Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Viertes Vierteljahr.Der I'^^cojNar (!ern!Nij.i,c) mit der fränkische Reichskreis, dem das Fürstentum angehörte, schritt ein. Welche Wirkungen derartige Vorgänge auf jeden denkenden Deutschen üben Der ?ra.eceptor d?ermÄ.MÄe t euige Gelehrte sind von Freunden und Schülern so überschwäng- Der I'^^cojNar (!ern!Nij.i,c) mit der fränkische Reichskreis, dem das Fürstentum angehörte, schritt ein. Welche Wirkungen derartige Vorgänge auf jeden denkenden Deutschen üben Der ?ra.eceptor d?ermÄ.MÄe t euige Gelehrte sind von Freunden und Schülern so überschwäng- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0182" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/206181"/> <fw type="header" place="top"> Der I'^^cojNar (!ern!Nij.i,c)</fw><lb/> <p xml:id="ID_654" prev="#ID_653"> mit der fränkische Reichskreis, dem das Fürstentum angehörte, schritt ein.<lb/> Von dem „großmütiger Kurfürsten von Trier" aber, so erzählte man sich, sei<lb/> ein „merkwürdiger Brief" an den Kaiser geschrieben wordein S, Durchlaucht<lb/> hätte nun in Absicht der Emigranten alles gethan, was Ihnen möglich gewesen,<lb/> um dem Verlangen Sr. Knif, Majestät Folge zu leisten; Sie hofften aber,<lb/> daß man nun nicht mehr verlangen würde. Sie würden sonst eher der äußersten<lb/> Entschlüsse sähig sein, als die Prinzen, die Ihnen als Blutsverwandte so nahe<lb/> befreundet und wert wären, und die zu Ihnen gekommen wären, um das Recht<lb/> der Gastfreundschaft zu genießen, zu entfernen, u. f. w,</p><lb/> <p xml:id="ID_655"> Welche Wirkungen derartige Vorgänge auf jeden denkenden Deutschen üben<lb/> mußten, der sich nicht selbst aus irgend einem Grunde ganz mit den Emigranten<lb/> eins fühlte, braucht nicht gesagt zu werde». lind auch die kriegerische»<lb/> Leistungen, zu denen sich nach Ausbruch des Krieges gegen Frankreich den<lb/> Emigranten Gelegenheit bot, änderte nichts an der Stimmung gegen sie und<lb/> ihre Beschützer. Zumal bei dem kamen oder selbst unlustigen Verhalten zahl¬<lb/> reicher Deutschen zu der ganzen Bekämpfung des revolutionären Frankreichs<lb/> war die Kampfgenossenschnft der Emigranten in einem solchen Kriege wenig<lb/> geeignet, bei dem deutschen Volke die Übeln Eindrücke auszulöschen, die es in<lb/> den vorhergegangenen Jahren von ihnen und der ihnen gewordenen Begünstigung<lb/> empfangen hatte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der ?ra.eceptor d?ermÄ.MÄe<lb/> t</head><lb/> <p xml:id="ID_656" next="#ID_657"> euige Gelehrte sind von Freunden und Schülern so überschwäng-<lb/> lich gepriesen worden, wie der Mitarbeiter Luthers, der Humanist<lb/> Philipp Melanchthon. Ju Prosa und Vers feierte ihn sein Jahr¬<lb/> hundert, namentlich als Lehrer in Wort und Schrift. Mancher<lb/> von den an ihn gerichtete» lateinischen Briefen liest sich wie ein<lb/> Paneghrikus, u»d wenn wir uns auch dabei erinnern müssen, daß die Huma¬<lb/> nisten mit Weihrauch nicht karg zu sein Pflegten, also von der Begründung<lb/> jener Lobsprüche einiges abrechnen müsse», so bleibt doch immer noch genug<lb/> davon übrig. Scheurl, der humanistische Jurist, der früher in Wittenberg<lb/> »eben ihm gelehrt hatte, schreibt von ihm 151!): „Dn liesest aufs sorgfältigste<lb/> Lateinisch, Griechisch und Hebräisch, alles so liebenswürdig, treu und auf-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0182]
Der I'^^cojNar (!ern!Nij.i,c)
mit der fränkische Reichskreis, dem das Fürstentum angehörte, schritt ein.
Von dem „großmütiger Kurfürsten von Trier" aber, so erzählte man sich, sei
ein „merkwürdiger Brief" an den Kaiser geschrieben wordein S, Durchlaucht
hätte nun in Absicht der Emigranten alles gethan, was Ihnen möglich gewesen,
um dem Verlangen Sr. Knif, Majestät Folge zu leisten; Sie hofften aber,
daß man nun nicht mehr verlangen würde. Sie würden sonst eher der äußersten
Entschlüsse sähig sein, als die Prinzen, die Ihnen als Blutsverwandte so nahe
befreundet und wert wären, und die zu Ihnen gekommen wären, um das Recht
der Gastfreundschaft zu genießen, zu entfernen, u. f. w,
Welche Wirkungen derartige Vorgänge auf jeden denkenden Deutschen üben
mußten, der sich nicht selbst aus irgend einem Grunde ganz mit den Emigranten
eins fühlte, braucht nicht gesagt zu werde». lind auch die kriegerische»
Leistungen, zu denen sich nach Ausbruch des Krieges gegen Frankreich den
Emigranten Gelegenheit bot, änderte nichts an der Stimmung gegen sie und
ihre Beschützer. Zumal bei dem kamen oder selbst unlustigen Verhalten zahl¬
reicher Deutschen zu der ganzen Bekämpfung des revolutionären Frankreichs
war die Kampfgenossenschnft der Emigranten in einem solchen Kriege wenig
geeignet, bei dem deutschen Volke die Übeln Eindrücke auszulöschen, die es in
den vorhergegangenen Jahren von ihnen und der ihnen gewordenen Begünstigung
empfangen hatte.
Der ?ra.eceptor d?ermÄ.MÄe
t
euige Gelehrte sind von Freunden und Schülern so überschwäng-
lich gepriesen worden, wie der Mitarbeiter Luthers, der Humanist
Philipp Melanchthon. Ju Prosa und Vers feierte ihn sein Jahr¬
hundert, namentlich als Lehrer in Wort und Schrift. Mancher
von den an ihn gerichtete» lateinischen Briefen liest sich wie ein
Paneghrikus, u»d wenn wir uns auch dabei erinnern müssen, daß die Huma¬
nisten mit Weihrauch nicht karg zu sein Pflegten, also von der Begründung
jener Lobsprüche einiges abrechnen müsse», so bleibt doch immer noch genug
davon übrig. Scheurl, der humanistische Jurist, der früher in Wittenberg
»eben ihm gelehrt hatte, schreibt von ihm 151!): „Dn liesest aufs sorgfältigste
Lateinisch, Griechisch und Hebräisch, alles so liebenswürdig, treu und auf-
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