Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.Einrede. Man mißverstehe uns nicht. Wir werden niemals unbedingte Un¬ Julius Irööel. ii. Fröbel, der schon in seinem ersten staatswissenschaftlicher Werke, der 1846 Fröbel besitzt, auch wo er sich eines ganz neuen Gebietes bemächtigt, Einrede. Man mißverstehe uns nicht. Wir werden niemals unbedingte Un¬ Julius Irööel. ii. Fröbel, der schon in seinem ersten staatswissenschaftlicher Werke, der 1846 Fröbel besitzt, auch wo er sich eines ganz neuen Gebietes bemächtigt, <TEI> <text> <body> <div> <div type="corrigenda" n="1"> <pb facs="#f0114" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192414"/> <p xml:id="ID_440" prev="#ID_439"> Einrede. Man mißverstehe uns nicht. Wir werden niemals unbedingte Un¬<lb/> terwerfung des Reichstagsabgeordneten unter die höhere Einsicht des Mini¬<lb/> sters als eine Tugend ansehen: hier nur, wo die überlegene technische Kennt¬<lb/> niß ganz auf der andern Seite steht, hier ziemt sich demjenigen, der zu<lb/> den Grundsätzen des Ganzen sich bekennt, im einzelnen sein Urtheil unterzu¬<lb/> ordnen. Der offenbaren Unfähigkeit gegenüber, wie wir sie in den Departe¬<lb/> ments des Innern und des Cultus leider heute noch vor uns sehen ist der<lb/><note type="byline"> ,<lb/> — ? —</note> rückhaltloseste und schärfste Tadel am Platze. — </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Julius Irööel.</head><lb/> <div n="2"> <head> ii.</head><lb/> <p xml:id="ID_441"> Fröbel, der schon in seinem ersten staatswissenschaftlicher Werke, der 1846<lb/> erschienenen neuen Politik, das lebhafteste Gefühl gehabt hatte von dem Zu¬<lb/> sammenhang der gesellschaftlichen und politischen Fragen, hat diesen Zusam¬<lb/> menhang nie wieder aus dem Auge verloren. Die neueste größere Arbeit von<lb/> ihm ist eine Darstellung der Volkswirthschaftslehre unter eigenthümlichen und<lb/> fruchtbaren Gesichtspunkten. Das Werk führt den Titel „Die Wirth¬<lb/> schaft des Menschengeschlechtes auf dem Standpunkt der<lb/> Einheit idealer und realer Interessen." Bis jetzt ist unter dem<lb/> besonderen Namen: „Die Grundverhältnisse und allgemeinen Vorgänge der<lb/> Wirthschaft" der erste Theil im Herbst 1870 erschienen.</p><lb/> <p xml:id="ID_442" next="#ID_443"> Fröbel besitzt, auch wo er sich eines ganz neuen Gebietes bemächtigt,<lb/> sogleich die Gabe einer ungemein klaren und fesselnden Darstellung. Auf<lb/> nationalökonomischen Felde hatte er davon schon eine Probe abgelegt in der<lb/> 186S veröffentlichten Abhandlung „Oestreich und der Freihandel."<lb/> Was ist nicht von englischen und französischen wie deutschen Schriftstellern über<lb/> dieses Thema geschrieben? Der Reiz der Neuheit war in Bezug auf den Inhalt<lb/> völlig erschöpft, als Fröbel für diese wissenschaftlich durchgekämpfte Sache das<lb/> Wort nahm zu dem praktischen Zweck, die zurückgebliebene wirthschaftliche<lb/> Entwickelung Oestreichs durch einen kühnen Entschluß der dortigen Staats¬<lb/> männer wie der öffentlichen Meinung womöglich zu beflügeln. Die für den</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0114]
Einrede. Man mißverstehe uns nicht. Wir werden niemals unbedingte Un¬
terwerfung des Reichstagsabgeordneten unter die höhere Einsicht des Mini¬
sters als eine Tugend ansehen: hier nur, wo die überlegene technische Kennt¬
niß ganz auf der andern Seite steht, hier ziemt sich demjenigen, der zu
den Grundsätzen des Ganzen sich bekennt, im einzelnen sein Urtheil unterzu¬
ordnen. Der offenbaren Unfähigkeit gegenüber, wie wir sie in den Departe¬
ments des Innern und des Cultus leider heute noch vor uns sehen ist der
,
— ? — rückhaltloseste und schärfste Tadel am Platze. —
Julius Irööel.
ii.
Fröbel, der schon in seinem ersten staatswissenschaftlicher Werke, der 1846
erschienenen neuen Politik, das lebhafteste Gefühl gehabt hatte von dem Zu¬
sammenhang der gesellschaftlichen und politischen Fragen, hat diesen Zusam¬
menhang nie wieder aus dem Auge verloren. Die neueste größere Arbeit von
ihm ist eine Darstellung der Volkswirthschaftslehre unter eigenthümlichen und
fruchtbaren Gesichtspunkten. Das Werk führt den Titel „Die Wirth¬
schaft des Menschengeschlechtes auf dem Standpunkt der
Einheit idealer und realer Interessen." Bis jetzt ist unter dem
besonderen Namen: „Die Grundverhältnisse und allgemeinen Vorgänge der
Wirthschaft" der erste Theil im Herbst 1870 erschienen.
Fröbel besitzt, auch wo er sich eines ganz neuen Gebietes bemächtigt,
sogleich die Gabe einer ungemein klaren und fesselnden Darstellung. Auf
nationalökonomischen Felde hatte er davon schon eine Probe abgelegt in der
186S veröffentlichten Abhandlung „Oestreich und der Freihandel."
Was ist nicht von englischen und französischen wie deutschen Schriftstellern über
dieses Thema geschrieben? Der Reiz der Neuheit war in Bezug auf den Inhalt
völlig erschöpft, als Fröbel für diese wissenschaftlich durchgekämpfte Sache das
Wort nahm zu dem praktischen Zweck, die zurückgebliebene wirthschaftliche
Entwickelung Oestreichs durch einen kühnen Entschluß der dortigen Staats¬
männer wie der öffentlichen Meinung womöglich zu beflügeln. Die für den
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