Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band.Wie man nun auch die Ursachen des jetzigen Jndianerkriegs ansehen Der spezifisch amerikanische Minor. Auswahl aus Artemus Ward's Schriften. Deutsch von Moritz Busch. Zwei Wiederholt schon haben wir über die im Grunow'schen Verlag erscheinende Die Schriften Artemus Ward's erfreuen sich einer ganz außerordentlich Wie man nun auch die Ursachen des jetzigen Jndianerkriegs ansehen Der spezifisch amerikanische Minor. Auswahl aus Artemus Ward's Schriften. Deutsch von Moritz Busch. Zwei Wiederholt schon haben wir über die im Grunow'schen Verlag erscheinende Die Schriften Artemus Ward's erfreuen sich einer ganz außerordentlich <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0512" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/136623"/> <p xml:id="ID_1349"> Wie man nun auch die Ursachen des jetzigen Jndianerkriegs ansehen<lb/> und beurtheilen mag: daß die Klagen und Forderungen der Wilden berechtigt,<lb/> übertrieben oder ganz und gar unberechtigt seien, so muß es doch Jedem, der<lb/> für das Fortschreiten der Civilisation sich interessirt, klar sein, daß die Nie¬<lb/> derlage der Weißen am Little Big Horn Flusse beantwortet werden muß mit<lb/> der Niederwerfung der Sioux, ja mit der vollständigen Ausrottung aller<lb/> friedensbrecherischen Indianer. Die Rücksichten auf die gesunde Entwickelung<lb/> des ganzen Westens gebieten dies bestimmt. Auch die Rebellion der Narra-<lb/> ganett-Jndianer zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde durch die gänzliche<lb/> Vernichtung dieses mächtigen Stammes in der Schlacht beim Mount Hope<lb/> bestraft und diese Schlacht gab und sicherte den Neu-England-Staaten erst<lb/> eigentlich den Frieden. Die Rechte der Indianer müssen gewahrt werden, so<lb/> lange sie dem Wachsthum der Industrie und Landwirthschaft nicht hinderlich<lb/> sind. Tritt letzterer Fall ein und weigern sich die Indianer, wenn auch<lb/> gesetzlich und vertragsmäßig hierzu einigermaßen berechtigt, billigen Vorschlägen<lb/> Gehör zu schenken, wie Seeling Bull es jetzt gethan, stellen die Wilden<lb/> durch die ganze Zukunft der reichen noch nicht erschlossenen Lande in Zweifel,<lb/> so ist ihre Vertreibung nur eine Frage der Zeit, aber jedenfalls nothwendig.<lb/> Und in diesem Sinne wird die Antwort auf das Gemetzel am Little Big<lb/><note type="byline"> R. Bl.</note> Horn ausfallen und gewiß nicht lange auf sich warten lassen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der spezifisch amerikanische Minor.</head><lb/> <p xml:id="ID_1350"> Auswahl aus Artemus Ward's Schriften. Deutsch von Moritz Busch. Zwei<lb/> Bände der Amerikanischen Humoristen, 9. und 10. Band.<lb/> Leipzig, Fr. W. Grunow, 1876.</p><lb/> <p xml:id="ID_1351"> Wiederholt schon haben wir über die im Grunow'schen Verlag erscheinende<lb/> Sammlung amerikanischer Humoristen zu berichten gehabt, und immer geschah<lb/> es mit Vergnügen. Noch nie aber hatten wir es mit einer so eigenthüm¬<lb/> lichen Erscheinung zu thun, wie die ist, welche uns hier entgegentritt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1352" next="#ID_1353"> Die Schriften Artemus Ward's erfreuen sich einer ganz außerordentlich<lb/> weiten Verbreitung in Dutzenden von Auflagen, sie sind, wie der Uebersetzer<lb/> sagt, und wie uns englische Bekannte bestätigen, nicht blos in Amerika, sondern<lb/> in der ganzen englisch sprechenden Welt bekannt und geschätzt. Er ist allem<lb/> Anschein nach der beliebteste humoristische Schriftsteller der Aankees, und er</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0512]
Wie man nun auch die Ursachen des jetzigen Jndianerkriegs ansehen
und beurtheilen mag: daß die Klagen und Forderungen der Wilden berechtigt,
übertrieben oder ganz und gar unberechtigt seien, so muß es doch Jedem, der
für das Fortschreiten der Civilisation sich interessirt, klar sein, daß die Nie¬
derlage der Weißen am Little Big Horn Flusse beantwortet werden muß mit
der Niederwerfung der Sioux, ja mit der vollständigen Ausrottung aller
friedensbrecherischen Indianer. Die Rücksichten auf die gesunde Entwickelung
des ganzen Westens gebieten dies bestimmt. Auch die Rebellion der Narra-
ganett-Jndianer zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde durch die gänzliche
Vernichtung dieses mächtigen Stammes in der Schlacht beim Mount Hope
bestraft und diese Schlacht gab und sicherte den Neu-England-Staaten erst
eigentlich den Frieden. Die Rechte der Indianer müssen gewahrt werden, so
lange sie dem Wachsthum der Industrie und Landwirthschaft nicht hinderlich
sind. Tritt letzterer Fall ein und weigern sich die Indianer, wenn auch
gesetzlich und vertragsmäßig hierzu einigermaßen berechtigt, billigen Vorschlägen
Gehör zu schenken, wie Seeling Bull es jetzt gethan, stellen die Wilden
durch die ganze Zukunft der reichen noch nicht erschlossenen Lande in Zweifel,
so ist ihre Vertreibung nur eine Frage der Zeit, aber jedenfalls nothwendig.
Und in diesem Sinne wird die Antwort auf das Gemetzel am Little Big
R. Bl. Horn ausfallen und gewiß nicht lange auf sich warten lassen.
Der spezifisch amerikanische Minor.
Auswahl aus Artemus Ward's Schriften. Deutsch von Moritz Busch. Zwei
Bände der Amerikanischen Humoristen, 9. und 10. Band.
Leipzig, Fr. W. Grunow, 1876.
Wiederholt schon haben wir über die im Grunow'schen Verlag erscheinende
Sammlung amerikanischer Humoristen zu berichten gehabt, und immer geschah
es mit Vergnügen. Noch nie aber hatten wir es mit einer so eigenthüm¬
lichen Erscheinung zu thun, wie die ist, welche uns hier entgegentritt.
Die Schriften Artemus Ward's erfreuen sich einer ganz außerordentlich
weiten Verbreitung in Dutzenden von Auflagen, sie sind, wie der Uebersetzer
sagt, und wie uns englische Bekannte bestätigen, nicht blos in Amerika, sondern
in der ganzen englisch sprechenden Welt bekannt und geschätzt. Er ist allem
Anschein nach der beliebteste humoristische Schriftsteller der Aankees, und er
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