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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band.

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der deutsche^ Idee", die freilich "n Hchävse und Klarheit hinter Naumgarten's Dar¬
stellung weit zurücksteht. dagegen yn Wärme und ungeheuchelten vaterländischen
Enthusiasmus schwerlich ihres Gleichen finden dürfte. Gif stellt die Wiedergeburt
Deutschlands von innen heraus in lebhaften Farben dar, nicht ohne eigenthümlichen,
oft treffenden Ausdruck, der, jedoch mitunter zu dithyrambisch erhoben erscheint, sodaß
may mehr eine in der Leidenschaft hervorgestoßene Rede zu hören, als eine Schrift
zu lesen meint. Die Sprache hat stellenweise darunter gelitten; Worte, wie "ent-
habsburgt", oder "eine Gästin fremder Schueegesilde" sind doch etwas abenteuerlich;
doch wird man dem heftige" Drange eines durch das edelste Gefühl, den Patriotis¬
mus, tief erregten Innern kleine Maßlosigkeiten der Aeußerungen zu gute halten.


a/D.


Unsere porige Nummer war leider eben im Drucke vollendet, als der nach¬
stehende Aufruf eintraf; wir bringen ihn nun, zwar spät, aber die Wohlthaten zu
,
D. R. denen er unsere Leser ermahnt, werden nicht zu spät kommen.


Un das deutsche MK!

Der Krieg dauert fort. Der Winter ist gekommen. Die neuesten glor¬
reichen Siege der Deutschen Heere haben die Anzahl der Verwundeten und
Kranken wiederum bedeutend vermehrt. Die Mittel der Hilssveretne sind
fast "schöpft.

Die Nation darf nicht müde werden in dem Werke der Barmherzigkeit.

Das Wethnachtsfest, das Fest der Liebe und der Areude. soll auch un¬
sern Brüdern im Felde und im Krankensaal zeigen, daß die dankbare Nation
sie nicht vergißt. Wohlan, möge jede deutsche Familie -- möge Groß und
Klein am heiligen Weihnachtsabend der für uns kämpfenden und blutenden
Brüder und Söhne gedenken. Möge überall in Deutschen Landen der
Christbaum die treuen Herzen mahnen, daß heute unsern verwundeten und
kranken Kriegern die erste Bescheerung gebührt.

Alle Geschenke und Beiträge werden die nächsten Local-, Provinzial- oder
Landesvereine, sowie das Deutsche Central-Comite' zu" Pflege der verwunde¬
ten Deutschen Krieger zu Berlin entgegennehmen.


Dr. Simson. (Folgen die Unterschriften von 156 ReichZtqgsahg^ordneten.)


BerstntMttlicher Redacteur: Plfred Dove.

Mit Ur. t beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal,
welches durch "lie Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im Dezember 187Y.Die BerlagshandlnnK




PeM vo" F. hyrbi". Druck von Hüthül 5 M Leipzig.

der deutsche^ Idee", die freilich »n Hchävse und Klarheit hinter Naumgarten's Dar¬
stellung weit zurücksteht. dagegen yn Wärme und ungeheuchelten vaterländischen
Enthusiasmus schwerlich ihres Gleichen finden dürfte. Gif stellt die Wiedergeburt
Deutschlands von innen heraus in lebhaften Farben dar, nicht ohne eigenthümlichen,
oft treffenden Ausdruck, der, jedoch mitunter zu dithyrambisch erhoben erscheint, sodaß
may mehr eine in der Leidenschaft hervorgestoßene Rede zu hören, als eine Schrift
zu lesen meint. Die Sprache hat stellenweise darunter gelitten; Worte, wie „ent-
habsburgt", oder „eine Gästin fremder Schueegesilde" sind doch etwas abenteuerlich;
doch wird man dem heftige» Drange eines durch das edelste Gefühl, den Patriotis¬
mus, tief erregten Innern kleine Maßlosigkeiten der Aeußerungen zu gute halten.


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Unsere porige Nummer war leider eben im Drucke vollendet, als der nach¬
stehende Aufruf eintraf; wir bringen ihn nun, zwar spät, aber die Wohlthaten zu
,
D. R. denen er unsere Leser ermahnt, werden nicht zu spät kommen.


Un das deutsche MK!

