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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal.

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Literatur.

Schlacht auf dem Wülpensande gewonnen hatten. Das war gewissermaßen ein
Siegesdenkmal und zugleich eine fromme Stiftung; denn die Insassen des
Klosters waren verpflichtet, für die armen Seelen der Erschlagnen zu beten.

Das geschlagene Heer zog sich möglichst rasch zurück. Wer die Verwun¬
deten in Sicherheit brachte, konnte auf gute Belohnung rechnen. Wer in der
Schlacht seine Pflicht vergessen hatte, wurde vom Kriegsgerichte streng bestraft.
Beim dritten Kreuzzuge Ludwigs VII. von Frankreich war dem Gaufridus de
Rancone und dem Oheim des Königs, dem Grafen von Maurieune, ein Befehl er¬
theilt worden, den sie nicht befolgten. Dadurch kam das Heer in arge Be-
drängniß und erlitt durch die Türken schwere Verluste. Im Lager wurde dann
Gausridus für des Galgens werth gehalten, und nur der Umstand, daß den
Oheim des Königs gleiche Schuld traf, bewahrte ihn vor schimpflichen Tode.
Im Walliserkriege von 1157 hatte Heinrich von Essex das Heerbanner wegge¬
worfen, den Tod König Heinrichs II. verkündet und fo beinahe die Niederlage
der Engländer herbeigeführt. 1163 warf ihm Robert von Montfort dies als
Feigheit vor, der Angeschuldigte leugnete, und die Sache wurde durch Zwei¬
kampf ausgetragen. Heinrich blieb dabei für todt auf dem Platze und sollte
auf Bitten seiner Freunde im nahen Kloster Reading ein ehrliches Begräbniß
erhalten. Da kam er wieder zu sich und genas, wurde aber Mönch; denn man
erklärte ihn jetzt für ehrlos und seines Erbes verlustig.




Literatur.
Lexikon deutscher Stifter, Klöster und Ordenshäuser. Herausgegeben von
Otto Freiherr Grote, Erste Lieferung. Osterwieck a. H., A. W. Zickfeldt.

Das erste Heft des vorliegenden verdienstlichen Werkes umfaßt die geistlichen
Stifter, Klöster und Ordenshäuser von Aachen bis Brttggen. Der Verfasser giebt
kurz die Namen der Ordensgründungen, und zwar nach den Wandlungen, welche
dieselben im Laufe der Jahrhunderte erlebten, die Lage, die Diöcese, den Patron,
das Jahr der Stiftung, die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte, die Namen
der Güter und eventuell das Jahr der Säculariscition. Am Schlüsse jedes Abschnittes
folgt die einschlägige Literatur. Wir behalten uns eine ausführliche Beurtheilung
des Lexikons, welches die erste Zusammenstellung dieser Art für ganz Deutschland
ist, also eine Lücke ausfüllt und ein brauchbares Handbuch zu werden entspricht,
bis zur Vollendung desselben vor.


Literatur.

Schlacht auf dem Wülpensande gewonnen hatten. Das war gewissermaßen ein
Siegesdenkmal und zugleich eine fromme Stiftung; denn die Insassen des
Klosters waren verpflichtet, für die armen Seelen der Erschlagnen zu beten.

Das geschlagene Heer zog sich möglichst rasch zurück. Wer die Verwun¬
deten in Sicherheit brachte, konnte auf gute Belohnung rechnen. Wer in der
Schlacht seine Pflicht vergessen hatte, wurde vom Kriegsgerichte streng bestraft.
Beim dritten Kreuzzuge Ludwigs VII. von Frankreich war dem Gaufridus de
Rancone und dem Oheim des Königs, dem Grafen von Maurieune, ein Befehl er¬
theilt worden, den sie nicht befolgten. Dadurch kam das Heer in arge Be-
drängniß und erlitt durch die Türken schwere Verluste. Im Lager wurde dann
Gausridus für des Galgens werth gehalten, und nur der Umstand, daß den
Oheim des Königs gleiche Schuld traf, bewahrte ihn vor schimpflichen Tode.
Im Walliserkriege von 1157 hatte Heinrich von Essex das Heerbanner wegge¬
worfen, den Tod König Heinrichs II. verkündet und fo beinahe die Niederlage
der Engländer herbeigeführt. 1163 warf ihm Robert von Montfort dies als
Feigheit vor, der Angeschuldigte leugnete, und die Sache wurde durch Zwei¬
kampf ausgetragen. Heinrich blieb dabei für todt auf dem Platze und sollte
auf Bitten seiner Freunde im nahen Kloster Reading ein ehrliches Begräbniß
erhalten. Da kam er wieder zu sich und genas, wurde aber Mönch; denn man
erklärte ihn jetzt für ehrlos und seines Erbes verlustig.




