Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal.Das Südpolargebiot. und Häßlichen darf für den Dichter nie über den Punkt hinausgehen, an dem er Das Südpolargebiet. as treibende Motiv in den großen Entdeckungen des 15. bis 17. Die Resultate jener im großen und ganzen zunächst mit dem Jahre 1650 Der Wiederbeginn der Entdeckungsreisen knüpft sich an den Namen I. Cook, Das Südpolargebiot. und Häßlichen darf für den Dichter nie über den Punkt hinausgehen, an dem er Das Südpolargebiet. as treibende Motiv in den großen Entdeckungen des 15. bis 17. Die Resultate jener im großen und ganzen zunächst mit dem Jahre 1650 Der Wiederbeginn der Entdeckungsreisen knüpft sich an den Namen I. Cook, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0377" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/149949"/> <fw type="header" place="top"> Das Südpolargebiot.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1266" prev="#ID_1265"> und Häßlichen darf für den Dichter nie über den Punkt hinausgehen, an dem er<lb/> noch den Vollgehalt der darzustellenden Welt wiedergeben kann. Es kann bedenk¬<lb/> lich werden, wenn beispielsweise der Epiker und Dramatiker es vermeiden will, die<lb/> Wahrheit zu enthüllen, daß die edle äußre Erscheinung oft genug die Tücke, die<lb/> Niedrigkeit und die Roheit der innern Natur verhüllt. Auch wird der Dichter,<lb/> welcher der edlen und reinen Natur zu oft und zu unbedingt äußere Verhältnisse<lb/> über dem Kampfe des Lebens, über den harten Nöthigungen des Daseins leiht,<lb/> unwillkürlich in ein Mißverhältnis? zum Wesen der irdischen Dinge gerathen. Wer<lb/> die Dichtungen Heyses prüfend vergleicht, kann leicht wahrnehmen, daß in einer<lb/> Reihe entrer Productionen ein gewisser Zug zu allem angedeuteten vorhanden<lb/> war, und muß die ganz außerordentliche Steigerung an freier Unbefangenheit,<lb/> an seelischer Kraft, welche vor gewissen Räthseln, Tiefen und herben Wider¬<lb/> sprüchen des Lebens nicht mehr zurückweicht, in der spätern Entwicklung des<lb/> Dichters mit frohem Antheil gewahren.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Das Südpolargebiet.</head><lb/> <p xml:id="ID_1267"> as treibende Motiv in den großen Entdeckungen des 15. bis 17.<lb/> Jahrhunderts war bekanntlich die g-uri s^ors tainW in ihren zahl¬<lb/> reichen Spielarten. Aber aus jenem materiellen Streben arbeitete<lb/> sich der Geist empor und setzte neben die sucht nach Gewinn die<lb/> Freude an der reinen Erkenntniß und das wissenschaftliche Inter¬<lb/> esse, das wiederum jener einen tiefern Gehalt und edlere Impulse zu verleihen<lb/> vermag.</p><lb/> <p xml:id="ID_1268"> Die Resultate jener im großen und ganzen zunächst mit dem Jahre 1650<lb/> ihren Abschluß findenden Epoche bestanden darin, daß die mittelalterliche Welt<lb/> sich erweiterte zu den heutzutage noch giltigen fünf Erdtheilen, deren Umrisse<lb/> nur für Nordamerika und Australien ganz unbestimmt blieben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1269"> Der Wiederbeginn der Entdeckungsreisen knüpft sich an den Namen I. Cook,<lb/> dessen erste Reise 1768 — 71 den jüngsten Abschnitt der Erweiterung unsrer<lb/> autoptischen Kenntniß der Erdoberfläche und der genauen Erforschung der schon<lb/> bekannten Länder einleitet. Nach dem Vorwiegen der wissenschaftlichen Ar¬<lb/> beit giebt diesem Abschnitt O. Peschel den Namen: Das Zeitalter der<lb/> Messungen. Das Epochemachende von Cooks Reisen aber bestand darin, daß<lb/> er es zuerst wagte, in das mars luLvAnitum südlich von den bekannten Festlcmds-<lb/> spitzeu einzudringen. Damit begann die Entdeckung des Südpolargelnets.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0377]
Das Südpolargebiot.
und Häßlichen darf für den Dichter nie über den Punkt hinausgehen, an dem er
noch den Vollgehalt der darzustellenden Welt wiedergeben kann. Es kann bedenk¬
lich werden, wenn beispielsweise der Epiker und Dramatiker es vermeiden will, die
Wahrheit zu enthüllen, daß die edle äußre Erscheinung oft genug die Tücke, die
Niedrigkeit und die Roheit der innern Natur verhüllt. Auch wird der Dichter,
welcher der edlen und reinen Natur zu oft und zu unbedingt äußere Verhältnisse
über dem Kampfe des Lebens, über den harten Nöthigungen des Daseins leiht,
unwillkürlich in ein Mißverhältnis? zum Wesen der irdischen Dinge gerathen. Wer
die Dichtungen Heyses prüfend vergleicht, kann leicht wahrnehmen, daß in einer
Reihe entrer Productionen ein gewisser Zug zu allem angedeuteten vorhanden
war, und muß die ganz außerordentliche Steigerung an freier Unbefangenheit,
an seelischer Kraft, welche vor gewissen Räthseln, Tiefen und herben Wider¬
sprüchen des Lebens nicht mehr zurückweicht, in der spätern Entwicklung des
Dichters mit frohem Antheil gewahren.
Das Südpolargebiet.
as treibende Motiv in den großen Entdeckungen des 15. bis 17.
Jahrhunderts war bekanntlich die g-uri s^ors tainW in ihren zahl¬
reichen Spielarten. Aber aus jenem materiellen Streben arbeitete
sich der Geist empor und setzte neben die sucht nach Gewinn die
Freude an der reinen Erkenntniß und das wissenschaftliche Inter¬
esse, das wiederum jener einen tiefern Gehalt und edlere Impulse zu verleihen
vermag.
Die Resultate jener im großen und ganzen zunächst mit dem Jahre 1650
ihren Abschluß findenden Epoche bestanden darin, daß die mittelalterliche Welt
sich erweiterte zu den heutzutage noch giltigen fünf Erdtheilen, deren Umrisse
nur für Nordamerika und Australien ganz unbestimmt blieben.
Der Wiederbeginn der Entdeckungsreisen knüpft sich an den Namen I. Cook,
dessen erste Reise 1768 — 71 den jüngsten Abschnitt der Erweiterung unsrer
autoptischen Kenntniß der Erdoberfläche und der genauen Erforschung der schon
bekannten Länder einleitet. Nach dem Vorwiegen der wissenschaftlichen Ar¬
beit giebt diesem Abschnitt O. Peschel den Namen: Das Zeitalter der
Messungen. Das Epochemachende von Cooks Reisen aber bestand darin, daß
er es zuerst wagte, in das mars luLvAnitum südlich von den bekannten Festlcmds-
spitzeu einzudringen. Damit begann die Entdeckung des Südpolargelnets.
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