Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Zweites Quartal.jriedensaussichten und die Times. le afghanische Frage entwickelt sich wie Aprilwetter. Gestern Heller, Grenzboten II. 1885. 23
jriedensaussichten und die Times. le afghanische Frage entwickelt sich wie Aprilwetter. Gestern Heller, Grenzboten II. 1885. 23
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[Abbildung]
jriedensaussichten und die Times.
le afghanische Frage entwickelt sich wie Aprilwetter. Gestern Heller,
heute bedeckter Himmel und morgen wieder Sonnenschein und
dunkle Bläue droben. Bisweilen auch ein kleines Gewitter, dem
zerrissene Wolken und ein sanft lächelnder Mond folgen, und
dann abermals eine schwere schwarze Wolkenwand mit Wetter¬
leuchten am Horizonte. In den letzten Tagen hatte sich das Firmament, nach¬
dem es sich für kurze Zeit aufgeheitert, bedenklicher als je vorher verfinstert.
Komaroff hatte seinen Angriff auf die Afghanen am Kaschkflusse mit einer
herausfordernden Bewegung derselben gerechtfertigt, welche die englischen Offiziere
angeregt hätten. Lumsden hatte dies bestritten. Giers sandte eine Note oder De¬
pesche nach London, die dort nicht gefiel. Die Mobilisirung der ersten Klasse
der britischen Armeereserve begann am 21. April, England erwarb eine An¬
zahl Dampfer, die als Kreuzer ausgerüstet werden sollten, und Gladstone ver¬
langte vom Unterhause die Bewilligung eines Kredits von 11 Millionen Pfund
Sterling, von denen 4^ allerdings nach den durstigen Wüsten des Sudan,
die schon soviel englisches Gold und Soldatenblut ohne Erfolg für die englische
Politik verschlungen haben, abfließen sollten, deren größere Hälfte aber zur
Verstärkung der Kriegsflotte und „für militärische Vorbereitungen" bestimmt
war. „Ihrer Majestät Regierung, erklärte Grenville, hat sorgfältig unsre
militärische Lage erwogen, nicht bloß in betreff des Sudan, sondern mit Hinblick
aus den allgemeinen Stand der Angelegenheiten und alle Anforderungen, die
möglicherweise an die Hilfsquellen des Landes zu stellen sein würden, und ist
zu dem Schlüsse gelangt, daß es notwendig ist, alle diese Hilfsquellen, soweit
möglich, dienstbereit zu halten, wo immer sie gebraucht werden."
Grenzboten II. 1885. 23
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