Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.nichts vorzubringen sein. Der Gewohnheitstrinker ist als bis zu einem gewissen Das sind die Mittel, die man gegen das Laster der Trunksucht anwenden Manzoni und Goethe Von Gelo öpeyer (Schluß) in Jahre 1822 erschien Manzonis zweite Tragödie, ^.äslolii *) vovrs xvotiollv "ki ^.Isssmulra U.-msoiu, von uns, xroku-iouo al ttootno. xax. --I..
nichts vorzubringen sein. Der Gewohnheitstrinker ist als bis zu einem gewissen Das sind die Mittel, die man gegen das Laster der Trunksucht anwenden Manzoni und Goethe Von Gelo öpeyer (Schluß) in Jahre 1822 erschien Manzonis zweite Tragödie, ^.äslolii *) vovrs xvotiollv «ki ^.Isssmulra U.-msoiu, von uns, xroku-iouo al ttootno. xax. —I..
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0125" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/204856"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_305" prev="#ID_304"> nichts vorzubringen sein. Der Gewohnheitstrinker ist als bis zu einem gewissen<lb/> Grade geisteskrank zu betrachten und mag daher, sofern nur die nötigen Grenzen<lb/> inne gehalten werden, gleich einem Irren entmündigt und in eine Heilanstalt<lb/> geschafft werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_306"> Das sind die Mittel, die man gegen das Laster der Trunksucht anwenden<lb/> kann. Daß man die Trunksucht damit aus der Welt schaffen könne, wird wohl<lb/> mir ein unpraktischer Optimist behaupten wollen; sie bleibt, wie auch das Laster<lb/> des Spieles bleibt, trotz aller gegen das Spielen erlassene» Gesetze. Aber<lb/> soweit die menschlichen Kräfte reichen, soll mau gegen alle Laster ankämpfen,<lb/> und deshalb empfiehlt es sich anch, mit den erörterten Mitteln gegen die<lb/> Tru mehr es t vvrz»gehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Manzoni und Goethe<lb/><note type="byline"> Von Gelo öpeyer</note> (Schluß)</head><lb/> <p xml:id="ID_307" next="#ID_308"> in Jahre 1822 erschien Manzonis zweite Tragödie, ^.äslolii<lb/> (Adelgis), „ganz im Geiste des Grafen von Carmngnola, mir<lb/> noch reicher an Charakteren und Motiven," wie Goethe mit<lb/> Recht bemerkt. Daß er die Absicht hatte, das Stück ebenso<lb/> eingehend zu beurteilen wie das erste, geht aus einem Briefe<lb/> an Schultz vom 9. Dezember 1822, dem das obige Citat entnommen ist,<lb/> hervor. Nach einem Schreiben an den bekannten französischen Schriftsteller<lb/> Fauriel von« 28. April 1825 hat er in der That einen Auszug ans dem<lb/> Trauerspiel angefertigt. Aber diese Arbeit ist nie zu Tage gekommen.<lb/> Alles, was wir von Goethe in Bezug auf „Adelchi" besitzen, beschränkt sich<lb/> auf seine Äußerungen in der Vorrede zu der 1827 bei Frvmmnu in Jena<lb/> erschienenen Ausgabe der poetischen Werke Manzonis.") Er bezieht sich<lb/> darin auf die Analyse, die Fauriel seiner französischen Übersetzung des<lb/> „Adelchi" beigefügt hat, und begnügt sich in Beziehung auf das Stück selbst<lb/> mit einzelnen Bemerkungen. Nachdem er das „schöne poetische Talent Manzonis,<lb/> das ans reinem, humanen Gefühle beruht," hervorgehoben hat, beschäftigt ihn<lb/> zunächst wieder lebhaft der Unterschied zwischen seiner und Manzonis Auffassung</p><lb/> <note xml:id="FID_9" place="foot"> *) vovrs xvotiollv «ki ^.Isssmulra U.-msoiu, von uns, xroku-iouo al ttootno. xax. —I..</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0125]
nichts vorzubringen sein. Der Gewohnheitstrinker ist als bis zu einem gewissen
Grade geisteskrank zu betrachten und mag daher, sofern nur die nötigen Grenzen
inne gehalten werden, gleich einem Irren entmündigt und in eine Heilanstalt
geschafft werden.
Das sind die Mittel, die man gegen das Laster der Trunksucht anwenden
kann. Daß man die Trunksucht damit aus der Welt schaffen könne, wird wohl
mir ein unpraktischer Optimist behaupten wollen; sie bleibt, wie auch das Laster
des Spieles bleibt, trotz aller gegen das Spielen erlassene» Gesetze. Aber
soweit die menschlichen Kräfte reichen, soll mau gegen alle Laster ankämpfen,
und deshalb empfiehlt es sich anch, mit den erörterten Mitteln gegen die
Tru mehr es t vvrz»gehen.
Manzoni und Goethe
Von Gelo öpeyer (Schluß)
in Jahre 1822 erschien Manzonis zweite Tragödie, ^.äslolii
(Adelgis), „ganz im Geiste des Grafen von Carmngnola, mir
noch reicher an Charakteren und Motiven," wie Goethe mit
Recht bemerkt. Daß er die Absicht hatte, das Stück ebenso
eingehend zu beurteilen wie das erste, geht aus einem Briefe
an Schultz vom 9. Dezember 1822, dem das obige Citat entnommen ist,
hervor. Nach einem Schreiben an den bekannten französischen Schriftsteller
Fauriel von« 28. April 1825 hat er in der That einen Auszug ans dem
Trauerspiel angefertigt. Aber diese Arbeit ist nie zu Tage gekommen.
Alles, was wir von Goethe in Bezug auf „Adelchi" besitzen, beschränkt sich
auf seine Äußerungen in der Vorrede zu der 1827 bei Frvmmnu in Jena
erschienenen Ausgabe der poetischen Werke Manzonis.") Er bezieht sich
darin auf die Analyse, die Fauriel seiner französischen Übersetzung des
„Adelchi" beigefügt hat, und begnügt sich in Beziehung auf das Stück selbst
mit einzelnen Bemerkungen. Nachdem er das „schöne poetische Talent Manzonis,
das ans reinem, humanen Gefühle beruht," hervorgehoben hat, beschäftigt ihn
zunächst wieder lebhaft der Unterschied zwischen seiner und Manzonis Auffassung
*) vovrs xvotiollv «ki ^.Isssmulra U.-msoiu, von uns, xroku-iouo al ttootno. xax. —I..
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