Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band.Wir glauben hiermit die wesentlichen Eigenschaften, welche die historischen Wir übersehen nicht, daß gewisse Grenzen auch dieser reichen Begabung Wir wollen daher der Hoffnung hier noch Ausdruck leihen, daß er auch N. Zur Geschichte der Internationale. 4. Die Congresse und die Zeitungen des Bundes. Der erste Congreß der Internationale wurde am 3. September 1866 zu Wir glauben hiermit die wesentlichen Eigenschaften, welche die historischen Wir übersehen nicht, daß gewisse Grenzen auch dieser reichen Begabung Wir wollen daher der Hoffnung hier noch Ausdruck leihen, daß er auch N. Zur Geschichte der Internationale. 4. Die Congresse und die Zeitungen des Bundes. Der erste Congreß der Internationale wurde am 3. September 1866 zu <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0060" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/127456"/> <p xml:id="ID_198"> Wir glauben hiermit die wesentlichen Eigenschaften, welche die historischen<lb/> und politischen Aufsätze TreitscMs charakterisiren, kurz aufgezählt und be¬<lb/> sprochen zu haben. Mit Recht sind sie ein Lieblingsbuch aller Derer gewor¬<lb/> den, welche für die nationale Entwickelung Deutschlands offenen Sinn und<lb/> warmes Herz haben. Mit herzlicher Freude und Theilnahme begleiten alle<lb/> nationalen in Deutschland die fortschreitende Entfaltung dieser staatsmän¬<lb/> nischen Kraft, in welcher der Ernst und die Mühen wissenschaftlicher Forschung<lb/> mit der Energie und dem Talente des genialen Publicisten gepaart sind: wir<lb/> Alle sind auf ihn stolz.</p><lb/> <p xml:id="ID_199"> Wir übersehen nicht, daß gewisse Grenzen auch dieser reichen Begabung<lb/> gesteckt zu sein scheinen, — wenigstens bis jetzt hat er mit seinen Leistungen<lb/> den doch engen Rahmen des historischen Essay noch nicht überschritten. Wir<lb/> sind nun davon schon wiederholt in Kenntniß gesetzt, daß Treitschke es unter¬<lb/> nommen, eine deutsche und preußische Geschichte unseres Jahrhunderts zu<lb/> schreiben. Wir wissen auch, daß er mit Erfolg die Vorarbeiten zu diesem<lb/> Geschichtswerke, die archivalischen insbesondere, schon seit längerer Zeit be¬<lb/> gonnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_200"> Wir wollen daher der Hoffnung hier noch Ausdruck leihen, daß er auch<lb/> in der eigentlichen Geschichtserzählung dasselbe erreichen möge, was ihm in dem<lb/> historischen und politischen Essay schon allseitig zugesprochen wird: anerkannte<lb/> und unbestrittene Meisterschaft.</p><lb/> <note type="byline"> N.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur Geschichte der Internationale.</head><lb/> <div n="2"> <head> 4. Die Congresse und die Zeitungen des Bundes.</head><lb/> <p xml:id="ID_201"> Der erste Congreß der Internationale wurde am 3. September 1866 zu<lb/> Genf im Saale der Treiber'schen Brauerei eröffnet. Den Vorsitz führte der<lb/> schweizer Uhrmacher Jung, weil er unter den sechzig Delegirten der Versamm¬<lb/> lung allein geläufig Deutsch, Englisch und Französisch sprach und überdies<lb/> Mitglied des Londoner Centralraths war. Außer ihm waren von London<lb/> noch drei Abgeordnete erschienen, darunter aber nur zwei Engländer, Odger<lb/> und Cremer. Frankreich dagegen war durch 16 Delegirte repräsentirt, von<lb/> denen 11, darunter Tolain, Varlin, Fribourg, Malon und Perrachon, die<lb/> Pariser, 4 die Lyoner und 1 die Rouener Section vertraten. Außer diesen<lb/> französischen Abgeordneten hatten sich auch verschiedene „Privatpersonen" aus<lb/> Paris eingefunden, von denen jvir hier nur Blanqui nennen.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0060]
Wir glauben hiermit die wesentlichen Eigenschaften, welche die historischen
und politischen Aufsätze TreitscMs charakterisiren, kurz aufgezählt und be¬
sprochen zu haben. Mit Recht sind sie ein Lieblingsbuch aller Derer gewor¬
den, welche für die nationale Entwickelung Deutschlands offenen Sinn und
warmes Herz haben. Mit herzlicher Freude und Theilnahme begleiten alle
nationalen in Deutschland die fortschreitende Entfaltung dieser staatsmän¬
nischen Kraft, in welcher der Ernst und die Mühen wissenschaftlicher Forschung
mit der Energie und dem Talente des genialen Publicisten gepaart sind: wir
Alle sind auf ihn stolz.
Wir übersehen nicht, daß gewisse Grenzen auch dieser reichen Begabung
gesteckt zu sein scheinen, — wenigstens bis jetzt hat er mit seinen Leistungen
den doch engen Rahmen des historischen Essay noch nicht überschritten. Wir
sind nun davon schon wiederholt in Kenntniß gesetzt, daß Treitschke es unter¬
nommen, eine deutsche und preußische Geschichte unseres Jahrhunderts zu
schreiben. Wir wissen auch, daß er mit Erfolg die Vorarbeiten zu diesem
Geschichtswerke, die archivalischen insbesondere, schon seit längerer Zeit be¬
gonnen.
Wir wollen daher der Hoffnung hier noch Ausdruck leihen, daß er auch
in der eigentlichen Geschichtserzählung dasselbe erreichen möge, was ihm in dem
historischen und politischen Essay schon allseitig zugesprochen wird: anerkannte
und unbestrittene Meisterschaft.
N.
Zur Geschichte der Internationale.
4. Die Congresse und die Zeitungen des Bundes.
Der erste Congreß der Internationale wurde am 3. September 1866 zu
Genf im Saale der Treiber'schen Brauerei eröffnet. Den Vorsitz führte der
schweizer Uhrmacher Jung, weil er unter den sechzig Delegirten der Versamm¬
lung allein geläufig Deutsch, Englisch und Französisch sprach und überdies
Mitglied des Londoner Centralraths war. Außer ihm waren von London
noch drei Abgeordnete erschienen, darunter aber nur zwei Engländer, Odger
und Cremer. Frankreich dagegen war durch 16 Delegirte repräsentirt, von
denen 11, darunter Tolain, Varlin, Fribourg, Malon und Perrachon, die
Pariser, 4 die Lyoner und 1 die Rouener Section vertraten. Außer diesen
französischen Abgeordneten hatten sich auch verschiedene „Privatpersonen" aus
Paris eingefunden, von denen jvir hier nur Blanqui nennen.
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