Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal.Die Venezianer zu Hause. lichung vorläufig ganz offen gelassen -- zunächst das notwendigste. Dem Nachtrag. In Liquidation befindet sich -- bereits seit dem 5. Juli 1875! -- Nach alledem ist die Rechtshilfe, welche den Versicherungsnehmern zuteil Die Venezianer zu Hause. von Veto Aämmel. is im Mai 1797 ein Gewaltstreich Napoleons des Ersten das Die Venezianer zu Hause. lichung vorläufig ganz offen gelassen — zunächst das notwendigste. Dem Nachtrag. In Liquidation befindet sich — bereits seit dem 5. Juli 1875! — Nach alledem ist die Rechtshilfe, welche den Versicherungsnehmern zuteil Die Venezianer zu Hause. von Veto Aämmel. is im Mai 1797 ein Gewaltstreich Napoleons des Ersten das <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0324" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/157249"/> <fw type="header" place="top"> Die Venezianer zu Hause.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1129" prev="#ID_1128"> lichung vorläufig ganz offen gelassen — zunächst das notwendigste. Dem<lb/> Reichskanzler würde prcisumtiv schon das genehm sein, daß das Rcichs-<lb/> versicherungsamt auf diesem Wege einen weiteren Rahmen für seine Thätigkeit<lb/> und einen ausgedehnteren und wirksameren Einfluß erhielte als durch die bloße<lb/> Arbeit auf dem Gebiete der Unfallversicherung.</p><lb/> <p xml:id="ID_1130"> Nachtrag. In Liquidation befindet sich — bereits seit dem 5. Juli 1875! —<lb/> die „Deutsche Landwirtschaftliche Versicherungsgesellschaft" in Berlin. Dieselbe<lb/> zahlt wegen Armut keine Gerichtskosten, klagt aber immerfort Nachschüsse und<lb/> Liquidationskosten ein, und die eventuell erstrittenen und beigetricbeucu Beträge<lb/> absorbirt die Liquidation an sich, sodaß der Zweck derselbe», die Ansprüche der<lb/> zu Schaden gekommenen Versicherten zu befriedigen, absolut nicht erfüllt wird,<lb/> was schon daraus ersichtlich ist, daß die Liquidation binnen zehn Jahren noch<lb/> nicht abgewickelt ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1131"> Nach alledem ist die Rechtshilfe, welche den Versicherungsnehmern zuteil<lb/> wird, eine sehr problematische: die Gerichte können oft nicht helfe», weil ihnen<lb/> das formale Recht im Wege steht, und oft helfen sie deshalb nicht, weil sie „dem<lb/> praktischen Leben zu ferne stehen" (Worte eines Richters!). Darum ist es be¬<lb/> klagenswert, daß alle diese Rechtsstreitigkeiten statutenmäßig oder wegen der<lb/> Vorschrift der Paragraphen 19 und 23 der Zivilprozeßordnung in Berlin<lb/> entschieden werden, während sie im Sprengel der ländlichen Versicherungsnehmer<lb/> entschieden werden sollten, wo das betreffende Amtsgericht Land und Leute<lb/> sowie diejenigen Verhältnisse kennt, deren Kenntnis eine richtigere Würdigung<lb/> des Streitfalles ermöglicht.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Venezianer zu Hause.<lb/><note type="byline"> von Veto Aämmel.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_1132" next="#ID_1133"> is im Mai 1797 ein Gewaltstreich Napoleons des Ersten das<lb/> Leben der Markusrepublik zerstörte, vollzog sich gewiß ein Akt<lb/> historischer Notwendigkeit. Und doch wendet sich die Sympathie<lb/> dem zum Untergänge bestimmten ehrwürdigen Staatswesen zu.<lb/> Denn nicht nur fand damals ein Gemeinwesen sein Ende, das<lb/> auf eine mehr als tausendjährige Geschichte und glänzende Nuhmesthaten zurück¬<lb/> blickte, sondern auch eine höchst eigentümliche Kulturentwicklung, die an der<lb/> Schwelle des Abend- und Morgenlandes stand und deshalb auch eine Bedeutung<lb/> besitzt, welche weit über die einer lokalen Erscheinung hinausgeht. Nur noch</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0324]
Die Venezianer zu Hause.
lichung vorläufig ganz offen gelassen — zunächst das notwendigste. Dem
Reichskanzler würde prcisumtiv schon das genehm sein, daß das Rcichs-
versicherungsamt auf diesem Wege einen weiteren Rahmen für seine Thätigkeit
und einen ausgedehnteren und wirksameren Einfluß erhielte als durch die bloße
Arbeit auf dem Gebiete der Unfallversicherung.
Nachtrag. In Liquidation befindet sich — bereits seit dem 5. Juli 1875! —
die „Deutsche Landwirtschaftliche Versicherungsgesellschaft" in Berlin. Dieselbe
zahlt wegen Armut keine Gerichtskosten, klagt aber immerfort Nachschüsse und
Liquidationskosten ein, und die eventuell erstrittenen und beigetricbeucu Beträge
absorbirt die Liquidation an sich, sodaß der Zweck derselbe», die Ansprüche der
zu Schaden gekommenen Versicherten zu befriedigen, absolut nicht erfüllt wird,
was schon daraus ersichtlich ist, daß die Liquidation binnen zehn Jahren noch
nicht abgewickelt ist.
Nach alledem ist die Rechtshilfe, welche den Versicherungsnehmern zuteil
wird, eine sehr problematische: die Gerichte können oft nicht helfe», weil ihnen
das formale Recht im Wege steht, und oft helfen sie deshalb nicht, weil sie „dem
praktischen Leben zu ferne stehen" (Worte eines Richters!). Darum ist es be¬
klagenswert, daß alle diese Rechtsstreitigkeiten statutenmäßig oder wegen der
Vorschrift der Paragraphen 19 und 23 der Zivilprozeßordnung in Berlin
entschieden werden, während sie im Sprengel der ländlichen Versicherungsnehmer
entschieden werden sollten, wo das betreffende Amtsgericht Land und Leute
sowie diejenigen Verhältnisse kennt, deren Kenntnis eine richtigere Würdigung
des Streitfalles ermöglicht.
Die Venezianer zu Hause.
von Veto Aämmel.
is im Mai 1797 ein Gewaltstreich Napoleons des Ersten das
Leben der Markusrepublik zerstörte, vollzog sich gewiß ein Akt
historischer Notwendigkeit. Und doch wendet sich die Sympathie
dem zum Untergänge bestimmten ehrwürdigen Staatswesen zu.
Denn nicht nur fand damals ein Gemeinwesen sein Ende, das
auf eine mehr als tausendjährige Geschichte und glänzende Nuhmesthaten zurück¬
blickte, sondern auch eine höchst eigentümliche Kulturentwicklung, die an der
Schwelle des Abend- und Morgenlandes stand und deshalb auch eine Bedeutung
besitzt, welche weit über die einer lokalen Erscheinung hinausgeht. Nur noch
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |