Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.Das Aufrücken der Lehrer an den höher" Unterrichtsanstalten Preußens in andern gesellschaftlichen Klassen derselbe, vielleicht sogar noch größerer Not¬ Es hat dein Unternehmen, dem voraussichtlich noch eine bedeutende Zu¬ Das Ausrücken der Lehrer an den höhern Unterrichtsanstalten Preußens cum mau die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten und In welcher Weise erfolgt das Aufrücken an den höhern Lehranstalten? Grenzboten IV 1890 8
Das Aufrücken der Lehrer an den höher» Unterrichtsanstalten Preußens in andern gesellschaftlichen Klassen derselbe, vielleicht sogar noch größerer Not¬ Es hat dein Unternehmen, dem voraussichtlich noch eine bedeutende Zu¬ Das Ausrücken der Lehrer an den höhern Unterrichtsanstalten Preußens cum mau die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten und In welcher Weise erfolgt das Aufrücken an den höhern Lehranstalten? Grenzboten IV 1890 8
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0065" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/208644"/> <fw type="header" place="top"> Das Aufrücken der Lehrer an den höher» Unterrichtsanstalten Preußens</fw><lb/> <p xml:id="ID_173" prev="#ID_172"> in andern gesellschaftlichen Klassen derselbe, vielleicht sogar noch größerer Not¬<lb/> stand herrscht als in Arbeiterkreisen.</p><lb/> <p xml:id="ID_174"> Es hat dein Unternehmen, dem voraussichtlich noch eine bedeutende Zu¬<lb/> kunft beschieden ist, nicht an Angriffen von mancherlei Art gefehlt, die teils<lb/> auf Unkenntnis, teils ans Vorurteilen beruhten. Sie sind denn auch öffentlich<lb/> mit guten Gründen widerlegt worden, sodaß dem bahnbrechenden sozialen<lb/> Unternehmen nunmehr die allseitigste Teilnahme gesichert ist. Zum Schluß<lb/> sei noch die Bemerkung gestattet, daß die erste und wichtigste Bedingung<lb/> des Gelingens eines derartigen Werkes darin liegt, daß die Ausführenden mit<lb/> Liebe und Lust sür ihre gemeinnützige Aufgabe erfüllt sind, daß sie, ausnahmslos<lb/> jede Vergütung für ihre mannichfnchen Arbeiten, Sorgen und Mühen zurück¬<lb/> weisend, nnr in dem Bewußtsein, einem guten Werke ihre Kräfte zu widmen,<lb/> ihren Lohn erblicken und unbeirrt von manchen unausbleiblichen Ärgernissen<lb/> und Enttäuschungen mit Ruhe, Klarheit und Thatkraft ihren Zielen zu¬<lb/> streben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Das Ausrücken der Lehrer an den höhern<lb/> Unterrichtsanstalten Preußens</head><lb/> <p xml:id="ID_175"> cum mau die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten und<lb/> des Herrenhauses über Angelegenheiten des höhern Unterrichts-<lb/> wesens ans diesem Frühjahre liest, so begegnen uns vor allem<lb/> zwei Fragen, die seit Jahren immer wiederkehren und die auch<lb/> diesmal den Hauptteil der Verhandlungen ausmachten: Schul¬<lb/> reform und Aufrücken der Lehrer. Mit beiden Fragen wird sich Wohl auch die<lb/> in diesem Herbste zusammentretende Unrersuchungs- (Enquete-) Kommission vor<lb/> allem beschäftigen. Den Gegenstand dieses Aufsatzes soll nur die zweite Frage<lb/> bilden.</p><lb/> <p xml:id="ID_176"> In welcher Weise erfolgt das Aufrücken an den höhern Lehranstalten?<lb/> Der Herr Kultusminister gab darüber am 8. Mai im Herrenhause folgenden<lb/> Ausschluß: „Jede höhere Lehranstalt bildet eine eigne Korporation, eine ver¬<lb/> mögensrechtliche Persönlichkeit mit einer in sich geschlossenen Organisation.<lb/> Innerhalb dieser Organisation sind die Lehrer abgestuft in Oberlehrer und<lb/> ordentliche Lehrer und rücken auf nach Maßgabe des Freiwerdens oberer<lb/> Stellen. Dieses Freiwerden erfolgt durch Tod, durch Pensionirung oder Ver¬<lb/> setzung."</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV 1890 8</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0065]
Das Aufrücken der Lehrer an den höher» Unterrichtsanstalten Preußens
in andern gesellschaftlichen Klassen derselbe, vielleicht sogar noch größerer Not¬
stand herrscht als in Arbeiterkreisen.
Es hat dein Unternehmen, dem voraussichtlich noch eine bedeutende Zu¬
kunft beschieden ist, nicht an Angriffen von mancherlei Art gefehlt, die teils
auf Unkenntnis, teils ans Vorurteilen beruhten. Sie sind denn auch öffentlich
mit guten Gründen widerlegt worden, sodaß dem bahnbrechenden sozialen
Unternehmen nunmehr die allseitigste Teilnahme gesichert ist. Zum Schluß
sei noch die Bemerkung gestattet, daß die erste und wichtigste Bedingung
des Gelingens eines derartigen Werkes darin liegt, daß die Ausführenden mit
Liebe und Lust sür ihre gemeinnützige Aufgabe erfüllt sind, daß sie, ausnahmslos
jede Vergütung für ihre mannichfnchen Arbeiten, Sorgen und Mühen zurück¬
weisend, nnr in dem Bewußtsein, einem guten Werke ihre Kräfte zu widmen,
ihren Lohn erblicken und unbeirrt von manchen unausbleiblichen Ärgernissen
und Enttäuschungen mit Ruhe, Klarheit und Thatkraft ihren Zielen zu¬
streben.
Das Ausrücken der Lehrer an den höhern
Unterrichtsanstalten Preußens
cum mau die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten und
des Herrenhauses über Angelegenheiten des höhern Unterrichts-
wesens ans diesem Frühjahre liest, so begegnen uns vor allem
zwei Fragen, die seit Jahren immer wiederkehren und die auch
diesmal den Hauptteil der Verhandlungen ausmachten: Schul¬
reform und Aufrücken der Lehrer. Mit beiden Fragen wird sich Wohl auch die
in diesem Herbste zusammentretende Unrersuchungs- (Enquete-) Kommission vor
allem beschäftigen. Den Gegenstand dieses Aufsatzes soll nur die zweite Frage
bilden.
In welcher Weise erfolgt das Aufrücken an den höhern Lehranstalten?
Der Herr Kultusminister gab darüber am 8. Mai im Herrenhause folgenden
Ausschluß: „Jede höhere Lehranstalt bildet eine eigne Korporation, eine ver¬
mögensrechtliche Persönlichkeit mit einer in sich geschlossenen Organisation.
Innerhalb dieser Organisation sind die Lehrer abgestuft in Oberlehrer und
ordentliche Lehrer und rücken auf nach Maßgabe des Freiwerdens oberer
Stellen. Dieses Freiwerden erfolgt durch Tod, durch Pensionirung oder Ver¬
setzung."
Grenzboten IV 1890 8
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