Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Viertes Quartal.viel südlicher lag, als die Nordspitze des arabischen Meerbusens, das südliche (Schluß folgt.) Lin übersehener Liedersänger. Durch Zufall kam mir kürzlich ein Liederband in die Hände, der mich viel südlicher lag, als die Nordspitze des arabischen Meerbusens, das südliche (Schluß folgt.) Lin übersehener Liedersänger. Durch Zufall kam mir kürzlich ein Liederband in die Hände, der mich <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0421" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/148068"/> <p xml:id="ID_1113" prev="#ID_1112"> viel südlicher lag, als die Nordspitze des arabischen Meerbusens, das südliche<lb/> Gedrosien, Indien; der Parallel von Alexandria Mauretanien, die südlicheren<lb/> Gebiete von Karthago und Kyrene, Unterägypten, Syrien, das mehr östlich als<lb/> nördlich gestreckt erschien, Babylon, Susiana, Persien, Karmanien, das obere<lb/> Gedrosien, Indien; der Parallel von Rhodus (Athen) die Meerengen von Gib¬<lb/> raltar und Messtna, die Südspitzen Griechenlands, Rhodus, die Südküste von<lb/> Kleinasien und alle Länder am Südrande der Fortsetzungen des Taurusgebirges,<lb/> das wie bei Dicäarch unter verschiedenen Namen (Paropamisus, Emodus, Imaus,<lb/> bei den Macedoniern im allgemeinen Kaukasus genannt) in paralleler Richtung<lb/> bis an den äußersten Ostrand reichte, also das südliche Armenien und Medien,<lb/> Drangiane, Arachosien, das Paropamisadenland, das nördliche Indien. Der<lb/> Parallel von Lysimachia (Hellespont) ging am Nordrande des genannten Ge¬<lb/> birges hin durch die Nordküste Kleinasiens, den Ueberlandweg bis zum kaspi-<lb/> schen Meere, über die Südküste desselben durch Hyrkanien, Parthien, das nörd¬<lb/> lichste Arien, Baktrien, Sogdien, dessen nördlichere Lage den Alten entgangen<lb/> war, und das Sakeuland. Den weitern Verlauf dieser Parallelen und der<lb/> nördlichsten erfahren wir nicht, da man in späterer Zeit dem Eratosthenes be¬<lb/> sonders die Kunde von Europa absprach. Vom Verlaufe der Meridiane läßt<lb/> sich außer dem des Hanptmeridians von Rhodus nur erkennen, daß der Meri¬<lb/> dian des Indus Baktrien durchschnitt, der Meridian der kaspischen Thore zu¬<lb/> gleich die Mündung des persischen Meerbusens berührte, der von Thapsakus<lb/> etwa die Mitte zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere traf, und daß der<lb/> Meridian von Karthago auch für die Meerenge von Messina, für Rom und<lb/> für die an der Südküste Libyens gesuchte Insel Kerne galt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1114"> (Schluß folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Lin übersehener Liedersänger.</head><lb/> <p xml:id="ID_1115" next="#ID_1116"> Durch Zufall kam mir kürzlich ein Liederband in die Hände, der mich<lb/> durch seinen schlichten Titel und sein einfaches Gewand anheimelte. Lieder¬<lb/> buch von Otto Scherzer. I ör Joll. Mi-älmASn. 0. H. Löck'scnsr Vsr-<lb/> IAA — so lautete die Aufschrift, und der simple graucartonnierte Band mit<lb/> dem rothen Sarsenetrücken erinnerte mich an die alten, lieben Ludwig-Richter-<lb/> Mappen, die vor zwanzig Jahren der Schmuck und die Freude jedes gebildeten<lb/> deutschen Hauses waren und jetzt durch die goldstrotzendem „Prachtwerke ersten</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0421]
viel südlicher lag, als die Nordspitze des arabischen Meerbusens, das südliche
Gedrosien, Indien; der Parallel von Alexandria Mauretanien, die südlicheren
Gebiete von Karthago und Kyrene, Unterägypten, Syrien, das mehr östlich als
nördlich gestreckt erschien, Babylon, Susiana, Persien, Karmanien, das obere
Gedrosien, Indien; der Parallel von Rhodus (Athen) die Meerengen von Gib¬
raltar und Messtna, die Südspitzen Griechenlands, Rhodus, die Südküste von
Kleinasien und alle Länder am Südrande der Fortsetzungen des Taurusgebirges,
das wie bei Dicäarch unter verschiedenen Namen (Paropamisus, Emodus, Imaus,
bei den Macedoniern im allgemeinen Kaukasus genannt) in paralleler Richtung
bis an den äußersten Ostrand reichte, also das südliche Armenien und Medien,
Drangiane, Arachosien, das Paropamisadenland, das nördliche Indien. Der
Parallel von Lysimachia (Hellespont) ging am Nordrande des genannten Ge¬
birges hin durch die Nordküste Kleinasiens, den Ueberlandweg bis zum kaspi-
schen Meere, über die Südküste desselben durch Hyrkanien, Parthien, das nörd¬
lichste Arien, Baktrien, Sogdien, dessen nördlichere Lage den Alten entgangen
war, und das Sakeuland. Den weitern Verlauf dieser Parallelen und der
nördlichsten erfahren wir nicht, da man in späterer Zeit dem Eratosthenes be¬
sonders die Kunde von Europa absprach. Vom Verlaufe der Meridiane läßt
sich außer dem des Hanptmeridians von Rhodus nur erkennen, daß der Meri¬
dian des Indus Baktrien durchschnitt, der Meridian der kaspischen Thore zu¬
gleich die Mündung des persischen Meerbusens berührte, der von Thapsakus
etwa die Mitte zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere traf, und daß der
Meridian von Karthago auch für die Meerenge von Messina, für Rom und
für die an der Südküste Libyens gesuchte Insel Kerne galt.
(Schluß folgt.)
Lin übersehener Liedersänger.
Durch Zufall kam mir kürzlich ein Liederband in die Hände, der mich
durch seinen schlichten Titel und sein einfaches Gewand anheimelte. Lieder¬
buch von Otto Scherzer. I ör Joll. Mi-älmASn. 0. H. Löck'scnsr Vsr-
IAA — so lautete die Aufschrift, und der simple graucartonnierte Band mit
dem rothen Sarsenetrücken erinnerte mich an die alten, lieben Ludwig-Richter-
Mappen, die vor zwanzig Jahren der Schmuck und die Freude jedes gebildeten
deutschen Hauses waren und jetzt durch die goldstrotzendem „Prachtwerke ersten
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