigster Gesang. Ebenda, 1895. — C. Rothe, 1. Die Bedeutung der Wiederholungen für die homerische ^age (Festschrift des französischen Gymnasiums in Berlin, 1890. S. 121-168. Sonder¬ abdruck. Leipzig, A. Font), 2. Die Bedeutung der Widersprüche für die homerische Trage. Programm. Berlin, 1394, (Leipzig, A. Font.) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0387" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/222033"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341863_221645/figures/grenzboten_341863_221645_222033_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Homerische Fraget<lb/><note type="byline"> <L. Rothe </note> von(in</head><lb/> <p xml:id="ID_1275" next="#ID_1276"> ein Dichter in alter und in neuerer Zeit hat einen so gewaltigen<lb/> und andauernden Einfluß auf die verschiedensten Völker und<lb/> Zeiten ausgeübt wie Homer. Bei den Griechen nahm er die<lb/> Stelle unsrer Bibel ein. Die Jugend lernte viele Verse von<lb/> ihm auswendig und bildete daran ihre religiösen Begriffe; die<lb/> dramatischen Dichter wie die bildenden Künstler entlehnten ihm ihre schönsten<lb/> und großartigsten Motive; die Geschichtschreiber sahen ihn als die erste Quelle<lb/> an; die wissenschaftliche Kritik leitete von ihm ihre Kunstgesetze ab und wandte<lb/> ihm namentlich in der Alexandrinischen Zeit eine ganz besondre Thätigkeit zu.<lb/> Von den Griechen ging die Bewunderung auf die Römer über. Eine Über¬<lb/> setzung der Odyssee in schwerfällige saturnische Verse war das erste Schulbuch<lb/> der Römer, von dem wir sichere Kunde haben. Homer kannte jeder gebildete<lb/> Römer und wußte eine Anzahl von Versen auswendig, wie schon im zweiten<lb/> Jahrhundert vor Christo das Beispiel des Scipio zeigt, dem beim Anblick des<lb/> brennenden Karthagos oder bei der Nachricht vom Tode des Tiberius Gracchus<lb/> bekannte homerische Verse auf die Lippen kamen. Ja der größte römische<lb/> Epiker, Virgil, glaubte nichts Besseres thun zu können, als nicht nur in der<lb/> Anlage seines Epos Homer genau zu folgen, sondern auch ganze Szenen,<lb/> namentlich Gleichnisse von ihm in sein Gedicht aufzunehmen. Wenn auch<lb/> später das überfeinerte Rom und das zur Mystik neigende Mittelalter Virgil<lb/> hoher stellte als Homer, ja dieser wie die ganze griechische Litteratur lange<lb/> Zeit im Abendlande fast in Vergessenheit geriet, so genoß er doch beim Wieder-</p><lb/> <note xml:id="FID_58" place="foot"> *) Vergl. A. F. R. Knötel, Homeros der Blinde von Chios und seine Werke.<lb/> 1- Teil. Leipzig,' Fr- Will). Grunow, 1894. 2. Teil. Ebenda, 1395. — O. Jäger,<lb/> Homerische Aphorismen (in der Sammlung ?ro Dono S> 177—233. Berlin, O, See¬<lb/> hafen, 1894). — H. Grimm, Homeros. 1. Teil. Erster bis neunter Gesang. Berlin,<lb/> Bessersche Buchhandlung, 1890. 2, Teil. Zehnter bis vierundzwanzigster Gesang. Ebenda,<lb/> 1895. — C. Rothe, 1. Die Bedeutung der Wiederholungen für die homerische<lb/> ^age (Festschrift des französischen Gymnasiums in Berlin, 1890. S. 121-168. Sonder¬<lb/> abdruck. Leipzig, A. Font), 2. Die Bedeutung der Widersprüche für die homerische<lb/> Trage. Programm. Berlin, 1394, (Leipzig, A. Font.)</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0387]
[Abbildung]
Die Homerische Fraget
<L. Rothe von(in
ein Dichter in alter und in neuerer Zeit hat einen so gewaltigen
und andauernden Einfluß auf die verschiedensten Völker und
Zeiten ausgeübt wie Homer. Bei den Griechen nahm er die
Stelle unsrer Bibel ein. Die Jugend lernte viele Verse von
ihm auswendig und bildete daran ihre religiösen Begriffe; die
dramatischen Dichter wie die bildenden Künstler entlehnten ihm ihre schönsten
und großartigsten Motive; die Geschichtschreiber sahen ihn als die erste Quelle
an; die wissenschaftliche Kritik leitete von ihm ihre Kunstgesetze ab und wandte
ihm namentlich in der Alexandrinischen Zeit eine ganz besondre Thätigkeit zu.
Von den Griechen ging die Bewunderung auf die Römer über. Eine Über¬
setzung der Odyssee in schwerfällige saturnische Verse war das erste Schulbuch
der Römer, von dem wir sichere Kunde haben. Homer kannte jeder gebildete
Römer und wußte eine Anzahl von Versen auswendig, wie schon im zweiten
Jahrhundert vor Christo das Beispiel des Scipio zeigt, dem beim Anblick des
brennenden Karthagos oder bei der Nachricht vom Tode des Tiberius Gracchus
bekannte homerische Verse auf die Lippen kamen. Ja der größte römische
Epiker, Virgil, glaubte nichts Besseres thun zu können, als nicht nur in der
Anlage seines Epos Homer genau zu folgen, sondern auch ganze Szenen,
namentlich Gleichnisse von ihm in sein Gedicht aufzunehmen. Wenn auch
später das überfeinerte Rom und das zur Mystik neigende Mittelalter Virgil
hoher stellte als Homer, ja dieser wie die ganze griechische Litteratur lange
Zeit im Abendlande fast in Vergessenheit geriet, so genoß er doch beim Wieder-
*) Vergl. A. F. R. Knötel, Homeros der Blinde von Chios und seine Werke.
1- Teil. Leipzig,' Fr- Will). Grunow, 1894. 2. Teil. Ebenda, 1395. — O. Jäger,
Homerische Aphorismen (in der Sammlung ?ro Dono S> 177—233. Berlin, O, See¬
hafen, 1894). — H. Grimm, Homeros. 1. Teil. Erster bis neunter Gesang. Berlin,
Bessersche Buchhandlung, 1890. 2, Teil. Zehnter bis vierundzwanzigster Gesang. Ebenda,
1895. — C. Rothe, 1. Die Bedeutung der Wiederholungen für die homerische
^age (Festschrift des französischen Gymnasiums in Berlin, 1890. S. 121-168. Sonder¬
abdruck. Leipzig, A. Font), 2. Die Bedeutung der Widersprüche für die homerische
Trage. Programm. Berlin, 1394, (Leipzig, A. Font.)
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |