Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Zweites Quartal.Die Grafen von Altenschwerdt. R August Niemann oman von(Gotha). (Fortsetzung.) ein liebes Kind, sagte Baron Sextus, ich finde allerdings, daß Die Gräfin scheint es dir also nahe gelegt zu haben, du möchtest sie Nahe gelegt -- nahe gelegt, liebe Dorothea! sagte der Baron, fortwährend Ja, lieber Papa, das hast du mir schon einmal erzählt, und ich zweifle Du kannst hinzusetzen: auch im siebenjährigen Kriege, sagte der Baron, Entschuldige, daß ich dich "och einmal unterbreche, lieber Papa. Hast du Nein -- das heißt, ja -- das heißt, in gewissem Sinne habe ich von Mein guter Papa, sagte Dorothea, indem sie trotz der Besorgnis, die sich Die Grafen von Altenschwerdt. R August Niemann oman von(Gotha). (Fortsetzung.) ein liebes Kind, sagte Baron Sextus, ich finde allerdings, daß Die Gräfin scheint es dir also nahe gelegt zu haben, du möchtest sie Nahe gelegt — nahe gelegt, liebe Dorothea! sagte der Baron, fortwährend Ja, lieber Papa, das hast du mir schon einmal erzählt, und ich zweifle Du kannst hinzusetzen: auch im siebenjährigen Kriege, sagte der Baron, Entschuldige, daß ich dich „och einmal unterbreche, lieber Papa. Hast du Nein — das heißt, ja — das heißt, in gewissem Sinne habe ich von Mein guter Papa, sagte Dorothea, indem sie trotz der Besorgnis, die sich <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0152" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/152909"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341837_152756/figures/grenzboten_341837_152756_152909_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Grafen von Altenschwerdt.<lb/> R<note type="byline"> August Niemann </note> oman von(Gotha).<lb/> (Fortsetzung.)</head><lb/> <p xml:id="ID_592"> ein liebes Kind, sagte Baron Sextus, ich finde allerdings, daß<lb/> es charmante Leute sind. Dazu sagte mir die Gräfin, daß es<lb/> ihrem Sohne gut thun würde, noch einige Zeit die Seeluft zu ge¬<lb/> nießen, ohne daß es gerade nötig wäre, noch länger dies verflixte<lb/> Zeug zu schlucken, das der schlaue Bruder deiner Millieent brant.</p><lb/> <p xml:id="ID_593"> Die Gräfin scheint es dir also nahe gelegt zu haben, du möchtest sie<lb/> einladen.</p><lb/> <p xml:id="ID_594"> Nahe gelegt — nahe gelegt, liebe Dorothea! sagte der Baron, fortwährend<lb/> hinter seiner Zeitung versteckt. Ich weiß nicht, was ihr Weiber immer für<lb/> Spitzfindigkeiten ausheckt. Wie ich dir, glaube ich, schon einmal erzählt habe,<lb/> ist Blasius Sextus im dreißigjährige» Kriege, wo er ein knrsächsisches Kürassier¬<lb/> regiment kommandirte. . .</p><lb/> <p xml:id="ID_595"> Ja, lieber Papa, das hast du mir schon einmal erzählt, und ich zweifle<lb/> nicht daran, daß unsre Beziehungen zu den Altenschwerdts im dreißigjährigen<lb/> Kriege sehr gut gewesen sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_596"> Du kannst hinzusetzen: auch im siebenjährigen Kriege, sagte der Baron,<lb/> indem er die Zeitung auf den Tisch legte. Der Altenschwerdt in der zweiten<lb/> Reihe der obern Galerie, gerade dem dritten Fenster gegenüber, welcher Kammer¬<lb/> herr der Kaiserin Maria Theresia war, hat Anno. . .</p><lb/> <p xml:id="ID_597"> Entschuldige, daß ich dich „och einmal unterbreche, lieber Papa. Hast du<lb/> der Gräfin schon etwas davon gesagt, daß du sie einladen wolltest?</p><lb/> <p xml:id="ID_598"> Nein — das heißt, ja — das heißt, in gewissem Sinne habe ich von<lb/> weitem angedeutet. ..</p><lb/> <p xml:id="ID_599" next="#ID_600"> Mein guter Papa, sagte Dorothea, indem sie trotz der Besorgnis, die sich<lb/> in ihr Herz schlich, ein Lächeln auf ihre Lippen zwang, sich erhob und sich auf<lb/> ihres Vaters Schulter lehnte, mein guter Papa, Blasius Sextus errang sich</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0152]
[Abbildung]
Die Grafen von Altenschwerdt.
R August Niemann oman von(Gotha).
(Fortsetzung.)
ein liebes Kind, sagte Baron Sextus, ich finde allerdings, daß
es charmante Leute sind. Dazu sagte mir die Gräfin, daß es
ihrem Sohne gut thun würde, noch einige Zeit die Seeluft zu ge¬
nießen, ohne daß es gerade nötig wäre, noch länger dies verflixte
Zeug zu schlucken, das der schlaue Bruder deiner Millieent brant.
Die Gräfin scheint es dir also nahe gelegt zu haben, du möchtest sie
einladen.
Nahe gelegt — nahe gelegt, liebe Dorothea! sagte der Baron, fortwährend
hinter seiner Zeitung versteckt. Ich weiß nicht, was ihr Weiber immer für
Spitzfindigkeiten ausheckt. Wie ich dir, glaube ich, schon einmal erzählt habe,
ist Blasius Sextus im dreißigjährige» Kriege, wo er ein knrsächsisches Kürassier¬
regiment kommandirte. . .
Ja, lieber Papa, das hast du mir schon einmal erzählt, und ich zweifle
nicht daran, daß unsre Beziehungen zu den Altenschwerdts im dreißigjährigen
Kriege sehr gut gewesen sind.
Du kannst hinzusetzen: auch im siebenjährigen Kriege, sagte der Baron,
indem er die Zeitung auf den Tisch legte. Der Altenschwerdt in der zweiten
Reihe der obern Galerie, gerade dem dritten Fenster gegenüber, welcher Kammer¬
herr der Kaiserin Maria Theresia war, hat Anno. . .
Entschuldige, daß ich dich „och einmal unterbreche, lieber Papa. Hast du
der Gräfin schon etwas davon gesagt, daß du sie einladen wolltest?
Nein — das heißt, ja — das heißt, in gewissem Sinne habe ich von
weitem angedeutet. ..
Mein guter Papa, sagte Dorothea, indem sie trotz der Besorgnis, die sich
in ihr Herz schlich, ein Lächeln auf ihre Lippen zwang, sich erhob und sich auf
ihres Vaters Schulter lehnte, mein guter Papa, Blasius Sextus errang sich
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