Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.Das britische Weltreich und seine Aussichten. 3. le Hauptgefahr für das britische Weltreich liegt nördlich von dessen Grenzboten II. 1837. 70
Das britische Weltreich und seine Aussichten. 3. le Hauptgefahr für das britische Weltreich liegt nördlich von dessen Grenzboten II. 1837. 70
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[Abbildung]
Das britische Weltreich und seine Aussichten.
3.
le Hauptgefahr für das britische Weltreich liegt nördlich von dessen
wichtigsten überseeischen Provinzen, in Mittelasien, wo Rußland
schon seit Jahrzehnten gegen das Vorland Afghanistan und den
obern Indus vordringt. Wir haben bereits ausführlich über die
Geschichte dieses Vordringens und Englands Gegenwirkung bis
zum vorigen Jahre berichtet, und so können wir uns hier auf eine kurze Über¬
sicht über die Gestalt beschränken, welche die Dinge gegenwärtig angenommen
haben. Nußland hat in der Transkaspi-Bahn, sobald diese vollkommen
leistungsfähig geworden ist, eine Operationsbasis zum Angriff auf Afghanistan
gewonnen, der England bis jetzt nichts ähnliches entgegenzustellen hat. Diese
Riesenbahn beginnt auf der Halbinsel Usur Ada südlich von Krasnowodsk am
Kaspischen Meere und führt in der Verlängerung der Schienenstraße Poli (am
Schwarzen Meere), Tiflis, Baku fast in gerader Linie über Kysil Arwat und
Askabad nach Merw, wo am 4. Juli 1886 ihr erster Zug einlief, und von wo
eine Zweiglinie über Buchara nach Samarkand gebaut wird, die bereits
große Fortschritte gemacht hat, und nach deren Vollendung die Lokomotive über
eine Strecke von 1424 Kilometern laufen wird. Für die Speisung derselben
mit Brennstoff ist durch Petroleumquellen gesorgt, für Wasser durch artesische
Brunnen und große Zisternen. Wenn sie bis jetzt nur ein Geleis besitzt, so
wird diesem Mangel noch vor Ablauf dieses Jahres ein Ende gemacht sein,
und dann wird Rußland vermutlich nicht lange mehr zögern, die letzten Vor¬
bereitungen zu einem Feldzuge gegen Herat zu treffen. Nach der Dislokation
seiner Truppen und der Leistungsfähigkeit seiner Bahnen und Dampferlinien
Grenzboten II. 1837. 70
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