Zur Charakteristik des Nanchesterthums, I. Sophismen der Freihandelspartei,
i r geben diesmal einige frei übertragene und hie und da unsern Verhältnissen angepaßte Auszüge aus der schon erwähnten vor¬ trefflichen Schrift 8c>xlüsm8 ok ^roetiÄÜs, die, beiläufig sichtlich uuter Carcys Einflüsse geschrieben, 1870 bereits die neunte Auflage erlebt hatte, und von der, wie wir hören, auch eine deutsche Be¬ arbeitung erscheinen wird.
"Wenn alle Länder nach freihändlerischen Grundsätzen verführen, so würden alle Länder dabei gewinnen."
Immer wiederholt, niemals ans Widerspruch stoßend, wurde diese Behauptung bis vor wenigen Jahren fast allgemein geglaubt, ja als etwas Selbstverständ¬ liches betrachtet. Und doch ist sie das bei näherer Untersuchung keineswegs, vielmehr zeigt sich, daß ungefähr das Gegentheil das Richtige ist. Es giebt einige Länder, die gewisse Dinge besonders leicht und reichlich erzeugen. So Südfrankreich Wein, Cuba Zucker, England Kohlen und Eisen. Bei weitem die größere Hälfte der Erdoberfläche aber besteht aus Ländern, die nur mäßig zur Erzeugung selbst der nothwendigsten Lebensbedürfnisse geeignet sind, und die deshalb in Betreff jedes Artikels, den sie produciren, von dem oder jenem andern Lande überflügelt und auf dem Markte geschlagen werden können. Ein solches Land kann Weizen erbanen, aber nicht so wohlfeil wie Polen, Südrußland und Amerika, es kann Wein erzeugen, aber nicht so wohlfeil wie Frankreich, es kann Eisen- und Baumwollenwaaren fabriciren, aber nicht so wohlfeil wie England.
Denken wir uns ein derartiges Land mit Schutzzöllen versehen. Das Volk bebaut das Land und verarbeitet dessen Erzeugnisse. Seine Fabriken tauschen mit seinen Landwirthen aus. Die einheimische Industrie versieht es mit deu
Grenzboten Hi. 1831. 44
Zur Charakteristik des Nanchesterthums, I. Sophismen der Freihandelspartei,
i r geben diesmal einige frei übertragene und hie und da unsern Verhältnissen angepaßte Auszüge aus der schon erwähnten vor¬ trefflichen Schrift 8c>xlüsm8 ok ^roetiÄÜs, die, beiläufig sichtlich uuter Carcys Einflüsse geschrieben, 1870 bereits die neunte Auflage erlebt hatte, und von der, wie wir hören, auch eine deutsche Be¬ arbeitung erscheinen wird.
„Wenn alle Länder nach freihändlerischen Grundsätzen verführen, so würden alle Länder dabei gewinnen."
Immer wiederholt, niemals ans Widerspruch stoßend, wurde diese Behauptung bis vor wenigen Jahren fast allgemein geglaubt, ja als etwas Selbstverständ¬ liches betrachtet. Und doch ist sie das bei näherer Untersuchung keineswegs, vielmehr zeigt sich, daß ungefähr das Gegentheil das Richtige ist. Es giebt einige Länder, die gewisse Dinge besonders leicht und reichlich erzeugen. So Südfrankreich Wein, Cuba Zucker, England Kohlen und Eisen. Bei weitem die größere Hälfte der Erdoberfläche aber besteht aus Ländern, die nur mäßig zur Erzeugung selbst der nothwendigsten Lebensbedürfnisse geeignet sind, und die deshalb in Betreff jedes Artikels, den sie produciren, von dem oder jenem andern Lande überflügelt und auf dem Markte geschlagen werden können. Ein solches Land kann Weizen erbanen, aber nicht so wohlfeil wie Polen, Südrußland und Amerika, es kann Wein erzeugen, aber nicht so wohlfeil wie Frankreich, es kann Eisen- und Baumwollenwaaren fabriciren, aber nicht so wohlfeil wie England.
Denken wir uns ein derartiges Land mit Schutzzöllen versehen. Das Volk bebaut das Land und verarbeitet dessen Erzeugnisse. Seine Fabriken tauschen mit seinen Landwirthen aus. Die einheimische Industrie versieht es mit deu
Grenzboten Hi. 1831. 44
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[Abbildung]
Zur Charakteristik des Nanchesterthums,
I. Sophismen der Freihandelspartei,
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r geben diesmal einige frei übertragene und hie und da unsern
Verhältnissen angepaßte Auszüge aus der schon erwähnten vor¬
trefflichen Schrift 8c>xlüsm8 ok ^roetiÄÜs, die, beiläufig sichtlich
uuter Carcys Einflüsse geschrieben, 1870 bereits die neunte Auflage
erlebt hatte, und von der, wie wir hören, auch eine deutsche Be¬
arbeitung erscheinen wird.
„Wenn alle Länder nach freihändlerischen Grundsätzen verführen,
so würden alle Länder dabei gewinnen."
Immer wiederholt, niemals ans Widerspruch stoßend, wurde diese Behauptung
bis vor wenigen Jahren fast allgemein geglaubt, ja als etwas Selbstverständ¬
liches betrachtet. Und doch ist sie das bei näherer Untersuchung keineswegs,
vielmehr zeigt sich, daß ungefähr das Gegentheil das Richtige ist. Es giebt
einige Länder, die gewisse Dinge besonders leicht und reichlich erzeugen. So
Südfrankreich Wein, Cuba Zucker, England Kohlen und Eisen. Bei weitem die
größere Hälfte der Erdoberfläche aber besteht aus Ländern, die nur mäßig zur
Erzeugung selbst der nothwendigsten Lebensbedürfnisse geeignet sind, und die
deshalb in Betreff jedes Artikels, den sie produciren, von dem oder jenem andern
Lande überflügelt und auf dem Markte geschlagen werden können. Ein solches
Land kann Weizen erbanen, aber nicht so wohlfeil wie Polen, Südrußland und
Amerika, es kann Wein erzeugen, aber nicht so wohlfeil wie Frankreich, es kann
Eisen- und Baumwollenwaaren fabriciren, aber nicht so wohlfeil wie England.
Denken wir uns ein derartiges Land mit Schutzzöllen versehen. Das Volk
bebaut das Land und verarbeitet dessen Erzeugnisse. Seine Fabriken tauschen
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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/353>, abgerufen am 03.03.2025.
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