Literatur.
Lexikon deutscher Stifter, Klöster und Ordenshäuser. Herausgegeben von
Otto Freiherr Grote, Erste Lieferung. Osterwieck a. H., A. W. Zickfeldt.

Das erste Heft des vorliegenden verdienstlichen Werkes umfaßt die geistlichen
Stifter, Klöster und Ordenshäuser von Aachen bis Brttggen. Der Verfasser giebt
kurz die Namen der Ordensgründungen, und zwar nach den Wandlungen, welche
dieselben im Laufe der Jahrhunderte erlebten, die Lage, die Diöcese, den Patron,
das Jahr der Stiftung, die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte, die Namen
der Güter und eventuell das Jahr der Säculariscition. Am Schlüsse jedes Abschnittes
folgt die einschlägige Literatur. Wir behalten uns eine ausführliche Beurtheilung
des Lexikons, welches die erste Zusammenstellung dieser Art für ganz Deutschland
ist, also eine Lücke ausfüllt und ein brauchbares Handbuch zu werden entspricht,
bis zur Vollendung desselben vor.


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[0143] Literatur. Schlacht auf dem Wülpensande gewonnen hatten. Das war gewissermaßen ein Siegesdenkmal und zugleich eine fromme Stiftung; denn die Insassen des Klosters waren verpflichtet, für die armen Seelen der Erschlagnen zu beten. Das geschlagene Heer zog sich möglichst rasch zurück. Wer die Verwun¬ deten in Sicherheit brachte, konnte auf gute Belohnung rechnen. Wer in der Schlacht seine Pflicht vergessen hatte, wurde vom Kriegsgerichte streng bestraft. Beim dritten Kreuzzuge Ludwigs VII. von Frankreich war dem Gaufridus de Rancone und dem Oheim des Königs, dem Grafen von Maurieune, ein Befehl er¬ theilt worden, den sie nicht befolgten. Dadurch kam das Heer in arge Be- drängniß und erlitt durch die Türken schwere Verluste. Im Lager wurde dann Gausridus für des Galgens werth gehalten, und nur der Umstand, daß den Oheim des Königs gleiche Schuld traf, bewahrte ihn vor schimpflichen Tode. Im Walliserkriege von 1157 hatte Heinrich von Essex das Heerbanner wegge¬ worfen, den Tod König Heinrichs II. verkündet und fo beinahe die Niederlage der Engländer herbeigeführt. 1163 warf ihm Robert von Montfort dies als Feigheit vor, der Angeschuldigte leugnete, und die Sache wurde durch Zwei¬ kampf ausgetragen. Heinrich blieb dabei für todt auf dem Platze und sollte auf Bitten seiner Freunde im nahen Kloster Reading ein ehrliches Begräbniß erhalten. Da kam er wieder zu sich und genas, wurde aber Mönch; denn man erklärte ihn jetzt für ehrlos und seines Erbes verlustig. Literatur. Lexikon deutscher Stifter, Klöster und Ordenshäuser. Herausgegeben von Otto Freiherr Grote, Erste Lieferung. Osterwieck a. H., A. W. Zickfeldt. Das erste Heft des vorliegenden verdienstlichen Werkes umfaßt die geistlichen Stifter, Klöster und Ordenshäuser von Aachen bis Brttggen. Der Verfasser giebt kurz die Namen der Ordensgründungen, und zwar nach den Wandlungen, welche dieselben im Laufe der Jahrhunderte erlebten, die Lage, die Diöcese, den Patron, das Jahr der Stiftung, die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte, die Namen der Güter und eventuell das Jahr der Säculariscition. Am Schlüsse jedes Abschnittes folgt die einschlägige Literatur. Wir behalten uns eine ausführliche Beurtheilung des Lexikons, welches die erste Zusammenstellung dieser Art für ganz Deutschland ist, also eine Lücke ausfüllt und ein brauchbares Handbuch zu werden entspricht, bis zur Vollendung desselben vor.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157697/143>, abgerufen am 26.12.2024.