Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, I. Semester. II. Band.sich auch noch auf Besseres als auf pomphaften Schwindel im Reclamemachen. KormzsieK euradle! Das Heimweh heilbar! Ein Correspondent M. B. Fürst Metternich über die Trias. Wie ein Gespenst, das allen Beschwörungsformeln trotzt, taucht immer sich auch noch auf Besseres als auf pomphaften Schwindel im Reclamemachen. KormzsieK euradle! Das Heimweh heilbar! Ein Correspondent M. B. Fürst Metternich über die Trias. Wie ein Gespenst, das allen Beschwörungsformeln trotzt, taucht immer <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0130" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/285156"/> <p xml:id="ID_283" prev="#ID_282"> sich auch noch auf Besseres als auf pomphaften Schwindel im Reclamemachen.<lb/> Nicht selten nämlich gelingt ihnen auch eine recht anmuthige Reclame, und mit<lb/> einer solchen wollen wir schließen. Dieselbe ist eine Tochter Ohios und fand<lb/> sich im Feuilleton der Gazette von Cincinnati aus dem Jahr 1852. Sie<lb/> lautete:</p><lb/> <p xml:id="ID_284"> KormzsieK euradle! Das Heimweh heilbar! Ein Correspondent<lb/> d. Bl. aus Neuengland beklagt sich in seinem letzten Schreiben an uns, daß er<lb/> bei seiner neulichen Anwesenheit in Cincinnati außerordentliche Sehnsucht nach<lb/> der Heimath empfunden habe. Wir haben ihn bedauert zugleich aber uns<lb/> Vorwürfe darüber gemacht, daß wir ihm nicht empfohlen, bei unserm Freunde<lb/> Henry Lutz im Broadway-Hotel zu wohnen. Besagter Lutz ist ein Gasthalter,<lb/> wie er sein soll. Wie die volle Rose den Morgen begrüßt, so lächelt sein<lb/> Antlitz Behaglichkeit in die Seele des Reisenden, und eilig entflieht des Heim¬<lb/> wehs Alp in die düstern Schluchten seiner trübseligen Nichtigkeit".</p><lb/> <note type="byline"> M. B.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Fürst Metternich über die Trias.</head><lb/> <p xml:id="ID_285" next="#ID_286"> Wie ein Gespenst, das allen Beschwörungsformeln trotzt, taucht immer<lb/> wieder von neuem nicht nur in Zeitungsartikeln und in den Kreisen harm¬<lb/> loser politischer Kannegießer, sondern auch in den Köpfen der Männer, die da<lb/> gewaltig in den deutschen Kleinstaaten gebieten, der komische Triasgedanke auf.<lb/> Wie oft ist er bekämpft, wie oft nach allen Regeln der Logik und der Politik<lb/> für undurchführbar erklärt, wie oft mit dem Makel der Lächerlichkeit reichlich<lb/> bedacht worden — mit unverwüstlicher Ausdauer greift die Mittelmäßigkeit der<lb/> kleinstaatlichen „Staatsmänner" immer wieder nach diesem Phantom, wie ein<lb/> Schiffbrüchiger nach dem rettenden Tau. Es giebt nur ein radicales Mittel,<lb/> den Triasgedanken aus der Welt zu schaffen. Das ist der Versuch, ihn ein¬<lb/> mal aus dem Gebiete der Utopien in die Realität der wirklichen lebendigen<lb/> Politik herüberzuziehen. Nur schade, daß es nie dazu kommen wird; denn<lb/> schon der Anlauf zu diesem Versuch übersteigt die Kräfte seiner Verehrer. Da<lb/> muß man denn von Zeit zu Zeit eine Mine füllen, um die festgebauten Illu¬<lb/> sionen derer nach und nach immer mehr zu zerstören, welche naiv genug sind,<lb/> auch heute noch, auch nach den Erfahrungen des Jahres 1863 an die Ausfuhr-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0130]
sich auch noch auf Besseres als auf pomphaften Schwindel im Reclamemachen.
Nicht selten nämlich gelingt ihnen auch eine recht anmuthige Reclame, und mit
einer solchen wollen wir schließen. Dieselbe ist eine Tochter Ohios und fand
sich im Feuilleton der Gazette von Cincinnati aus dem Jahr 1852. Sie
lautete:
KormzsieK euradle! Das Heimweh heilbar! Ein Correspondent
d. Bl. aus Neuengland beklagt sich in seinem letzten Schreiben an uns, daß er
bei seiner neulichen Anwesenheit in Cincinnati außerordentliche Sehnsucht nach
der Heimath empfunden habe. Wir haben ihn bedauert zugleich aber uns
Vorwürfe darüber gemacht, daß wir ihm nicht empfohlen, bei unserm Freunde
Henry Lutz im Broadway-Hotel zu wohnen. Besagter Lutz ist ein Gasthalter,
wie er sein soll. Wie die volle Rose den Morgen begrüßt, so lächelt sein
Antlitz Behaglichkeit in die Seele des Reisenden, und eilig entflieht des Heim¬
wehs Alp in die düstern Schluchten seiner trübseligen Nichtigkeit".
M. B.
Fürst Metternich über die Trias.
Wie ein Gespenst, das allen Beschwörungsformeln trotzt, taucht immer
wieder von neuem nicht nur in Zeitungsartikeln und in den Kreisen harm¬
loser politischer Kannegießer, sondern auch in den Köpfen der Männer, die da
gewaltig in den deutschen Kleinstaaten gebieten, der komische Triasgedanke auf.
Wie oft ist er bekämpft, wie oft nach allen Regeln der Logik und der Politik
für undurchführbar erklärt, wie oft mit dem Makel der Lächerlichkeit reichlich
bedacht worden — mit unverwüstlicher Ausdauer greift die Mittelmäßigkeit der
kleinstaatlichen „Staatsmänner" immer wieder nach diesem Phantom, wie ein
Schiffbrüchiger nach dem rettenden Tau. Es giebt nur ein radicales Mittel,
den Triasgedanken aus der Welt zu schaffen. Das ist der Versuch, ihn ein¬
mal aus dem Gebiete der Utopien in die Realität der wirklichen lebendigen
Politik herüberzuziehen. Nur schade, daß es nie dazu kommen wird; denn
schon der Anlauf zu diesem Versuch übersteigt die Kräfte seiner Verehrer. Da
muß man denn von Zeit zu Zeit eine Mine füllen, um die festgebauten Illu¬
sionen derer nach und nach immer mehr zu zerstören, welche naiv genug sind,
auch heute noch, auch nach den Erfahrungen des Jahres 1863 an die Ausfuhr-
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