Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.Maharadschah Dulip Singh. die zudem Landsleute Leos sind, von sich fern HM. Während ein päpstlicher Nachschrift. Das hier gesagte wird dnrch die vor wenigen Tagen erfolgten Maharadschah Dulip ^ingh. liMvZir werde" Auge und Zunge ein diesen Namen gewöhnen Maharadschah Dulip Singh. die zudem Landsleute Leos sind, von sich fern HM. Während ein päpstlicher Nachschrift. Das hier gesagte wird dnrch die vor wenigen Tagen erfolgten Maharadschah Dulip ^ingh. liMvZir werde» Auge und Zunge ein diesen Namen gewöhnen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0614" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/289067"/> <fw type="header" place="top"> Maharadschah Dulip Singh.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1740" prev="#ID_1739"> die zudem Landsleute Leos sind, von sich fern HM. Während ein päpstlicher<lb/> Nuntius in Berlin eine Möglichkeit, wenigstens ein Wunsch der Kurie ist und<lb/> wohl auch dem Fürsten Bismarck willkommen oder doch unbedenklich wäre,<lb/> während ein päpstlicher Gesandter am Hofe von Se. James nur deshalb nicht<lb/> erscheinen kann, weil einige bigotte Mitglieder des Oberhauses einen Beschluß<lb/> durchsetzten, uach welchem dieser Gesandte kein Geistlicher sein darf, ist der gut<lb/> katholische König in Rom für den Papst uicht vorhanden. Mit Leo dem Drei¬<lb/> zehnter ist eine Ära der Versöhnung angebrochen, die auch diesem durchaus<lb/> unnatürlichen Verhältnisse ein Ende machen sollte, und es steht bei der Weis¬<lb/> heit des jetzigen Pontifex zu hoffen, daß über kurz oder lang der Weg hierzu<lb/> über alle Hindernisse hinweg gefunden werden wird. Jene Weisheit rechnet<lb/> mit Interessen und weis; die größeren von den geringeren zu unterscheide», und<lb/> die höchsten Interesse» beider Teile, die gegenüber den Staat und Kirche gleich<lb/> sehr bedrohenden revolutionären Mächten der Zeit, sind ein und dieselbe».</p><lb/> <div n="2"> <head> Nachschrift. </head> <p xml:id="ID_1741"> Das hier gesagte wird dnrch die vor wenigen Tagen erfolgten<lb/> ministeriellen Äußerungen im italienischen Parlamente bestätigt, mit denen die Jnter¬<lb/> pellation des Abgeordneten Bvviv beantwortet wurden. Nicht bloß Depretis, son¬<lb/> der» auch Zcmardelli »ud Crispi sind hiernach einer Aussöhnung mit dem Papste<lb/> grundsätzlich geneigt, und es handelt sich nur noch um die Bedingungen und Zu?<lb/> geständnisse.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Maharadschah Dulip ^ingh.</head><lb/> <p xml:id="ID_1742" next="#ID_1743"> liMvZir werde» Auge und Zunge ein diesen Namen gewöhnen<lb/> müssen und uus das erleichtern, indem wir uns erinnern, daß<lb/> Nadschah, in welchem Worte die Wurzel von rsx stecken soll,<lb/> einen Fürsten und Maha (griechisch ^^«c,-) groß bedeutet.<lb/> Lauge Jahre begegnete man dem Träger des Namens in dem<lb/> amtlichen Hofbericht und der ausführlicheren Chronik der NorninF ?ost, über<lb/> die vornehme Welt in England. Eine Conr wäre nicht vollständig gewesen<lb/> ohne die an Tausend und eine Nacht erinnernde Erscheinung dieses indischen<lb/> Fürsten; er wurde auch zu kleine» Hofgesellschafte» »ach Windsor geladen und<lb/> fast wie zur Familie gehörend behandelt; man fand ihn unter den Prinzen<lb/> und Prinzessinnen, welche bei feierlichen Audienzen hinter der Königin in den<lb/> Thronsaal eintreten. Der Prinz von Wales besuchte ihn auf seinem Landsitz<lb/> Elveden Hall in Suffolk. Im Publikum wußte man, daß er der Sohn von</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0614]
Maharadschah Dulip Singh.
die zudem Landsleute Leos sind, von sich fern HM. Während ein päpstlicher
Nuntius in Berlin eine Möglichkeit, wenigstens ein Wunsch der Kurie ist und
wohl auch dem Fürsten Bismarck willkommen oder doch unbedenklich wäre,
während ein päpstlicher Gesandter am Hofe von Se. James nur deshalb nicht
erscheinen kann, weil einige bigotte Mitglieder des Oberhauses einen Beschluß
durchsetzten, uach welchem dieser Gesandte kein Geistlicher sein darf, ist der gut
katholische König in Rom für den Papst uicht vorhanden. Mit Leo dem Drei¬
zehnter ist eine Ära der Versöhnung angebrochen, die auch diesem durchaus
unnatürlichen Verhältnisse ein Ende machen sollte, und es steht bei der Weis¬
heit des jetzigen Pontifex zu hoffen, daß über kurz oder lang der Weg hierzu
über alle Hindernisse hinweg gefunden werden wird. Jene Weisheit rechnet
mit Interessen und weis; die größeren von den geringeren zu unterscheide», und
die höchsten Interesse» beider Teile, die gegenüber den Staat und Kirche gleich
sehr bedrohenden revolutionären Mächten der Zeit, sind ein und dieselbe».
Nachschrift. Das hier gesagte wird dnrch die vor wenigen Tagen erfolgten
ministeriellen Äußerungen im italienischen Parlamente bestätigt, mit denen die Jnter¬
pellation des Abgeordneten Bvviv beantwortet wurden. Nicht bloß Depretis, son¬
der» auch Zcmardelli »ud Crispi sind hiernach einer Aussöhnung mit dem Papste
grundsätzlich geneigt, und es handelt sich nur noch um die Bedingungen und Zu?
geständnisse.
Maharadschah Dulip ^ingh.
liMvZir werde» Auge und Zunge ein diesen Namen gewöhnen
müssen und uus das erleichtern, indem wir uns erinnern, daß
Nadschah, in welchem Worte die Wurzel von rsx stecken soll,
einen Fürsten und Maha (griechisch ^^«c,-) groß bedeutet.
Lauge Jahre begegnete man dem Träger des Namens in dem
amtlichen Hofbericht und der ausführlicheren Chronik der NorninF ?ost, über
die vornehme Welt in England. Eine Conr wäre nicht vollständig gewesen
ohne die an Tausend und eine Nacht erinnernde Erscheinung dieses indischen
Fürsten; er wurde auch zu kleine» Hofgesellschafte» »ach Windsor geladen und
fast wie zur Familie gehörend behandelt; man fand ihn unter den Prinzen
und Prinzessinnen, welche bei feierlichen Audienzen hinter der Königin in den
Thronsaal eintreten. Der Prinz von Wales besuchte ihn auf seinem Landsitz
Elveden Hall in Suffolk. Im Publikum wußte man, daß er der Sohn von
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