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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.

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seyn werden, so ist es nieine Pflicht Ew. Exzell. als den glücklichsten Vermitt¬
ler hiebey, bescheidentlich anzusprechen und gehorsamst zu ersuchen: daß auch
Sie mir in diesem Falle Ihre gewandte Geschäftsthätigkeit und erprobte Ge¬
neigtheit möchten zu gute kommen lassen.

Der ich mit besonderm Vergnügen die Gelegenheit ergreife, Ew. Excellenz
meine' ausgezeichnete Hochachtung an den Tag zu legen; wie ich mich denn
schon zum Voraus des Danckes erfreue, welchen ich wie bisher im allgemeinen
der Staatsgeschäfte, so nun auch für meine Person besonders abzutragen die
Veranlassung finde


Ew. Exzell.
ganz gehorsamster

Weimar den 27. Februar
1823.


I. W. Goethe.
2. ^

Ew. Excellenz

in der so glücklich eingeleiteten und obschon langsam, doch günstig vorschrei^
deuten Angelegenheit abermals um gefällige Mitwirkung anzugehen, möchte
wohl der Zeit und den Umständen gemäß erachtet werden.

Hierbey erfolgen also zuerst drey Bittschreiben an Jhro Majestäten die
Könige von Sachsen, Bayern und Würtemberg zu geneigter Besorgung an
die respectiven Herren Gesandten, welchen andringlichst empfohlen zu seyn
wünsche.

Aus der beygelegten Copie werden Ew. Excellenz ferner den Inhalt und
die Art meines Vortrages beurtheilen. Sollte derselbe zu weitläufig erscheinen
so möge folgendes zur Entschuldigung dienen.

Ich habe einige bisher vorgekommene Bedenken und Anforderungen vor¬
läufig beseitigen und anders, das sich ereignet vortheilhaft aufstellen wollen.
Daher suchte ich hinzudeuten auf das Verlangen Großherzoglich Hessischer Ge¬
sandtschaft, den Verleger genannt zu wissen: auf die Anordnung des Königl.
Würtembergischen General - Reseripts vom 25. Februar 1815, daß das Pri¬
vilegium jedem Bande vorgedruckt werden solle, und noch aus anderes, was
sich auf die gewöhnlichen bisherigen Vorkommnisse bezog.

So hab ich denn auch den durch das Königl. Dänische Privilegium
(welches überhaupt die Sache sehr groß behandelt und weshalb ich des Herrn
Grafen v. Epheu Excellenz aber und abermals meinen verpflichteten Dank
abzustatten bitte) bis auf 50 Jahre erstreckten Termin gleichfalls mit eir ge¬
geführt, übrigens aber auch mein Gesuch dem an die hohe Bundestags Ver¬
sammlung gerichteten Pelidna conform zu halten getrachtet.

Wenn ich nun aber nach und nach die übrigen nöthigen Expeditionen
einzusenden nicht ermangeln werde; so enthalte ich mich doch an die Kaiser¬
lich Oestereichischen und Königl. Preußischen Majestäten ein besonderes Bitt-


seyn werden, so ist es nieine Pflicht Ew. Exzell. als den glücklichsten Vermitt¬
ler hiebey, bescheidentlich anzusprechen und gehorsamst zu ersuchen: daß auch
Sie mir in diesem Falle Ihre gewandte Geschäftsthätigkeit und erprobte Ge¬
neigtheit möchten zu gute kommen lassen.

Der ich mit besonderm Vergnügen die Gelegenheit ergreife, Ew. Excellenz
meine' ausgezeichnete Hochachtung an den Tag zu legen; wie ich mich denn
schon zum Voraus des Danckes erfreue, welchen ich wie bisher im allgemeinen
der Staatsgeschäfte, so nun auch für meine Person besonders abzutragen die
Veranlassung finde


Ew. Exzell.
ganz gehorsamster

Weimar den 27. Februar
1823.


I. W. Goethe.
2. ^

Ew. Excellenz

in der so glücklich eingeleiteten und obschon langsam, doch günstig vorschrei^
deuten Angelegenheit abermals um gefällige Mitwirkung anzugehen, möchte
wohl der Zeit und den Umständen gemäß erachtet werden.

Hierbey erfolgen also zuerst drey Bittschreiben an Jhro Majestäten die
Könige von Sachsen, Bayern und Würtemberg zu geneigter Besorgung an
die respectiven Herren Gesandten, welchen andringlichst empfohlen zu seyn
wünsche.

