Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal.von A. Dient, ein Buch, in welchem ein immenses Material, das auch den Lin Nachspiel. Die beiden in Ur. 22 und 23 der "Grenzboten" abgedruckten Artikel "Zwei Es ist natürlich kein Wunder, daß auch ein paar gegentheilige Stimmen Herr Dr. Reißmann hat dabei ein eigenthümliches Verfahren eingeschlagen, von A. Dient, ein Buch, in welchem ein immenses Material, das auch den Lin Nachspiel. Die beiden in Ur. 22 und 23 der „Grenzboten" abgedruckten Artikel „Zwei Es ist natürlich kein Wunder, daß auch ein paar gegentheilige Stimmen Herr Dr. Reißmann hat dabei ein eigenthümliches Verfahren eingeschlagen, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0167" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/147254"/> <p xml:id="ID_438"> von A. Dient, ein Buch, in welchem ein immenses Material, das auch den<lb/> vorstehenden Erörterungen zu Grunde liegt, aufgespeichert ist. Aber anch schon<lb/> ans dem Vorstehenden wird deutlich geworden sein, wie rücksichtslos der<lb/> Deutsche die weisen Lehren und Beispiele der Natur mißachtet, indem er genan<lb/> das Gegentheil thut von dem, was die Naturgesetze verlangen: er beschleu¬<lb/> nigt durch Stromregulirnugen die Geschwindigkeit des nieder¬<lb/> fließenden Wassers.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Lin Nachspiel.</head><lb/> <p xml:id="ID_439"> Die beiden in Ur. 22 und 23 der „Grenzboten" abgedruckten Artikel „Zwei<lb/> illustrirte Musikgeschichten" haben eine gewisse Aufregung hervorgerufen. Die<lb/> ganz gemeine Reclnme schwingt jetzt fast allenthalben in unserer populären Zeit¬<lb/> schriftenliteratur so dreist ihr Scepter, daß es ein wahres Ereigniß ist, wenn<lb/> einmal an literarischen Erzeugnissen wirkliche Kritik geübt wird und wenn, wie<lb/> es in diesem Falle geschehen, ans der einen Seite eine ganze verderbliche Rich¬<lb/> tung unserer Bücherfabrikatiou, auf der anderen die ganze literarische Thätigkeit<lb/> gewisser Persönlichkeiten im Zusammenhange einem offenen, scharfen und unab¬<lb/> hängigen Urtheil unterzogen wird. Eine große Anzahl vou dankenden und anerken¬<lb/> nenden Zuschriften, Briefen und Correspondenzkarteu, die aus den Kreisen des<lb/> Buchhandels und der musikalischen Welt uns in den letzten Wochen zugegangen,<lb/> zeigt denn aber doch, daß die Reclame glücklicherweise weit entfernt davon ist,<lb/> die öffentliche Meinung tyrannisiren zu können; ein Wort ehrlicher Kritik weckt<lb/> sofort ein vielfaches beistimmendes Echo. Wir haben die sämmtlichen in dieser<lb/> Angelegenheit uns zugegangenen Kundgebungen sorgfältig gesammelt und be¬<lb/> halten uns vor, bei Gelegenheit sie in passender Weise zu verwenden. Augen¬<lb/> blicklich ist ihre Reihe jedenfalls noch nicht als abgeschlossen zu betrachten.</p><lb/> <p xml:id="ID_440"> Es ist natürlich kein Wunder, daß auch ein paar gegentheilige Stimmen<lb/> sich geregt haben. Der getretene Wurm krümmt sich. Schon um der urtheils-<lb/> losen großen Masse gegenüber den Schein zu wcchreu, mußten die in jenen<lb/> Artikeln so unsanft ans ihrem friedlichen Treiben aufgestörten wenigstens den<lb/> Versuch machen, das ihnen zur Last gelegte von sich abzuwcilzeu. Bis jetzt<lb/> haben diesen Versuch Herr Dr. A. Reißmanu und Herr Prof. Oscar Paul<lb/> gemacht.</p><lb/> <p xml:id="ID_441" next="#ID_442"> Herr Dr. Reißmann hat dabei ein eigenthümliches Verfahren eingeschlagen,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0167]
von A. Dient, ein Buch, in welchem ein immenses Material, das auch den
vorstehenden Erörterungen zu Grunde liegt, aufgespeichert ist. Aber anch schon
ans dem Vorstehenden wird deutlich geworden sein, wie rücksichtslos der
Deutsche die weisen Lehren und Beispiele der Natur mißachtet, indem er genan
das Gegentheil thut von dem, was die Naturgesetze verlangen: er beschleu¬
nigt durch Stromregulirnugen die Geschwindigkeit des nieder¬
fließenden Wassers.
Lin Nachspiel.
Die beiden in Ur. 22 und 23 der „Grenzboten" abgedruckten Artikel „Zwei
illustrirte Musikgeschichten" haben eine gewisse Aufregung hervorgerufen. Die
ganz gemeine Reclnme schwingt jetzt fast allenthalben in unserer populären Zeit¬
schriftenliteratur so dreist ihr Scepter, daß es ein wahres Ereigniß ist, wenn
einmal an literarischen Erzeugnissen wirkliche Kritik geübt wird und wenn, wie
es in diesem Falle geschehen, ans der einen Seite eine ganze verderbliche Rich¬
tung unserer Bücherfabrikatiou, auf der anderen die ganze literarische Thätigkeit
gewisser Persönlichkeiten im Zusammenhange einem offenen, scharfen und unab¬
hängigen Urtheil unterzogen wird. Eine große Anzahl vou dankenden und anerken¬
nenden Zuschriften, Briefen und Correspondenzkarteu, die aus den Kreisen des
Buchhandels und der musikalischen Welt uns in den letzten Wochen zugegangen,
zeigt denn aber doch, daß die Reclame glücklicherweise weit entfernt davon ist,
die öffentliche Meinung tyrannisiren zu können; ein Wort ehrlicher Kritik weckt
sofort ein vielfaches beistimmendes Echo. Wir haben die sämmtlichen in dieser
Angelegenheit uns zugegangenen Kundgebungen sorgfältig gesammelt und be¬
halten uns vor, bei Gelegenheit sie in passender Weise zu verwenden. Augen¬
blicklich ist ihre Reihe jedenfalls noch nicht als abgeschlossen zu betrachten.
Es ist natürlich kein Wunder, daß auch ein paar gegentheilige Stimmen
sich geregt haben. Der getretene Wurm krümmt sich. Schon um der urtheils-
losen großen Masse gegenüber den Schein zu wcchreu, mußten die in jenen
Artikeln so unsanft ans ihrem friedlichen Treiben aufgestörten wenigstens den
Versuch machen, das ihnen zur Last gelegte von sich abzuwcilzeu. Bis jetzt
haben diesen Versuch Herr Dr. A. Reißmanu und Herr Prof. Oscar Paul
gemacht.
Herr Dr. Reißmann hat dabei ein eigenthümliches Verfahren eingeschlagen,
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