Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Erstes Quartal.Hans Joachim von Zieten. Wir haben diese letzten Sätze nur hinzugefügt, weil die Ansicht von Staat Hans Joachim von Zieten. in 27. Januar d. I. sind es hundert Jahre, daß Zieten, der treue ^) Hans Joachim von Zieten. Eine Biographie von Georg Winter, ko'nigl.
Archivar am Staatsarchiv zu Marburg. Auf Veranlassung und mit Unterstützung des Grafen von Zieten-Schwerin. 2 Bände. Mit einer Radirung von Hans Meyer. Leipzig, Duncker und Humblot, 1836. Hans Joachim von Zieten. Wir haben diese letzten Sätze nur hinzugefügt, weil die Ansicht von Staat Hans Joachim von Zieten. in 27. Januar d. I. sind es hundert Jahre, daß Zieten, der treue ^) Hans Joachim von Zieten. Eine Biographie von Georg Winter, ko'nigl.
Archivar am Staatsarchiv zu Marburg. Auf Veranlassung und mit Unterstützung des Grafen von Zieten-Schwerin. 2 Bände. Mit einer Radirung von Hans Meyer. Leipzig, Duncker und Humblot, 1836. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0216" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/197640"/> <fw type="header" place="top"> Hans Joachim von Zieten.</fw><lb/> <p xml:id="ID_644"> Wir haben diese letzten Sätze nur hinzugefügt, weil die Ansicht von Staat<lb/> und Gesellschaft, die Steinthal vertritt, einen Teil seines idealen Sozialismus<lb/> allein begreiflich macht. Wir halten diese Ansicht nicht für richtig, und ebenso<lb/> ist uns das Eigentum etwas ganz andres, als es bei Steinthal erscheint. Wir<lb/> gehen aber darauf umso weniger ein, als Steinthal selbst seiner Ansicht vom<lb/> Privateigentum nicht vollständig gewiß ist (S. 259). Daß eine Ablehnung der<lb/> optimistischen Auffassung der Gesellschaft und ihrer spendenden Gerechtigkeit,<lb/> eine Ablehnung der Auffassung vom Staate, wie sie Steinthal vertritt, nicht<lb/> eine Kritik des ganzen Buches sein kann, brauche ich wohl nicht erst zu sagen,<lb/> wenigstens dem nicht, der Steinthal zu lesen versteht. Im Gegenteile nimmt<lb/> die „Allgemeine Ethik" ohne Zweifel auch unter den Schriften Steinthals einen<lb/> hervorragenden Platz el», und um mich gleich deutlich von einer bekannten<lb/> Gattung von Kritikern zu unterscheiden, gestehe ich, daß gerade der religiöse<lb/> Hintergrund des Ganzen mich am wohlthuendsten berührt hat. Doch das sollte<lb/> uns hier fern bleiben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Hans Joachim von Zieten.</head><lb/> <p xml:id="ID_645"> in 27. Januar d. I. sind es hundert Jahre, daß Zieten, der treue<lb/> Genosse Friedrichs des Großen, aus dem Leben schied. Die be¬<lb/> vorstehende Wiederkehr dieses Tages hat den Grafen Zieten-<lb/> Schwerin veranlaßt, den Archivar Georg Winter in Marburg<lb/> mit der Abfassung einer Lebensgeschichte Zictens zu beauftragen;<lb/> kein geringerer als Leopold von Ranke hatte ihn dazu empfohlen.") Eine auf<lb/> wissenschaftlicher Grundlage beruhende Biographie Zietens gab es bisher noch<lb/> nicht. Weder er noch irgend einer der andern Feldherren Friedrichs hat bis<lb/> jetzt eine den heutigen Ansprüchen genügende Darstellung gefunden, wie sie den<lb/> Helden der Befreiungskriege in so reichem Maße zuteil geworden sind. Nur<lb/> Menzel war es, der deu große» König und seine Gefährten dem Volke wieder<lb/> auferstehen ließ; wie sie jetzt vor unserm Geiste erscheinen, so hat sie zuerst<lb/> seine Hand festgehalten.</p><lb/> <note xml:id="FID_12" place="foot"> ^) Hans Joachim von Zieten. Eine Biographie von Georg Winter, ko'nigl.<lb/> Archivar am Staatsarchiv zu Marburg. Auf Veranlassung und mit Unterstützung des Grafen<lb/> von Zieten-Schwerin. 2 Bände. Mit einer Radirung von Hans Meyer. Leipzig, Duncker<lb/> und Humblot, 1836.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0216]
Hans Joachim von Zieten.
Wir haben diese letzten Sätze nur hinzugefügt, weil die Ansicht von Staat
und Gesellschaft, die Steinthal vertritt, einen Teil seines idealen Sozialismus
allein begreiflich macht. Wir halten diese Ansicht nicht für richtig, und ebenso
ist uns das Eigentum etwas ganz andres, als es bei Steinthal erscheint. Wir
gehen aber darauf umso weniger ein, als Steinthal selbst seiner Ansicht vom
Privateigentum nicht vollständig gewiß ist (S. 259). Daß eine Ablehnung der
optimistischen Auffassung der Gesellschaft und ihrer spendenden Gerechtigkeit,
eine Ablehnung der Auffassung vom Staate, wie sie Steinthal vertritt, nicht
eine Kritik des ganzen Buches sein kann, brauche ich wohl nicht erst zu sagen,
wenigstens dem nicht, der Steinthal zu lesen versteht. Im Gegenteile nimmt
die „Allgemeine Ethik" ohne Zweifel auch unter den Schriften Steinthals einen
hervorragenden Platz el», und um mich gleich deutlich von einer bekannten
Gattung von Kritikern zu unterscheiden, gestehe ich, daß gerade der religiöse
Hintergrund des Ganzen mich am wohlthuendsten berührt hat. Doch das sollte
uns hier fern bleiben.
Hans Joachim von Zieten.
in 27. Januar d. I. sind es hundert Jahre, daß Zieten, der treue
Genosse Friedrichs des Großen, aus dem Leben schied. Die be¬
vorstehende Wiederkehr dieses Tages hat den Grafen Zieten-
Schwerin veranlaßt, den Archivar Georg Winter in Marburg
mit der Abfassung einer Lebensgeschichte Zictens zu beauftragen;
kein geringerer als Leopold von Ranke hatte ihn dazu empfohlen.") Eine auf
wissenschaftlicher Grundlage beruhende Biographie Zietens gab es bisher noch
nicht. Weder er noch irgend einer der andern Feldherren Friedrichs hat bis
jetzt eine den heutigen Ansprüchen genügende Darstellung gefunden, wie sie den
Helden der Befreiungskriege in so reichem Maße zuteil geworden sind. Nur
Menzel war es, der deu große» König und seine Gefährten dem Volke wieder
auferstehen ließ; wie sie jetzt vor unserm Geiste erscheinen, so hat sie zuerst
seine Hand festgehalten.
^) Hans Joachim von Zieten. Eine Biographie von Georg Winter, ko'nigl.
Archivar am Staatsarchiv zu Marburg. Auf Veranlassung und mit Unterstützung des Grafen
von Zieten-Schwerin. 2 Bände. Mit einer Radirung von Hans Meyer. Leipzig, Duncker
und Humblot, 1836.
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