Aus der beygelegten Copie werden Ew. Excellenz ferner den Inhalt und
die Art meines Vortrages beurtheilen. Sollte derselbe zu weitläufig erscheinen
so möge folgendes zur Entschuldigung dienen.

Ich habe einige bisher vorgekommene Bedenken und Anforderungen vor¬
läufig beseitigen und anders, das sich ereignet vortheilhaft aufstellen wollen.
Daher suchte ich hinzudeuten auf das Verlangen Großherzoglich Hessischer Ge¬
sandtschaft, den Verleger genannt zu wissen: auf die Anordnung des Königl.
Würtembergischen General - Reseripts vom 25. Februar 1815, daß das Pri¬
vilegium jedem Bande vorgedruckt werden solle, und noch aus anderes, was
sich auf die gewöhnlichen bisherigen Vorkommnisse bezog.

So hab ich denn auch den durch das Königl. Dänische Privilegium
(welches überhaupt die Sache sehr groß behandelt und weshalb ich des Herrn
Grafen v. Epheu Excellenz aber und abermals meinen verpflichteten Dank
abzustatten bitte) bis auf 50 Jahre erstreckten Termin gleichfalls mit eir ge¬
geführt, übrigens aber auch mein Gesuch dem an die hohe Bundestags Ver¬
sammlung gerichteten Pelidna conform zu halten getrachtet.

Wenn ich nun aber nach und nach die übrigen nöthigen Expeditionen
einzusenden nicht ermangeln werde; so enthalte ich mich doch an die Kaiser¬
lich Oestereichischen und Königl. Preußischen Majestäten ein besonderes Bitt-


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[0272] seyn werden, so ist es nieine Pflicht Ew. Exzell. als den glücklichsten Vermitt¬ ler hiebey, bescheidentlich anzusprechen und gehorsamst zu ersuchen: daß auch Sie mir in diesem Falle Ihre gewandte Geschäftsthätigkeit und erprobte Ge¬ neigtheit möchten zu gute kommen lassen. Der ich mit besonderm Vergnügen die Gelegenheit ergreife, Ew. Excellenz meine' ausgezeichnete Hochachtung an den Tag zu legen; wie ich mich denn schon zum Voraus des Danckes erfreue, welchen ich wie bisher im allgemeinen der Staatsgeschäfte, so nun auch für meine Person besonders abzutragen die Veranlassung finde Ew. Exzell. ganz gehorsamster Weimar den 27. Februar 1823. I. W. Goethe. 2. ^ Ew. Excellenz in der so glücklich eingeleiteten und obschon langsam, doch günstig vorschrei^ deuten Angelegenheit abermals um gefällige Mitwirkung anzugehen, möchte wohl der Zeit und den Umständen gemäß erachtet werden. Hierbey erfolgen also zuerst drey Bittschreiben an Jhro Majestäten die Könige von Sachsen, Bayern und Würtemberg zu geneigter Besorgung an die respectiven Herren Gesandten, welchen andringlichst empfohlen zu seyn wünsche. Aus der beygelegten Copie werden Ew. Excellenz ferner den Inhalt und die Art meines Vortrages beurtheilen. Sollte derselbe zu weitläufig erscheinen so möge folgendes zur Entschuldigung dienen. Ich habe einige bisher vorgekommene Bedenken und Anforderungen vor¬ läufig beseitigen und anders, das sich ereignet vortheilhaft aufstellen wollen. Daher suchte ich hinzudeuten auf das Verlangen Großherzoglich Hessischer Ge¬ sandtschaft, den Verleger genannt zu wissen: auf die Anordnung des Königl. Würtembergischen General - Reseripts vom 25. Februar 1815, daß das Pri¬ vilegium jedem Bande vorgedruckt werden solle, und noch aus anderes, was sich auf die gewöhnlichen bisherigen Vorkommnisse bezog. So hab ich denn auch den durch das Königl. Dänische Privilegium (welches überhaupt die Sache sehr groß behandelt und weshalb ich des Herrn Grafen v. Epheu Excellenz aber und abermals meinen verpflichteten Dank abzustatten bitte) bis auf 50 Jahre erstreckten Termin gleichfalls mit eir ge¬ geführt, übrigens aber auch mein Gesuch dem an die hohe Bundestags Ver¬ sammlung gerichteten Pelidna conform zu halten getrachtet. Wenn ich nun aber nach und nach die übrigen nöthigen Expeditionen einzusenden nicht ermangeln werde; so enthalte ich mich doch an die Kaiser¬ lich Oestereichischen und Königl. Preußischen Majestäten ein besonderes Bitt-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359152/272>, abgerufen am 03.07.2024.