Der Krieg dauert fort. Der Winter ist gekommen. Die neuesten glor¬
reichen Siege der Deutschen Heere haben die Anzahl der Verwundeten und
Kranken wiederum bedeutend vermehrt. Die Mittel der Hilssveretne sind
fast «schöpft.

Die Nation darf nicht müde werden in dem Werke der Barmherzigkeit.

Das Wethnachtsfest, das Fest der Liebe und der Areude. soll auch un¬
sern Brüdern im Felde und im Krankensaal zeigen, daß die dankbare Nation
sie nicht vergißt. Wohlan, möge jede deutsche Familie — möge Groß und
Klein am heiligen Weihnachtsabend der für uns kämpfenden und blutenden
Brüder und Söhne gedenken. Möge überall in Deutschen Landen der
Christbaum die treuen Herzen mahnen, daß heute unsern verwundeten und
kranken Kriegern die erste Bescheerung gebührt.

Alle Geschenke und Beiträge werden die nächsten Local-, Provinzial- oder
Landesvereine, sowie das Deutsche Central-Comite' zu« Pflege der verwunde¬
ten Deutschen Krieger zu Berlin entgegennehmen.


Dr. Simson. (Folgen die Unterschriften von 156 ReichZtqgsahg^ordneten.)


BerstntMttlicher Redacteur: Plfred Dove.

Mit Ur. t beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal,
welches durch »lie Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im Dezember 187Y.Die BerlagshandlnnK




PeM vo« F. hyrbi». Druck von Hüthül 5 M Leipzig.
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[0528] der deutsche^ Idee", die freilich »n Hchävse und Klarheit hinter Naumgarten's Dar¬ stellung weit zurücksteht. dagegen yn Wärme und ungeheuchelten vaterländischen Enthusiasmus schwerlich ihres Gleichen finden dürfte. Gif stellt die Wiedergeburt Deutschlands von innen heraus in lebhaften Farben dar, nicht ohne eigenthümlichen, oft treffenden Ausdruck, der, jedoch mitunter zu dithyrambisch erhoben erscheint, sodaß may mehr eine in der Leidenschaft hervorgestoßene Rede zu hören, als eine Schrift zu lesen meint. Die Sprache hat stellenweise darunter gelitten; Worte, wie „ent- habsburgt", oder „eine Gästin fremder Schueegesilde" sind doch etwas abenteuerlich; doch wird man dem heftige» Drange eines durch das edelste Gefühl, den Patriotis¬ mus, tief erregten Innern kleine Maßlosigkeiten der Aeußerungen zu gute halten. a/D. Unsere porige Nummer war leider eben im Drucke vollendet, als der nach¬ stehende Aufruf eintraf; wir bringen ihn nun, zwar spät, aber die Wohlthaten zu , D. R. denen er unsere Leser ermahnt, werden nicht zu spät kommen. Un das deutsche MK! Der Krieg dauert fort. Der Winter ist gekommen. Die neuesten glor¬ reichen Siege der Deutschen Heere haben die Anzahl der Verwundeten und Kranken wiederum bedeutend vermehrt. Die Mittel der Hilssveretne sind fast «schöpft. Die Nation darf nicht müde werden in dem Werke der Barmherzigkeit. Das Wethnachtsfest, das Fest der Liebe und der Areude. soll auch un¬ sern Brüdern im Felde und im Krankensaal zeigen, daß die dankbare Nation sie nicht vergißt. Wohlan, möge jede deutsche Familie — möge Groß und Klein am heiligen Weihnachtsabend der für uns kämpfenden und blutenden Brüder und Söhne gedenken. Möge überall in Deutschen Landen der Christbaum die treuen Herzen mahnen, daß heute unsern verwundeten und kranken Kriegern die erste Bescheerung gebührt. Alle Geschenke und Beiträge werden die nächsten Local-, Provinzial- oder Landesvereine, sowie das Deutsche Central-Comite' zu« Pflege der verwunde¬ ten Deutschen Krieger zu Berlin entgegennehmen. Dr. Simson. (Folgen die Unterschriften von 156 ReichZtqgsahg^ordneten.) BerstntMttlicher Redacteur: Plfred Dove. Mit Ur. t beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal, welches durch »lie Buchhandlungen und Postämter zu be¬ ziehen ist. Leipzig, im Dezember 187Y.Die BerlagshandlnnK PeM vo« F. hyrbi». Druck von Hüthül 5 M Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124705/528>, abgerufen am 22.12.2024.