Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.ob nicht der Redacteur des fürstlichen Taschenkalenders wieder Veranlassung Literatur. Atlas zur Geschichte des preußischen Staats. 10 Blatt. Zum Schul- gebrauch bearbeitet von E. Leeder. Weimar, Geographisches Institut. Zusammengestellt sind hier folgende Karten: Mark Brandenburg von 1170 bis Italien. Ansichten und Streiflichter von Victor Hahn. Se. Petersburg. Hofbuchhandlung von Schmitzdorff. Eine recht gut orientirende Schilderung von Land und Leuten, ihren socialen ob nicht der Redacteur des fürstlichen Taschenkalenders wieder Veranlassung Literatur. Atlas zur Geschichte des preußischen Staats. 10 Blatt. Zum Schul- gebrauch bearbeitet von E. Leeder. Weimar, Geographisches Institut. Zusammengestellt sind hier folgende Karten: Mark Brandenburg von 1170 bis Italien. Ansichten und Streiflichter von Victor Hahn. Se. Petersburg. Hofbuchhandlung von Schmitzdorff. Eine recht gut orientirende Schilderung von Land und Leuten, ihren socialen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0511" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/286659"/> <p xml:id="ID_1517" prev="#ID_1516"> ob nicht der Redacteur des fürstlichen Taschenkalenders wieder Veranlassung<lb/> hatte, mit der. Hand Don Philipps einige gekrönte Häupter zu den Todten zu<lb/> werfen, während die Geschichte unbarmherzig über ein ganzes gestürztes Ge¬<lb/> schlecht hinwegschreitet? Dann kommt auch vielleicht bald eine Zeit, wo der<lb/> Verleger von Brochüren kein Material mehr für seine Unternehmungen aus der<lb/> politischen Zweitheilung Deutschlands zieht und wo der Musikalienhändler in<lb/> einem Jubelhymnus das endliche Erreichen eines Zieles feiert, dem wir im<lb/> verflossenen Sommer ein gewaltig Stück näher rückten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Atlas zur Geschichte des preußischen Staats. 10 Blatt. Zum Schul-<lb/> gebrauch bearbeitet von E. Leeder. Weimar, Geographisches Institut.</head><lb/> <p xml:id="ID_1518"> Zusammengestellt sind hier folgende Karten: Mark Brandenburg von 1170 bis<lb/> 1440; der Staat des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, Friedrich Wilhelm<lb/> des Zweiten, der preußische Staat von 1803, von 1806, von 1807 bis 1813;<lb/> die Configuration desselben, wie sie aus den wiener Verträgen hervorging; ferner die<lb/> Provinzialeintheilung von 1815 bis aus König Wilhelm den Ersten; endlich die aus<lb/> die preußische Geschichte bezüglichen historischen Orte jenseits des Rhein. Die Karten<lb/> sind zwar klein und entbehren der Details, was namentlich bei der letzten zu be¬<lb/> dauern ist; wünschenswerth ist daher eine große Ausgabe dieser Zusammenstellung,<lb/> der dann ein Bild des preußischen Staates von 18K6 nicht fehlen dürfte, was wir<lb/> allerdings schon hier ungern vermissen. Indeß für den Zweck, zu dem sie bestimmt<lb/> sind, leisten sie trefflichen Dienst. Aus den Stadien des krystallinischen Processes,<lb/> der das Wachsthum der norddeutschen Monarchie bezeichnet, ist das Instructive überall<lb/> richtig herausgegriffen und so ein lehrreiches figürliches Bild der Mission Preußens<lb/> gegeben. Wir möchten die Sammlung namentlich zur Anschaffung in den außer-<lb/> prcußischen Schulen des Nordbundgebietes empfehlen, wo solche Demonstration aä<lb/> ooulos wohl noth thut. Der äußerst mäßige Preis (24 Groschen) begünstigt wei¬<lb/> teste Verbreitung, was mit Anerkennung constatirt werden muß.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Italien. Ansichten und Streiflichter von Victor Hahn. Se. Petersburg.<lb/> Hofbuchhandlung von Schmitzdorff.</head><lb/> <p xml:id="ID_1519" next="#ID_1520"> Eine recht gut orientirende Schilderung von Land und Leuten, ihren socialen<lb/> Idiotismen sowie der häuslichen und landschaftlichen Scenerie, in der sie sich be¬<lb/> wegen. Ueberall liegt, besonders bei letzteren Gegenstande, gute und gebildete Be¬<lb/> obachtung zu Grunde, und wenn der Verfasser auch in seinen sprachlichen Excursen</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0511]
ob nicht der Redacteur des fürstlichen Taschenkalenders wieder Veranlassung
hatte, mit der. Hand Don Philipps einige gekrönte Häupter zu den Todten zu
werfen, während die Geschichte unbarmherzig über ein ganzes gestürztes Ge¬
schlecht hinwegschreitet? Dann kommt auch vielleicht bald eine Zeit, wo der
Verleger von Brochüren kein Material mehr für seine Unternehmungen aus der
politischen Zweitheilung Deutschlands zieht und wo der Musikalienhändler in
einem Jubelhymnus das endliche Erreichen eines Zieles feiert, dem wir im
verflossenen Sommer ein gewaltig Stück näher rückten.
Literatur.
Atlas zur Geschichte des preußischen Staats. 10 Blatt. Zum Schul-
gebrauch bearbeitet von E. Leeder. Weimar, Geographisches Institut.
Zusammengestellt sind hier folgende Karten: Mark Brandenburg von 1170 bis
1440; der Staat des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, Friedrich Wilhelm
des Zweiten, der preußische Staat von 1803, von 1806, von 1807 bis 1813;
die Configuration desselben, wie sie aus den wiener Verträgen hervorging; ferner die
Provinzialeintheilung von 1815 bis aus König Wilhelm den Ersten; endlich die aus
die preußische Geschichte bezüglichen historischen Orte jenseits des Rhein. Die Karten
sind zwar klein und entbehren der Details, was namentlich bei der letzten zu be¬
dauern ist; wünschenswerth ist daher eine große Ausgabe dieser Zusammenstellung,
der dann ein Bild des preußischen Staates von 18K6 nicht fehlen dürfte, was wir
allerdings schon hier ungern vermissen. Indeß für den Zweck, zu dem sie bestimmt
sind, leisten sie trefflichen Dienst. Aus den Stadien des krystallinischen Processes,
der das Wachsthum der norddeutschen Monarchie bezeichnet, ist das Instructive überall
richtig herausgegriffen und so ein lehrreiches figürliches Bild der Mission Preußens
gegeben. Wir möchten die Sammlung namentlich zur Anschaffung in den außer-
prcußischen Schulen des Nordbundgebietes empfehlen, wo solche Demonstration aä
ooulos wohl noth thut. Der äußerst mäßige Preis (24 Groschen) begünstigt wei¬
teste Verbreitung, was mit Anerkennung constatirt werden muß.
Italien. Ansichten und Streiflichter von Victor Hahn. Se. Petersburg.
Hofbuchhandlung von Schmitzdorff.
Eine recht gut orientirende Schilderung von Land und Leuten, ihren socialen
Idiotismen sowie der häuslichen und landschaftlichen Scenerie, in der sie sich be¬
wegen. Ueberall liegt, besonders bei letzteren Gegenstande, gute und gebildete Be¬
obachtung zu Grunde, und wenn der Verfasser auch in seinen sprachlichen Excursen
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