Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. II. Band.einigen Jahren gegen die Cretenser. Die cretensische Frage wird sich in Dann wird Creta, Eptrus und Thefsalica den zweiten Theil der orien¬ W. Nie manu. Die Gefahren der Scilly-Inseln. Der Untergang zweier Dampfer an demselben Tag, an derselben Stelle In meinem Artikel über das Urtheil, welches das Greenwicher Polizei- Diese Knauserei hat nun abermals Menschenopfer gefordert, zu geschweigen einigen Jahren gegen die Cretenser. Die cretensische Frage wird sich in Dann wird Creta, Eptrus und Thefsalica den zweiten Theil der orien¬ W. Nie manu. Die Gefahren der Scilly-Inseln. Der Untergang zweier Dampfer an demselben Tag, an derselben Stelle In meinem Artikel über das Urtheil, welches das Greenwicher Polizei- Diese Knauserei hat nun abermals Menschenopfer gefordert, zu geschweigen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0348" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/134694"/> <p xml:id="ID_1044" prev="#ID_1043"> einigen Jahren gegen die Cretenser. Die cretensische Frage wird sich in<lb/> vielleicht naher Zukunft doch wieder melden und dann wird ihr näher getreten<lb/> werden müssen, als das letzte Mal.</p><lb/> <p xml:id="ID_1045"> Dann wird Creta, Eptrus und Thefsalica den zweiten Theil der orien¬<lb/> talischen Frage bilden und man wird dann nicht umhin können, Landschaften,<lb/> in denen der Jda und Pindus, der Ossa, Olymp und Pelton aufragen, Do-<lb/> dona lag, der Acheron mit dem Kokytos in den See Acherufia fällt und der<lb/> Peneus durch Tempe's Felsenthal seine Wogen wälzt, Griechenland vor¬<lb/> zuenthalten.</p><lb/> <note type="byline"> W. Nie manu.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Gefahren der Scilly-Inseln.</head><lb/> <p xml:id="ID_1046"> Der Untergang zweier Dampfer an demselben Tag, an derselben Stelle<lb/> der Küste Englands, der Stelle, an welcher der Schiller mit Hunderten von<lb/> Menschen schrecklichen Untergang fand, drängt wohl Jedem die Frage auf:<lb/> Ist dieser Küstenpunkt nicht ausreichend geschützt, daß solche Katastrophen sich<lb/> so häufig wiederholen?</p><lb/> <p xml:id="ID_1047"> In meinem Artikel über das Urtheil, welches das Greenwicher Polizei-<lb/> Gericht beim Untergang des Schiller fällte (vgl. Grenzboten Ur. 39,<lb/> III. Quart. 1875.), sagte ich schon, daß uns täglich von neuem ein ebenso schreck¬<lb/> licher Schiffbruch von den Seitlich gemeldet werden könne; daß an jener Stelle<lb/> der englischen Küste alle wirklich zuverlässigen Warnungszeichen gegen die<lb/> Gefahren, welche der Nebel birgt, fehlen; und daß der einzige Grund dieses<lb/> Mangels wohl der Geiz der englischen Leuchtthurmbehörde sei.</p><lb/> <p xml:id="ID_1048"> Diese Knauserei hat nun abermals Menschenopfer gefordert, zu geschweigen<lb/> von den hohen Vermögenswerthen, die mit Schiff und Ladung an den Klippen<lb/> zu Grunde gingen. Ist denn nichts im Stande die englische Bequemlichkeit, den<lb/> Gleichmuth der Leuchtthurmsbehörde Englands, oder wenigstens die schlummernde<lb/> Sraatsaufficht aufzurütteln? Sollte es wirklich wahr sein, daß man sich nicht zu<lb/> rühren gedenkt, bis einmal ein englischer transatlantischer Dampfer, rat<lb/> Hunderten von nur englischen Passagieren, an derselben verhängnißvollen<lb/> Stelle den Untergang finden wird? Kann der Eigennutz und der Geiz dieses<lb/> Krämervolkes nur durch Elend und Jammer im eigenen Hause gebrochen<lb/> werden? Fast scheint es so.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0348]
einigen Jahren gegen die Cretenser. Die cretensische Frage wird sich in
vielleicht naher Zukunft doch wieder melden und dann wird ihr näher getreten
werden müssen, als das letzte Mal.
Dann wird Creta, Eptrus und Thefsalica den zweiten Theil der orien¬
talischen Frage bilden und man wird dann nicht umhin können, Landschaften,
in denen der Jda und Pindus, der Ossa, Olymp und Pelton aufragen, Do-
dona lag, der Acheron mit dem Kokytos in den See Acherufia fällt und der
Peneus durch Tempe's Felsenthal seine Wogen wälzt, Griechenland vor¬
zuenthalten.
W. Nie manu.
Die Gefahren der Scilly-Inseln.
Der Untergang zweier Dampfer an demselben Tag, an derselben Stelle
der Küste Englands, der Stelle, an welcher der Schiller mit Hunderten von
Menschen schrecklichen Untergang fand, drängt wohl Jedem die Frage auf:
Ist dieser Küstenpunkt nicht ausreichend geschützt, daß solche Katastrophen sich
so häufig wiederholen?
In meinem Artikel über das Urtheil, welches das Greenwicher Polizei-
Gericht beim Untergang des Schiller fällte (vgl. Grenzboten Ur. 39,
III. Quart. 1875.), sagte ich schon, daß uns täglich von neuem ein ebenso schreck¬
licher Schiffbruch von den Seitlich gemeldet werden könne; daß an jener Stelle
der englischen Küste alle wirklich zuverlässigen Warnungszeichen gegen die
Gefahren, welche der Nebel birgt, fehlen; und daß der einzige Grund dieses
Mangels wohl der Geiz der englischen Leuchtthurmbehörde sei.
Diese Knauserei hat nun abermals Menschenopfer gefordert, zu geschweigen
von den hohen Vermögenswerthen, die mit Schiff und Ladung an den Klippen
zu Grunde gingen. Ist denn nichts im Stande die englische Bequemlichkeit, den
Gleichmuth der Leuchtthurmsbehörde Englands, oder wenigstens die schlummernde
Sraatsaufficht aufzurütteln? Sollte es wirklich wahr sein, daß man sich nicht zu
rühren gedenkt, bis einmal ein englischer transatlantischer Dampfer, rat
Hunderten von nur englischen Passagieren, an derselben verhängnißvollen
Stelle den Untergang finden wird? Kann der Eigennutz und der Geiz dieses
Krämervolkes nur durch Elend und Jammer im eigenen Hause gebrochen
werden? Fast scheint es so.
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