Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Erstes Quartal.Vollkommenheit -- von Prüfungen erwarten darf. Aber auch hier läßt sich ein Das jetzt lebende Geschlecht hat vieles sich verwirklichen sehen, was die Unsre Handelsbeziehungen zu Rußland. von Franz Siewert. "ter den europäischen Staaten, die mit Deutschland in wirtschaft¬ Rußlands Hauptreichtum hat von jeher in seiner Urproduktion und seiner Vollkommenheit — von Prüfungen erwarten darf. Aber auch hier läßt sich ein Das jetzt lebende Geschlecht hat vieles sich verwirklichen sehen, was die Unsre Handelsbeziehungen zu Rußland. von Franz Siewert. »ter den europäischen Staaten, die mit Deutschland in wirtschaft¬ Rußlands Hauptreichtum hat von jeher in seiner Urproduktion und seiner <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0117" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/197541"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_345" prev="#ID_344"> Vollkommenheit — von Prüfungen erwarten darf. Aber auch hier läßt sich ein<lb/> Wandel nur durch eine radikale Abänderung erreichen, und eine solche steht<lb/> schwerlich für die nächste Zeit in Aussicht, Dagegen könnte die Prüfungs¬<lb/> kommission durch solche Mitglieder ergänzt werden, welche ihrem ganzen Berufe<lb/> nach innerhalb des öffentlichen Rechtes stehen und infolgedessen geeignet sind,<lb/> auch auf diesem Gebiete zu prüfen und nicht bloß einmal ab und zu eine Frage<lb/> zu stellen, deren Nichtbeautwortung weder auf die Geprüften noch auf die Prüfer<lb/> einen Eindruck macht.</p><lb/> <p xml:id="ID_346"> Das jetzt lebende Geschlecht hat vieles sich verwirklichen sehen, was die<lb/> Väter in ihren Träumen ersehnt haben. Betrachtet man freilich das Erreichte<lb/> genauer, so ist es im großen und ganzen nnr das Verdienst weniger, welche<lb/> durch ihre geniale That die andern mit sich fortgerissen haben. Aber diese<lb/> Thätigkeit ist doch immer eine begrenzte, und nicht alles kaun der Kanzler allein<lb/> thun; er bedarf der Mitwirkung, und wir wollen hoffen, daß auch auf den¬<lb/> jenigen Gebieten, die der eigentlichen Aufgabe des großen Staatsmannes ferner<lb/> liegen, nicht bloß für die Gegenwart gelebt, sondern auch für die Zukunft ge¬<lb/> arbeitet werde.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Unsre Handelsbeziehungen zu Rußland.<lb/><note type="byline"> von Franz Siewert.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_347"> »ter den europäischen Staaten, die mit Deutschland in wirtschaft¬<lb/> lichem Verkehr stehen, besteht mit Rußland eine besonders innige<lb/> wirtschaftliche Berührung. Es ist dies uicht allein aus dem ge¬<lb/> schichtlichen Entwicklungsgange der beiden Länder und aus ihrer<lb/> geographischen Lage erklärlich, sondern in viel höherm Grade noch<lb/> haben die gegenseitigen Produktions- und Konsumtionsbediugnngen die beiden<lb/> Länder auf einen gegenseitigen Austausch der Erzeugnisse ihres Gewerbfleißes<lb/> und ihrer Bvdenprodnkte hingewiesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_348" next="#ID_349"> Rußlands Hauptreichtum hat von jeher in seiner Urproduktion und seiner<lb/> Viehzucht bestanden, die Macht seines auswärtigen Handels beruht vorzugsweise<lb/> auf dem Export seiner Landesprodukte, und die Entwicklung eines großen Teiles<lb/> seiner Industrie findet ebenfalls ihre Hauptstütze in der landwirtschaftlichen<lb/> Produktion. Unter den europäischen Staaten ist Nußland dasjenige Land,<lb/> welches sich vor allen andern durch seine Massenproduktion auszeichnet. Die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0117]
Vollkommenheit — von Prüfungen erwarten darf. Aber auch hier läßt sich ein
Wandel nur durch eine radikale Abänderung erreichen, und eine solche steht
schwerlich für die nächste Zeit in Aussicht, Dagegen könnte die Prüfungs¬
kommission durch solche Mitglieder ergänzt werden, welche ihrem ganzen Berufe
nach innerhalb des öffentlichen Rechtes stehen und infolgedessen geeignet sind,
auch auf diesem Gebiete zu prüfen und nicht bloß einmal ab und zu eine Frage
zu stellen, deren Nichtbeautwortung weder auf die Geprüften noch auf die Prüfer
einen Eindruck macht.
Das jetzt lebende Geschlecht hat vieles sich verwirklichen sehen, was die
Väter in ihren Träumen ersehnt haben. Betrachtet man freilich das Erreichte
genauer, so ist es im großen und ganzen nnr das Verdienst weniger, welche
durch ihre geniale That die andern mit sich fortgerissen haben. Aber diese
Thätigkeit ist doch immer eine begrenzte, und nicht alles kaun der Kanzler allein
thun; er bedarf der Mitwirkung, und wir wollen hoffen, daß auch auf den¬
jenigen Gebieten, die der eigentlichen Aufgabe des großen Staatsmannes ferner
liegen, nicht bloß für die Gegenwart gelebt, sondern auch für die Zukunft ge¬
arbeitet werde.
Unsre Handelsbeziehungen zu Rußland.
von Franz Siewert.
»ter den europäischen Staaten, die mit Deutschland in wirtschaft¬
lichem Verkehr stehen, besteht mit Rußland eine besonders innige
wirtschaftliche Berührung. Es ist dies uicht allein aus dem ge¬
schichtlichen Entwicklungsgange der beiden Länder und aus ihrer
geographischen Lage erklärlich, sondern in viel höherm Grade noch
haben die gegenseitigen Produktions- und Konsumtionsbediugnngen die beiden
Länder auf einen gegenseitigen Austausch der Erzeugnisse ihres Gewerbfleißes
und ihrer Bvdenprodnkte hingewiesen.
Rußlands Hauptreichtum hat von jeher in seiner Urproduktion und seiner
Viehzucht bestanden, die Macht seines auswärtigen Handels beruht vorzugsweise
auf dem Export seiner Landesprodukte, und die Entwicklung eines großen Teiles
seiner Industrie findet ebenfalls ihre Hauptstütze in der landwirtschaftlichen
Produktion. Unter den europäischen Staaten ist Nußland dasjenige Land,
welches sich vor allen andern durch seine Massenproduktion auszeichnet. Die
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