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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Drittes Quartal.

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sie nirgends Neues bieten. Auch der Abschnitt "Das wissenschaftliche Leben", ein Durch¬
einander von allerlei Dingen und einigen anderen, will nicht viel besagen und sieht
großentheils aus, als ob er aus literarischen Erzeugnissen zusammengestellt wäre, die
eine gute Weile als Ladenhüter gelegen hätten. Selbstverständlich predigt der Ver¬
fasser auch hier wieder seinen Glauben an die Möglichkeit von Geistererscheinungcn,
Spukgestalten, Besessenen, Medien und andern, mystischen Troß des Spiritualismus.
Derselbe ist ihm "nur ein Theil der großen Gruppe mystischer Erscheinungen mit der
Eigenthümlichkeit, das Experiment zu gestalten, und bei der es sich deutlicher als bei
manchen anderen Vorgängen herausstellt, daß wir es nicht blos mit besonders dis-
ponirten Menschen, sondern mit einer Klasse meistens unsichtbarer Wesen zu thun haben,
welche bei der Hervorbringung der betreffenden Phänomene sich allerdings lebender
Menschen, der sogenannten Medien, bedienen. Und zwar sind es geistige und intelli¬
gente Wesen, welche das Vermögen haben, Schall- und Lichtphänomene zu erzeugen,
bewegend und auch wohl umgestaltend auf materielle Körper zu wirken, endlich sichtbare,
berührbare und zwar menschliche Gestalten vorübergehend anzunehmen, sich, wie man
sagt, zu materialisiren, oft auch in Menschensprache zu reden -- alles Phänomene, die
seit bald drei Dezennien in Amerika, Europa und jetzt auch in anderen Welttheilen
beobachtet worden sind u. s. w. u. s. w." Wir bemerken noch, daß der Verfasser es
für geboten erachtet hat, das Publikum mit seinem Porträt zu erfreuen.


Schweden und Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark.
Leipzig, Karl Bädeker, 1879.

Mit freudigem Beifall heißen wir dies Werk bei seinem langersehnte,! ersten Debüt
willkommen, denn es tritt den vielerprobten anderen Reisehandbüchern desselben Heraus¬
gebers in jeder Hinsicht würdig zur Seite. 4 Pläne und 17 Karten in vortrefflicher
Ausführung, die üblichen orientirenden Bemerkungen über allgemeine Landesverhältnisse,
darunter ein der Eigenart des norwegischen Volkes in gebührender Weise gerecht
werdender und sehr zu beherzigender Abschnitt, je eine umfassende wissenschaftliche Ab¬
handlung über die physikalische Geographie Skandinavien's und über dessen Geschichte,
zehn Reiserouten ans Deutschland durch Dänemark nach Schweden und Norwegen,
22 Routen durch Schweden, 32 Routen durch Norwegen, endlich ein 40 Seiten um¬
fassendes Heftchen dänisch-norwegische und schwedische Sprachlehre, welches zweckmäßig
zu separaten, Gebrauche eingelegt ist dies Alles wird uns in der bekannten übersicht¬
lichen äußeren Anordnung in dem vorliegenden Bande geboten. Möge das Buch,
von dessen Genauigkeit und Zuverlässigkeit sich Referent durch das Studium der von
ihm selbst in den verschiedensten Theilen der drei Königreiche unternommenen Touren
überzeugt hat, für Viele ein treuer Führer werden zu den in Deutschland vielfach kaum
geahnten Herrlichkeiten der gewaltigen nordischen Natur, vom heimischen Strande bis
hinauf zu den Ufern des Eismeers.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig,
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.

sie nirgends Neues bieten. Auch der Abschnitt „Das wissenschaftliche Leben", ein Durch¬
einander von allerlei Dingen und einigen anderen, will nicht viel besagen und sieht
großentheils aus, als ob er aus literarischen Erzeugnissen zusammengestellt wäre, die
eine gute Weile als Ladenhüter gelegen hätten. Selbstverständlich predigt der Ver¬
fasser auch hier wieder seinen Glauben an die Möglichkeit von Geistererscheinungcn,
Spukgestalten, Besessenen, Medien und andern, mystischen Troß des Spiritualismus.
Derselbe ist ihm „nur ein Theil der großen Gruppe mystischer Erscheinungen mit der
Eigenthümlichkeit, das Experiment zu gestalten, und bei der es sich deutlicher als bei
manchen anderen Vorgängen herausstellt, daß wir es nicht blos mit besonders dis-
ponirten Menschen, sondern mit einer Klasse meistens unsichtbarer Wesen zu thun haben,
welche bei der Hervorbringung der betreffenden Phänomene sich allerdings lebender
Menschen, der sogenannten Medien, bedienen. Und zwar sind es geistige und intelli¬
gente Wesen, welche das Vermögen haben, Schall- und Lichtphänomene zu erzeugen,
bewegend und auch wohl umgestaltend auf materielle Körper zu wirken, endlich sichtbare,
berührbare und zwar menschliche Gestalten vorübergehend anzunehmen, sich, wie man
sagt, zu materialisiren, oft auch in Menschensprache zu reden — alles Phänomene, die
seit bald drei Dezennien in Amerika, Europa und jetzt auch in anderen Welttheilen
beobachtet worden sind u. s. w. u. s. w." Wir bemerken noch, daß der Verfasser es
für geboten erachtet hat, das Publikum mit seinem Porträt zu erfreuen.


