Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.Aus dem Leben des k. bayerischen Ob ersten Karl Freiherrn v. Dir- furth. Beitrag zur Geschichte der Kriege von 1792 bis 1809, bearbeitet durch Maximilian v. Ditfurth. Mit zwei Plänen, Kassel, 1864. I. C. Kriegcrsche Buchhandlung. 122 S. gr. 8. Enthält auf Grund fleißiger und sorgfältiger Bearbeitung schriftlicher und Aus dem Leben des Generals Wardcnburg. Drei Vorträge gehalten im Winter 1862--1863 vor dem Offiziercorps zu Oldenburg. Oldenburg, Verlag von Ferdinand Schmidt. 1865. 133 S. 8. General Wardcnburg (im Jahre 1838 gestorben) war der Begründer der Aus dem Leben des k. bayerischen Ob ersten Karl Freiherrn v. Dir- furth. Beitrag zur Geschichte der Kriege von 1792 bis 1809, bearbeitet durch Maximilian v. Ditfurth. Mit zwei Plänen, Kassel, 1864. I. C. Kriegcrsche Buchhandlung. 122 S. gr. 8. Enthält auf Grund fleißiger und sorgfältiger Bearbeitung schriftlicher und Aus dem Leben des Generals Wardcnburg. Drei Vorträge gehalten im Winter 1862—1863 vor dem Offiziercorps zu Oldenburg. Oldenburg, Verlag von Ferdinand Schmidt. 1865. 133 S. 8. General Wardcnburg (im Jahre 1838 gestorben) war der Begründer der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0464" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283817"/> </div> <div n="2"> <head> Aus dem Leben des k. bayerischen Ob ersten Karl Freiherrn v. Dir-<lb/> furth. Beitrag zur Geschichte der Kriege von 1792 bis 1809, bearbeitet durch<lb/> Maximilian v. Ditfurth. Mit zwei Plänen, Kassel, 1864. I. C. Kriegcrsche<lb/> Buchhandlung. 122 S. gr. 8.</head><lb/> <p xml:id="ID_1340"> Enthält auf Grund fleißiger und sorgfältiger Bearbeitung schriftlicher und<lb/> mündlicher Mittheilungen von Zeitgenossen und Mitkämpfern das lebensvolle Bild<lb/> eines tapfern Soldaten, der, in Hessen geboren, in Bayern rasch von Stufe zu<lb/> Stufe der militärischen Hierarchie emporstieg, bis er im Jahre 1809 als Oberst<lb/> im Kampfe gegen die Tiroler den Tod fand. Der Verfasser hatte dabei allerdings<lb/> die Absicht, „des theuern Vaters hehres Bild den Mitglieder» der Familie zu er-<lb/> halten", und ein Anderer hätte wohl weniger Licht gesehen als er. Im Ganzen<lb/> aber macht er den Eindruck der Wahrheitsliebe, und so darf man seine Schrift, die<lb/> an einer Stelle stark gegen Hormayr auftritt, als Bereicherung der Geschichte an¬<lb/> sehen. Im Uebrigen ist er ein entschiedenes Talent in der Schilderung militärischer<lb/> Vorgänge. Mit großer Anschaulichkeit führt er uns verschiedene Gefechtsscenc» vor,<lb/> mit Spannung folgen wir dem Fähndrich v. Ditfurth bei der für die Hessen so<lb/> ruhmwürdigen Erstürmung von Frankfurt a. M. im December 1792, mit großem<lb/> Interesse lesen wir die Darstellung der Gefechte der Division Wrede bei Iglau und<lb/> Stöcken (1805), in denen der junge Offizier sich als unerschrockener Soldat und<lb/> intelligenter Truppcnführer bethätigt, und der Bericht über die furchtbaren Ereignisse<lb/> in Innsbruck, von der tödtlichen Verwundung unsres Helden, der vorher schon zwei¬<lb/> mal getroffen von einer Tragbahre herab den Angriff der bayrischen Musketiere auf<lb/> die tiroler Bauern leitet, der Rettung desselben vor Ermordung durch die wüthenden<lb/> Insurgenten und der qualvoll drohenden Todesgefahr, in welcher Frau v. Ditfurth,<lb/> die ihrem Gemahl ins Feld gefolgt ist, und ihr dreijähriger Sohn wiederholt<lb/> schweben, gehört zu den Glanzpunkten kricgsgeschichtlicher Schilderung. Seit lange<lb/> ist uns keine Schrift dieser Art vorgekommen, welche in gleichem Maße wie die vor¬<lb/> liegende unser Interesse und unsere warme Theilnahme bis zur letzten Seite in An¬<lb/> spruch genommen hätte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Aus dem Leben des Generals Wardcnburg. Drei Vorträge gehalten<lb/> im Winter 1862—1863 vor dem Offiziercorps zu Oldenburg. Oldenburg, Verlag<lb/> von Ferdinand Schmidt. 1865. 133 S. 8.</head><lb/> <p xml:id="ID_1341" next="#ID_1342"> General Wardcnburg (im Jahre 1838 gestorben) war der Begründer der<lb/> jetzigen Militärformation des Großherzogthums Oldenburg und ist hier noch als<lb/> wackerer und intelligenter Offizier und edler humaner Charakter in gutem An<<lb/> denken. In seiner Jugend hatte er ein vielbewegtes Leben geführt, in Italien unter<lb/> Oestreichs Fahnen die Feldzüge von 1799 und 1800 mitgemacht, dann als russisch^<lb/> Offizier 1805 und 1807 gegen die Franzosen und 1808 und 1809 in Finnland<lb/> gegen die Schweden, demnächst 1812 uuter Barclay de Tolly und Kutusow wieder<lb/> gegen die Franzose» gefochten, endlich 1815 ein vldenburgischcs Regiment «ach<lb/> Frankreich geführt. Die Erlebnisse dieser Feldzüge, während der er sechs Haupt'</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0464]
Aus dem Leben des k. bayerischen Ob ersten Karl Freiherrn v. Dir-
furth. Beitrag zur Geschichte der Kriege von 1792 bis 1809, bearbeitet durch
Maximilian v. Ditfurth. Mit zwei Plänen, Kassel, 1864. I. C. Kriegcrsche
Buchhandlung. 122 S. gr. 8.
