Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.Neue Lyrik Preis dafür so niedrig als irgend möglich augesetzt würde, damit die kleine G w Neue Lyrik enden Liebeskiud in Leipzig den halbverschollencn Tiroler Lyriker Neue Lyrik Preis dafür so niedrig als irgend möglich augesetzt würde, damit die kleine G w Neue Lyrik enden Liebeskiud in Leipzig den halbverschollencn Tiroler Lyriker <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0231" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/209464"/> <fw type="header" place="top"> Neue Lyrik</fw><lb/> <p xml:id="ID_646" prev="#ID_645"> Preis dafür so niedrig als irgend möglich augesetzt würde, damit die kleine<lb/> Anzahl derer, die sich für den Gegenstand interessiren, und die doch nicht<lb/> bloß in den wohlhabendsten Kreisen zu suchen sind, auch imstande wäre, es<lb/> sich anzuschaffen. Der Ladenpreis für ein gelumdnes Exemplar wurde daher<lb/> vom Rate der Stadt Leipzig auf 40 Mark festgesetzt; man hoffte, daß in diesem<lb/> Ausnahmefälle, wo sichs um ein Buch in sehr kleiner Auflage handelte, das<lb/> sich in keiner Weise zum Gegenstande buchhändlerischer Spekulativ»? eignete, der<lb/> Sortimentsbuchhändler sich mit einem bescheidnen Nutzen begnügen würde.<lb/> Ich bemerke dabei, daß den Einband im Einzelnen kein Buchbinder unter zehn<lb/> Mark herstellen würde. Nun ist mir aber von Buchhändlern selbst aufs be¬<lb/> stimmteste erklärt worden, daß damit ein Fehler gemacht worden sei; man hätte<lb/> den Preis des Buches, statt ans 40, auf 60 Mark ansetzen sollen, wer<lb/> 40 zahle, der zahle auch 60, dann würde der Sortimentsbuchhändler in den<lb/> Stand gesetzt gewesen sein, sich für den Vertrieb des Buches zu erwärmen,<lb/> bei dein jetzigen geringen Nutzen werde es keinem einfallen, auch nur einen<lb/> Finger deshalb zu krümmen. Ich stehe also der zwar begreiflichen, aber immer¬<lb/> hin merkwürdigen Thatsache gegenüber, daß mein Buch deshalb nicht verkauft<lb/> werden soll, weil es zu — billig ist. Aber merkwürdig oder nicht ^ da es mir<lb/> sehr wahrscheinlich ist, daß die Betreffenden Recht haben, so habe ich diesen<lb/> Weg eingeschlagen, um denen, die sich etwa außerhalb Leipzigs für das Buch<lb/> interessiren könnten — und der Leipziger außerhalb Leipzigs ist ja mitunter<lb/> patriotischer als der daheim —, wenigstens von seinein Vorhandensein Nach¬<lb/> richt zu geben.</p><lb/> <note type="byline"> G w</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue Lyrik</head><lb/> <p xml:id="ID_647" next="#ID_648"> enden Liebeskiud in Leipzig den halbverschollencn Tiroler Lyriker<lb/> Hermann von Gilm wieder zu Ehren gebracht hat, scheint sich<lb/> sein Verlag zu einem Gnadenort der Tiroler Poeten gestalten zu<lb/> wolle». Er brachte seitdem die Tiroler Schnaderhüpfel und<lb/> Volkslieder, die Tiroler Haus- und Grabinschriften in zierlichen<lb/> Westeutascheubändcheu, dann die „Neuen Marksteine" von Adolf Pichler, dem<lb/> charakteristischsten Vertreter Tirols, und jetzt bringt er gar einen verstorbenen<lb/> Tiroler, den um das Schulwesen seiner Heimat vielverdienten kaiserlichen Rat</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0231]
Neue Lyrik
Preis dafür so niedrig als irgend möglich augesetzt würde, damit die kleine
Anzahl derer, die sich für den Gegenstand interessiren, und die doch nicht
bloß in den wohlhabendsten Kreisen zu suchen sind, auch imstande wäre, es
sich anzuschaffen. Der Ladenpreis für ein gelumdnes Exemplar wurde daher
vom Rate der Stadt Leipzig auf 40 Mark festgesetzt; man hoffte, daß in diesem
Ausnahmefälle, wo sichs um ein Buch in sehr kleiner Auflage handelte, das
sich in keiner Weise zum Gegenstande buchhändlerischer Spekulativ»? eignete, der
Sortimentsbuchhändler sich mit einem bescheidnen Nutzen begnügen würde.
Ich bemerke dabei, daß den Einband im Einzelnen kein Buchbinder unter zehn
Mark herstellen würde. Nun ist mir aber von Buchhändlern selbst aufs be¬
stimmteste erklärt worden, daß damit ein Fehler gemacht worden sei; man hätte
den Preis des Buches, statt ans 40, auf 60 Mark ansetzen sollen, wer
40 zahle, der zahle auch 60, dann würde der Sortimentsbuchhändler in den
Stand gesetzt gewesen sein, sich für den Vertrieb des Buches zu erwärmen,
bei dein jetzigen geringen Nutzen werde es keinem einfallen, auch nur einen
Finger deshalb zu krümmen. Ich stehe also der zwar begreiflichen, aber immer¬
hin merkwürdigen Thatsache gegenüber, daß mein Buch deshalb nicht verkauft
werden soll, weil es zu — billig ist. Aber merkwürdig oder nicht ^ da es mir
sehr wahrscheinlich ist, daß die Betreffenden Recht haben, so habe ich diesen
Weg eingeschlagen, um denen, die sich etwa außerhalb Leipzigs für das Buch
interessiren könnten — und der Leipziger außerhalb Leipzigs ist ja mitunter
patriotischer als der daheim —, wenigstens von seinein Vorhandensein Nach¬
richt zu geben.
G w
Neue Lyrik
enden Liebeskiud in Leipzig den halbverschollencn Tiroler Lyriker
Hermann von Gilm wieder zu Ehren gebracht hat, scheint sich
sein Verlag zu einem Gnadenort der Tiroler Poeten gestalten zu
wolle». Er brachte seitdem die Tiroler Schnaderhüpfel und
Volkslieder, die Tiroler Haus- und Grabinschriften in zierlichen
Westeutascheubändcheu, dann die „Neuen Marksteine" von Adolf Pichler, dem
charakteristischsten Vertreter Tirols, und jetzt bringt er gar einen verstorbenen
Tiroler, den um das Schulwesen seiner Heimat vielverdienten kaiserlichen Rat
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