Schweden und Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark.
Leipzig, Karl Bädeker, 1879.

Mit freudigem Beifall heißen wir dies Werk bei seinem langersehnte,! ersten Debüt
willkommen, denn es tritt den vielerprobten anderen Reisehandbüchern desselben Heraus¬
gebers in jeder Hinsicht würdig zur Seite. 4 Pläne und 17 Karten in vortrefflicher
Ausführung, die üblichen orientirenden Bemerkungen über allgemeine Landesverhältnisse,
darunter ein der Eigenart des norwegischen Volkes in gebührender Weise gerecht
werdender und sehr zu beherzigender Abschnitt, je eine umfassende wissenschaftliche Ab¬
handlung über die physikalische Geographie Skandinavien's und über dessen Geschichte,
zehn Reiserouten ans Deutschland durch Dänemark nach Schweden und Norwegen,
22 Routen durch Schweden, 32 Routen durch Norwegen, endlich ein 40 Seiten um¬
fassendes Heftchen dänisch-norwegische und schwedische Sprachlehre, welches zweckmäßig
zu separaten, Gebrauche eingelegt ist dies Alles wird uns in der bekannten übersicht¬
lichen äußeren Anordnung in dem vorliegenden Bande geboten. Möge das Buch,
von dessen Genauigkeit und Zuverlässigkeit sich Referent durch das Studium der von
ihm selbst in den verschiedensten Theilen der drei Königreiche unternommenen Touren
überzeugt hat, für Viele ein treuer Führer werden zu den in Deutschland vielfach kaum
geahnten Herrlichkeiten der gewaltigen nordischen Natur, vom heimischen Strande bis
hinauf zu den Ufern des Eismeers.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig,
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.
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[0218] sie nirgends Neues bieten. Auch der Abschnitt „Das wissenschaftliche Leben", ein Durch¬ einander von allerlei Dingen und einigen anderen, will nicht viel besagen und sieht großentheils aus, als ob er aus literarischen Erzeugnissen zusammengestellt wäre, die eine gute Weile als Ladenhüter gelegen hätten. Selbstverständlich predigt der Ver¬ fasser auch hier wieder seinen Glauben an die Möglichkeit von Geistererscheinungcn, Spukgestalten, Besessenen, Medien und andern, mystischen Troß des Spiritualismus. Derselbe ist ihm „nur ein Theil der großen Gruppe mystischer Erscheinungen mit der Eigenthümlichkeit, das Experiment zu gestalten, und bei der es sich deutlicher als bei manchen anderen Vorgängen herausstellt, daß wir es nicht blos mit besonders dis- ponirten Menschen, sondern mit einer Klasse meistens unsichtbarer Wesen zu thun haben, welche bei der Hervorbringung der betreffenden Phänomene sich allerdings lebender Menschen, der sogenannten Medien, bedienen. Und zwar sind es geistige und intelli¬ gente Wesen, welche das Vermögen haben, Schall- und Lichtphänomene zu erzeugen, bewegend und auch wohl umgestaltend auf materielle Körper zu wirken, endlich sichtbare, berührbare und zwar menschliche Gestalten vorübergehend anzunehmen, sich, wie man sagt, zu materialisiren, oft auch in Menschensprache zu reden — alles Phänomene, die seit bald drei Dezennien in Amerika, Europa und jetzt auch in anderen Welttheilen beobachtet worden sind u. s. w. u. s. w." Wir bemerken noch, daß der Verfasser es für geboten erachtet hat, das Publikum mit seinem Porträt zu erfreuen. Schweden und Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark. Leipzig, Karl Bädeker, 1879. Mit freudigem Beifall heißen wir dies Werk bei seinem langersehnte,! ersten Debüt willkommen, denn es tritt den vielerprobten anderen Reisehandbüchern desselben Heraus¬ gebers in jeder Hinsicht würdig zur Seite. 4 Pläne und 17 Karten in vortrefflicher Ausführung, die üblichen orientirenden Bemerkungen über allgemeine Landesverhältnisse, darunter ein der Eigenart des norwegischen Volkes in gebührender Weise gerecht werdender und sehr zu beherzigender Abschnitt, je eine umfassende wissenschaftliche Ab¬ handlung über die physikalische Geographie Skandinavien's und über dessen Geschichte, zehn Reiserouten ans Deutschland durch Dänemark nach Schweden und Norwegen, 22 Routen durch Schweden, 32 Routen durch Norwegen, endlich ein 40 Seiten um¬ fassendes Heftchen dänisch-norwegische und schwedische Sprachlehre, welches zweckmäßig zu separaten, Gebrauche eingelegt ist dies Alles wird uns in der bekannten übersicht¬ lichen äußeren Anordnung in dem vorliegenden Bande geboten. Möge das Buch, von dessen Genauigkeit und Zuverlässigkeit sich Referent durch das Studium der von ihm selbst in den verschiedensten Theilen der drei Königreiche unternommenen Touren überzeugt hat, für Viele ein treuer Führer werden zu den in Deutschland vielfach kaum geahnten Herrlichkeiten der gewaltigen nordischen Natur, vom heimischen Strande bis hinauf zu den Ufern des Eismeers. Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig, Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_157673/218>, abgerufen am 27.07.2024.