Enthält auf Grund fleißiger und sorgfältiger Bearbeitung schriftlicher und
mündlicher Mittheilungen von Zeitgenossen und Mitkämpfern das lebensvolle Bild
eines tapfern Soldaten, der, in Hessen geboren, in Bayern rasch von Stufe zu
Stufe der militärischen Hierarchie emporstieg, bis er im Jahre 1809 als Oberst
im Kampfe gegen die Tiroler den Tod fand. Der Verfasser hatte dabei allerdings
die Absicht, „des theuern Vaters hehres Bild den Mitglieder» der Familie zu er-
halten", und ein Anderer hätte wohl weniger Licht gesehen als er. Im Ganzen
aber macht er den Eindruck der Wahrheitsliebe, und so darf man seine Schrift, die
an einer Stelle stark gegen Hormayr auftritt, als Bereicherung der Geschichte an¬
sehen. Im Uebrigen ist er ein entschiedenes Talent in der Schilderung militärischer
Vorgänge. Mit großer Anschaulichkeit führt er uns verschiedene Gefechtsscenc» vor,
mit Spannung folgen wir dem Fähndrich v. Ditfurth bei der für die Hessen so
ruhmwürdigen Erstürmung von Frankfurt a. M. im December 1792, mit großem
Interesse lesen wir die Darstellung der Gefechte der Division Wrede bei Iglau und
Stöcken (1805), in denen der junge Offizier sich als unerschrockener Soldat und
intelligenter Truppcnführer bethätigt, und der Bericht über die furchtbaren Ereignisse
in Innsbruck, von der tödtlichen Verwundung unsres Helden, der vorher schon zwei¬
mal getroffen von einer Tragbahre herab den Angriff der bayrischen Musketiere auf
die tiroler Bauern leitet, der Rettung desselben vor Ermordung durch die wüthenden
Insurgenten und der qualvoll drohenden Todesgefahr, in welcher Frau v. Ditfurth,
die ihrem Gemahl ins Feld gefolgt ist, und ihr dreijähriger Sohn wiederholt
schweben, gehört zu den Glanzpunkten kricgsgeschichtlicher Schilderung. Seit lange
ist uns keine Schrift dieser Art vorgekommen, welche in gleichem Maße wie die vor¬
liegende unser Interesse und unsere warme Theilnahme bis zur letzten Seite in An¬
spruch genommen hätte.
Aus dem Leben des Generals Wardcnburg. Drei Vorträge gehalten
im Winter 1862—1863 vor dem Offiziercorps zu Oldenburg. Oldenburg, Verlag
von Ferdinand Schmidt. 1865. 133 S. 8.
General Wardcnburg (im Jahre 1838 gestorben) war der Begründer der
jetzigen Militärformation des Großherzogthums Oldenburg und ist hier noch als
wackerer und intelligenter Offizier und edler humaner Charakter in gutem An<
denken. In seiner Jugend hatte er ein vielbewegtes Leben geführt, in Italien unter
Oestreichs Fahnen die Feldzüge von 1799 und 1800 mitgemacht, dann als russisch^
Offizier 1805 und 1807 gegen die Franzosen und 1808 und 1809 in Finnland
gegen die Schweden, demnächst 1812 uuter Barclay de Tolly und Kutusow wieder
gegen die Franzose» gefochten, endlich 1815 ein vldenburgischcs Regiment «ach
Frankreich geführt. Die Erlebnisse dieser Feldzüge, während der er sechs Haupt'
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |