Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, II. Semester. I. Band.recht stehenden Bündeln durch die Straßen, um Käufer zu suchen. Die so ge¬ Es ist Zeit, daß ich den Bericht dieses Tages schließe -- Zeit, zu Bett Es klingt: . Uebersetzt heißt das: "Als wir durch Georgia marschirten." ^) Im neuen Kundesreviston'. der Jag von Solothurn und die Vorschläge des Wundesratljes. Unser Souverän, das Volk, war im letztvergangnen kalten Frühling ">VKv" vo poro in"rvlüox tdrou"l> <ZsorM" -- el" Soldatenlied aus dem Bürger¬
krieg der Vereinigten Staaten. recht stehenden Bündeln durch die Straßen, um Käufer zu suchen. Die so ge¬ Es ist Zeit, daß ich den Bericht dieses Tages schließe — Zeit, zu Bett Es klingt: . Uebersetzt heißt das: „Als wir durch Georgia marschirten." ^) Im neuen Kundesreviston'. der Jag von Solothurn und die Vorschläge des Wundesratljes. Unser Souverän, das Volk, war im letztvergangnen kalten Frühling »>VKv» vo poro in»rvlüox tdrou«l> <ZsorM« — el« Soldatenlied aus dem Bürger¬
krieg der Vereinigten Staaten. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0076" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192879"/> <p xml:id="ID_206" prev="#ID_205"> recht stehenden Bündeln durch die Straßen, um Käufer zu suchen. Die so ge¬<lb/> tragnen Heubündel gleichen im Allgemeinen einem kolossalen til, das Stück<lb/> kostet fünfundzwanzig Cents und reicht für ein Pferd ungefähr einen Tag.<lb/> Man kann ein Pferd für eine Kleinigkeit, das Heu für eine Woche ebenfalls<lb/> für eine Kleinigkeit haben, und man kann sein Pferd ganz umsonst in seines<lb/> Nachbars breiten Vorderhof mit seinem üppigen Graswuchs auf die Weide<lb/> ziehen lassen - man thut das um Mitternacht und steckt das Pferd vor<lb/> Sonnenaufgang wieder in den Stall. So weit kostet uns die Sache fast nichts,<lb/> aber wenn es ans Anschaffen von Sattel und Zaum geht, so macht das<lb/> eine Ausgabe von zwanzig bis fünfundzwanzig Dollars. Man kann sich ein<lb/> Pferd, Sattel und Zaumzeug für sieben bis zehn Dollars die Woche miethen,<lb/> und der Besitzer wird sie auf eigne Kosten in Ordnung halten.</p><lb/> <p xml:id="ID_207" next="#ID_208"> Es ist Zeit, daß ich den Bericht dieses Tages schließe — Zeit, zu Bett<lb/> zu gehen. Indem ich mich zum Schlafen zurechtlege, tönt eine volle Stimme<lb/> herauf aus der stillen Nacht, und, soweit auch dieser Felsen des Oceans nach<lb/> den Enden der Erde hinliegt, erkenne ich eine wohlbekannte Melodie der<lb/> Heimath. Nur die Worte scheinen ein bischen aus dem Gelenke gewichen</p><lb/> <p xml:id="ID_208" prev="#ID_207"> Es klingt:</p><lb/> <quote> .<lb/> „Waikiki lantoni ö Kaa sull bull wciuhu."</quote><lb/> <quote> Uebersetzt heißt das: „Als wir durch Georgia marschirten." ^)</quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Im neuen Kundesreviston'. der Jag von Solothurn und<lb/> die Vorschläge des Wundesratljes.</head><lb/> <p xml:id="ID_209" next="#ID_210"> Unser Souverän, das Volk, war im letztvergangnen kalten Frühling<lb/> etwas übler Laune und hat beim Referendum hier und dort Gesetze verworfen,<lb/> mit besonderem Behagen solche, durch welche die Besoldungen der Staatsbe«<lb/> amten hatten aufgebessert werden sollen. Höchst wahrscheinlich hat unser<lb/> Volk hiemit das Richtige nicht getroffen. Aber wie wenig deßhalb die Volks¬<lb/> abstimmung ein bloßer Hemmschuh allen Fortschrittes, das Volk ein traurig<lb/> unmündiges und lediglich sackpatriottsches genannt zu werden verdient, zeigt<lb/> am besten die Haltung, welche letzteres der neu aufgenommenen Bundesrevi¬<lb/> sion gegenüber einnimmt. Grad so kühl und gleichgültig, wie es die Vor¬<lb/> arbeiten zu der am 12. Mai 1872 verworfenen über sich ergehen ließ, so</p><lb/> <note xml:id="FID_76" place="foot"> »>VKv» vo poro in»rvlüox tdrou«l> <ZsorM« — el« Soldatenlied aus dem Bürger¬<lb/> krieg der Vereinigten Staaten.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0076]
recht stehenden Bündeln durch die Straßen, um Käufer zu suchen. Die so ge¬
tragnen Heubündel gleichen im Allgemeinen einem kolossalen til, das Stück
kostet fünfundzwanzig Cents und reicht für ein Pferd ungefähr einen Tag.
Man kann ein Pferd für eine Kleinigkeit, das Heu für eine Woche ebenfalls
für eine Kleinigkeit haben, und man kann sein Pferd ganz umsonst in seines
Nachbars breiten Vorderhof mit seinem üppigen Graswuchs auf die Weide
ziehen lassen - man thut das um Mitternacht und steckt das Pferd vor
Sonnenaufgang wieder in den Stall. So weit kostet uns die Sache fast nichts,
aber wenn es ans Anschaffen von Sattel und Zaum geht, so macht das
eine Ausgabe von zwanzig bis fünfundzwanzig Dollars. Man kann sich ein
Pferd, Sattel und Zaumzeug für sieben bis zehn Dollars die Woche miethen,
und der Besitzer wird sie auf eigne Kosten in Ordnung halten.
Es ist Zeit, daß ich den Bericht dieses Tages schließe — Zeit, zu Bett
zu gehen. Indem ich mich zum Schlafen zurechtlege, tönt eine volle Stimme
herauf aus der stillen Nacht, und, soweit auch dieser Felsen des Oceans nach
den Enden der Erde hinliegt, erkenne ich eine wohlbekannte Melodie der
Heimath. Nur die Worte scheinen ein bischen aus dem Gelenke gewichen
Es klingt:
.
„Waikiki lantoni ö Kaa sull bull wciuhu."
Uebersetzt heißt das: „Als wir durch Georgia marschirten." ^)
Im neuen Kundesreviston'. der Jag von Solothurn und
die Vorschläge des Wundesratljes.
Unser Souverän, das Volk, war im letztvergangnen kalten Frühling
etwas übler Laune und hat beim Referendum hier und dort Gesetze verworfen,
mit besonderem Behagen solche, durch welche die Besoldungen der Staatsbe«
amten hatten aufgebessert werden sollen. Höchst wahrscheinlich hat unser
Volk hiemit das Richtige nicht getroffen. Aber wie wenig deßhalb die Volks¬
abstimmung ein bloßer Hemmschuh allen Fortschrittes, das Volk ein traurig
unmündiges und lediglich sackpatriottsches genannt zu werden verdient, zeigt
am besten die Haltung, welche letzteres der neu aufgenommenen Bundesrevi¬
sion gegenüber einnimmt. Grad so kühl und gleichgültig, wie es die Vor¬
arbeiten zu der am 12. Mai 1872 verworfenen über sich ergehen ließ, so
»>VKv» vo poro in»rvlüox tdrou«l> <ZsorM« — el« Soldatenlied aus dem Bürger¬
krieg der Vereinigten Staaten.
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