Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. II. Band.Ferner erscheinen in Köln außer dem "Pastoralblatt" die Organe mehrerer Man sieht aus diesen Mittheilungen, denen dann weitere über die übrigen Zur Geschichte Oesterreichs in den Zaljren 1801 vis 1809*). Wie sehr sich der Verfasser in dem Wiener Staatsarchiv heimisch gemacht, *) Zehn Jahre österreichischer Politik 1801 --1810. Von Adolf Beer. Leipzig, F. A,
Brockhaus. 1877. Ferner erscheinen in Köln außer dem „Pastoralblatt" die Organe mehrerer Man sieht aus diesen Mittheilungen, denen dann weitere über die übrigen Zur Geschichte Oesterreichs in den Zaljren 1801 vis 1809*). Wie sehr sich der Verfasser in dem Wiener Staatsarchiv heimisch gemacht, *) Zehn Jahre österreichischer Politik 1801 —1810. Von Adolf Beer. Leipzig, F. A,
Brockhaus. 1877. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0033" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/137734"/> <p xml:id="ID_60" prev="#ID_59"> Ferner erscheinen in Köln außer dem „Pastoralblatt" die Organe mehrerer<lb/> frommer Vereine: die „Jahrbücher des Vereins zur Verbreitung des Glaubens",<lb/> die „Jahrbücher des Vereins vom si. Vinzenz von Paul" und „Das heilige<lb/> Land." Der Verfasser nennt sodann das „Bonifaziusblatt" in Limburg, das<lb/> „Pastoralblatt" in Münster, das „Westfälische Kirchenblatt" und die Predigt¬<lb/> zeitschrift „Chrysologus" in Paderborn. Unterhaltungsblätter diesen Kalibers<lb/> sind die ebenfalls in Paderborn heraufkommenden „Feierstunden." Katholische<lb/> Naturwissenschaft lehrte die seit längerer Zeit schon zu Münster erscheinende,<lb/> früher von dem bekannten Professor Michelis redigirte Zeitschrift „Natur<lb/> und Offenbarung". Hauptorgan der „christlich-sozialen" Partei Deutschlands,<lb/> die es bei den letzten Wahlen zu einem Vertreter im Reichstage brachte, sind<lb/> die „Christlich-sozialen Blätter", welche in Aachen ihre Redaktion haben, und<lb/> welche unsere Schrift lebhaft empfiehlt. Endlich gibt es in Preußen zwe^<lb/> katholische Organe für literarische Kritik, welche nach der Meinung des Herrn<lb/> Wverl, der das als Buchhändler wissen muß, „Ausgezeichnetes leisten und sich<lb/> kühn mit den einflußreichsten akatholischen Literaturorganen messen können." Das<lb/> ältere ist der „Literarische Handweiser" in Münster, 1862 gegründet, jetzt von<lb/> Dr. Franz Hülskamp redigirt und in circa fünftausend Exemplaren verbeitet<lb/> Das jüngere, erst zwei Jahre alt, ist die von dem Weltgeistlichen I. Köhler<lb/> in Aachen geschaffene „Literarische Rundschau", welche unser Verfasser als<lb/> „ein gut ausgestattetes und inhaltsreiches Organ, dessen kritische Besprechungen<lb/> selbständigen Werth besitzen" bezeichnet.</p><lb/> <p xml:id="ID_61"> Man sieht aus diesen Mittheilungen, denen dann weitere über die übrigen<lb/> Länder Europas sowie über die ultramontane Presse in Amerika folgen, daß<lb/> Rom eine recht stattliche Reihe von Vertretern in der Presse auszuweisen hat.<lb/> Viel helfen aber wird den schwarzen Herren dieses Rüstzeug nicht, und die<lb/> staatsfeindliche Macht, für die es aufgestellt ist, wird trotz aller großen Wort,<lb/> gehorchen und sich beugen müssen; denn, wie sagte gleich Fürst Bismarck? —<lb/> Wir gehen nicht nach Canossa.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur Geschichte Oesterreichs in den Zaljren 1801 vis 1809*).</head><lb/> <p xml:id="ID_62" next="#ID_63"> Wie sehr sich der Verfasser in dem Wiener Staatsarchiv heimisch gemacht,<lb/> hat er schon durch manche schätzenswerthe Publikation bewiesen. Von jener<lb/> Stelle, vou welcher, seit die dortigen Quellen durch die liberale Verwaltung</p><lb/> <note xml:id="FID_45" place="foot"> *) Zehn Jahre österreichischer Politik 1801 —1810. Von Adolf Beer. Leipzig, F. A,<lb/> Brockhaus. 1877.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
Ferner erscheinen in Köln außer dem „Pastoralblatt" die Organe mehrerer
frommer Vereine: die „Jahrbücher des Vereins zur Verbreitung des Glaubens",
die „Jahrbücher des Vereins vom si. Vinzenz von Paul" und „Das heilige
Land." Der Verfasser nennt sodann das „Bonifaziusblatt" in Limburg, das
„Pastoralblatt" in Münster, das „Westfälische Kirchenblatt" und die Predigt¬
zeitschrift „Chrysologus" in Paderborn. Unterhaltungsblätter diesen Kalibers
sind die ebenfalls in Paderborn heraufkommenden „Feierstunden." Katholische
Naturwissenschaft lehrte die seit längerer Zeit schon zu Münster erscheinende,
früher von dem bekannten Professor Michelis redigirte Zeitschrift „Natur
und Offenbarung". Hauptorgan der „christlich-sozialen" Partei Deutschlands,
die es bei den letzten Wahlen zu einem Vertreter im Reichstage brachte, sind
die „Christlich-sozialen Blätter", welche in Aachen ihre Redaktion haben, und
welche unsere Schrift lebhaft empfiehlt. Endlich gibt es in Preußen zwe^
katholische Organe für literarische Kritik, welche nach der Meinung des Herrn
Wverl, der das als Buchhändler wissen muß, „Ausgezeichnetes leisten und sich
kühn mit den einflußreichsten akatholischen Literaturorganen messen können." Das
ältere ist der „Literarische Handweiser" in Münster, 1862 gegründet, jetzt von
Dr. Franz Hülskamp redigirt und in circa fünftausend Exemplaren verbeitet
Das jüngere, erst zwei Jahre alt, ist die von dem Weltgeistlichen I. Köhler
in Aachen geschaffene „Literarische Rundschau", welche unser Verfasser als
„ein gut ausgestattetes und inhaltsreiches Organ, dessen kritische Besprechungen
selbständigen Werth besitzen" bezeichnet.
Man sieht aus diesen Mittheilungen, denen dann weitere über die übrigen
Länder Europas sowie über die ultramontane Presse in Amerika folgen, daß
Rom eine recht stattliche Reihe von Vertretern in der Presse auszuweisen hat.
Viel helfen aber wird den schwarzen Herren dieses Rüstzeug nicht, und die
staatsfeindliche Macht, für die es aufgestellt ist, wird trotz aller großen Wort,
gehorchen und sich beugen müssen; denn, wie sagte gleich Fürst Bismarck? —
Wir gehen nicht nach Canossa.
Zur Geschichte Oesterreichs in den Zaljren 1801 vis 1809*).
Wie sehr sich der Verfasser in dem Wiener Staatsarchiv heimisch gemacht,
hat er schon durch manche schätzenswerthe Publikation bewiesen. Von jener
Stelle, vou welcher, seit die dortigen Quellen durch die liberale Verwaltung
*) Zehn Jahre österreichischer Politik 1801 —1810. Von Adolf Beer. Leipzig, F. A,
Brockhaus. 1877.
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