Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band.Der jetzige preußische Staat wäre naturgemäß in 1<.) Provinzen zu theilen Man erkennt sogleich die naturgemäße Gliederung gegenüber der jetzigen Die Verhandlungen der Abgeordneten in der vergangenen Woche sparen Aus tiefer Ueberzeugung hat die Mehrheit des deutschen Volkes vom Der jetzige preußische Staat wäre naturgemäß in 1<.) Provinzen zu theilen Man erkennt sogleich die naturgemäße Gliederung gegenüber der jetzigen Die Verhandlungen der Abgeordneten in der vergangenen Woche sparen Aus tiefer Ueberzeugung hat die Mehrheit des deutschen Volkes vom <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0364" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/133124"/> <p xml:id="ID_1288"> Der jetzige preußische Staat wäre naturgemäß in 1<.) Provinzen zu theilen<lb/> Wir sangen im Südosten an, 1) Schlesien, aber mit Abtrennung der<lb/> Lausitz von 1 Million Einwohner. Die Provinz ist dann immer noch sehr<lb/> groß, was aber gerechtfertigt ist durch die sociale Centralistrung Ober,- und<lb/> Niederschlesiens in Breslau. Der Regierungsbezirk Oppeln ist aufzuheben.<lb/> 2) Lausitz, gebildet aus den Regierungsbezirken Liegmtz und Frankfurt a. O.<lb/> welcher letztere von der Provinz Brandenburg abzutrennen; Sitz der Provinz¬<lb/> behörden in Frankfurt a. O. 3) Berlin, zu bilden in der schon oben er¬<lb/> wähnten Weise., 4) Brandenburg, Sitz der Provinzialbehörden in Bran¬<lb/> denburg, nachdem Potsdam zur Provinz Berlin geschlagen. S) Posen, un¬<lb/> verändert mit Aufhebung von Bromberg. 6) Ostpre ußen, Sitz in Königs¬<lb/> berg. 7) West Preußen, Sitz in Danzig. 8) Ostpommern, Sitz in<lb/> Kostin. '.)) Westpo in in ern, Sitz in Stettin. 10) Magdeburg, Sitz in<lb/> Magdeburg. 1t) Thüringen, Sitz in Erfurt; Regierungsbezirk Merseburg<lb/> zwischen Magdeburg, Brandenburg und Thüringen getheilt. 12) Schles¬<lb/> wig-Holstein. 13) Niedersachsen, Sitz in Hannover. 14) Ostfries¬<lb/> land, vergrößert durch den Regierungsbezirk Minden und durch Kreise des<lb/> Regierungsbezirks Münster; Sitz in Osnabrück. Is) Westfalen, Sitz in<lb/> Münster oder in Arensberg. 16) Rheinsachsen, das rechte Rheinufer von<lb/> Emmerich bis Koblenz; Sitz in Düsseldorf. 17) Niederrhein, das linke<lb/> Rheinufer von Cleve bis Koblenz; Sitz in Köln oder Aachen. 18) Rhein-<lb/> franken, aus den Regierungsbezirken Trier und Nassau; Sitz in Koblenz.<lb/> 1'^) Hessen, Sitz in Kassel.</p><lb/> <p xml:id="ID_1289"> Man erkennt sogleich die naturgemäße Gliederung gegenüber der jetzigen<lb/> Künstlichkeit. Daß eine rationelle Organisation der Mittelinstanz erst nach<lb/> der Aufhebung ihrer jetzigen Zerreißung, also nach Beseitigung der Regierungs¬<lb/> bezirke möglich ist, sollte ebenfalls einleuchten. Aus diese Organisation gehen<lb/> wir später ein. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1290"> Die Verhandlungen der Abgeordneten in der vergangenen Woche sparen<lb/><note type="byline"> —r.</note> wir dem nächsten Briefe auf. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head/><lb/> <p xml:id="ID_1291" next="#ID_1292"> Aus tiefer Ueberzeugung hat die Mehrheit des deutschen Volkes vom<lb/> Beginne der Neugestaltung Deutschlands an dem Grundgedanken der deutschen<lb/> Politik des Fürsten Bismarck beigepflichtet, daß es räthlicher sei, sich jeweilig<lb/> mit Erreichbaren zu begnügen, als die Erlangung des ersehnten Mehr in eine<lb/> ungewisse Zukunft zu verschieben. Diese Anschauung hat sich noch in allen</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0364]
Der jetzige preußische Staat wäre naturgemäß in 1<.) Provinzen zu theilen
Wir sangen im Südosten an, 1) Schlesien, aber mit Abtrennung der
Lausitz von 1 Million Einwohner. Die Provinz ist dann immer noch sehr
groß, was aber gerechtfertigt ist durch die sociale Centralistrung Ober,- und
Niederschlesiens in Breslau. Der Regierungsbezirk Oppeln ist aufzuheben.
2) Lausitz, gebildet aus den Regierungsbezirken Liegmtz und Frankfurt a. O.
welcher letztere von der Provinz Brandenburg abzutrennen; Sitz der Provinz¬
behörden in Frankfurt a. O. 3) Berlin, zu bilden in der schon oben er¬
wähnten Weise., 4) Brandenburg, Sitz der Provinzialbehörden in Bran¬
denburg, nachdem Potsdam zur Provinz Berlin geschlagen. S) Posen, un¬
verändert mit Aufhebung von Bromberg. 6) Ostpre ußen, Sitz in Königs¬
berg. 7) West Preußen, Sitz in Danzig. 8) Ostpommern, Sitz in
Kostin. '.)) Westpo in in ern, Sitz in Stettin. 10) Magdeburg, Sitz in
Magdeburg. 1t) Thüringen, Sitz in Erfurt; Regierungsbezirk Merseburg
zwischen Magdeburg, Brandenburg und Thüringen getheilt. 12) Schles¬
wig-Holstein. 13) Niedersachsen, Sitz in Hannover. 14) Ostfries¬
land, vergrößert durch den Regierungsbezirk Minden und durch Kreise des
Regierungsbezirks Münster; Sitz in Osnabrück. Is) Westfalen, Sitz in
Münster oder in Arensberg. 16) Rheinsachsen, das rechte Rheinufer von
Emmerich bis Koblenz; Sitz in Düsseldorf. 17) Niederrhein, das linke
Rheinufer von Cleve bis Koblenz; Sitz in Köln oder Aachen. 18) Rhein-
franken, aus den Regierungsbezirken Trier und Nassau; Sitz in Koblenz.
1'^) Hessen, Sitz in Kassel.
Man erkennt sogleich die naturgemäße Gliederung gegenüber der jetzigen
Künstlichkeit. Daß eine rationelle Organisation der Mittelinstanz erst nach
der Aufhebung ihrer jetzigen Zerreißung, also nach Beseitigung der Regierungs¬
bezirke möglich ist, sollte ebenfalls einleuchten. Aus diese Organisation gehen
wir später ein. —
Die Verhandlungen der Abgeordneten in der vergangenen Woche sparen
—r. wir dem nächsten Briefe auf.
Aus tiefer Ueberzeugung hat die Mehrheit des deutschen Volkes vom
Beginne der Neugestaltung Deutschlands an dem Grundgedanken der deutschen
Politik des Fürsten Bismarck beigepflichtet, daß es räthlicher sei, sich jeweilig
mit Erreichbaren zu begnügen, als die Erlangung des ersehnten Mehr in eine
ungewisse Zukunft zu verschieben. Diese Anschauung hat sich noch in allen
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