Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal.Goethe und Gnstchen Stolberg. Auffassung beider. Wenn bloßer Schematismus und falsche Analogien eine Goethe und Gustchen ^tolberg. >HffM^K" ^ . *) Goethes Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwitwete Gräfin
von Bernstorff. Zweite Auflage. Mit Einleitung und Anmerkungen. Leipzig, F. A. Vrock- haus, 1381. Goethe und Gnstchen Stolberg. Auffassung beider. Wenn bloßer Schematismus und falsche Analogien eine Goethe und Gustchen ^tolberg. >HffM^K» ^ . *) Goethes Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwitwete Gräfin
von Bernstorff. Zweite Auflage. Mit Einleitung und Anmerkungen. Leipzig, F. A. Vrock- haus, 1381. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0076" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/149060"/> <fw type="header" place="top"> Goethe und Gnstchen Stolberg.</fw><lb/> <p xml:id="ID_181" prev="#ID_180"> Auffassung beider. Wenn bloßer Schematismus und falsche Analogien eine<lb/> Wissenschaft fördern könnten, dann wäre durch die hier besprochenen Werke der<lb/> Soeialistik allerdings eine neue Wendung gegeben. Einen „Wendepunkt" dürften<lb/> wohl Bemühungen nach der Art Schäffles bezeichnen, nur leider einen solchen,<lb/> der die Wissenschaft in eine neue Auslage der Scholastik führen würde. Früher<lb/> waren es die Syllogismen, in welche alles eingeschnürt, und in welchen alles<lb/> ertödtet wurde; jetzt sollen es die mathematischen und naturwissenschaftlichen<lb/> Schemata sein. Die Nationalökonomie läßt sich aber nicht so leicht einzwängen<lb/> und ertödten, weil sie mit dem frischen Leben und der materiellen Existenz der<lb/> Völker in zu enger Beziehung steht. Die Verbrämung von Theorien vollends<lb/> mit religiösen Spekulationen und christlichen Glaubenssätzen mag für manchen<lb/> etwas bestechendes haben; zur Sache gehören diese Dinge aber nicht und schaffen<lb/> uns auch keine neuen Einsichten in die verwickelten Verhältnisse des wirthschaft¬<lb/> lichen und socialen Lebens.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Goethe und Gustchen ^tolberg.</head><lb/> <p xml:id="ID_182" next="#ID_183"> >HffM^K» ^ .<lb/> IM ^-M<lb/> MW<lb/> M»Ämeer die Büchlein, die bisher in keines Goethefreundes oder Goethe¬<lb/> sammlers Bibliothek fehlen durften, gehörten auch „Goethes<lb/> Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwit¬<lb/> wete Gräfin von Bernstorff," die, von A. von Binzer herausge¬<lb/> geben, 1839 in dem Taschenbuche „Urania" und gleichzeitig in<lb/> einer Separatausgabe (Leipzig, Brockhaus) erschienen waren. Im Buchhandel<lb/> war das Büchlein längst vergriffen, und die Antiquare, die in dergleichen Dingen<lb/> eine immer bedrohlicher werdende Sachkenntniß entwickeln, richteten, wenn ja<lb/> einmal ein Exemplar davon auftauchte, ihre Forderung darnach ein. Vor<lb/> wenigen Wochen hat nun die Verlagshandlung eine neue Ausgabe der Briefe<lb/> veranstaltet — nach einundvierzig Jahren eine zweite Auflage, gewiß ein seltener<lb/> Fall!*) Die Antiquare brauchen ob dieses Ereignisses keine Thränen zu vergießen,</p><lb/> <note xml:id="FID_4" place="foot"> *) Goethes Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwitwete Gräfin<lb/> von Bernstorff. Zweite Auflage. Mit Einleitung und Anmerkungen. Leipzig, F. A. Vrock-<lb/> haus, 1381.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0076]
Goethe und Gnstchen Stolberg.
Auffassung beider. Wenn bloßer Schematismus und falsche Analogien eine
Wissenschaft fördern könnten, dann wäre durch die hier besprochenen Werke der
Soeialistik allerdings eine neue Wendung gegeben. Einen „Wendepunkt" dürften
wohl Bemühungen nach der Art Schäffles bezeichnen, nur leider einen solchen,
der die Wissenschaft in eine neue Auslage der Scholastik führen würde. Früher
waren es die Syllogismen, in welche alles eingeschnürt, und in welchen alles
ertödtet wurde; jetzt sollen es die mathematischen und naturwissenschaftlichen
Schemata sein. Die Nationalökonomie läßt sich aber nicht so leicht einzwängen
und ertödten, weil sie mit dem frischen Leben und der materiellen Existenz der
Völker in zu enger Beziehung steht. Die Verbrämung von Theorien vollends
mit religiösen Spekulationen und christlichen Glaubenssätzen mag für manchen
etwas bestechendes haben; zur Sache gehören diese Dinge aber nicht und schaffen
uns auch keine neuen Einsichten in die verwickelten Verhältnisse des wirthschaft¬
lichen und socialen Lebens.
Goethe und Gustchen ^tolberg.
>HffM^K» ^ .
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M»Ämeer die Büchlein, die bisher in keines Goethefreundes oder Goethe¬
sammlers Bibliothek fehlen durften, gehörten auch „Goethes
Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwit¬
wete Gräfin von Bernstorff," die, von A. von Binzer herausge¬
geben, 1839 in dem Taschenbuche „Urania" und gleichzeitig in
einer Separatausgabe (Leipzig, Brockhaus) erschienen waren. Im Buchhandel
war das Büchlein längst vergriffen, und die Antiquare, die in dergleichen Dingen
eine immer bedrohlicher werdende Sachkenntniß entwickeln, richteten, wenn ja
einmal ein Exemplar davon auftauchte, ihre Forderung darnach ein. Vor
wenigen Wochen hat nun die Verlagshandlung eine neue Ausgabe der Briefe
veranstaltet — nach einundvierzig Jahren eine zweite Auflage, gewiß ein seltener
Fall!*) Die Antiquare brauchen ob dieses Ereignisses keine Thränen zu vergießen,
*) Goethes Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg, verwitwete Gräfin
von Bernstorff. Zweite Auflage. Mit Einleitung und Anmerkungen. Leipzig, F. A. Vrock-
haus, 1381.
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